welches Holz fürs Dach

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Hallo,

der Erlebe Abenteuer e.V. saniert in Pionierarbeit einen hundert Jahre alten Bauernhof auf Sizilien für tiergestützte Therapie. Anschließend errichten wir einen Aktiv-Abenteuer-Spielplatz mit Klettergarten und Bäumhäusern in unseren "sizilianischen Dschungel".

In Deutschland haben wir bereits Baumhäuser mit Kindern und Jugendlichen gebaut, nun sammeln wir erste Erfahrungen mit dem Dachdecken "richtiger Häuser" auf der Insel. Wir fangen beim Stall an. Eine Frage ist ob es sich lohnt mehr als das doppelte für Kastanienholz auszugeben, statt Tannenholz zu verwenden? Vor allem im Winter ist die Luftfeuchtigkeit auf unserem Abenteuerberg abends recht hoch. Befinden uns außerdem in Meeresnähe. Kastanienholz soll ja auch unbehandelt mehr aushalten, doch lohnt eben der Aufpreis von mehr als dem doppelten?

Aufgrund der Überreste des hundert Jahre alten Stalldaches (das mindestens 70 Jahre gut überstanden hat) haben wir unseren Bauplan aufgestellt.

Der Stall hat die Maße von 9 Meter Länge und 5 Meter Breite, dabei sind die Stallmauern gut 40 cm dick, d.h. die Dachbalken müssen auf guten 4 Meter das Dach tragen.

Wir wollen alle 60 cm Dachbalken setzen, die 15x15 cm stark eingeplant sind.
Darauf kommen dann Bretter mit 2,5 cm Stärke, dann Querleisten mit 6cmx2,5
und darauf die Ziegelleisten mit 6x4 cm.

Wir verwenden anschließend die noch guten alten Dachziegel vom Stall und unseren zwei kleinen Bauernhäuser für den Stall. Geschätzt wurde ein Gewicht von 100 - 120 Kg pro Quadratmeter Dach.

Soweit fürs erste auf Nachfragen gerne weitere Details.
Wir freuen uns über jeden Tipp und ihr könnt auch gern mitmachen. :emoji_slight_smile:
Erlebe Abenteuer auf Sizilien!

Grüße von der Insel,
Christian
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß Gott,

ja, das sind eher fragen an den statiker oder Zimmermann, aber wenn ich die sparren bei uns im Allgäu so anschaue, wo mit schneelasten über 500kg pro qm zum fertigen dach gerechnet wird, dann reichen eure 15x15cm alle 60cm. allemal (mein persönlicher eindruck, ohne garantie)
bei uns wird Kastanienholz in der Lawinenverbauung eingesetzt, wegen seiner guten wetterbeständigkeit, aber ein dach, das ja immer im trokenen ist (sein sollte, sonst stimmt was nicht:emoji_frowning2:), da hält fichte/tanne genauso, nur die Luftfeuchte reicht nicht aus um das holz zu schwächen, wird es denn noch behandelt, wenigstens gegen Pilzbefall und dgl. ??? wahrscheinlich haben die früher Kastanie verwendet, weil sie da mehr davon hatten als fichte/tanne und somit seinerzeit billiger war.

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

McBride

ww-robinie
Registriert
23. Oktober 2011
Beiträge
828
Ort
Sachsenland
Dachbalken mit den Maß 15/15 sind statisch nicht sinnvoll.
Hölzer mit dem Querschnitt 10/20 oder 12/20 kosten genausoviel und haben eine höhere Tragfähigkeit.
Und wenn das Holz nicht der Witterung direkt ausgesetzt ist dann reicht wirklich Fichte imprägniert.
Falls die Optik noch eine wichtige Rolle spielt dann kauft Konstruktionsvollholz (KVH, getrocknet,gehobelt,gefast))
und behandelt es mit einer Lasur.
Ich schätze das ist immer noch günstiger wie Kastanie.
LG:emoji_slight_smile:
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Danke für eure Antworten,

zwecks der Optik und aus ökologischer Sicht bevorzugen wir unbehandeltes Holz und kaum bearbeitetes "nicht veredeltes" Bauholz , d.h. wir dachten daran es mit natürlichen Ölen zu behandeln.

