Wie wird Holz weiss

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ww-birnbaum
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Hallo

ich bin seit mehreren Jahren mit dem Gedanken eine Küche selbst zu bauen schwanger.

Nun soll das Retortenbaby das Licht der Welt erblicken und meine bessere Hälfte hat mir dabei direkt erklärt, was mir zu gefallen hat :emoji_slight_smile:

Aus der gedanklichen Eiche Vollholzoptik ist also aktuell eine weisse Front mit Esche Arbeitsplatte geworden. Okay die Eiche Arbeitsplatte könnte ich ggf nochmal ins Rennen gegen die Esche schicken...die weissen Fronten sind aber Pflichtprogramm.

Daher meine Fragen:

Welche Hölzer eignen sich gut, sind gut zu bearbeiten, können dem rauen Küchenalltag die Stirn bieten, lassen sich gut weiss färben und sind für jemanden ohne Gewerbe verfügbar.

Welche porenoffene Oberflächenbehandlung würdet ihr empfehlen? Die Arbeitsflächen sollen mit Osmo Hartwachs Öl und Wachs behandelt werden. Das Schichtbildende Öl gefällt meiner Frau sehr gut. Bei den Fronten wäre eine ähnliche Haptik schon gut. Das weiss soll auch nicht zu dominant werden. also kein Acryl Lack Design, sondern durchaus noch Holzdesign.

Habe schon überlegt, ob man Ahorn mit UV Blocker Hartöl verwenden könnte. Leider habe ich keine Bezugsquelle für Ahorn Plattenmaterial.
 

Holz-Christian

ww-robinie
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Hallo.

Zu den verschiedenen Ölen können dir hier hier andere Leute mehr sagen.
Von meiner Seite so viel:
Sowohl Esche als auch Eiche sind denkbar schlecht als Küchenarbeitsplatte geeignet.
Grund: Beide Hölzer sind grobporig, lassen sich daher kaum sauberhalten.
Da wird das ganze ziemlich Unhygienisch.

Ich würde dir geschlossenporige Hölzer wie Ahorn, Weissbuche, Rotbuche empfehlen.

Gruss Christian.
 

carsten

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Hallo

weiss lackierien streichen oder lasieren kann man fast alle Holzwerkstoffe.
Klassisch wäre Esche weiss mit sichtbarer, fühlbarer Struktur. Aus eigener Erfahrung ( zumindest optisch) ist das sehr schmutzempfindlich da sich gepaart mit dem Küchendampf der Dreck gern in den Poren absetzt und aggressive Reinigungsmittel verbeiten sich bei geölt / gewachst. Dito für Eiche.
Lasierend, da scheidt Ahorn aus da das Holz dicht und wenig farblich unterscheidend ist und somit der gewünschte Effekt eher gering ist.
Man müsste also erst mal wissen in welche Richtung weiss es gehen soll.
 

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ww-birnbaum
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Vielen Dank für die guten Ratschläge. Ich habe nicht viel Ahnung von solchen Dingen.

Lackieren scheidet aus aufgrund der technischen Umsetzung. An Ahorn hatte ich halt gedacht, da es von Haus aus ja schon sehr hell ist. Das Ahorn dann mit einem UV Blocker ÖL mit weisen Pigmenten und wir sind am Ziel der Wünsche. So zumindest meine laienhafte theoretische Überlegung.

NaturBauHof: Holzbehandlung - farbige Holzoberflächen (Lasuren)

Die haben eine Lasur welche mit 20% schon recht nahe der Vorstellung kommt.

Wäre Kirsche oder Nussbaum als Arbeitsplatte brauchbar?
Möbelbauplatte / Möbelplatte Europäischer Nussbaum kgz 19/2500/1250
 

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Holz-Christian

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Hallo nochmal.

Nussbaum ist auch offenporig und hat neben Kirschbaum( geschlossenporig) den Nachteil das es relativ weich ist.
Da wird die Arbeitsplatte ziemlich empfindlich.
Am unempfindlichsten wäre hier tatsächlich Ahorn oder Rotbuche.
Noch besser wäre Weissbuche/Hainbuche, das ist sehr hart und dicht.

