Wie entwickelte sich bei euch das Hobby über die Zeit? Wann Abricht/Dickenhobel ...?

herbie_ZH

ww-birke
Registriert
18. Januar 2011
Beiträge
55
Ort
Stäfa
Salü zusammen,

ich bin mit meinem Hobby Schreinern an einem Punkt angekommen, wo ich mich etwas frage, wie es sich weiterentwickelt bzw. entwickeln soll. Und da dachte ich, ich frage mal in die Runde wie es bei euch so war bzw. ist.

Ich habe noch nicht wahnsinnig viel Erfahrung im Holzwerken, habe erst ein kleines Pflanzengestell gebaut und bin jetzt fast fertig mit meiner 2.5m breiten Massivholz-Regalwand (System 32mm). Der Guido Henn'sche Werzeugschrank ist seit langem in Arbeit, aber wegen des dringend gebrauchten Regals erstmal liegen geblieben.

Bisher habe ich nur mit Leimholzplatten und Multiplex gearbeitet, einen Hobel habe ich noch keinen (und mich bisher sogar gefragt, wofür ich den den überhaupt brauche :emoji_slight_smile:, dafür einen gute ausgerüsteten Maschinenpark mit Festool-Sachen (Oberfräse, TKS, Rotex, Saugmobil Midi).

Ich lese immer mal wieder vom Thema Abrichten und Dickenhobeln und verstehe, dass es noch mal ein ganz anderes Level ist, sich seine Leimholzplatten etc. selbst herzustellen, als aus grossen Platten zurechtzusägen. Allerdings frage ich mich, ob ich mir das schon zutrauen soll und wie gross dann der Aufwand für ein vergleichbares Projekt wird? Ich habe ja noch einen 100%-Job und auch andere Interessen. Einen "Handwerklichen" Hintergrund habe ich direkt keinen, die beschriebenen Projekte sind so ziemlich das Einzige was ich in dieser Richtung bisher gemacht habe. Und soweit es eben geht mit Hilfe von Internet und Büchern die wichtigsten Sachen autodidaktisch gelernt. Ein persönlicher Austausch mit Gleichgesinnten ausserhalb von Internet-Foren wäre schon schön (hallo, ist hier jemand aus dem Bereich mittlerer Zürichsee um Stäfa?) hat sich aber bisher nicht ergeben. Mir fällt es so im Moment etwas schwer, einzuschätzen, ob ich mich mich da was meine Erfahrung als auch das notwendige Zeitbudget angeht übnernehme, wenn ich mir als nächstes z.B. eine Abricht-Dicktenhobelmaschine zulege und mein nächste Projekt mit dem "rohen" Holz vom Holzhändler angehe. Der Gedanke dann auch persönlich ohne jede Erfahrung damit, das "richtige" Holz auszuwählen überfordert mich irgendwie auch etwas.

Immerhin habe ich bei meinem Regalprojekt doch noch mit anderen Dingen zu kämpfen gehabt, wie der Einhaltung der für 32mm Beschläge notwendigen Toleranzen. Der Aufbau des Regals verlief nicht ohne Fluchen und Hämmern, bis es endlich eingermassen gepasst hat...

Wie sieht es bei euch aus? Inbesondere diejenigen von euch, dich mit Abrichte und Dickenhobel arbeiten? Wieviel Erfahrung und Vorwissen hattet ihr, bis ihr damit angefangen habt? Und wieviel Zeit verbraucht ein Projekt dann, vor allem wenn man damit noch gar keine Erfahrung gemacht hat? Und vielleicht auch noch interessant: Wieviel Lehrgeld muss man zahlen, bis man diese Arbeiten dann auch einigermassen präzise und routiniert machen kann und wieviel geht erstmal schief, bis man einigermassen den dreh raus hat?

Mal angenommen, ich wage diesen Schritt: Es gibt ja viele Maschinen die eher nicht empfohlen werden, weil aus China und eher wackelig konstruiert... Ohne jede Erfahrung mit so einem Gerät finde ich es schwer, eine gute Kaufentscheidung zu treffen und zu wissen, worauf man achten muss....

Wäre um Feedback froh!