Werden nun mal eine Preiserkundigung für 10x20 einholen.

Bei Kastanienholz ist ja wohl die Lagerung schwieriger als bei Tanne,
woran kann man denn am besten sehen ob das Holz gut gelagert wurde?

Grüße von der Insel,
Christian
 

Holz-Ralle

ww-eiche
Registriert
3. November 2012
Beiträge
378
Danke für eure Antworten,

zwecks der Optik und aus ökologischer Sicht bevorzugen wir unbehandeltes Holz und kaum bearbeitetes "nicht veredeltes" Bauholz , d.h. wir dachten daran es mit natürlichen Ölen zu behandeln.

Werden nun mal eine Preiserkundigung für 10x20 einholen.

Bei Kastanienholz ist ja wohl die Lagerung schwieriger als bei Tanne,
woran kann man denn am besten sehen ob das Holz gut gelagert wurde?

Grüße von der Insel,
Christian

Wenn Ihr keinen Holzschutz bzw. Imprägnierung wollt, würde ich zumindest technisch getrocknetes Holz nehmen das ist für die meißten Holzinsekten nicht so interessant.
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Woran erkennt man technisch getrocknetes Holz?

Kastanienholz mögen Insekten ja auch nicht so gern.

Nur wenn es falsch gelagert wurde soll es schlechter sein als Tanne.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
Registriert
10. Mai 2013
Beiträge
322
Ort
Nürnberg
Hallo,

der Erlebe Abenteuer e.V. saniert in Pionierarbeit einen hundert Jahre alten Bauernhof auf Sizilien für tiergestützte Therapie. Anschließend errichten wir einen Aktiv-Abenteuer-Spielplatz mit Klettergarten und Bäumhäusern in unseren "sizilianischen Dschungel".

In Deutschland haben wir bereits Baumhäuser mit Kindern und Jugendlichen gebaut, nun sammeln wir erste Erfahrungen mit dem Dachdecken "richtiger Häuser" auf der Insel. Wir fangen beim Stall an. Eine Frage ist ob es sich lohnt mehr als das doppelte für Kastanienholz auszugeben, statt Tannenholz zu verwenden? Vor allem im Winter ist die Luftfeuchtigkeit auf unserem Abenteuerberg abends recht hoch. Befinden uns außerdem in Meeresnähe. Kastanienholz soll ja auch unbehandelt mehr aushalten, doch lohnt eben der Aufpreis von mehr als dem doppelten?

Aufgrund der Überreste des hundert Jahre alten Stalldaches (das mindestens 70 Jahre gut überstanden hat) haben wir unseren Bauplan aufgestellt.

Der Stall hat die Maße von 9 Meter Länge und 5 Meter Breite, dabei sind die Stallmauern gut 40 cm dick, d.h. die Dachbalken müssen auf guten 4 Meter das Dach tragen.

Wir wollen alle 60 cm Dachbalken setzen, die 15x15 cm stark eingeplant sind.
Darauf kommen dann Bretter mit 2,5 cm Stärke, dann Querleisten mit 6cmx2,5
und darauf die Ziegelleisten mit 6x4 cm.

Wir verwenden anschließend die noch guten alten Dachziegel vom Stall und unseren zwei kleinen Bauernhäuser für den Stall. Geschätzt wurde ein Gewicht von 100 - 120 Kg pro Quadratmeter Dach.

Soweit fürs erste auf Nachfragen gerne weitere Details.
Wir freuen uns über jeden Tipp und ihr könnt auch gern mitmachen. :emoji_slight_smile:
Erlebe Abenteuer auf Sizilien!