Gruss Christian.
 

frankundfrei

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Holz weiß lasieren

Die von Dir abgebildete Lösung wird für die Küche kaum Sinn machen. Einmal ist es ein alkalischer Anstrich, der auf Laubholz ganz anders wirken kann als auf Nadelholz. Die Muster auf der Abbildung sind Fichte - ein weiches Nadelholz. Dann kommt noch hinzu, dass ausdrücklich geschrieben wird:
...dient ... ausschließlich zur dekorativen Oberflächengestaltung und ist weder Schutz noch ein Ersatz für Öle und Lacke.

Wenn Du seit mehreren Jahren an dem Thema dran bist, dann würde ich mir auch noch die Zeit nehmen und Muster anlegen. Hol Dir aus einer Schreinerei Reststücke von verschiedenen Holzarten, die Dir interessant erscheinen. Besorge Dir Mustergebinde von den Beschichtungen, die Dir nahe liegen und ... Versuch macht kluch.

Was Natural angeht kann ich Dir gerne helfen. Wenn es weißlich werden soll, dann reicht der UV-Blocker in den Ölen nicht aus. Es braucht eine stärkere Zugabe von Weißpigmenten. Normaler Weise verwenden wir dafür das Pigmentöl in Kalkweiß.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

WinfriedM

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Grundsätzlich bekommst du so helle Oberflächen z.B. mit Osmo Dekorwachs und anschließend Osmo Hartwachsöl hin. Als Basis irgendein recht helles Holz, z.B. Birke oder Ahorn.

Im Küchenbereich musst du bei geölten Oberflächen aber wirklich vorsichtig mit scharfen und färbenden Sachen sein. Selbst schon hochprozentiger Alkohol kann dir solche Flächen zerstören. Mir wäre das alles zu empfindlich. Gerade bei hartnäckigem Fettschmutz muss man manchmal schon mit härteren Mitteln ran.

Persönlich finde ich übrigens eine gut geölte Esche-Arbeitsplatte sehr schön und auch praktikabel.
 

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@Holz Christian, vielen Dank für die Erklärung. Wie Eingangs schon erwähnt wird dann wohl das Rennen der Arbeitsplattenflächen zwischen Esche und Kirschbaum entschieden. Gibt es diesbezüglich irgendwelche Pro`s oder Kontra`s welche beachtet werden müssen? Welches Holz verzeiht Baufehler am ehesten und welches ist Härter? Esche kann ich im Baumarkt vor Ort beziehen. Das wäre für mich ein halt ein Riesen Vorteil.

@frankundfrei, ich werde deinem Rat folgen, danke dafür. Letzten endes muss die Frau das entscheiden und somit soll Sie sich auch die Arbeit der Auswahl machen.

@ Winfried, verstehe ich das richtig, dir sind geölte Oberflächen zu empfindlich, findest aber geölte Eschen Arbeitsplatten praktikabel? Also Esche ist ja eh ein Favorit von mir.
 

WinfriedM

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@@@@: Geölte Arbeitplatten sind kein Problem. Die kann man regelmäßig neu ölen und auch mal schleifen. Natürlich darf man die nicht irgendwie einfärben, das bringt nur Probleme. Bei einer Arbeitsplatte stören mich auch ein paar Flecken oder Patina nicht.

Anders siehts bei Schrankfronten aus, die noch dazu weiß lasiert sind. Da sieht jeder Fleck blöd aus und da kannst du auch nicht mehr schleifen und ausbessern. Da geht nur vollständig neuer Aufbau, wenn die versaut sind.
 

pedder

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Ich lebe seit 5 Jahren mit einer Arbeitsplatte aus Eiche, das ist völlig problemfrei solane man keine feuchten Metalle drauf abstellt.

Liebe Grüße
Pedder
 

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ww-birnbaum
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Danke dir Winfried. Also wäre ein weisser "geschlossener" Acryl Lack für die Fronten besser als ein Lasur/Öl/Wachs System oder? Bzw wäre solch ein Acryl-Lack immer besser wenn es um gebrauchs-Möbel geht welche gefärbt sind?

