Winterproduktion?

Holz-Christian

ww-robinie
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Servus Kollegen.

Wir sind jetzt nicht die großen Plattenverarbeiter aber ab und zu ist halt doch was in DBS zu machen.
Wir hatten bislang hervorragende Erfahrung mit den Produkten von Egger gemacht, seit 1-2 Jahren wird das positive Bild jedoch immer mehr getrübt.
Zum einen häufen sich Fehler in der Beschichtung ( meist kleine schwarze Punkte wie Fliegenschisse) zum anderen finden sich immer öfter Fremdkörper in den Platten.

Erst diese Woche habe ich beim auftrennen einer Platte wieder ein Steinchen oÄ. „gefunden“.
Die Folge: ein fetter Ausplatzer an der Unterseite der Platte.(Foto)
Das Teil war so nicht mehr zu gebrauchen, und besonders ärgerlich, es musste noch mal eine komplette Platte beschafft werden.
Wir haben auch schon ein paar Mal den Außendienstler des Händlers damit konfrontiert, der wiegelt aber nur ab mit der Begründung das die Platten mit Steinchen aus „ Winterproduktion“ stammen und sich das nicht verhindern lässt.
Zum Glück hatten wir bisher noch keinen Schaden am Diafügefräser.
Wie sehen eure Erfahrungen aus?
Sind wir die einzigen mit Schotterplatten?

Gruß Christian
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holztill

ww-ulme
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Moin,
Steine zum Glück noch nicht (zumindestens nicht gesehen :emoji_wink:). Aber bei der Qualität muss ich dir komplett zustimmen.
Die kleinen schwarzen Punkte, kleine orangene Flecken, letztens auch größere Fehler im Papier...
Mittlerweile nehmen die sich wohl alle nicht mehr so viel!
 

Frankenholzwurm

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Hallo Christian,

nein, ihr seid nicht die einzigen. Ich hab das auch öfter mal, dass ich da drin Fremdkörper finde.
Kunststoffteile, Klammern und Nägel sind noch harmlose Findlinge, bei gehärteten Schrauben hört bei mir der Spaß aber auf.
Zum Glück ist hier aber noch nix schlimmeres passiert außer vielleicht einem stumpfen Sägeblatt, ist aber trotzdem ärgerlich.
Ich verarbeite meist FunderMax oder Krono Platten, da sind die Fremdstoffe in den letzten Jahren auch gefühlt mehr geworden.
 

VENEREA

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Also wir verarbeiten an Plattenmaterial (DBS, HPL, etc ) zu 95% Egger, ich hatte wirklich noch nie einen Fremdkörper in der Platte oder ich hatte bis jetzt immer Glück dass ich ihn nicht getroffen habe.

Gruß Sebastian
 

schorsch

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Also wir verarbeiten an Plattenmaterial (DBS, HPL, etc ) zu 95% Egger, ich hatte wirklich noch nie einen Fremdkörper in der Platte oder ich hatte bis jetzt immer Glück dass ich ihn nicht getroffen habe.

Gruß Sebastian

Hallo,
das verwundert mich aber sehr. Ich würde behaupten, dass bei 10 m Schnittkante mindestens 1 Fremdköper sichtbar ist. Meistens irgendwelche farbigen Kunsstoffschnipstel aber auch nicht selten ein metallisch glänzender Fremdkörper. Die Fremdkörper befinden sich gutseidank aber seltener in der feineren und dichteren Deckläge. Vielleicht sind die metallischen Schnipsel aber auch nur NE Metalle die mit Magneten nicht herausgefischt werden. Ansonsten wären die Schäden bei den Diawerkzeugen enorm. Ein massiver mineralsicher Einschluss in einer Dekorspanplatte hat bei mir bis jetzt noch zu keinem bekanten Schaden geführt.
Gruß Georg
 

Dietrich

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Hallo,

ein einziges Mal habe ich für einen Freund beidseitig weiß beschichtete Spanplatte zugeschnitten (Baumarktware in den 90igern), er machte mich drauf aufmerksam das ums Sägeblatt massig Funken kreisen...
Über die Schnittkanten mit einem Magneten gefahren, nach einem Meter Kante hatte der Magnet Dutzende kleine Eisen/Stahlsplitter aufgenommen, die Platten waren voll davon. Seitdem meide ich das Zeug, mehr noch ich lehne es ab!