Grüße von der Insel,
Christian

Hallo Insulaner,

Ihr habt ja da ein tolles Projekt!

Zu Euerer Frage: wenn ich das richtig verstanden habe, wollt Ihr so eine Art Pultdach bauen, d.h. ein einseitig geneigtes Dach. Die Schneelast darf,denke ich, ruhig vernachlässigt werden, in Deutschland rechnet man mit < 75Kg/m² unter 200m NN.

Zu den Holzdimensionen: bei einer Spannweite von nur etwa 4 Metern und einer Sparreneinteilung alle 60 cm reichen bei Weitem Maße von 10/16 -10/18cm, das ist dann wieder abhängig von der Neigung des Daches ('je flacher desto stärker'). Dafür würde ich nur eine Schalung mit 18-20mm starken Brettern verwenden und darauf eine gute diffussionsoffene Schalungsbahn verlegen. Und die Konterlattung (ich denke das meint Ihr mit Querleisten) und die Lattung (für die ) Ziegel reicht mit 3/5 cm leicht, allerdings würde ich zumindest die Latten imprägniert bestellen, wegen der Luftfeuchtigkeit!

Zur Holzart: gehobeltes Fichtenholz (oder auch KVH) ist natürlich das günstigste. Rauhes (oder gehobeltes) Lärchenholz, oder auch Douglasie, wäre wegen der Resistenz gegen die Feuchte und Insekten sehr interessant da Ihr keinen chemischen Holzschutz zum Einsatz bringen wollt.
Doch entscheidend ist doch was kriegt Ihr auf Euerer Insel her? Wachsen auf Sizillien, gerade am Ätna, nicht auch Pinien? - auch ein gutes Bauholz!
Ich an Euerer Stelle täte mich mal erkundigen, was die Einheimischen dort so verbauen, da hat sich ja auch sicher so manches bewährt.

Schöne Grüße und weiterhin viel Erfolg!
 

Fiamingu

ww-robinie
Registriert
24. August 2012
Beiträge
8.595
Alter
58
Ort
Ghisonaccia, Korsika, Frankreich
Hallo Christian,
bei Fichtenholz in südlichen Regionen kommt mann um die Chemische Keule nicht herum. Es gibt einfach zu viele Insekten die Holz zum Fressen gern haben. Von der Argentinischen Ameise über Termiten und dem Wurm........... Bei uns hat sich schon Holz beim Anfassen in Staub aufgelöst. Von innen Hohl und nicht sichtbar von aussen. Das bei einer Treppenwange im Innenbereich. Daher solltest Du zumindest bei tragenden Teilen über deinen Schatten springen und wegen der Sicherheit doch ein in das Holz eindringendes Insektenschutzmittel auftragen und zwar mehrmals. Bei uns gibt es Xylophen für Gebälk, vielleicht gibts bei euch auch was ähnliches. Bei den Dimensionen gehe ich konform mit meinen Kolegen. Trocken und gerade sollte dein Holz schon sein, sonst wirft es dir dein Dach.
Wie sieht es bei euch mit den Winterstürmen aus, in punkto Befestigung der Dachziegel. Diesen Punkt unbedingt beachten da es sich um eine Scheune handelt und die Tür oder das Tor doch mal offen sind und der Wind dir die Ziegel von Innen wegdrückt.
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Danke für die weiteren nützlichen Hinweise.
Besonders bezüglich einfach den Holzhändler fragen. :emoji_wink:

Wir bekamen hier bisher ausschließlich Tanne und Kastanie angeboten.
Die meisten bauen hier mitlerweile mit Tannenholz, aus Kostengründen.
Bzw. wird leider immer öfter auf Holz beim Dach-/Hausbau verzichtet.

Ja, es wird ein Pultdach, Neigung ist recht gering, mehr kann ich gerade nicht sagen (bin unterwegs). Schneelast gibt es keine. In drei Jahren hatten wir einmal eine dünne Schicht Schnee am Morgen auf unseren Zelten. Bis zum Frühstück war es schon wieder weg und nach dem Frühstück konnte man in kurzer Hose die Sonne genießen.