@Pedder, Eiche ist eigentlich raus. Konnte es auch auf einer Page eines Öl Herstellers nachlesen. Eisen und Feuchtigkeit ergibt bei Eiche wohl schwarze tief einziehende Flecken. Da sich die Kombi in unserer Küche nur schwer vermeiden lässt, würde ich mich über einen solchen Schaden sehr ärgern. BSP: Guss Pfanne oder Bräter mit der Hand gewaschen und zum abtropfen auf den Spülenbereich gestellt. Die verrutschen etwas und liegen mit der nassen Kante auf dem Holz....
 

WinfriedM

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Auch wasserbasierte 1K Acryllacke haben Probleme mit Chemikalienbeständigkeit. Wenn du etwas für Lange haben willst, würd ich die Fronten mit einem tischlerüblichen 2K PUR Lack lackieren lassen. Dann brauchst du dafür aber auch kein Vollholz zu verwenden. Das bringt dir wg. Verzug und Gegenmaßnahmen nur jede Menge Probleme.

So verallgemeiner würde ich das übrigens nicht. Es kommt immer auf die Belastungen an und auf die farbliche Auswahl. Wir haben hier z.B. einen Hocker, der mit einem Öl bernsteinfarben eingefärbt ist, der bewährt sich bestens im Alltag seit 5 Jahren. Weiß ist hingegen immer etwas anfälliger, da kommts drauf an, wie man mit umgeht und welche Ansprüche man hat.
 

@@@

ww-birnbaum
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Sodele, ich konnte meine bessere Hälfte erweichen und das Auswahlverfahren wurde ergänzt.

Aktuell ist Akazie als Arbeitsfläche und die warme Esche oder das helle Ahorn als Front in Planung. Also sind die weissen Fronten kein Muss mehr, aber hell sollten sie trotzdem werden.


Was haltet ihr von der Kombi? Ist Akazie als Arbeitsfläche in der Küche brauchbar? Die Unterkonstruktion wollte ich in einem sehr dunklen Holz (Bankirei etc) erstellen, welches dann in den Fugen einen Kontrast zu den Fronten erzeugen soll.
 

@@@

ww-birnbaum
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Was soll denn Bankirai in der Küche?
Davon abgesehen: Tropenholz ist heute eigentlich No Go.

Warum sind hier eigentlich User der Meinung sie könnten mit Ihren Umweltgedanken überall reinplatzen?

Aber zurück zum Einwand:

Bankirei weil:

A: als ausreichende Reststücke schon jahrzehntelang vorhanden.
B: schön dunkel und damit hoffentlich guter Kontrast
C: stabil/hart
D: da vorhanden günstiger wie alles was gekauft werden muss
 

Sägenbremser

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hallo @@@

jetzt sind wir aber schon eine ganze Ecke weg von deiner
Eingangsfrage. Akazie als Arbeitplatte ist zwar eine sehr
kostenoptimierte Lösung, aber da du ja Eiche als zu sehr
reaktionsintensiv mit Eisen empfindest, wird das mit dem
ollen Gummibaum auch nicht besser werden. Die Rinde des
australischen Wattle wird auch in der Gerberei verwendet.

Habe selber, so wie Pedder, ein paar Eichenarbeitflächen in
meiner nicht gerade schonungsvoll behandelten Küche und
die trotzen der täglichen Belastung ohne sichtbare Schäden.
Solch ein Beizvorgang durch Gerbsäuren braucht schon eine
etwas längere Zeit um zu Verfärbungen zu führen.

Jetzt kommt auch noch Bankirei als Stollenmaterial ins Spiel.
Gibt es wirklich in jedem Baumarkt, aber bei dem Gesamtauf-
wand den dein Küchenbau einfordern wird, sind die Grundkosten
des Materials wirklich eine zweitrangige Grösse, das kann ich dir
jetzt schon versichern. Sei dir mal klar das jeder starke Kontrast
zwischen den Holzfarbtönen, jeden kleinsten Fehler/Abweichung
um so mehr in den Focus rücken wird.

Wenn es wirklich zu der weisslichen Optik kommen soll, da gibt es
als sichere Lösung auch noch das Bleichen von Esche/Ahorn.
Wenn du die ersten Rohholzbretter vor dir haben solltest, wirst du
dich wundern wie unterschiedlich das Holz in der Farbe daher kommt.
Die Esche hat einen dunklen Kern, der Ahorn wird zuweilen eher sehr
fleckig und bestimmt nicht durchgehend hell erscheinen.

