Hallo Toby,<br>habe beide Bücher:<br>1. "Der praktische Tischler" gibt einen Überblick über den Stand der Tischlerei um 1900 wieder. Die gegebenen Möbel-Beispiele sind deshalb stark vom Jugendstil geprägt. Es gibt aber auch noch die schwülstigen Entwürfe des ausgehenden 19. JHs darin.<br>Zur technischen Seite: die Angaben sind m. E. eher von historischen Interesse, oder wer wird heute noch (außer für exakte Renovierungen) ein Türfutter mittels Schwalbenschwanzzinken verbinden oder doppelt überschobene Rahmen mit Füllung und extremer Profilierung anwenden wollen?<br>Von den verwendeten Beschlägen ganz zu schweigen.<br>2. Für das "Tischlerlexikon" gilt ähnliches; das Buch spiegelt die Probleme der 20er Jahre wider, d.h. sparsamste Verwendung von Holz, Leim und Farben. Daneben viele konstruktive Beispiele von Apothekeneinrichtung über Bienenhaus und Fahrstuhlkabine und Rehfußbefestigung bis zu Zigarrenschrank. Dazu Rezepte zur Herstellung und Anwendung von Kitt, Leim, Farben und Polituren, sowie die Behandlung von Beschlägen zur Reinigung oder Patinierung.<br>Meine Meinung: Beide Bücher sind kulturhistorisch interessant, praktisch ist man mit den 2 Spannagels (Möbelbau, Türenbuch) besser bedient, obwohl beide auch schon 50 Jahre auf dem Buckel haben.