Da die Holzhändler einem hier besonders viel erzählen, also alles was man hören will um das Holz zu kaufen, hier noch einmal die Frage, wie man gut/schlecht gelagertes Kastanienholz prüfen kann?

Klar ist umso mehr Risse desto schlechter. Um diesem Hinweis zuvor zu kommen.

Grüße von der Insel,
Christian
 

Holz-Ralle

ww-eiche
Registriert
3. November 2012
Beiträge
378
Achso, als vorbeigendem Schutz vor Insekten hat mir ein Holzsachverständiger Borsalz empfohlen, er meinte, dass sei die für den Menschen und Umwelt ungiftigste Methode.
 

Krummer Nagel

ww-eiche
Registriert
10. Mai 2013
Beiträge
322
Ort
Nürnberg
Achso, als vorbeigendem Schutz vor Insekten hat mir ein Holzsachverständiger Borsalz empfohlen, er meinte, dass sei die für den Menschen und Umwelt ungiftigste Methode.

Bohrsalz hat aber den großen Nachteil dass das Salz an der Oberfläche des Holzes bleibt und so entweder "abgegriffen" oder abgerieben werden oder runterrieseln kann. Daher eignet sich Bohrsalzimprägnierung nur auf Dachböden, auf denen keine Kinder spielen, welche evtl. die Balken anfassen und danach die Finger in den Mund stecken. Dann schon lieber ölen... oder gar nicht behandeln (Lärche, Pinie).
Schöne Grüße
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Lärche oder Pinie bekamen wir noch garnicht angeboten.
Werde heute auch noch einmal danach fragen.
Mal sehen wie der Preis ist, falls vorhanden.

Sonst werden wir heute wahrscheinlich Kastanienholz nehmen.
Was man so liest und hört soll es ja den Mehrpreis wert sein.
Ich hoffe nur, dass es dann auch gut gelagert wurde,
wenn wir äußerlich keine großen Risse entdecken.

Grüße von der Insel,
Christian
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Das Kastanienholz krebserregend ist beim Abschleifen ist interessant.
Werde bei Gelegeneheit mehr dazu recherchieren.

Nun haben wir einen guten Preis für Kastanienbalken,
nur die Bretter für die Abdeckung sind gerade nicht in Kastanie verfügbar.
Außerdem sind die Leisten ohnehin aus Tannenholz.

Also suchen wir jetzt natürliche Schutzmittel für das Holz.
Leinöl wurde uns empfohlen, andere meinten es kann sich selbst entzünden.
Ansonsten kann man das Holz anschwärzen, also kontrolliert anfackeln.

Was meint ihr? Alternativen?

Grüße von der Insel,
Christian
 

beppob

ww-robinie
Registriert
5. Juni 2012
Beiträge
3.045
Ort
Oberallgäu
grüß dich Christian,

das mit dem anschwärzen macht man bei uns zum teil mit den pfahlspitzen, damit sie länger halten, aber die rammst du auch in boden, ob das auf dem dach (unten natürlich, oben sieht man's ja nicht :emoji_wink:) optisch so ansprechend ist.

kesseldruckimprägniertes holz bekommt ihr wohl nicht bei euch - oder ?

daß sich aufgetragenes öl entzünden kann, hab ich ja noch nie gehört, nur die lappen vom auftragen, darfst du nicht zusammengeknüllt rumliegen lassen, die können sich entzünden.:eek:

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.886
Also suchen wir jetzt natürliche Schutzmittel für das Holz.
Leinöl wurde uns empfohlen, andere meinten es kann sich selbst entzünden.

