Wellenlager demontieren Ulmia 1610

Dominicus

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum.

Ich habe mir vor Kurzem eine Ulmia 1610 Bj. 1969 gekauft. Ich möchte nun gerne die Lager der Sägewelle tauschen (grundsätzlich habe ich in meinem Leben schon etliche Lager gewechselt, allerdings vor allem im KfZ- Bereich).

Wenn mir jemand einen Hinweis geben könnte, wie ich das Bohrfutter der Langloch-Fräse und die Riemenscheibe demontieren kann, wäre ich sehr dankbar.

Ich vermute mal, dass auf der Sägeblattseite evtl. ein Sicherungsring und ein Simmering oder eine Filzscheibe kommt, bevor ich das Leger erreiche. Ist das so?

Vielen herzlichen Dank schon mal!
 

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Roterbischof

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Hallo, leider kann man es nicht eindeutig sehen, aber ist vielleicht am Grund des Bohrfutters ( innen) eine Schraube, wenn ja, dann musst du mal probieren ob sie links oder rechts auf geht,vdas nicht Futter müsste dann in entgegen gesetzter Richtung auf gehen und nicht vergessen es gibt nicht zuviel Schraubenlöser ( Rostentferner / caramba). Wenn nicht ist es ein aufgepresster Kegel MK 1, 2 oder 3 oder ähnliches. MFG
 

Dominicus

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Hallo, danke für die Antwort. Ich denke nicht, dass dort am Grund des Futters eine Schraube ist. Es sieht eher wie eine kleine Zentrierbohrung aus.
Wenn das Futter auf einem Kegel sitzt, wäre die Frage, wie ich es abziehen kann.
Vielleicht erkennt man es hier besser. IMG_0573.JPG
 

Roterbischof

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Hallo, OK das sieht nach einem Kegel aus, dann hilft dir ein abzieher, aus dem kfz- Bereich. Das würde ich mal vorsichtig probieren mit viel caramba. MFG
 

Roterbischof

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Ja, aber Vorsichtig, das ist alles empfindlicher als beim kfz, also nicht mit Gewalt, lieber öfter mit caramba ein weichen, Spannung drauf geben und dann leichte Schläge mit dem Kunststoffhammer.
 

carsten

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Hallo

evtl auch aufgeschraubt Also das ganze Futter , vermutlich dann Linksgewinde. Hab zwar schon an bzw mit so ner alten Ulmia gearbeitet aber musste die nicht zerlegen. Da die aber doch recht weit verbreitet sind meldet sich evtl noch jdm der das schon mal gemacht hat.
 

Sel

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Versuche erst einmal die zwei Schrauben raus zu bekommen. Das ist ein Deckel, der dort ein Innenleben schützt. Mir sieht die Welle allerdings nach einem Bruch im letzten Stück aus (Vierkant). Ich kenne die Maschine nicht, gehe hier nur nach dem Foto.

Das runde Teil über der Welle scheint mit Inbus gesichert zu sein. So eine Art Spannring. Vor dem eigentlichen Lager am Gehäuse sehe ich noch zwei Schrauben. Dahinter wird ein Filzring sein. Du wirst trotzdem die Lager noch nicht ziehen können. Ohne komplette Demontage des Gehäuses hinter den auf den Fotos sichtbaren Teilen wirds nicht gehen.

Ich sehe auch Schmiernippel. Die Welle selbst wird ganz sicher nicht geschmiert. Wenn da Kugellager drin sind, so könnten sich Bronzebuchsen noch zusätzlich verstecken. Ich garantiere dir eine zeitaufwändige, aber erfrischende Arbeit :emoji_slight_smile: So baute man früher - eben für die Ewigkeit!

LG Sel
 

Roterbischof

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@carsten könnte hier Recht haben, also Mal 2 Tage mit caramba einweichen, herzhaft ( aber nicht gewalttätig ) versuchen zu drehen. Wenn es nicht geht bleibt noch die Variante mit dem abzieher. Das Bohrfutter würde ich nicht öffnen, so Späße habe ich schon hinter mir . MFG
 

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Hallo Dominicus,

ich vermute 'mal ganz stark, daß das Futter mit einem Linksgewinde aufgeschraubt ist.

