Wiederbelebung von Akkupacks

Sägenbremser

ww-robinie
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Brauche mal etwas Beistand
von elektrisch versierten Foristi.

Bin ja nicht unbedingt ein Freund der Akku-
werkzeuge, habe aber natürlich auch solch
einen Bohrschrauber. Nach ca. 5 Jahren waren
ziemlich zeitgleich beide Akkupacks platt. Ist
noch NiCa Technik. War schon am Suchen nach
Ersatz in Li-ion, Ladegerät kann das auch bei Metabo,
als mein Blick zufällig auf das Ladegerät meiner
Moppedbatterien gefallen ist. Da die Akkus ja
hin waren, habe ich sie mal an das recht gute Gerät
geklemmt und - Wunder sie lassen sich wieder laden.
Das war jetzt vor 2 Wochen, es funktioniert aber auch
nach der ca. 4-5 Wiederaufladung im Orginalgerät von
Metabo immer noch.

Gibt es da eine Erklärung für? So richtig lange funktionieren
sie jetzt auch nicht mehr, aber eine Stunde im Einsatz
schaffen die Dinger wieder, so viel besser waren sie zuvor
auch nicht gewesen.

Gibt es dafür eine technische Erklärung?
Liebe Grüsse, Harald
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Dein Mopedlader ist normalerweise ja so ein Impulslader der verschiedene Zyklen durchläuft, bei meinem ist es jedenfalls so.
Beim Blei-Akku werden die Sulfate, die die Kapazität verminderen, durch die Impulse afgebrochen.
Beim NiCd-Akku geht das ähnlich, auch ist es ein trockener Akku, ist da doch Wasser drin.
Beim Laden bekommt man volgende chemische Reaktion:
2 Ni(OH)2 + Cd(OH)2 → 2 NiO(OH) + Cd + 2 H2O
Die meissten Lader geben nur einen continuierlichen Strom ab, dann kann es auf Dauer passieren dass sich der Abbruch des Cadmiumhydroxydes nicht vollständig ausführen lässt.
Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht.
Der Impulslader erreicht aber dass sich das Cadmiumhydroxyd wieder beinahe vollständig in seine Bestandteile Cadmium, Wasserstoff und Sauerstoff spalten kann und so das Gleichgewicht wieder für einen grossen Teil herstellt.

War früher Mal ein Thema in Chemie und Physik, ist aber schon ein paar Jahre her.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Harald, bin immer wieder fasziniert
davon, wie locker du das aus dem
Ärmel schüttelst,Respekt und Dank.

Wie schätzt du es den ein - ist das auch
eine etwas längere Genesung, oder nur
ein letztes Aufbäumen vor dem Exitus?

Bei Letztderem biete ich jetzt etwas höher
auf den "old-stock" Würth-Winkelschrauber,
mit einem Kabel hinten dran und verabschiede
mich damit gänzlich von Akkuwerkzeugen.:emoji_slight_smile:

Danke und liebe Grüsse, Harald
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Lieber Namensvetter, um das locker aus dem Arm schütteln zu können musste ich schon tief in den grauen Zellen suchen :emoji_slight_smile:

Bei regenerierten Akkus ist es pure Wahrsagerei um eine Lebensdauer angeben zu wollen. Bei Blei-Akkus kann man den Säuregehalt kontrollieren, bei Trockenakkus hat man keine einzige Möglichkeit etwas über den genauen Zustand in Erfahrung zu bringen.
Ich bin auch erst sehr kurzzeitig von NiCd auf LIon umgestiegen, bin aber vom Unterschied begeistert.

Einen wiederbelebten Akku würde ich, wenn er noch mal die Grätsche macht, probehalber noch an den Mopedlader hängen, aber an eine Aussage wie lange die Genesung anhält traue ich mich nicht.
Der DeWalt 18V NiCd von meinem B&D-Akkuschrauber hat nach der ersten Regeneration noch eine Schwangerschaft überlebt, danach lieferte er keine 15 Minuten mehr den nötigen Saft, die 2. Regeneration ergab dann noch mal 6 Monate brauchbare Ergebnisse.
15 Monate gewonnen ist natürlich nicht schlecht, aber eine 3. Runde hat nichts mehr gebracht.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Ja Harald
dann wird mein Equipment ab jetzt immer
einen Stecker am Gehäuse haben :emoji_slight_smile:
So wirklich habe ich das Ding niemals
gemocht und ein Feinakku ist mir für meine
jetzige Anwendungen etwas zu kostspielig.