Prinzipiell braucht Holz keinen Schutz! Es kann auch im Freien unbehandelt Jahrhunderte überdauern. Tierische Schädlinge brauchen eine bestimmte Umgebung, um das Holz zu befallen (es werden Eier abgelegt, die Schädlinge sind dann die daraus schlüpfenden Larven). Dieses Problem lässt sich von Anfang an durch die Verwendung trockenen Holzes minimieren.
Leinöl bringt als Schutz gegen tierische oder pflanzliche (Pilze) Schädlinge nichts. Entzünden tun sich mit Leinöl getränkte Lappen, nicht jedoch das Öl selbst, schon gar nicht, wenn es aufgebracht wurde.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Das Kastanienholz krebserregend ist beim Abschleifen ist interessant.

Im Grunde stehen alle Stäube von allen Holzarten in Verdacht krebseregend zu sein.
Dies ist aber nur gefährlich wenn man regelmäßig danit arbeitet (wie Schreiner ...) wenn Ihr ab und an Kastanie sägt oder schleift wird die Krebsgefahr dadurch nicht steigen.

Ich gehe außerdem davon aus das Rauchen gefährlicher ist.
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Guten Abend in die Runde, Buonasera a tutti,

da wir den hundert Jahre alten Stall rustikal herrichten könnte geschwärztes Holz an der Decke auch gut kommen, bzw. würde es uns nicht sonderlich stören.

Ja, da sich Leinöl selbst (ohne Terpentin) erst bei über 300 Grad selbst entzündet wenn es erst einmal aufgetragen ist sollte es sich nicht von selbst entzünden. So heiß ist es nicht einmal auf der sonnigen Insel. Mag sein das bei einem Brand das Holz mit Leinöl besser brennt, doch das wird wohl mit jedem Lack so sein. - Für Brand und Insektenschutz spräche eben wieder das Anschwärzen. Werden das die Tage mal mit etwas Holz ausprobieren.

Nachdem ich vor ein paar Monaten das Rauchen aufhörte und lieber dem Vulkan Stromboli beim rauchen zusehe kann ich ja getrost gelegentlich Holz schleifen. :emoji_wink:
Denke auch, dass der Großstadtsmok in München schädlicher war als unsere Kastanien- und andere bäume auf unserem Abenteuerberg, selbst wenn wir oft & gern ein Lagerfeuer entzünden.

Grüße von der Insel,
Christian
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Buongiorno,

neben der Frage ob und wie das Holz am besten anschwärzen ?

Steht noch die Entscheidung an welches (Tannen) Holz, also die Maße.
Es gibt 4 Meter lange Leisten in 10, 12 und 15 cm Breite. (2cm stark)
Optisch sehen breite am schönsten aus - als Decke.
Doch die 15 cm breiten haben alle Risse.

Es gibt noch verpackte Paletten, beim Öffnen sah man das diese *noch* keine Risse haben,
doch kann das nur eine Frage kurzer Zeit sein. Breitere Leisten sind wohl anfälliger?

Generell, was empfehlt ihr für Leisten?
 

SteffenH

ww-robinie
Registriert
29. August 2011
Beiträge
2.886
Sparren ankokeln, um sie gegen holzzerstörende Insekten zu schützen hört sich für mich ziemlich absurd an. Das wirkt nur im Erdreich gegen Pilze und Bakterien.
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Nach weiterer Recherche fand ich interessante Infos / Diskussionen / Artikel
darüber das schnelles ankokeln wohl nicht so gut ist, recht oberflächlich
langsames "garen" über dem Feuer, nach alter Methode soll tiefer gehen.

Insekten sollen angebranntes Holz schon meiden hieß es.

Zudem ein neuer Fakt. Unser Kastanienholz hatte noch etwas Rinde,
beim Lösen fanden wir spuren von Holzfraß, sprich Holzwurm!
Nun ist die Frage was tun? Doch behandeln?
Oder auch die Kastanienbalken anbrennen?

