Windkraftanlage

haass

ww-robinie
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Ich will hier mal im Gegensatz zum balkonkraftwerk die Windkraftanlage ins Gespräch bringen.
Für ca. 2.500€ gibt es die. Und die arbeitet bei uns in Nordeuropa effektiver als ps, dennsoviel Sonne haben wir hier nicht. Vor allen in Winter, wenn wir Energie brauchen, bringt ob nicht viel.
Aber in Nordeuropa ist meistens Wind. Auch nachts und auch bei Wolken. Ich finde das sehr logisch und überlege eine Windkraftanlage mit Speicher zu i stallieren.
Gibt es hierzu Meinungen?
 

IngoS

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Hallo,

Windkraftanlagen auf dem Land sind nicht zufällig 100m hoch und höher. In Bodennähe nimmt die Windgeschwindigkeit erheblich ab, besonders wenn die Strömung noch durch Gebäude und Bäume behindert und turbulent wird. Außerdem gibt es in Wohngebieten erhebliche Schwierigkeiten mit Behörden und Nachbarn. Bauhöhe, Geräusche, Schlagschatten....
In der Richtung solltest du dich erstmal informieren.

Gruß

Ingo
 

haass

ww-robinie
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Ingo, ich widerspreche Dir ungern, aber die genannten Dinge sehe ich eher als randfaktoren. Da würde ich in Bezug auf öV anführen, Verschattungen, nur geringe Sonnenstunden etc. Nachbarärger gibt es bei pvAnlagen auch.
Miniwindkraftanlsgen arbeiten auf Dächern in mind. 10 m Höhe. Dort herrschen ausreichende Windgeschwindigkeiten, um im Mittel locker 400 bis 600 kw zu produzieren.
Und der Vorteil liegt in den Nacht- und Wolkenstunden. Diese herrschen in Norddeutschland eindeutig vor den sonnenstunden.
Es könnte eine interessante Diskussion werden.
 

Flyer01

ww-esche
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Ich will hier mal im Gegensatz zum balkonkraftwerk die Windkraftanlage ins Gespräch bringen.
Für ca. 2.500€ gibt es die. Und die arbeitet bei uns in Nordeuropa effektiver als ps, dennsoviel Sonne haben wir hier nicht. Vor allen in Winter, wenn wir Energie brauchen, bringt ob nicht viel.
Aber in Nordeuropa ist meistens Wind. Auch nachts und auch bei Wolken. Ich finde das sehr logisch und überlege eine Windkraftanlage mit Speicher zu i stallieren.
Gibt es hierzu Meinungen?

Nachts ist es kälter als draußen :emoji_wink:
Da sind zu viele Pauschalen enthalten.

Ingo, ich widerspreche Dir ungern, aber die genannten Dinge sehe ich eher als randfaktoren. Da würde ich in Bezug auf öV anführen, Verschattungen, nur geringe Sonnenstunden etc. Nachbarärger gibt es bei pvAnlagen auch.
Miniwindkraftanlsgen arbeiten auf Dächern in mind. 10 m Höhe. Dort herrschen ausreichende Windgeschwindigkeiten, um im Mittel locker 400 bis 600 kw zu produzieren.
Und der Vorteil liegt in den Nacht- und Wolkenstunden. Diese herrschen in Norddeutschland eindeutig vor den sonnenstunden.
Es könnte eine interessante Diskussion werden.

Was du als Randfaktoren beschreibst, sind wichtige MUSS-Kriterien, die entweder den Einsatz der einen oder der anderen Technologie verhindern können. Wirft dir über den Tag ein Strommast oder Baum Schatten auf dein Dach, dann ist das für die (wirtschaftliche) PV leider ein k.o. Kriterium. Wohnst du in der Stadt und hast eine mittlere Windgeschwindigkeit von 3m/s, dann ist das für die (wirtschaftliche) Kleinwindkraftanlage ein k.o. Kriterium. Von baurechtlichen "Randbedingungen" ganz abgesehen.
Was meinst du mit 400-600kW? Selbst wenn du kWh meintest, bezogen auf welche Anlagengröße? So sagt das leider nichts aus. Alles raten nützt hier nichts, das muss wie immer gerechnet werden. Und wenn man sich mit der Materie intensiver beschäftigt (ich durfte ein paar Semester Windkraftvorlesung genießen, aber das Meiste ist leider schon in Vergessenheit geraten), dann tritt ganz schnell die Ernüchterung ein.