Der Grund: Ich habe hier zwei 1610 stehen, die allerdings beide kein Bohrfutter haben. Bei beiden ist die zweirillige Keilriemenscheibe mit einer Mutter (SW23 bzw. Stirnlochmutter) gesichert. Das Gewinde ist bei beiden praktisch bündig mit der Mutter, sodaß ich es nicht ausmessen konnte. Es sieht aber aus wie M12. Und weil die Riemenscheibe im Gegenuhrzeigersinn angetrieben wird, sollte das Linksgewinde sein.

Ich vermute, daß Ulmia hier nicht zwei verschiedene Sägewellen produziert hat, sondern bei den Maschinen mit Langlochbohrvorrichtung die Riemenscheibe statt mit einer Mutter mit dem Bohrfutter gesichert hat.

Ich hoffe, Du kommst damit weiter. Wenn nicht, laß' hören.

Schönen Sonntag noch!

poly
 

carsten

Moderator
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Hallo

wenn man sich die Mühe macht und googelt nach Westcott-Bohrfutter ein solches ist das nämlich findet man häufig die genauere Bezeichnung
Westcott-Bohrfutter 0-16 mm M20x1,5 links. Bei sowas sind die Hersteller von Maschinen erfreulich konservativ.
 

Dominicus

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Hallo Leute, vielen Dank für die vielen Hinweise, auch mit der Bezeichnung des Bohrfutters. Das steht vielleicht unter der Abdeckung, ich habe jedenfalls keine Beschriftung entdeckt.
Aslo, dass da irgendetwas abgebrochen sein könnte, wie Sel meint, sehe ich nicht.

Die Vermutung mit dem Linksgewinde teile ich nicht, weil das Sägeblatt mit einer Linksgewinde-Mutter gesichtert ist. Säße das Bohrfutter auf oder in einem Linksgewinde, könnte es sich im Betrieb aufgehen. Der Bohrer schneidet schließlich rechts herum.

Ich lasse mich gerne von etwas anderem überzeugen, vielleicht habe ich es ja falsch verstanden.

Ich weiche es erst mal ein, dann sehe ich weiter.

Ihr erfahrt auf jeden Fall, was dabei raus kommt.
 

hermes378

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Hallo.
Beim Bohrfutter wird die Bezeichnung "links" die Schneidrichtung angeben.
Wenn das Sägeblatt am anderen Ende der Welle mit einer Linksgewindemutter gesichert wird, dreht das Bohrfutter jedenfalls links herum und muss also ein Rechtsgewinde haben.

Michael
 

Dominicus

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Hallo, mit dem linksherumdrehen das stimmt, wenn man aus Richtung Werkstück auf das Bohrfutter schaut. Der Bohrer würde somit allerdings rechts herum schneiden. Die Schneidrichtung des Bohrers wird ja immer aus der Richtung angegeben, in der er eintaucht, oder? Also nur zur Klärung, ist nicht als Bessergewisse gemeint.
Rechtsgewinde ja: Dort, wo die Futterbacken hinten im Futter aufhören, geht es in ein rundes Loch, das ein Innengewinde aufweist. Es ist auf jeden Fall ein Rechtsgewinde und könnte M16 sein, Steigung keine Ahnung. Es hat auch nach außen hin sozusagen keinen Anfang, sodass sich nichts hineindrehen lässt.

Die Frage ist jetzt: Wie bekomme ich das runter? Ich möchte ungern etwas kaputtmachen.

Hat jemand vielleicht eine Ersatzteilliste, wo eine Zeichnung drin ist? Ich kenne das vom Traktor, da stehen dann für Normteile z.T. sogar die Standard-Bezeichnungen und Maße drin.
 

hermes378

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Ja, stimmt. So gesehen braucht man rechtsschneidende Langlochbohrer. Ich habe an meiner Hobelmaschine ein Bohrfutter, das andersherum dreht und linksschneidende Bohrer braucht, das hat mich ein wenig verwirrt.
Um das Futter herunter zu bekommen, sollte die Welle gut festgesetzt werden, dann sollte man es mit einer großen Rohrzange abdrehen können. Notfalls mit einer Heißluftpistole gut anwärmen. Hat jedenfalls bei mir so funktioniert.

