Welches Öl für Gartenmöbel

Peter_Freiburg

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Je mehr ich lese, desto unsicherer werde ich :emoji_slight_smile:.
Habe einen alten Gartentisch und Stühle, arg verwittert. Aber da ich dran hänge, würde ich die abschleifen und bin auf der Suche nach einem geeignetem Öl.
Ich meine, es ist Teakholz, bin mir aber nicht 100% sicher... Auf jeden Fall seit Jahren nicht mehr gepflegt. Habe eine Ecke angeschliffen, Holz sieht darunter Top aus.

Meine Anforderung wäre, dass die Behandlung lange hält, also wenig "Nachpflege" bedarf. Idealerweise einfach einmal im Jahr drauf und gut ist. Mir fehlt einfach die Zeit, unterjährig mehrmals alles einzupinseln :emoji_frowning2:. Ob das Holz wieder etwas vergraut, ist mir eher egal, wichtiger ist einfach ein Schutz vor den Elementen (Tisch steht in praller Sonne und eben auch im Regen).

Ich schwanke zwischen:
Einfacher Leinölfirnis und speziellem Gartenmöbel- oder Terrassenöl (was ja i.d.R. eine Mischung aus verschiedenen Ölen ist, richtig?).
Leinölfirnis ist deutlich günstiger, aber ist es wohl auch so lange schützend gegen die Elemente wie ein Terrassenöl? Beim Preis von Osmo und Konsorten Terrassenölen blutet mir das Herz, aber wenn es deutlich besser ist / länger schützt als Leinölfirnis, relativiert sich das ja wieder.
Last but not least... wäre Danish Oil eine Alternative zum Terrassenöl? Kostet aber auch eine Menge...

Und last but not least... macht eine abschließende Behandlung zumindest der Tischoberfläche mit einem Hartwachöl oder eben nur Wachs Sinn, um die "wasserfestigkeit" zu erhöhen, oder kann man sich das sparen?

Ich danke euch für Tipps! Der durch-zu-viele-infos-verwirrte Peter :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Wenn das Holz einmal gut gesättigt ist, brauchst du bei der jährlichen Nachölung nicht mehr viel Öl. Da relativiert sich der höhere Preis.

Preisspartipp: Öle erstmal mit Leinölfirnis so richtig satt, dass das Holz schon gut gesättigt wird. Nach Einziehzeit von 30-60 min aber wirklich gut von der Oberfläche abwischen. Da darf nichts mehr auf der Oberfläche bleiben. Dann 2-3 Tage trocknen lassen. Und dann gehst du als Finish mit einem guten Gartenmöbel- oder Terassenöl drüber.

Ich verwende gerne das Terassenöl von Natural. Osmo ist auch gut, aber da musst du aufpassen, keine zu stark pigmentierte Sorte zu nehmen, sonst sieht es hässlich aus. Danish Oil hat bei mir draußen nicht so gut abgeschnitten.

Generell ist es gut, wenn so Möbel nicht voll bewittert sind. Aber selbst bei voller Bewitterung reicht jährliche Nachpflege.
 

Astlochfräser

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Ich würde erstmal mit Halböl "grundieren": Kaltgepresstes Leinöl und Terpentin (Kiefernöl) zu gleichen Teilen. Warm gepresstes Leinöl funktioniert schlecht, da das Halböl zu schnell trocknet und damit schlecht eindringt. Vorzugsweise erledigt man das Grundieren in der kälteren Jahreszeit.

Wenn es sich wirklich um Teak handelt, reichen 2-3 Anstriche, da Teak von Haus aus recht ölhaltig ist. Danach muss eine Beschichtung her, der vor allem UV beständig ist. Im Bootsbau verwendet man gerne LeTonkinois, da gute UV-Beständigkeit und einigermaßen robust gegen Kratzer etc. Im Aussenbereich siebenAnstriche mit min. 24h Intervall und Zwischenschliff. Dann jedes Jahr 2 neue Anstriche (Hersteller empfiehlt einen Anstrich, aber UV Belastung hat in den letzten Jahren stark zugenommen).

/Georg
 

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Dänisches-Öl oder Bankirai-Öl bei jedem der beide Öle sind drei Durchgänge ausreichend für längere Zeit.
 
