Schönen guten Morgen in die Runde,
ein höchst interessantes Thema.
Ich nehme mal mit: eine einheitliche und überall gültige Regel gibt's nicht
Dann wäre (mein) Rat: frag mal diejenigen, die Dein Gesellenstück abnehmen werden, welche Anforderungen bei dir gelten. DIE musst du erfüllen.
Losgelöst von der Prüfungssituation und für mich zum Verständnis:
Ich habe mich bisher - bewusst - dagegen gewehrt, in der Werkstatt mit dem Taschenrechner zu stehen und die Anzahl von Zinken, Schwalben, Böden, Nuten und dergleichen auszurechnen. Ich will ein Möbel bauen.
Mein Weg war bisher eher von der Optik und den praktischen Erfordernissen geprägt. Will heißen, dass ich
- vorne (z. B. halbverdeckte Zinken) die Aufteilung so gewählt habe, dass sie mir "gefällt"; jeweils einen halben oben und unten. Die Zinken nicht zu dünn, sonst halten sie nichts mehr, aber auch nicht zu dick, sonst wirkt es klobig. Die Amis haben da eine mir gut liegende Herangehensweise - die probieren mit der Aufteilung so lange mit einem Zirkel "rum", bis sie gefällt. Spart den Taschenrechner und sieht irgendwie "handgemachter" aus, als wenn alle gleich sind.
- hinten sichtbare Schwalben/Zinken. Aufteilung so, dass "es gefällt". Seiten und Hinterstück gleich dick. Hinterstück so "hoch", dass der (Massivholz) Boden noch durch passt. Es bietet sich an, es noch "ein Stückchen" weniger hoch zu machen, damit die Luft Raum hat und so hilft, den Schubkasten besser schliessen zu können
- Boden, massiv, Maserung so, dass das Holz nach hinten arbeiten kann; rd. 5 - 6 mm stark
- Bodennut durch eine Schwalbe
Mich würden mal die praktischen Hintergründe der hier offenbar geltenden Anforderungen interessieren. Dann erschliessen sich auch deren Notwendigkeiten eher und können leichter eingehalten werden - ohne, dass man erst "irgendwo" nachschauen muss.
Herzliche Grüße
Tom