Michael
 

Holz-Fritze

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Die Frage ist jetzt: Wie bekomme ich das runter? Ich möchte ungern etwas kaputtmachen.
Ich hatte schon mal ein festsitzendes Bohrfutter welches ich mit einem Schlagschrauber gelöst bekommen habe.
Dazu habe ich einen Sechskant eingespannt die Welle blockiert und den Schlagschrauber aufgesetzt.
 

Dominicus

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Danke für die Tips. Eine geeignete Rohrzange habe ich, einen Schlagschrauber leider nicht. Ich müsste allerdings diese Blechhülse außen zuerst runter bekommen.
dreht man dazu die beiden Schlitzschrauben vorne auf oder fällt dann das Futter innen auseinander?
 

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Westcott sind sehr einfach aufgebaut
Durch entfernen der Scheibe lassen sich die Backen ausbauen .
Sechskant geht bei westcott nicht , da macht man höchstens noch mehr Macken in die Backen.
Auch wapuza ist unpassend.
Erstmal gut reinigen so,dass man was sieht
Vorerst mal die Lager abschmieren eh man da was aus Unkenntnis beschädigt,
Gruß joachim
 

Dominicus

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Hallo Joachim, danke für die präzise Auskunft. Vom grundsatz her gebe ich dir recht. Ich bin nicht ganz unerfahren, keine Sorge. Ich würde die Lager schon gerne wechseln. Es ist nichts schwergängig, sonst hätte ich auch zuerst mal Fett reingedrückt. Meines Erachtens hat die Welle radial zuviel Spiel und möglich wäre es ja, dass die Lager nach x Betriebsstunden, möglicherweise auch ohne ausreichende Schmierung, nicht mehr so toll sind.
Gruß Dominik
 

uli2003

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Das Futter lässt sich recht leicht zerlegen. Schlitzschrauben rausdrehen, Ring abnehmen, Kappe abziehen.
Dann kannst du mit dem Futterschlüssel die Spannbacken so weit öffnen, dass sie herausfallen.
Keine Sorge, ist ganz easy zusammenzusetzen. Mache ich regelmäßig um den Dreck herauszubekommen, denn irgendwann schließt es durch die Späne nicht mehr ganz.
Zum Blockieren bzw. Drehen kannst du dann einfach einen Stab durchs Futter stecken.

Grüße
Uli
 

Dominicus

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Hallo Uli,
danke für deinen Hinweis. Zur Sicherheit ein paar kleine Nachfragen: Mit "Ring" ist das Teil gemeint, auf dem die Schlitzschrauben mit der äußeren Hälfte liegen? Meinst Du mit Kappe die Blechhülle außen?
Danke!
 

Dominicus

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Hallo Leute,
ich habe das Futter erfolgreich zerlegt und ganz demontiert. Wie von Uli beschrieben.
Ergänzender Hinweis für die, die es mal nachmachen möchten: Schlitzschrauben entfernen, Backen ganz zusammen drehen. Dann kommt man besser unter den Sicherungsring. Vorsichtig raushebeln.

Nachdem man die Backen herausgenommen hat, kann man auch die Schnecke herausnehmen.

Um zu vermeiden, dass ich in den "Kern" des Futters Macken reindrücke, habe ich das Futter mit Flacheisen blockiert, je 8mm stark und diese mir Keilchen noch etwas gespreizt. Die sind nur so lang, weil ich sie nicht zerschneiden wollte.
Man erkennt es gut auf den Bildern. Ich habe dann zwei Stifte in die Riemenscheibe gesteckt und mit der Rohrzange nach rechts gelöst. Dann alle Hilfsmittel abgebaut und von Hand runtergedreht. Es ist übrigens ein Regelgewinde M16.
Ich habe versucht, mit der Zange hautsächlich auf den Stiften anzugreifen. Minikratzer in der riemenscheibe, sonst alles prima. Also besser etwas Gummi oder Leder dazwischen packen.

Die Lager waren erwartungsgemäß recht trocken und dreckig und sie wackeln auch axial ganz schön, wie ich vermutet hatte.

Meine nächste Frage ist: Wie bekomme ich nun die Welle möglichst schonend heraus?

Bilder kommen gleich...
 
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