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Peter_Freiburg

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Hallo zusammen, lieber spät als nie ein herzliches Dankeschön an euch alle! Die Idee von Winfried, erst mal mit günstiger Firnis zu streichen und als Abschluss das bessere Öl klingt gut!
Das Tonki Öl klingt auch interessant. Aber wenn ich es richtig interpretiere, wird das richtig glänzend damit? Nicht unbedingt das, was ich für einen Gartentisch wollen würde. Stelle es mir zumindest seltsam vor, wenn ein Tisch, auf den man ja schaut, glänzt.
Über Danish Oil habe ich Lobeshymnen gehört aber auch, dass es für Gartenmöbel nicht so toll sei. Uff... Das zieht auch nicht so tief ein, oder?
 

Ilex

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Lk LG
da gibts einen Zusatz, der sich Gelomat nennt, der macht die Oberfläche matter. Nach Dosenaufschrift je nach Dosierung von halbglänzend bis sehr Matt. Habs aber noch nicht ausprobiert.

Wolf
 

WinfriedM

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Le Tonkiniois ist doch ein ölbasierter Lack. Würde ich für Gartenmöbel nicht verwenden, da würde ich beim Ölen bleiben. Lackoberflächen sind nicht so pflegeleicht und man hat schnell hässliche Flecken, sobald der Lack irgendwo eine Fehlstelle hat.
 

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Le Tonkiniois ist doch ein ölbasierter Lack. Würde ich für Gartenmöbel nicht verwenden, da würde ich beim Ölen bleiben. Lackoberflächen sind nicht so pflegeleicht und man hat schnell hässliche Flecken, sobald der Lack irgendwo eine Fehlstelle hat.

Hallo eine kurze Frage zu diesem Produkt, ist es zu empfehlen diese Le Tonkiniois ? nur im Innenbereich eher warum ? Feuert es die Maserung an wie ein normales Leinöl und schützt das Holz von innen mit einem gleichzeitigen " Klarlack " ähnlicher Oberfläche, lieg ich da richtig bzw versteh ich das Produkt so richtig ?

Ich hab noch nie was von der Marke/ Produkt gehört leider
 
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Müßtest dir erstmal sicher sein welches Holz das ist.
Teak und Co sind sehr dicht zum Teil auch fettig....

Da ich vor ein paar Monaten ein Eichenfass zum Tisch umfunktioniert habe,
habe ich dieses geschliffen (wie neu) und dann mit Remmers Pflegeöl (mit Farbpigmente!) für Gartenmöbel
2x behandelt.
Schaut top aus und das Eichenholz hat sich bis jetzt kein bißchen verändert.
Wichtig sind die Pigmente darin, die schützen vor UV.
Also nicht das farblose kaufen wenn es in der Sonne steht.

Über unserem Briefkasten habe ich eine Bankirai Diele mit unserem Straßennamen angebracht und diese
auch mit Remmers gestrichen hat ebenso sehr gut funktioniert.

Diese Produkt soll erst aufgebracht werden wenn die Möbel ein paar Wochen der Witterung ausgesetzt waren,
die Oberfläche wird dadurch saugfähiger, dass ist denke ich bei Teak etc. entscheidend sonst dringt das nicht in die
Oberfläche.

Das Tonkinois kenne ich, das würde ich auch nicht verwenden da schichtbildend und glänzend.
 

Peter_Freiburg

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Behält denn ein Teakmöbel, das schon sicher 25 Jahre alt ist und davon seit mehreren Jahren Sommer wie Winter ungeschützt in praller Sonne und im Regen/Schnee draußen stand seine natürliche "Öligkeit", oder erschöpft sich das irgendwann? Bin da Laie...

Und habe ich es richtig verstanden, Möbel schleifen und dann erst wieder draußen en paar Wochen stehen lassen, bevor man ölt? Sollte dann aber regengeschützt sein? Oder soll es eben draufregnen?

Könnte man nicht alternativ einfach nur bis ca. 180er schleifen (statt z.b. 240), damit die Oberfläche halt mehr saugt?

Das Remmers sieht auch interessant aus, ist im Prinzip Leinöl mit Zusätzen, oder? Allerdings hätte ich gern ein farbloses Öl. Schon allein weil ich Bedenken hätte, es so homogen aufgetragen zu bekommen, dass es am Ende fleckig aussieht. Gibt es da auch etwas mit Pigmenten gegen vergrauen, oder bedingt das immer eine Färbung des Öls?
 