Ist schon ein Unterschied was als Prospektbeispiel angeboten wird und
was du später auf der Hobelbank liegen hast. Aber wie bei jedem Natur-
werkstoff ist der erste Schritt die Beschaffung des Rohstoffs und danach
eine Ausrichtung des angedachten Projekts.

Fragen dazu beantworten wir dann gerne schnell und lösbar.
Gruss Harald
 

@@@

ww-birnbaum
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Danke Harald,

es stimmt, die Ursprungsfrage ist aktuell weniger Thema wie erwartet. Aber die grundsätzliche farbliche Anforderung ist immer noch identisch.

Dunklere Arbeitsplatte mit helleren Fronten. Dabei ist die aktuelle Überlegung (nicht zuletzt erzeugt durch den Thread), wie man dieses am ehesten mit Naturhölzern in Naturfarben mit farblosen Ölen hinbekommt.
 

Besserwisser

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Naja, vermutlich fand der User, wie wohl die Mehrheit, dass es eigentlich nicht besonders nett ist, ein solches Tropenholz zu verarbeiten, wo es nicht mal seine Vorteile ausspielen kann.
Daneben kann man diskutieren, inwieweit das Zeug schön, dunkel und möbelgeeignet ist.

Um mal was konstruktives beizutragen: Du hast ne etwas merkwürdige herangehensweise, finde ich. Zunächst sollte man doch mal überlegen, was für Hölzer technisch sinnvoll sind, danach dann eine optische Auswahl treffen. Du wirst so ein wenig wie jemand, der ins Dunkle schiesst und morgens guckt, was er getroffen hat. Und jede Nacht schiesst du in komplett andere Richtungen.

Ich habe daheim ne Eschenarbeitsplatte, geseift. Geht, aber ich würde nicht unbedingt wieder zu so was greifen. Das nächste Mal, falls das noch mla vorkommt, hau ich mir wieder ne Getalitarbeitsplatte drauf oder beschichte selbst was mit HPL. Ist einfach das praktischste. Wenn auch vielleicht nicht das so schön.
 

Neige

ww-robinie
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Bisher hab ich es mir verkniffen auf den Thread einzugehen, aber nu muss ich meinen Senf dazugeben.
Im Netz findet sich eine Fülle von Information, wie man farblich Küchen gestalten kann. Und wie auch @Besserwisser bin ich der Meinung, ist es wichtig sich Gedanken über geeignete Hölzer und deren Verarbeitung zu machen. Mir ist kein Schreiner bekannt, der komplett Fronten aus Vollholz macht, ich sag mal aus einem Stück, wohl wissend weshalb.
Eines geht mir halt auch nicht aus dem Kopf -der Thread-Überschrift entsprechend- wieso erwägt man herrliche Hölzer, um sie nachher mit Farbe zuzuschmieren. Gut, wurde ja jetzt vom TE anderst entschieden. Jetzt kommt Bangkirai als Unterkonstruktion ins Spiel, was auch immer mit Unterkonstruktion gemeint sein mag, ich weis es nicht.
Zur Oberflächenbehandlung an Küchenfronten scheint mir Öl nicht besonders geeignet zu sein, wobei ich zugeben muss, mich mit geölten Oberflächen speziell an Küchenfronten nicht auszukennen und noch keine gesehen habe.
Alledem fehlt mir hier eine plausible Vorgabe, was überhaupt geplant ist.
Mir -man verzeihe mir den Vergleich- ist es, als ob ich plane ein Auto zu bauen in blau, metallic....aber der Rest, keine Ahnung. Vielleicht hätte ich doch besser, wie sagt der Schwabe, mei Gosch g'halte.

Edit:
Ende August Anfang September montiere ich ein "Vollholzküche" . Dann zersäg ich mal so nen Korpus samt Front. :emoji_wink: auch wenn ich den Thread dann wieder aus der Versenkung holen muss.
 

sebastian69

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Ich würde fertige Korpen kaufen, z.B. Ikea.... und dann darauf aufbauen...
Fronten kann man ja selber machen, zumindest bei Multiplex.... da kann man dann auch schöne Furnierverläufe, also durchgehendes Furnier, "gestalten"...
Spüle+ Herd schön bündig einlassen in die Arbeitsplatte...
Warum das Rad neu erfinden?
 
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