Herbie
 

duebelimplosion

ww-kirsche
Registriert
1. März 2010
Beiträge
157
Ort
NÖ & Wien / Österreich
Hallo Herbie,

für den Weg zum ADH (für's Hobby) gibt es mMn kein einheitliches Muster. Das hängt schließlich auch davon ab, welcher Typ Holzwerker man ist (was man manchmal auch erst langsam herausfinden muss). Viele kommen ewig mit Handwerkzeugen auskommen (elektrisch und/oder "unplugged"), andere tendieren zu Maschinen, oder ein Mix aus allem. Außerdem hängt es auch von Platz und Budget ab.
Ich für meinen Teil habe für mein aller erstes Projekt (ein Schreibtisch in Ahorn) einen gebrauchten, alten ADH gekauft. Ich hatte Null Vorwissen und hatte einen Mordsrespekt vor dem Ding mit diesen rotierenden Messerwelle. Ich hatte den Kauf nicht wirklich geplant, sondern er hatte sich kurzfristig ergeben. Schon kurz danach hätte ich mir ein Holzwerken ohne ADH gar nicht mehr vorstellen können.
Trotzdem hängt es von den eigenen Projekten und Arbeitsweisen ab, ob man eine Hobelmaschine braucht oder nicht.

Ob man Lehrgeld bezahlen muss? Also hobeln ist jetzt keine komplexe Wissenschaft. Man muss halt immer nur gut auf die Finger aufpassen und sollte zumindest mal irgendwo lesen, wie man so ein Ding bedient (z.B. Druck am Abgabetisch ausüben, nicht gegen die Maserung hobeln,...). Aber es kann durchaus passieren, dass man etwas perfekt gerade und winkelig gehobelt hat, und zwei Tage später ist es erst wieder krumm, weil das Holz Spannungen hatte oder noch ein Feuchtigkeitsausgleich stattfand. Aber dafür muss man eher mehr Gefühl fürs Holz entwickeln und Maserungen lesen lernen - das braucht mehr Zeit als die Bedienung einer Hobelmaschine.

Ich finde es jedenfalls eine Bereicherung, wenn man die Möglichkeit hat, beliebige Hölzer zu verarbeiten. Gleichzeitig finde ich die eigene Herstellung von Leimholz nicht gerade die erfüllendste Aufgabe im Prozess eines (Möbel-)Projektes. Da hobelt man sich zum Teil den Wolf.

Gruß, Rainer
 

Dominic

ww-buche
Registriert
14. Januar 2010
Beiträge
285
Ort
Magdeburg
Wenn Du keine sehr breiten Kanteln abrichten willst reicht ja auch ein Hobel mit 26 cm Breite.

Nach dem Verleimen mußt Du dann halt mehr schleifen als wenn Du die ganze Platte nochmal durchschieben kannst. Da werden die Hobel schnell viel teurer.

Ich hatte mal einen Elektra Beckum Hobel, bis auf die Messereinstellung fand ich den eigentlich ganz ok, meiner hatte Gußtische.

Ich habe Tersawellen in meinen Geräten und würde auch in Deiner Situation versuchen, einen mit Wechsel ( Einweg) Messern zu kaufen, sonst bist Du nach dem Schleifen evtl. lange am Einstellen und fluchen.

Ich bin erstaunt, wie lange die Einwegmesser halten, also keine Probleme von dieser Seite.

Von Billigsterzeugnissen in der Preisklasse 200-300 Euro neu würde ich die Finger lassen, ich hatte mir mal einen aus Jux bestellt und als ich ein Stück Buchenholz reingeschoben habe fiel er fast auseinander.

Insgesamt ist es natürlich ein Wahnsinnsvorteil, wenn man sich nicht fragen muß, ob es ein Holz auch in 2mm dünner gibt...


Gruß

Dominic
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.531
Ort
Oberfranken
Ich habe neulich erstmalig selbst Leimholz hergestellt und seitdem ein bisschen experimentiert.
Es ist ein waaahnsinns Aufwand.
Wenn ich nicht ganz spezielle Anforderungen habe, würde ich das nicht wieder machen.