Beispiel:
Für dein Budget gibt es z.B. folgende Anlage (Randbemerkung: Ich würde immer einen Vertikalachser (H-Rotor) nehmen, es sei denn, ich habe ein Haus am Strand):

1kW Mikrowindkraftanlage

1kW klingt toll. Dazu muss man aber wissen, dass die Nennleistung eine WKA bei 11-16m/s gemessen wurde und, dass die Leistung im Quadrat der Windgeschwindigkeit steigt, oder eben fällt. Aber dazu gibt es das Datenblatt:

Datenblatt 1kW MWKA

Auf Seite 12 ist die Leistungskennlinie abgedruckt. 1kW erreicht die Anlage bei 14m/s (entspricht Windstärke 7 (Bft)). Ein erster Blick in einen Windatlas zeigt die mittlere Windgeschwindigkeit am jeweiligen Standort. Achtung, Höhe auf 10m einstellen!

Windatlas

Für unseren Wohnort in Bremen wären das 3,4m/s. Da liefert die Anlage <50W! Eine echte Ertragsprognose beinhaltet aber noch mehr, etwa die statistische Verteilung nach Weibull. Da müsste ich mich aber selber wieder einarbeiten und dafür fehlt die Zeit. Der o.g. Hersteller hat das im Datenblatt aber schon gemacht, siehe Seite 23. Daraus kann dann jeder selbst für seinen Standort die entsprechenden Schlüsse ziehen.

Noch zum Vergleich PV und Wind: Für unseren Wohnort erreiche ich (berechnet mit PVGIS) mit einer 1kWp Balkonanlage, Ausrichtung SSW (-22°) und 90° (flach am Balkon) 730kWh/a. Perfekt ausgerichtet wären 1020kWh/a drin. Ohne den ganzen Aufwand den eine WKA mit sich bringt.
 

Dirm

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Vor kurzem ein Video zu de Thema gesehen. War iA genau was Flyer01 schon geschrieben hat. Plus, dass im Stadtbereich Hausdächer, Bäume,... teils sehr lange Luftverwirrbelungen erzeugen und so die Windatlaswerte, noch weiter unterschritten werden. Gerade auf dem Dach - obwohl hoch - ist schlecht deshalb.

In den Western stehen die Widrädrr auch immer auf einem igenen Mast und nicht am Dach. Oder hat das andere Gründe? :emoji_grin:
 

Holzrad09

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In den Western stehen die Widrädrr auch immer auf einem igenen Mast und nicht am Dach. Oder hat das andere Gründe? :emoji_grin:
Deren Dächer sind halt nur selten 100m hoch. :emoji_slight_smile:
Windkraftanlagen auf dem Land sind nicht zufällig 100m hoch und höher.
Kleinwindkraftanlagen bis 1m Durchmesser für den Eigenbedarf macht man nicht höher als 20m. In einigen Bundesländern sind sie genehmigungsfrei, man kann im Idealfall 600w damit produzieren aber die Youtubebewertungen schauen da in der Regel etwas anders aus.
LG
 

IngoS

ww-robinie
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Kleinwindkraftanlagen bis 1m Durchmesser für den Eigenbedarf macht man nicht höher als 20m.

Hallo,

in Wohngebieten sind, zumindest in Niedersachsen Anlagen bis 10m Höhe genehmigungsfrei.
Für eine Anlage auf nem üblichen zweigeschossigen Wohnhaus ist also schon eine Genehmigung erforderlich und niedriger hat m.E. keinen Sinn.
Ich komme hier fast täglich an einer Kleinwindanlage auf Mast neben einem Wohnhaus vorbei. Habe noch nie gesehen, dass die sich gedreht hat.