GertG

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Natürlich verwittert auch Teak. Dauert nur länger.

Ich hab im Übrigen festgestellt, daß ausnahmslos alle Mittel, die man für "draußen" angeboten bekommt und die nach dem Auftragen aushärten, rissig werden.
Die einen früher, die anderen später. Auch die Geheimtips, die viel Geld kosten oder erst vom Händler bestellt werden müssen.
Ich hab da schon allerhand durch.

Holz reagiert naturgemäß sehr heftig mit Volumenänderung bei Feuchtigkeit und/oder Hitze.
Und dann reißt das aufgepinselte Mittelchen, weil es diese Bewegung nicht mitmacht.
Wenn man das nicht will, nimmt man kein Holz. Oder läßt die Möbel drinnen.

Sorry; war jetzt nicht böse gemeint.
 

Peter_Freiburg

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Alles gut Gert, danke fürs Feedback! In der Tat überlege ich mir, irgendwann andere Möbel für den Garten zu holen, vielleicht Kunststoffstühle und beim Tisch nur die Platte aus Holz, da hält sich der Aufwand in Grenzen. Und wenn die Platte dann irgendwann doch durch ist, kommt eine neue drauf. Der Aufwand, einen ganzen Tisch, drei Stühle und eine Bank (alles komplett aus Holz) mit all den Ecken, Kanten und Spalten zu schleifen und zu ölen.... puh...
 

Gelöschte Mitglieder 110105

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Also wenn du dein Möbel ein paar Wochen unbehandelt im Außenbereich stehen lässt, kommt ein gewisse Protzentzahl an Holzfeuchte dazu, und das Holz wird das Öl nicht mehr so aufsaugen wie bei c.a 12 bis 15 % Holzfeuchte im Außenbereich.

auch nicht vergessen Holzfeuchte von 20 % bietet optimale Bedingungen für Pilze etc.

Man kann das Holz wässern beim schleifen damit sich die Fasern aufstellen und man eine bessere Oberfläche bekommt. ( weniger Druckstellen)

Egal wie du dich entscheidest bei der Oberflächenbehandlung, muss das Holz offenporig bleiben damit das Holz das Wasser wieder abgeben kann. Ich würde beim Dänischen-Öl bleiben oder Bankirai-Öl
 

GertG

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Es gibt tatsächlich ein elastisches Mittel, welches einen gewissen Schutz gibt und das auch beim zwangsläufigen Auswaschen nicht abbröckelt und die Oberflächen so fertig aussehen läßt.
Läßt sich auch halbwegs leicht nachapplizieren.
Ich nehme dafür Hohlraumwachs; selbst gemischt aus 9 Teilen Vaseline und 1 Teil echtem Bienenwachs.

Aber das würde ich nicht für Möbel empfehlen, auf die man sich setzt oder seine Kaffeetasse stellt.
Bei meinen Oldtimer-Traktoranhängern habe ich das seit fast zehn Jahren drauf.
 

hemmi1953

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Und habe ich es richtig verstanden, Möbel schleifen und dann erst wieder draußen en paar Wochen stehen lassen, bevor man ölt? Sollte dann aber regengeschützt sein? Oder soll es eben draufregnen?
Ja draußen stehen lassen.
Also wenn du dein Möbel ein paar Wochen unbehandelt im Außenbereich stehen lässt, kommt ein gewisse Protzentzahl an Holzfeuchte dazu, und das Holz wird das Öl nicht mehr so aufsaugen wie bei c.a 12 bis 15 % Holzfeuchte im Außenbereich.
das ist die Produktanweisung von einem renommierten Farbenhersteller..
aber wenn du es besser weißt haben die vielleicht einen hochbezahlten Job für dich....
 
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Boshu

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wenn es freibewittert wird, kannste ein bis zweimal im Jahr nachoelen. Sonst wirds grau. Und kriegt grosse Risse. Steht es nur in der feuchten Luft im Sommer ist das ok,,, aber wenns kuehler wird wird es taunass und das tut nicht gut. Nimm ein duennflussiges, guenstiges Oel, mach es warm fuer bessere Eindringtiefe und spritze es auf. dann nachwischen und trocknen lassen. ich nehm immer walnussoel vom aldi, ist duenner als Leinoel und trocknet oxidativ recht schnell. Lieber guenstig und mehrmals schnell oelen, das ist wie bei Lederschuhen. Im Aussenbereich ist die nachhaltige Pflege einfach besser. Und Wachs besser seinlassen, das quillt von der Luftfeuchtigkeit auf und schmiert ab.
 