Neulich habe ich nur 12mm starkes Vollholz gebraucht. Das Ausgangsmaterial war sehr wertvolles, extrem lange gelagertes Holz. Da war das Auftrennen mit der Bandsäge und verleimen sinnvoller, als die guten Bretter auf dem Hobel in Abfall zu verwandeln.

Die andere Anwendung war das Verleimen unterschiedlicher Hölzer aus optischen Gründen.

Bei allen Standard-Sachen mit normalen Anforderungen würde ich wieder auf fertige Leimholzplatten zurückgreifen. Besonders, wenn es doch mal mehrere Quadratmeter werden. Dann aber nach Möglichkeit kein Baumarkt-Schrott, sondern vom Holzhändler.

Und um diese Platten zu fügen, genügt mir zZt eine gute Rauhbank. AD-Hobel (und zugehörige Absaugung) hätten auch gar keinen Platz in meiner Werkstatt.

Der Ansatz von Heiko ist vielleicht auch garnicht so verkehrt:
http://holzwerkerblog.de/2015/03/02/drei-jahre-ohne-abrichthobelmaschine/
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
46
Ort
im sonnigen LDK
Ich bin erstaunt, wie lange die Einwegmesser halten, also keine Probleme von dieser Seite.

In meiner HC 260 habe ich die auch noch drin und sehe kein Grund zu wechseln. Die sind wirklich sehr gut, die Maschine auch, bis auf das von Dir genannten einstellen der Messer. Das nervt tierisch

Ich habe neulich erstmalig selbst Leimholz hergestellt und seitdem ein bisschen experimentiert.
Es ist ein waaahnsinns Aufwand.
Wenn ich nicht ganz spezielle Anforderungen habe, würde ich das nicht wieder machen.

Will ich so nicht sagen.
Sicher ist es mehr Aufwand, als einfach ein Stück aus einer Platte zu schneiden, aber sonst.
Wobei ich jetzt vorausgesetzt habe, dass noch weitere Teile vorbereitet werden mussten. Dann ist es nur noch wenig mehr Aufwand noch ein paar Bretter für das Leimholz durch den Hobel zu schieben und später zu verleimen.

Ich würde auch den Einsatz einer ADH nicht direkt nur an die Erfahrung koppeln, sondern primär daran, WAS gebaut werden und WIE das Design bzw. die Konstruktion aussehen soll.
Ist es was mit Rahmen und Füllung, ist selbstgemachtes Leimholz schon das i-punktchen und die Stollen für die Rahmen müssen ja auch angefertigt werden. Da ist ne ADH schon ne gute Option,

Geht es eher um Regale oder Schränke in Kastenoptik, spricht eigentlich nichts gegen gutes gekauftes Leimholz. Den Aufwand für eigenes Leimholz sieht man später nur wenig.
Ebenso bei einem Tisch. Ganz normaler Esstisch oder so, da reicht gekauftes Leimholz. Soll aber die Tischplatte was besonderes sein, z.B. breite Kernbuche oder Red Cedar, das spricht dann eher für eigenes Leimholz, was man von der Maserung dann so zusammenstellen kann, wie es einem gefällt.
 

herbie_ZH

ww-birke
Registriert
18. Januar 2011
Beiträge
55
Ort
Stäfa
Danke für die inspirierenden und ehrlichen Antworten. Und z.B. die Idee, erstmal einen reinen Dickenhobel zu nehmen finde ich gar niht so schlecht. Wobei dann sofort der Gedanke kommt: Ja, dann ich auh gleich ein Kombigerät nehmen und habe die Abricht-Funktion, wenn ich sie doch mal brauchen sollte. Dünnere Bretter als man so normal bekommt, habe ich mir auch schon gewünscht, bz.w ist immer noch ein Wunsch, weil es noch ein paar Schubladen für mein Regal geben soll.... Dafür wär sicher schon mal ein Dickenhobel hilfreich.

