Wie findet ihr Wood Welding (Holzschweißen)?

tabascomann

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Hallo,

habt ihr schon mal Erfahrungen mit Wood Welding (Verkleben ohne Klebstoffe ) gemacht. Hab von einer Arbeit an der Berner Fachhochschule und am LERMAB an der Universität Nancy gelesen. Zwei flachen Holzoberflächen wurden bei diesem Projekt mittels Vibrationsschweißen gebunden. (Hochgeschwindigkeits-Rotationsmethode)

Die Verschweißung dürfte die umweltfreundlichste Klebeverbindung darstellen, weil man keine Klebstoffe braucht sondern nur Holz und das Equipment.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

Wie umweltfreundlich ist diese Methode?
 

Holz-Christian

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Das sieht mir nach einem echten Durchbruch in Sachen Holzschweißen aus.
Damit gehören die teuren Holzelektroden bzw. Holzschweißdraht der Vergangenheit an.

Erst letzte Woche hab ich wieder den Lehrling geschimpft weil er eine Eichenholzhaustür mit einer Buchenelektrode verschweißt hatte.

Gruss Christian:emoji_wink:
 

WinfriedM

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Wir verwenden öfter mal das Holz-Punktschweißen statt Dübel. Da wird eine kleine Ultraschallpistole auf die Stelle aufgesetzt, dann abdrücken. Der Schweißvorgang dauert dann so etwa 4 s. Man sieht es richtig qualmen.

Nette Sache, aber noch sehr teuer in der Anschaffung.

:emoji_wink:
 

Torsten81

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Hallo

Welcher Vorteil soll sich durch diese Schweißtechnik denn gegenüber dem üblichen Verleimen ergeben?
Das erschließt sich mir noch nicht oder kann das hier einer von euch plausibel erklären?

MFG Torsten
 

yoghurt

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Hallo Torsten,
abgesehen von der von Winfried erwähnten hohen Startinvestition für die Ultraschall-"Pistole", spart man natürlich erheblich Zeit und Material. Nicht nur dass man keine Verbindungen herstellen muss, man spart auch die Presszeiten. Hinzu kommen Kosten für Leim und Federn und Dübel. Problematisch sind - nach meinem Kenntnisstand - noch immer die Verarbeitung von beschichteten Platten und lackierten Oberflächen. Auf geölten Flächen hält die Verbindung besser als PU-Leim.
 

Mathis

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Aber dem Woodwelding steht noch eine große Zukunft bevor:

An der Hochschule in Rosenheim wird unter Prof. Weldingmayer an einem kontinuierlichen Holz-Schweißverfahren gearbeitet.

Erste erfolgreiche Ergebnisse waren bisher ca. schon 15 m lange nahtlos geschweißte Holzrohre, die direkt aus ausgesuchten Kiefernholzstämmen gefertigt werden, die auf einer Schälmaschine in ca. 10 mm dicke Lagen aufgemessert werden.

Forschungsziel ist die Herstellung von biologisch verträglichen Pipelineröhren für die Erdölförderung in gefährdeten Habitaten in Sibirien.
 

Torsten81

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Hallo

Zeit und Material sparen ist ja gut aber bei den verschweißten Teilen bleibt doch überall eine schwarze Fuge zurück, zumindest habe ich bei den bislang aufgeführten Beispielen nichts anderes gesehen.
Diese betonte Fuge stört mich jedenfalls gewaltig oder ist die später etwa doch nicht mehr zu sehen?

MfG Torsten
 

Holz-Christian

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Hallo

Zeit und Material sparen ist ja gut aber bei den verschweißten Teilen bleibt doch überall eine schwarze Fuge zurück, zumindest habe ich bei den bislang aufgeführten Beispielen nichts anderes gesehen.
Diese betonte Fuge stört mich jedenfalls gewaltig oder ist die später etwa doch nicht mehr zu sehen?

MfG Torsten

Hallo Torsten.

Darum bevorzuge ich das Elektrodenschweißen, da kann man eine der Holzart entsprechende Elektrode verwenden.
Schwarze Rückstände lassen sich leicht wegschleifen.
Ausserdem werden die Fugen dicht.

Gruss Christian
 

Holzrad09

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Olive klingt gut, brauch ich auch öfters :rolleyes:
Bei Buche behelfe Ich mir gelegentlich mit Schaschlikstäbchen :cool:
 

Holz-Christian

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Korkelektroden wären mal interessant.
Die von mir bisher verwendeten Flaschenkorken sind immer etwas kurz.
Ausserdem muss man bei Bedarf vorher immer ein paar Flaschen leeren...
 