Von dem gesparten Geld werde ich mir mal
endlich eine Kabeltrommel leisten, bei der
es beim Auf/Abwickeln nicht immer solch ein
übles Gewusel mehr gibt. Die hübsche Würth
ist schon die meinige geworden, muss sie nur
noch auf dem platten Land abholen, fügt sie
sich doch auch so vorteilhaft zu den anderen
schwarzen Stahlblechköfferchen ein :emoji_slight_smile:

Liebe Grüsse, Harald
 

WinfriedM

ww-robinie
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Es gibt 2 Probleme bei NiCd: Memoryeffekt, den du reduzieren kannst, wenn die Akkus mehrfach komplett geladen und entladen werden. Zweites Problem ist, dass die einzelnen Zellen unterschiedliche Ladungsstände haben. Und die können mit der Zeit immer weiter auseinandertriften. Dann ist z.B. eine Zelle schon leer, während die anderen noch halbvoll sind. Dann ändert sich die Polarität dieser leeren Zelle beim weiteren Entladen und das zerstört sie relativ schnell (wenn die Zellen in Reihe geschaltet sind).

Man kann versuchen, die Zellen separat zu entladen und dann gesammelt wieder aufzuladen. Und dann ein paar Zyklen laden/entladen.

An deinem Autoladegerät darfst du die nicht zu lange laden, weil das keine Abschaltung für Nicd-Akkus hat. Ist sowieso ein eher günstiger Umstand, dass das überhaupt funktioniert hat.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Winfried, hier scheint ein Misverständnis vor zu liegen, wir haben es hier nicht über so ein ordinäres Autoladegerät das versucht den maximalen Ladestrom in den Akku zu pressen, sondern über einen elektronisch gesteuerten Erhaltungslader, der zum Beispiel auch den ganzen Winter anliegen darf um ein tiefentladen des Moped-Akku's zu vermeiden.

So etwas hier zum Beispiel: Prozessor-Multilader AL 600plus | ELV-Elektronik, dies ist jetzt wohl einer ohne Aktivator, soll aber auch nur den Unterschied zu den in den meissten Haushalten zu findenen Autoladegeräten zeigen.
 

WinfriedM

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Diese Autolader sind doch aber alle für Blei-Technologie bei 6 oder 12 V. Die Ladetechnik ist doch eine völlig andere (Konstantstrom bis Ladeendspannung, dann Konstantspannungsladung). Auch wenn da mitunter mit Stromimpulsen gearbeitet wird, so passt das doch alles nicht zu NiCd Akkus.

Ich kann auch gar nichts lesen, um was für ein Ladegerät es sich konkret handelt. Sägenbremser hat dazu noch nichts gesagt.
 

Fraggle

ww-eiche
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Oha... jetzt muss ich doch noch meinen Senf dazugeben.... :rolleyes:

1. Den Memoryeffekt konnte man in früheren Tagen mal bei NiCd Zellen (und nur bei denen) messen. Mittlerweile ist das aber nur noch Legende. Es gab immer mal wieder Versuche von verschiedenen Test-Instituten (Stiftung Warentest, etc.) die den Memoryeffekt bei ihren Tests berücksichtigen wollten und feststellen mussten, daß es ihn gar nicht mehr gibt.
(Das gleich gilt übrigens auch für verkalkende Waschmaschinen.) :emoji_wink:

2. NiCd Zellen am Blei-Lader.
Das passt definitiv nicht zusammen! Die Zellen haben völlig unterschiedliche Ladecharakteristiken. Die Bleizelle wird auf eine feste Ladeendspannung von ca. 2,38 V geladen. Diese Spannungsgrenze ist bei Blei überlebenswichtig, weil's darüber sofort anfängt, massiv zu gasen.
Bei NiCd hingegen gibt es solch eine feste Spannungsgrenze überhaupt nicht. Die Ladeendspannung kann irgendwo zwischen 1,3 und 1,6 V liegen. Je nach Type, Alter und Temperatur. Hier wird entweder eine festgelegte Ladungsmenge (also Strom mal Zeit) reingepackt oder man versucht über den plötzlichen Temperaturanstieg zu erkennen wenn sie voll ist. (Letzteres macht indirekt auch die -dU/dt Erkennung.)

3. Geschädigte Zellen reaktivieren.
Wie schon geschrieben sterben die (sowohl Blei als auch NiCd) Zellen meist am Kristallwachstum, das letztendlich einen inneren Kurzschluss verursacht.
Den kann man durch nackte Gewalt versuchen mechanisch aufzubrechen. Das nennt sich dann Aktivator, Regenerationszyklus, o.ä. Im Endeffekt wird dabei ein kräftiger Stromstoß genutzt, um den Kristall zu sprengen.
An dieser Stelle ist es dann evtl. auch egal, ob ein Blei -Lader oder sonst was dranhängt. Gewalt bleibt Gewalt. :emoji_wink: Soweit ich weiß ist da auch nix genormt. Jedes Ladegerät erzeugt diesen Stromstoß etwas anders.

Daher kann ich mir gut vorstellen, daß die Vergewaltigung der NiCd's durch den Bleilader sie wieder ein wenig geweckt hat. Ich rate aber dringend davon ab, daraus den Schluss zu ziehen, das das Moped-Ladegerät die bessere Alternative für den Akkuschrauber ist. Insbesondere, wenn Du die NiCd's dauerhaft daran angeschlossen lässt, ist die Chance recht gut, daß sie platzen oder auslaufen.