Ich schaue mich gerade auf dem Schweizer Gebrauchtmarkt um, recht spannend was es da so alles gibt. Leider viel Maschinen mit 400V, die kann ich nicht gebrauchen, in meinem Bastelraum liegt nur 220V. Aber es sind auch 220V Maschinen dabei, z.B. immer mal wieder welche von INCA. Scheinen uralt aber robust zu sein. Und mit einem herzigen Holzgestell und "externem" Motor. Gibt es da Sicherheitsbedenken, bei einem "offen" laufenden Keilriemen? Und ist es normal, dass die (selbstgebastelte?) Fügeanschläge aus Holz haben?
Elektra Beckum hc260 scheint es auch noch häufiger zu geben, die wird ja auch oft als
gebrauchtgerät empfohlen.... Die ist also besser als die Neugerüte um die 1000EUR?

Was ist denn von den Neugeräten um die 1000EUR zu halten? z.B.:
Dass ich Bernardo und Zipper eher meiden sollte, habe ich schon herausgefunden...

DeWalt D27300
Hans Schreiner ML392
Holzmann HOB260 (baugleich mit Bernardo?)

Gruss,

Herbie
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.531
Ort
Oberfranken
Scheinen uralt aber robust zu sein. Und mit einem herzigen Holzgestell und "externem" Motor. Gibt es da Sicherheitsbedenken, bei einem "offen" laufenden Keilriemen?
Das ist das eine. Aber viel schlimmer sind die Hobelwellen bei sehr alten Maschinen. Da sind echt lebensgefährliche Konstruktionen dabei. Das willst du dir als Profi nicht antun. Und als Laie schon garnicht, denn dann weißt du nicht einmal, wo die Gefahr liegt.

Bedenke auch, dass der Hobel generell eine der gefährlichsten Maschinen ist. Desweiteren die, deren Bedienung viel komplizierter ist, als man zunächst denkt. Ein Maschinenkurs ist da definitiv sinnvoll.
 

Friesenbengel

ww-esche
Registriert
18. September 2010
Beiträge
470
Also um ehrlich zu sein, würde ch mich mit Deinem vorhandenem NICHTWISSEN , um es mal deutlich zu sagen keine der Maschinen kaufen.

Egal ob Du es Dir leisten könntest oder nicht. Lerne ersteinmal den Umgang mit Holz. Begriffe wie linke oder rechte Seite von Vollholz sollten Dir bekannt sein. Erst recht die Sicherheitsregeln bei derartigen Maschinen. Die Dinger arbeiten mit ein paar tausen Umin.Und Du hast "nur"acht Chancen plus zwei Joker an deiner Hand....:rolleyes:

Tipp: Sammele erstmal Erfahrung und dann gehts weiter.
Das bedeutet Du legst Dir mal nen venünftigen Hobel zu und kaufst beim Tischler vor Ort nen kleinenAbschnitt Kiefernbohle und hobelst den aus. Daraus liese sich zum Beispiel eine Kiste bauen

Vielleicht kannst Du dort ja auch etwaige Werkzeuge dort leihen.

Unsere Praktikanten machen zwei Wochen nichts anderes. Die Bekommen ne Kiefernbohle (Abschnitt) in die Hand gedrückt und dann ehts nach dem Zeigen los.

Die sind nach zwei Wochen fix und alle aber stolz wie Oskar auf Ihre Leistung

In dem Sinne
.
 

Wolfgang EG

ww-robinie
Registriert
17. Oktober 2010
Beiträge
765
Alter
71
Also um ehrlich zu sein, würde ch mich mit Deinem vorhandenem NICHTWISSEN , um es mal deutlich zu sagen keine der Maschinen kaufen. In dem Sinne .

Ich sehe das etwas anders. Wenn man Deine Auffassung verallgemeinern würde, müssten alle Leute erst ein komplettes Wissen erwerben, bevor sie auf etwas losgelassen würden. Wäre zwar gut, ist aber Illusion ...

Ich habe die Erfahrungen gemacht, dass das, was man sich direkt an der Maschine aneignet, ein solides, anwendungsbereites Fachwissen wird. Einschließlich negativer Erfahrungen, die man dabei zwangsläufig machen wird. Sammeln von Erfahrungen mit Murkeleien ist m.E. vertane Zeit, die heute niemand mehr hat. Die Zeit ist schnelllebig ...