Gruß Dietrich
 

Micha83

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Ist mir auch schon aufgefallen.
Wir witzeln mit den Kollegen schon, pro Eisenbahnladung Holz wird ein Schrottauto mit unter gemischt.
Auf der BAZ hat es mal einen DIA Fräser komplett zerlegt, nach Kontakt mit einem großen Eisensplitter.
Weiß den Plattenhersteller nicht mehr.
Da durfte der Aussendienstler antreten, soweit ich mich erinnern kann, wurde der Fräser auch erstattet.
mfg Micha
 

VENEREA

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Mit Fremdkörper meine ich Steine oder Metall.
Also unsere Dia Fräser auf der Kam sind noch komplett ohne irgendeine Beschädigung. Und da fährt alles durch. Also wie gesagt vllt. hatte ich bis jetzt auch nur Glück.

Gruß Sebastian
 

Fiamingu

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Hatte auch schon Funkenflug beim aufschneiden der Egger Platten.
Tut um so mehr weh dass man froh sein kann die hier zu bekommen
und dann das. Gut das ich älter werde und die Schnautze voll habe
ganze Platten rum zu wuchten.......Aber die Kohle brauchts halt.
 

magmog

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Guuden,

meines Wissens müssen die Spanplattenhersteller zunehmend
höhere Anteile Altholz in ihren Produkten einsetzen.
https://www.varius-vision.de/files/hz03-24_gesamt.pdf

Es scheint auch erheblicher Druck dazu von 3.Seite dazu aufgebaut zu werden.
https://www.re-source.com/wp-content/uploads/2019/05/Vortrag_Strohmeyer.pdf

Ich denke, dass auch die Pellethersteller in erheblicher Konkurrenz zu den Holzwerkstoffherstellern
im Einkauf von frischem Spanholz stehen, genau so wie die Zunahme der MDF Platten,
die nur aus frischem Faserholz hergestellt werden können.

Ein weiteres Indiz für die Richtung mehr Altholz in Spanplatten:
https://www.fachverband-holzenergie...che-befurchtet-versorgungsengpasse-durch-nove

Es werden inzwischen Spanplatten mit bis zu 100% Altholzanteil beworben:
https://rundgehts.at/casestudies/von-altholz-zu-spanplatten/

Ich denke, die Spanplattenindustrie muss dringend stärker Verfahren einsetzen, die den Anteil an unerwünschten Stoffen weitestgehend verhindert.
https://www.deutschlandfunk.de/rohs...och-in-den.697.de.html?dram:article_id=293817
 
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Micha83

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Moin
Kann mir nicht vorstellen dass das Stammholz für die Holzindustrie knapp ist.
Durch Sturmschäden und massiven Käferbefall liegen bei uns tausende FM an den Waldrändern.
Das ist scheinbar nur Gemache von der Industrie, damit die Preise schön im Keller bleiben.
Auch bei uns wird gerade Holz rausgefahren.
Habe mit dem Rückefahrer gesprochen.
Er meinte, für OSB darf es nur grünes Holz sein, da die OSB Platten ja schön hell sein sollen.
Bei Span- und MDF Platte spielt das doch keine Geige, ob die Kiefer nun blau ist oder nicht.
Letztes Jahr gab es für den FM Industrieholz noch 10€, dieses Jahr noch 50 cent. :emoji_scream:
Wenn man sich aber bei den Brennholzhändlern umsieht, kostet der RM trotzdem 40 Euro aufwärts.
Irgend jemand dazwischen verdient gerade viel Geld dabei.
Die Walbesitzer schauen in die Röhre, die Auflagen um an eine Förderung zu Käferbeseitigung zu kommen sind derart hoch.
Für die Wiederaufforstung soll ich in Vorkasse gehen, ob dann tatsächlich gezahlt wird steht in den Sternen.
Gruß Micha
 

brubu

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Guten Morgen
Wir haben standardmässig Egger Platten, brauchen aber mengenmässig wenig. Vor einem Jahr einen Nagel
erwischt, die fast neue Dia-Säge hat das erstaunlich gut überstanden. Später einen kleinen Stein im Brennholz
mit der Bandsäge. Krater in den Platten gibt es auch immer wieder.
Immerhin sind Egger, bzw. die Händler einigermassen kulant.
Bei Krono darf man laut meinen Erfahrungen rein gar nichts erwarten, das hat mir auch unser Lieferant bestätigt.
Im BM war ein Artikel von einer Altholzaufbereitungsanlage, Leistung wenn ich mich richtig erinnere 50 to/h,
bei welchem Plattenhersteller weiss ich nicht mehr.
Man sieht den Platten an, dass heute viel Mist drin ist. Früher waren das Span-, heute eher Dreckplatten.
Justus danke für die Links, da ist auch erklärt, dass die Schadstoffe in den Platten zunehmen.