Gruß

Ingo
 

Dirm

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Aber gerade in dem Video geht's darum, dass diese Tulpen mehr Werbefläche für Firmen ist, als Stromlieferant.
 

hlzbt

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Ich seh mir das Thema seit Jahrzehnten an*, denn seit Jahrzehnten werden Kleinwindanlagen bei Langfahrtseglern benutzt; Rotor-DM typischerweise ca. 50cm (Rutland) bis ca. 125cm (Superwind). Früher gab es kaum eine Langfahrtyacht ohne solchen Generator, aber mein Eindruck ist, dass mittlerweile die Solaranlagen den Klein-WA den Rang fast komplett abgelaufen haben. Mechanik hat halt den Preis bestenfalls gehalten, Solar ist günstiger geworden.
25W bei 5 Bft (20" Rutland, ca. 500€ + Infrastruktur) oder auch 350W bei 6 Bft (4' Superwind, ca. 2.900€ + Infrastruktur) sind eben nicht besonders viel.
Dennoch finde ich die Teile interessant und würde mir vielleicht mal ein oder zwei in den Garten stellen wollen. Auch wenn ich dort die der Kalkulation zu Grunde liegenden Windgeschwindgkeiten nur sehr selten erreichen werde. Aber hinterm Deich großgewordenes Spielkalb bleibt hinterm Deich großgewordenes Spielkalb...

*: Hab aber keine
 

Martin45

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Also ich hab gestern mal spaßeshalber für uns die Windkarte gegoogelt. Der kleinste Wert, dem man dort einstellen konnte waren Wind in 100m Höhe.
Vielleicht wäre der beste Weg vor 3k Euro Invest, dass man mal einen günstigen Windgeschwindigkeitsmesser kauft und einfach mal an den First oder an einer Stange darüber befestigt und mal schaut wann man welche Windgeschwindigkeiten tatsächlich erreicht. Ob der nun in 8,5 oder 11m Höhge hängt ist ja egal, aber immerhin hat man dann eine grobe Vorstellung was einen erwartet.
 

KalterBach

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Du kannst die Karte auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hier anschauen und auch runterladen. Die Höhen sind für 10 und 80 Meter verfügbar.

Kurzum, alles rechts von hellorange ist interessant. Für alle anderen bleibt es Hobby. Überlegen, die richtige Entscheidung treffen und dann erst Geld ausgeben.

Für die meisten Bewohner in Deutschland wird eine Anlage interessant sein, die bei wenig Wind sehr wenig Strom liefert. Damit kannst Du ein Teil Deiner Grundlast decken. Kleinvieh macht auch Mist, aber so eine Anlage darf dann höchstens 500 EUR Kosten oder muss im Selbstbau hergestellt werden.

D_0_10.jpg
 

Flyer01

ww-esche
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Also ich hab gestern mal spaßeshalber für uns die Windkarte gegoogelt. Der kleinste Wert, dem man dort einstellen konnte waren Wind in 100m Höhe.
Vielleicht wäre der beste Weg vor 3k Euro Invest, dass man mal einen günstigen Windgeschwindigkeitsmesser kauft
Wieso googeln, ich habe doch oben einen Windatlas verlinkt, auch mit Daten für 10m.
Und ja, man sollte immer erst eine Messung am jeweiligen Standort über ein Jahr, besser mehrere Jahre durchführen. Dann weiß man mehr. Machen die großen Windparkbetreiber auch nicht anders, die Messmasten sieht man immer noch vereinzelt in der Landschaft stehen, mit denen in verschiedenen Höhen gemessen wird (da man mit den gemessenen Wertepaaren und einer Funktion die Windgeschwindigkeit für andere Höhen errechnen kann). Da aber in der Nähe von potentiellen Standorten meist schon andere WKA stehen, werden einfach deren Messdaten für die Prognose herangezogen.
 

Seanathair

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Beispiel:
Für dein Budget gibt es z.B. folgende Anlage (Randbemerkung: Ich würde immer einen Vertikalachser (H-Rotor) nehmen, es sei denn, ich habe ein Haus am Strand):

1kW Mikrowindkraftanlage
Von den Anlagen würde ich die Finger lassen. Ich halte die für Schrott und den Anbieter für unseriös.
Superwind wäre eine Alternativen, wenn eine autarke Energiequelle Sinn macht (s.o.).
 
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