Ich hatte z.B. nach dem Handhobel zum "Reinriechen" einen AEG-Breithobel (102 mm Hobelbreite) mit der zugehörigen Stationäreinrichtung gekauft. Im Nachhinein eine sinnlose Ausgabe. Paar Leisten abrichten etc. - gut. Größere Sachen mussten gestückelt werden. Da kam schnell Frust auf. Dann habe ich mir recht schnell eine Elektra-Beckum HC 260 zugelegt. Kein Profigerät, aber für meine Zwecke (Hobbybereich) eine gute Investition.

Alles, was zur Bedienung notwendig war, habe ich mir selbst erarbeitet, an konkreten Projekten. Natürlich stand Sicherheit an erster Stelle, so etwas sollte verantwortungsbewussten Menschen in Fleisch und Blut übergegangen sein. Mir hat sich aber dann ein ganz neues Betätigungsfeld erschlossen. Ich konnte z.B. Bauholz billig kaufen und daraus viele schöne Dinge bauen. Sicher keine Möbel, aber Sachen, für die ich bislang im Holzhandel/Baumarkt einen Haufen Kohle bezahlen musste.

Lange Rede, kurzer Sinn. Ich empfehle dem TE das sogenannte learning by doing. Kaufe Dir eine kleine bezahlbare Maschine (die Elektra-Beckum HC 260 ist eine grundsolide Sache für Einsteiger), mache Dich an der Maschine mit den wichtigsten Sicherheitsregeln vertraut und lege los. Du wirst schnell Freude empfinden und Deine Arbeiten werden immer anspruchsvoller. Solltest Du aber schnell die Lust verlieren und feststellen, dass die Hantiererei mit Holz doch nicht so Deins ist, hast Du nicht so viel Kohle versenkt ...

Viel Erfolg.
Wolfgang

PS: Übrigens, über die EB HC260 habe ich mittlerweile hunderte lfd. Meter Kantholz aus dem Baubereich laufen lassen, bis 4 m Länge, und zu Pfosten für Carports, Vordächern etc. verarbeitet. Was will man da mit einem Handhobel bekennen?
 

Friesenbengel

ww-esche
Registriert
18. September 2010
Beiträge
470
Ne ne ne .

Ich rede nicht von E-Hobeln sondern gute alte Handhobel...

Früher oder später wird er sich eh zum anpassen einen Putz oder Doppelobel kaufen.
das ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche
 

Wolfgang EG

ww-robinie
Registriert
17. Oktober 2010
Beiträge
765
Alter
71
Ach so ... , dann hast Du natürlich Recht.

Den guten alten Handhobel möchte ich allerdings auch nicht missen. Den nutze ich selbstverständlich auch noch, weil er bei einigen Arbeiten einfach schneller einsetzbar ist als ein Elektrohobel.

Wolfgang
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
46
Ort
im sonnigen LDK
Begriffe wie linke oder rechte Seite von Vollholz sollten Dir bekannt sein.

Wobei ich zugeben muss, dass ich wieder vergessen habe, was da was ist.:emoji_open_mouth:

Im Prinzip hast Du recht, das gilt aber für alle handwerklichen Tätigkeiten, ein wenig Geschick, Verständnis und einige Grundlagen sollten schon vorhanden sein.
Manchmal liest man ja hier, Leute wollen was ausfräsen, denken an eine Oberfräse, haben aber keinen Schimmer, wie diese Maschine funktioniert.

Aber so komplett schwarz/weiß wie Du würde ich das nicht sehen.

Wer mit Plattenmaterial oder Leimholz arbeitet, braucht anfangs nicht zu wissen, welche Seite eines Brettes zum Kern zeigt und welche nicht.
Ebenfalls immer auf dem Handhobel rumzureiten ist auch so ein Punkt. Logisch bei manchen Aufgaben ist er ner Maschine haushoch überlegen, aber deswegen zu meinen, erst wenn man per hobeln kann, soll man mit dem tischlern erst richtig anfangen oder sich ne Maschine kaufen ist doch Käse.
Die Erfahrung und das Können kommt MIT der Arbeit.
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.805
Ort
Berlin
Hallo,
die rechte Seite des Holzes zeigt zum Kern. Das zu wissen ist insofern wichtig, als dass es die Kommunikation unter Fachleuten vereinfacht, wenn die selben Fachbegriffe verwendet werden. Branchenunabhängig!