Gruss brubu
 
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flo20xe

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Wir verwenden überwiegend FunderMax, da passt die Qualität der eigentlichen Trägerplatten zumeist noch ganz gut, vor allem sind die Platten relativ spannungsarm und bleiben ganz gut stehen. Allerdings haben wir auch immer wieder mal das Problem, dass im Dekor manchmal Dreck oder auch Teile von Insekten verpresst sind.
Defintiv kann ich sagen, dass die Qualität der Platten aller Hersteller in den letzten Jahren nachgelassen hat. Funder ist da aber imho noch ganz gut dabei, Egger haben wir selten, würde ich aber qualitativ auch eher noch hoch ansetzen. Platten von Krono sind der letzte Rotz, die verwenden wir höchstens mal noch für Messebau. Da ist sowohl die Platte als auch die Beschichtung beschi...n.
 

michierz

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Das mit Krono sehe ich genauso....haben ein halbes Jahr diese als Standard Korpusplatten verwendet. War der letzte Dreck....immer wieder Ausrisse durch Fehler in der Platte., flickeges Dekor usw....sind wieder zurück zu Egger und eigentlich ganz zufrieden.
 

magmog

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Moin
Kann mir nicht vorstellen dass das Stammholz für die Holzindustrie knapp ist.
Durch Sturmschäden und massiven Käferbefall liegen bei uns tausende FM an den Waldrändern.
Das ist scheinbar nur Gemache von der Industrie, damit die Preise schön im Keller bleiben.
[...]

Guuden,

Du beschreibst die aktuelle Lage, vor ein paar Monaten sah es anders aus.

Das Prob ist vor allem, dass die Plattenhersteller zunehmend gezwungen werden,
den Altholzanteil ihrer Produkten zu erhöhen, ohne dass die Aufbereitung der Schnitzel
ausreichend selektiert.
 

Holz-Christian

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Hallo, erstmal Danke für eure Einschätzungen.
Also liege ich doch nicht so falsch mit meiner Einschätzung.
Es sind auch bei den besseren Herstellern mittlerweile mehr Fremdkörper in den Platten als noch vor 2-3 Jahren.

Bemerkenswert in dem Zusammenhang ist jedoch die Ausrede von Egger die Steinchen kämen bei der Winterproduktion in die Platten da durch das Holzrücken angeblich mehr Dreck an den Stämmen ist.
Folglich gab es dann früher keine Winter.:emoji_grin:

Gruß Christian
 

brubu

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Dreck ist das ganze Jahr an den Stämmen, im Sommer eher mehr. Als damals Novopan die Produktion ins Elsass
auslagerte wurde angeblich das Rohholz auf einem Kiesplatz gelagert. Dementsprechend war der mineralische
Anteil in den Platten. Bei Altholz muss das viel schlimmer sein obwohl die Plattenhersteller mutmasslich riesige
Investitionen in die Aufbereitung tätigen. Da sieht man wieder einmal die Folgen unserer Politiker und Verwaltungs-
Theoretiker.
Gruss
 

magmog

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Guuden,

zumindest Kunststoffe und Leichtmetall dürfte schwierig auszusortieren sein,
zumal durch Hacken zuerst der Verbund aufgebrochen werden muss
und so viele kleine Partikel entstehen.
 

Mitglied 92456

Gäste
ich habe heute 10 Platten von Kaindl aufgeschnitten.
3 graue und 7 weiße. Die grauen waren völlig i.O, und lagen wohl schon länger beim Höker auf Lager, zumindest lässt das die Dreckschicht vermuten.
Die weißen Platten waren akkurat sauber.
Ich noch nie in meiner Zeit als Tischler soviel Verunreinigungen in den Platten wie heute in den weißen Platten
Teilweise haben wir 20 cm Lange ABS Kantenabschnitte aus den Kanten gepoppelt. Steinchen und Metallstückchen waren in großer Anzahl in den Platten. Gefühlt würde ich sagen, das die Platten ausschließlich aus Steinchen und ABS Kantenabschnitten bestanden haben.
Das betraf allerdings nur die weißen Platten, die grauen Platten waren völlig unauffällig.
Bei Egger Platten hatte ich das noch nie.
Das war für mich das letzte mal das ich Kaindl verwendet habe.
 
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