WinfriedM

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Hallo eine kurze Frage zu diesem Produkt, ist es zu empfehlen diese Le Tonkiniois ? nur im Innenbereich eher warum ? Feuert es die Maserung an wie ein normales Leinöl und schützt das Holz von innen mit einem gleichzeitigen " Klarlack " ähnlicher Oberfläche, lieg ich da richtig bzw versteh ich das Produkt so richtig ?

Ist schon länger her, dass ich es mal ausprobiert habe. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das ein Öllack. Solch Öllacke sind recht dünnflüssig, deshalb die vielen Schichten. Sie feuern das Holz ähnlich wie ein Öl an, verhalten sich ansonsten aber wie ein Lack. Bilden also eine dichte Oberfläche auf dem Holz. Sind für innen und außen verwendbar. Wenn außen, musst du die Oberfläche aber wirklich regelmäßig gut nachpflegen. Irgendwo eine Macke und schon zieht dir das Wasser rein und die Stelle verfärbt sich dunkel. Deshalb wird im Bootsbereich jährlich nachgestrichen.

Ist aber eine schöne Alternative zu modernen Lacken, weil die Farbwirkung eine ganz andere ist, gerade gegenüber den modernen Wasserlacken.

Biopin hat den Bootslack, der ähnlich ist. Und im Geigenbau nutzt man auch noch Öllacke, z.B. bei Hammerl Geigenlack.
 

Mitglied 67188

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auch von Epifanes gibt es Lacköle die ich früher verwendet habe...
Meine Erfahrung damit ist, dass die Haltbarkeit in keinem Verhältnis steht zum Aufwand.
Bis zu 7 Schichten aufgetragen und dann jedes Jahr einmal nachstreichen mit anschleifen.
Läßt man ein Jahr aus, hat das umfangreiche Schleifarbeiten zur Folge.

Schaut chic aus ... 1 Jahr lang.

Habe dann alles so gelassen und nicht mehr wieder geölt/lackiert.

Übrigens habe ich noch einige Teakteile retten können von meinem Schiff, die sind jetzt
56 Jahre alt und nonstop in südlicher Sonne gewesen mit regelmäßigen Salzwasserduschen....
erstaunlich dieses alte Teak im Gegensatz zu heutigem Teakholz oder was auch immer unter dem Namen verkauft wird....
 

Holzsinn

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Vielleicht noch als Ergänzung: wenn die Möbel permanent bewittert werden, sorge dafür, dass Wasser schnell ablaufen kann: d.h. Tischplatte schräg stellen und Sitzflächen ebenfalls. Eine hilfreiche Ergänzung ist auch das Abdecken mit einer guten Wetterschutzfolie. Die gibt es in Form aller möglichen Sitzgruppen. Die Guten, die länger als eine Saison dicht bleiben, kosten zwar viel, vermindern aber deutlich die Pflegeintervalle. In der Wintersaison würde ich Gartenmöbel immer durchgehend schützen.

Melanie
www.holz-sinn.de
 

Peter_Freiburg

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Danke euch. Ja, mit der Abdeckung muss ich konsequenter werden :emoji_wink:. Das Problem ist, dass wenn ich sie vergessen habe und es draufregnet, muss ich erst wieder warten, bis alles trocken ist. Im nassen Zustand kann ich es ja nicht abdecken. Ich bin da einfach zu nachlässig bzw. schusselig :emoji_slight_smile:.
 

Herbert 10

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Alles für die Katz......
Früher oder später lässt man es natur .
Es vergraut und bekommt eine schöne natürliche Patina.
Auch hält es unbehandelt ewig.

Sonst musst das jedes Jahr 2x ölen .
Riesensauerei und sicher nur gut für die Wirtschaft.
 

Boshu

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Also oelen muss man es eh, auch wenns grau ist..sonst zieht es zuviel Feuchtigkeit irgendwann
 
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