Dr.Eckert

ww-ulme
Registriert
14. Juni 2011
Beiträge
164
Ort
Mittelfranken
Hallo!

Ich möchte für unsere Küche ein Eckregal bauen, welches aus einzelnen Eicheplatten (Dicke ca. 2 cm, Länge x Breite ca. 40 x 40 cm) besteht - Form bzw. Muster siehe Anhang.

Nun habe ich in meiner Werkstatt (Rel. Luftfeuchte laut Hygrometer ca. 80%, da unbeheizte Werkstatt - ist schlecht, aber leider gehts nicht anders) bereits Eichebohlen aufgeschnitten und zu der ungefähren Plattengroße verleimt, allerdings mit genug Zugabe an Holzstärke um noch genug abhobeln zu können.
Nun habe ich die Platten seit ca. 1 Woche in der Wohnung zum akklimatisieren.

Ein bisschen haben die sich schon gewölbt und geworfen, aber wird da wohl noch mehr kommen oder kann ich zum Hobeln übergehen und diese weiterverarbeiten?

Sollte ich nach allen einzelnen Arbeiten die Hölzer immer wieder mit in die Wohnung nehmen - oder?

Oder ist das alles eh etwas heikel, wenn ich nur einschichtige Platten aus Eiche mache, sollte ich mich da evtl. nach Dreischichtplatten aus Eiche umgucken!?!?
Das Doofe ist, ich komme da als "Privatmann" schlecht ran - gerade an Eiche...



vielen Dank euch im Voraus!

Julian
 

Anhänge

  • fc_eck.jpg
    fc_eck.jpg
    16,3 KB · Aufrufe: 47

wicoba

ww-robinie
Registriert
25. Mai 2008
Beiträge
745
Ort
Baden-Württemberg
Die Frage, die sich wohl eher stellt ist: Wie viel Holzfeuchte hat dein Holz???
Wenn es grade von draußen kommt wird das "Aktlimatisieren" in wenigen Wochen nicht ausreichen.
Ich würde daran gar nicht weiter arbeiten, sondern die Teile einige Wochen (Monate) in der Wohnung stehen lassen, so dass ringsum Luft dran kann. Wenn das Holz nicht zu feucht ist, kannst du in 2 Monaten gut daran weiter arbeiten. Wie gesagt, NASS darf es nicht sein und leichtes Arbeiten wirst du auch später noch "erleben".
 

OlliT

ww-birnbaum
Registriert
20. Februar 2011
Beiträge
207
Ort
Ehringshausen
Hallo Julian,

Deine Vorgehensweise hört sich doch sehr gut an. Das Holz wirft sich nicht nur durch die Änderung der Holzfeuchte sondern auch bedingt durch die Änderung der Spannungsverhältnisse, weil Du die Bohlen aufgetrennt hast. Das Holz beruhigt sich jetzt bei Dir im Wohnraum und die es stellt sich die Ausgleichsfeuchte ein. Diese Geduld wird sich auszahlen. Meiner Erfahrung nach verwirft sich Eiche später im Laufe der Jahreszeiten kaum noch.

Die Frage ist jetzt: Wie hoch war die Ausgangsfeuchte Deiner Bohlen? Woher hast Du die Bohlen? Sägewerk luftgertrocknet oder Händler kammergetrocknet? Bei welchen Luftfeuchte lagert der Händler eigentlich das Holz? Danach richtet sich der Zeitraum, wie lange Du das Holz jetzt im Wohnraum lagern musst.

Wenn Du viel mit Massivholz arbeitest, kann ich Dir nur zum Kauf eines hochwertigen Holzfeuchtemessgerätes raten. Dann hat diese Spekulation ein Ende. Mein Eichenschichtholz hat momentan ca. 12% Holzfeuchte. Es dauert ca. 2 - 3 Wochen bei 20mm Stärke, bis sich die im Wohnraum ein Wert von 8-9% eingestellt hat. Die gleich Feuchte messe ich auch an Möbeln, die schon einige Jährchen im Wohnraum stehen. Danach erst wird endgültig abrichtet und auf Dicke gehobelt.

Bei längeren Arbeitsunterbrechungen die Bauteile immer raus aus der Werkstatt und im Wohnraum zwischenlagern! Die Mühe zahlt sich echt aus.

Viele Grüße und viel Erfolg

Olli
 

Dr.Eckert

ww-ulme
Registriert
14. Juni 2011
Beiträge
164
Ort
Mittelfranken
Hallo!

Vielen Dank euch für die Antworten, sehr hilfreich!



...
Die Frage ist jetzt: Wie hoch war die Ausgangsfeuchte Deiner Bohlen? Woher hast Du die Bohlen? Sägewerk luftgertrocknet oder Händler kammergetrocknet? Bei welchen Luftfeuchte lagert der Händler eigentlich das Holz? Danach richtet sich der Zeitraum, wie lange Du das Holz jetzt im Wohnraum lagern musst.

...


Leider habe ich kein Feuchtemessgerät werd aber mal ernsthaft über einen Kauf nachdenken.
Ich geh davon aus, dass das Holz leider noch sehr feucht ist.
Der Schnitt ist ca. 7 Jahre her, dann wurde es sofort in Bohlen aufgeschnitten vom Sägewerk und draußen schattig und abgedeckt gelagert.
Seit ca. 2 Monaten hatte ich das Holz dann in die (kalte) Werkstatt geholt und weiter aufgeschnitten und zu Platten verleimt.
Nun sind diese Platten wie gesagt in der Wohnung.

Dann werd ich mal noch 2 Monate sowas das Holz in der Wohnung lassen, oder!?


Danke nochmals :emoji_wink:
 

Keilzink

ww-robinie
Registriert
27. November 2010
Beiträge
1.840
Ort
Reutlingen
Wenn das Holz 7 Jahre lang aufgesetzt und abgedeckt im Freien gelagert war und regelmässig umgeschichtet wurde, dann müsste es auf 15 -20 % heruntergetrocknet sein (die genauen Bedingungen des Lagerplatzes spielen dabei auch noch eine Rolle). Weiter runter geht es im Freien nicht.

Besser wäre es jetzt gewesen, es noch 6 Monate in der (kalten) Werkstatt aufgesetzt zwischenzulagern, dann wäre es bei etwa 12 % angekommen - und das ist, nach meiner Erfahrung, ein guter Wert, um mit dem Holz in die Endverarbeitung zu gehen. In einer normalen, zentralgeheizten Wohnung geht die Holzfeuchte dann auf etwa 8 - 10 % runter im Verlauf der folgenden 6 Monate. Dabei sollte dann nicht mehr allzuviel passieren.

Die genannten Werte sind Erfahrungswerte, wie man sie im Lehrbuch findet. Ich hab mir einen billigen Holzfeuchtemesser gekauft und messe seither mein Holz damit. Mir ist schon klar, dass ich mit diesem Gerät keine absoluten Ausagen bekommen kann - aber bisher lagen meine Messungen immer innerhalb der vom Lehrbuch vorgegebenen Werte. Damit kann ich arbeiten.

Andreas
 
Oben Unten