Time_to_wonder

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Rubrik Jörg fragt Profi:

Als Mitleser würde ich jetzt gern mal wissen, was von den Antworten mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist und was tatsächlich möglich ist. Komme da dummerweise nicht so ganz mit. :confused:

Ich habe aber das Gefühl, das Spaxschrauben so schnell nicht aussterben werden.

Danke & Gruß Jörg
 

Neige

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Ihr werdet wahrscheinlich lachen. Hat mir auch erst die Sprache verschlagen. Hab es zwar schon gehört, aber nur mit einen Lächeln zur Kenntnis genommen. Jetzt hab ich einige Videos betrachtet, kann aber immer noch nicht viel damit anfangen, weshalb ich mich einfach mal traue zu fragen, wann den in der Hauptsache diese Technik Anwendung findet und wie das schweißen mit Holzelektroden funktioniert.
Soll ja, wie ich interpretiere, bei Vollholz angewandt werden, während man anstrebt die Technik weiter zu entwickeln um es auch bei beschichteten Platten verwenden zu können.
Sodele, da stell ich mich mal ganz dumm und frag einfach unverblümt.
 

Torsten81

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Hallo zusammen

Ich habe auch den Eindruck das hier so mancher "Experte" aus Unwissen lieber Dummfug verbreitet und sich über die Thematik lustig macht, als sich ernsthaft mit neuer Technik auseinander zu setzen und sie fachlich zu hinterfragen. Sollte ich damit falsch liegen bitte ich um Entschuldigung, fordere zugleich aber auch eine ausführliche Erklärung der von euch eingesetzten Technik und ihrer Anwendungsgebiete.

Die angesprochene Studie der Berner Fachhochschule ist sicher interessant aber für mich ein sinnvolles Anwendungsgebiet momentan einfach nicht erkennbar.

Die Sache mit der von Winfried erwähnten Ultraschallpistole finde ich spannend, wobei hier offensichtlich ein Kunststoff zum "verschweißen" verwendet wird.
Winfried kannst du hier mal den Hersteller des Gerätes nennen und das ausführlicher erklären, evtl. mal ein Bild davon machen?

MFG Torsten

PS: Titusonic ist wohl noch ein Stichwort zum Thema:
http://www.juramagazin.de/deutsch-englisch-776/Titusonic.html
 

WinfriedM

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@Torsten: Ein bisschen Spaß muss sein. Die meisten der Antworten hier sind Nachläufer des 1. Aprils. Wirklich praktische Relevanz hat das Thema für Tischler und Hobbyisten doch derzeit noch nicht.
 

tabascomann

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Nachdem die Methode u.a. von einem Professor für Materialwissenschaften und Verarbeitungstechnologie an der Berner Fachhochschule – Hochschule für Architektur, Bau und Holz in Biel (Schweiz) entwickelt wurde und sie damit den Schweighofer Innovationspreis gewonnen haben, nehme ich stark an, dass diese Technologie für die Bauindustrie gedacht ist aber es wäre auch denkbar, dass man sie auch zu Hause nutzen kann.

Bei diesen Methoden sollen Lignin und Hemicellulosen unter dem Einfluss von hohen Temperaturen schmelzen und fließen können.


Für einen fugenlosen Korkboden braucht man ganz schön viele Weinkorken :emoji_wink:
Das wäre eine schöne Recycling-Idee!

Grüße Tabasco
 

hölzerner

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Bitte - was genau ist das denn für ein Preis, sagt mir jetzt so nichts, aber alles aus dem Bereich kennt man ja auch wieder nicht, nur für größere Projekte gedacht oder auch Privatpersonen?
 

tabascomann

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Da steht, dass sich jeder bewerben kann (jeder der sich damit auskennt): https://ssl.schweighofer-prize.org/prize/

Falls es dich interessiert, kannst du dir mal die Teilnahmebedingungen anschauen.

Es werden eben innovative einfälle belohnt, wie die Entwicklung der Entwicklung des Holzschweißens nach dem oben beschriebenen Verfahren.


Grüße Tabasco
 

hölzerner

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Ah ok, und halt immer mit Preisgeld, eh eine schöne sache - kenne da jemanden der ein gutes Projekt hat, dem werd ich das mal weiterleiten soern es ihn interessiert. Und hab auch schon gesehen man kann sich da nur alle 2 Jahre bewerben. Danke.
 
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