Gruß
Dirk
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Danke, da ist ja was zusammen gekommen:emoji_slight_smile:

Von hinten angefangen- nein ich lade meine
ollen Akkus nicht mit einem Moppedlader.
Nur einmal weil die Dinger sowieso am
Ende gewesen waren.

Ist ein ctrex Gerät das ich mir zu meinen
Hawker Reinbleiakkumulatoren geleistet
hatte. Hat wohl schon verschiedene Lade-
kennlinien an Bord und wird im allgemeinen
als sehr gutes Ladegerät bewertet.

Wenn es wieder vorbei sein sollte, führe ich
den Bohrschrauber dem Recyclingkreislauf zu.
Habe gerade den alten Drillschraubendreher
wieder entdeckt, gibt es dafür eigentlich einen
Einsatz für Bits?

Vielen Dank, liebe Grüsse, Harald
 

tooljunkie

ww-kiefer
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ergänzend noch was aus meiner erinnerung (genaueres bei batteryuniversity.com)

ni-cd akkus sind die, die sich am besten regenerieren lassen;
durch langes laden mit geringem strom (0,1C) werden die wieder erstaunlich fit
und die einzelnen zellen nähern sich einander wieder an.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Danke Mark für den Tip:emoji_slight_smile:

7mm past perfekt in den alten Witte.

Du hast ja Grund zu roots!!!:emoji_grin:
bei dir wird doch noch die knorrige,
korsische Kiefer feinstes von Hand
hergerichtet.:eek:

Nee, würde bestimmt keine Dielenboden
mehr mit dem Driller verschrauben wollen.
Das erledigt jetzt wieder mein alter Schrauber
von Fein mit einem Kabel dran. Habe mir eben
eine neue Kabeltrommel geleistet. Lustiges Teil,
hat so einen Seilzug dran wie bei der Kettensäge.
Für meinen alten Tischlerrücken und das Kabel
verdrillt sich an dem Teil nicht mehr. Hat ungefähr
den Preis von 2 Ersatzakkus gehabt, ein FI ist da
auch noch am Stecker dran.

Ist das Päckchen schon heile angekommen?

Liebe Grüsse, Harald

@ tooljunky
vielen Dank für den Hinweis
sind die (0.1C) - Amper, oder was bedeutet das?:emoji_slight_smile:
Und wie erreiche ich solchen Ladewert?
 

Fiamingu

ww-robinie
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Du glaubst auch noch an den Osterhasen.
Bei uns werden die Kiefern so schnell gefällt und verhökert
dass der Saft noch herausspritzt wenn du draufhaust. Was
hier im Sägewerk angeboten wird ist noch so grün dass es
bald wieder austreibt.:emoji_grin:

Rechne für mit dem Inselzuschlag eine Woche für das Päckchen.:eek:
War schon immer so. Hier drehen die Uhren ein wenig gemächlicher.
Ich kämpfe jetzt seit über 11 Jahren um einen Krankenkassenausweis.:emoji_grin:
Habe 8 Monate um einen neuen Personalausweis gebettelt.:emoji_stuck_out_tongue:
Gut Ding muss Weile haben.:emoji_wink:
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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@Fraggle, danke für Deine Erläuterung :emoji_slight_smile:

Es war ja nirgends die Sprache dass so ein Erhaltungslader mit Regenerator ein besseres Ladegerät sein sollte dann die zugehörige Ladestation für den NiCd-Akku.
Mit einem Billig-Autolader ohne Steuerung brennt man schon alleine durch den hogen Ladestrom einen NiCd-Akku durch, so Billiggeräte jagen da mal kurz 6A durch .....
Mein grosser Autolader 12/24V kann einen Ladestrom bis zu 16A liefern und selbst Starthilfe bis 180A geben, mein Erhaltungslader für's Moped kann nicht über 1.2A, dies allerdings stufenlos zwischen 2.6 und 28 Volt mit elektronischer Erkennung.

Apropos Autolader, die killen sogar einen Moped-Akku :emoji_frowning2: eigene Erfahrung.
 

tooljunkie

ww-kiefer
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sind die (0.1C) - Amper, oder was bedeutet das?:emoji_slight_smile:
Und wie erreiche ich solchen Ladewert?


1 C ist die kapazität der akkuzellen

bei mignon (AA) standardakkus also z.b. 2000mAh
ein ladestrom von 0,1 C entspricht dann 0,1x2000=200mA

erreichen tut man diesen strom, indem man seinem (leider eher hochpreisigen)
ladegerät sagt, daß es den exakt so rausdrücken soll :emoji_wink:

für "haushaltsanwendung", sprich mignon akkus, ist z.b. der
maha mh-c9000 ein lader, bei dem man den strom und anderes einstellen kann

um "alle" akkus typgerecht laden zu können (mit selbst gebauter adaptierung),
braucht man was aus dem modellbaubereich, hervorragend z.b. pulsar 2 von ppc
 
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