-Eigentlich wollten wir nur die Tannenbretter ankokeln.-

Grüße von der Insel,
Christian
 

Krummer Nagel

ww-eiche
Registriert
10. Mai 2013
Beiträge
322
Ort
Nürnberg
Nach weiterer Recherche fand ich interessante Infos / Diskussionen / Artikel
darüber das schnelles ankokeln wohl nicht so gut ist, recht oberflächlich
langsames "garen" über dem Feuer, nach alter Methode soll tiefer gehen.

Insekten sollen angebranntes Holz schon meiden hieß es.

Zudem ein neuer Fakt. Unser Kastanienholz hatte noch etwas Rinde,
beim Lösen fanden wir spuren von Holzfraß, sprich Holzwurm!
Nun ist die Frage was tun? Doch behandeln?
Oder auch die Kastanienbalken anbrennen?

-Eigentlich wollten wir nur die Tannenbretter ankokeln.-

Grüße von der Insel,
Christian

Hallo Christian,

grundsätzlich gilt: Rinde und Bast müssen komplett vom verbauten Holz entfernt werden, also dass abgeschält werden muss.
Wahrscheinlich handelt es sich bei den Fraßstellen um Frischholzinsekten, diese gehen als erstes unter die Rinde. Aber nach dem Abtrocknen des Holzes bietet Rinde und Bast auch anderen Holzschädlingen Eindringmöglichkeiten ins Holz, etwa dem Hausbock!
Ich würde Euch raten, die Fraßstellen anzusehen um in etwa zu Beurteilen wie weit der Schädling ins Holz vorgedrungen ist. Falls es größere und tiefere Löcher sind, würde ich zumindest zu einer punktuellen chemischen Schädlingsbekämpfung raten, etwa mit Basileum Holzwurm BV, o.ä. Ist zwar nicht Chemiefrei, hilft aber nachhaltig!
Falls Ihr die Trag-Balken Euerer Hütte sichtbar lassen wollt: hobelt doch einfach die Oberflächen und schrägt die Kanten an ("fasen"), das ist nicht nur Holzschutz in seiner ökologischten Weise, sondern gilt in einigen Teilen Europas sogar als Brandschutzmaßnahme!

Schöne Grüße und schickt mal ein Bild wenns fertig ist!
 

ErlebeAbenteuer

ww-fichte
Registriert
1. Juni 2013
Beiträge
19
Ort
Sizilien
Nach genauerer Untersuchung fanden wir (zum Glück) nur oberflächliche Spuren von Holzfraß unter der Rinde. - Also (bisher) kein Holzwurmbefall. - Ein pensionierter Schreiner aus der Nachbarschaft hat das Holz ebenfalls noch einmal begutachtet und für gut befunden.

Nun (mangels Profi-Werkzeug wie z.B. Holzhobel) mit der Machete das Holz von Rinde und Bast befreit.

Jetzt überlegen ob wir die Kastanienbalken noch mit Leinöl behandeln, was uns manche empfohlen haben - gerade im Winter ist die Luftfeuchtigkeit hier sehr hoch - (die meisten empfahlen auch Chemie, was für uns nicht in Frage kommt) - doch u.a. auch hier im Thread wurde auch von jeglichen Mitteln bei Kastanienholz abgeraten.

Außerdem gelesen, dass besonders Kastanienholz nach der Bearbeitung (Freilegung) erst einmal wieder selbst arbeiten muss, also Gerbsäure abgeben, ehe man die Oberflächen bestreichen kann. - Eigentlich wollten wir am Dienstag die Holzbalken auf die Mauern stemmen.

Auch gibt es ja anscheinend große Unterschiede in der Qualität des Leinöls.
Also vor allem ob kaltgepresst oder nicht. ...Mal sehen auch was wir hier finden...

Meinungen, *Erfahrungen* & Hinweise dazu gern.

Bilder zur Stallsanierung gibt es bereits ein paar:
Stallsanierung
Allerdings noch von den Anfängen, wird demnächst aktualisiert.

Grüße von der Insel,
Christian
 
Oben Unten