Relevant an der Hobelmaschine ist, dass man beim maschinellen Abrichten die hohle Seite nach unten nimmt. Das ist in 99% aller Fälle die linke Seite und dient der Sicherheit wie dem Resultat der Arbeit.
 

michaelhild

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2010
Beiträge
9.366
Alter
46
Ort
im sonnigen LDK
Das ist mir schon klar, nur muss man das intus haben, bevor im Hobby Bereich gearbeitet wird?

Nehmen wir mal Dein Beispiel Abrichten, hohle Seite unten ist klar, sonst kippelt es und man bekommt nie ne saubere Ebene Fläche hin, aber muss man deswegen unbedingt wissen, das die Kernseite "Rechte Seite" heißt?

Sicher im Gespräch ist es sinnvoll zu wissen,aber sonst?
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.805
Ort
Berlin
Hallo Michael,
nö, muss man nicht - sonst könnte man ja nur auf deutsch tischlern! :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

Gäste
Hallo,

habe da mal ne Eselsbrücke aufgeschnappt. Die rrechte Seite ist die dem Kerrn zugewandte, beim trrocknen wird dir rrechte Seite rrund. Habe jetzt zur verdeutlichung der Eselsbrücke mal die rs verdoppelt....

Hoffe es ist verständlich...
Gruss
Ben
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.058
Ort
vom Lande
Die rechte und linke Seite spielen bei der Verarbeitung schon eine Rolle, so sollte man schon wissen, dass die linke Seite beim Fräsen weniger ausreißt wie die rechte
 

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.511
Alter
47
Ort
Bayerischer Wald
so sollte man schon wissen, dass die linke Seite beim Fräsen weniger ausreißt wie die rechte

Tatsächlich?:eek:
Wie das?
Klär uns doch bitte mal auf...

Im Ernst, ich glaube du bringst hier Jahresringverlauf und Faserverlauf durcheinander.
Wenn man gegen aufsteigende Holzfasern hobelt/ fräst dann kanns ausreissen, egal ob man linke oder rechte Seite bearbeitet.

Gruss Christian.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.058
Ort
vom Lande
Ach ja , dann nimm doch mal einen Fichtenschenkel, und fräse jeweils auf der linken, und rechten Seite einen Falz , mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit, und erzähl mir dann mal welcher besser ausschaut
 

Mitglied 59145

Gäste
Ach ja , dann nimm doch mal einen Fichtenschenkel, und fräse jeweils auf der linken, und rechten Seite einen Falz , mit gleicher Vorschubgeschwindigkeit, und erzähl mir dann mal welcher besser ausschaut

....der bei dem der Faserverlauf günstiger ist, egal ob Kern (Rechte) oder Splint (linke) Seite gefräst wird!!!

Gruss
Ben
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.058
Ort
vom Lande
Da muss Ich auch Widerspruch einlegen :emoji_slight_smile:
Unser Meister würde uns in den A..... treten, wenn wir z.B. bei der Profileistenherstellung
die rechte Seite profilieren würden, und zum grössten Teil Brennholz produzieren, zu dem ist mir auch keiner meiner Berufskollegen bekannt, der einen Blendrahmenschenkel auf der rechten Seite fälzen würde
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.805
Ort
Berlin
Hallo Holzrad09,
Dien Gedanke ist mir neu. Kannst Du bitte begründen, warum die linke Seite besser zu profilieren sein soll?
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.058
Ort
vom Lande
Meine Berufschulzeiten sind nun schon doch eine Weile her, aber soweit Ich mich erinnere
liegt auf der rechten Seite das Spätholz über dem Frühholz, und neigt daher zum abschiefern, auf der linken Seite liegt das Frühholz über dem Spätholz, und verhindert damit das aufstehen der harten Jahrringe, und verringert somit das aussplittern beim hobeln, fräsen etc
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.058
Ort
vom Lande
abgesehen vom Faserverlauf, ist die bearbeitung der rechten/ Kernseite deutlich splitteranfälliger wie die linke Seite, daher legt man auch Dielenbretter mit der linken Seite nach oben, dass die Frauen beim drüberwischen nicht ständig mit dem Lappen hängenbleiben :emoji_slight_smile:
 
Oben Unten