Zuerst ölen, dann leimen oder andersrum?

castor

ww-nussbaum
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Hallo,

mir macht das Thema Holz immer mehr Spaß und ich lese schon seit Monaten in diesem super Forum mit! Echt super!

Meine Frage: Wenn ich geölte Möbel herstellen will, wird dann zuerst geölt und dann später verleimt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Leim gut auf dem geölten Holz hält. Die zu verleimenden Stellen nicht zu ölen stelle ich mir aber auch schwierig vor. Selbst wenn ich abdecke wird sich ja öl dort hinziehen bzw. unter das Klebeband ziehen. Gebt mir einen Tipp wie ich das am besten hinbekomme!

Danke im Voraus!
Liebe Grüße aus dem Wienerwald,
Jürgen
 

M_B

ww-kirsche
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Leim gut auf dem geölten Holz hält.

Nö, hält gar nicht...
Aber was ist jetzt das Problem? Alles zusammenbauen/verleimen, dann ölen.
Es gibt Fälle, da ist es sinnvoll, die Oberflächenbehandlung vorher zu machen, zB wenn Fächer o.ä. zu eng werden. Dann sollten Verbindungsflächen und Lamelloschlitze abgeklebt werden.
 

castor

ww-nussbaum
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Hallo M_B,

danke für die rasche Antwort. Ist nur dass ich immer gelesen habe man soll zuerst ölen. Grund: In zusammengebautem Zustand geht das nicht mehr so leicht. Wenn man aber zuerst ölt stellt sich die Frage, wie der Leim hält!

Also ist immer zuerst verleimen, dann ölen die fachmännische vorgangsweise?

Herzliche Grüße,
Jürgen
 

M_B

ww-kirsche
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Also ist immer zuerst verleimen, dann ölen die fachmännische vorgangsweise?

Also so ganz pauschal kann man das gar nicht sagen. Kommt eben auch drauf an was man baut. Einen Tisch zB kann man prima hinterher ölen. Ein Regal mit ganz vielen kleinen Fächern sollte eventuell vorher oberflächenbehandelt werden.
 

castor

ww-nussbaum
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und mit dem Abkleben gibt es keine Probleme, dass sich das Öl da zwischen Klebeband und Holz bzw. in den Holzfasern in den Bereich hineinzieht und sich die Verbindung dann nicht mehr verleimen lässt?

Wie sieht da deine/eure Erfahrung aus?

Vielen Dank,
Jürgen
 

WinfriedM

ww-robinie
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Ich würde auch sagen, der Normalfall ist zuerst verleimen, dann ölen. Man muss nur aufpassen, den ausquellenden Weißleim sofort ordentlich mit feuchtem Lappen wegzuwischen, weil ansonsten dort kein Öl mehr in die Oberfläche dringt und es Flecken gibt.

Geölte Oberflächen lassen sich bedingt kleben, optimal ist es nicht und bei manchen Ölen gibt es Probleme, wenn z.B. Wachse mit im Öl sind. Anschleifen bringt dann was.

Übrigens: Bei Möbeln werden Innenteile (wo wenig Sauerstoff dran kommt) typischerweise nicht geölt (Geruchsbildung) und außen kommt man ja überall dran.
 

castor

ww-nussbaum
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Gut, jetzt weis ich schon mehr! Danke Winfried!

Also nachher ölen ist die erste Wahl! Falls Ihr aber doch einmal vorher ölen müßt, was sind da Eure Tipps und Erfahrungen? Geht das auch mit ein paar Tricks? Oder würdet Ihr das gar nicht erst versuchen?

Ich denke das Hauptproblem beim Abkleben ist dass sich das Öl überall hinsaugen kann! Liege ich da richtig?

Grüße,
Jürgen
 

2403

ww-ahorn
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Sieh das doch von der positiven Seite = den Fehler machst du nie wieder. :emoji_slight_smile:
Hab auch 'ne Truhe (geölt) als Gesellenstück gebaut (vor 2 Jahren) den Innenraum hab ich mitgeölt aber nach dem ablüften war's dann auch gut.

Wichtig beim ölen sämtliche Leimrückstände gründlich (!!) entfernen.
 

Mos_quito

ww-ulme
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hallo castor,

ich habe vor kurzen einen couchtisch gebaut,hab erst alle teile geölt (mit asuso hartwachsöl)und danach verleimt. finde ich persönlich besser, da ich die geölten teile noch mit einer ziehklinge abgezogen habe. hätte ich den tisch vor dem ölen schon zusammengehabt, hätte ich ihn net so gut abziehen können. ich habe die zargen an die stollen gedübelt, und habe halt an die stirnseiten von den zargen kein öl angegeben. verbindungen halten super.

ciao,
oli
 

derdau

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Hallo,

wahrscheinlich könnt Ihr mir auch helfen, da ähnliche Frage :emoji_slight_smile:

Folgendes:
Es soll ein ein Wägelchen für einen 20l Wasserkanister (Zimmerpflanzenwasser) aus Multiplex sein. Zuschnitte usw. fertig, soll verdübelt und verleimt, gebeizt (B11 Aqua Clou Beize) und lackiert (mit Pinsel, L11 Aqua Clou Holzlack) werden.
Das Ganze ist grob gesagt ein Quader mit 30/18/30 (L/B/H), inkl. einem Fach in 15 cm Höhe.

Beizen und Lackieren eines Testbrettchens ist soweit kein Problem, die Oberfläche der Oberseite un der Kanten sieht mit den o.g. Wässerchen komplett glatt und für mich akzeptabel aus. Die Unterseite des Brettchens aber ganz und garnicht - Flecken (von den Seiten verlaufene Beize) und Nasen (Lack).

Wie gehe ich bei dem Kanisterständer vor? Wenn ich zuerst alle Einzelteile beize und lackiere, müsste ich doch die Verleim-Berührungsflächen abkleben. Diese Flächen sind nicht nur am Rand der Brettchen, sonder auch mittendurch. Wird das funktionieren (abkleben, beizen, lackieren, zwischenschleifen, lackieren,...,lackieren), oder blättert der Lack beim Abziehen des klebebandes ab, oder läuft der Lack unter das Klebeband?

Wenn ich zuerst alles verleime, wie kann ich es dann sinnvoll zwischenschleifen?
Ich bin fast der Meinung, dass in diesen kleinen Dimensionen alles vor dem Verleimen fertig sein sollte, oder?

Fragen über Fragen :emoji_slight_smile:
Danke und schöne Grüsse,
Martin
 

anobium60

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Ob etwas zuerst verleimt weden sollte, hängt auch von der Konstruktion ab: Habe ich auf Gehrung verleimt kann ich alles sauber verschleifen. Habe ich Rücksprünge macht es vielleicht Sinn erst die Oberflächenbehandlung durchzuführen. Abkleben macht bei Öl (meist)wenig Sinn,lieber hinterher vorsuichtig die Leimstellen abkratzen, Dübel, Lamellos o.ä. müssen um so sorgfältiger beleimt werden.
Satt nass in nass beizen, dabei unten anfangen, damit Beize in schon gebeizte Fläche fliesst, zügig arbeiten, mit Pinsel vertreiben.. Nasen lassen sich vermeiden, wenn du en Lack mit dem Pinsel vertreibst, ist halt auch Übungssache. Du hast an deinem Stück auch bestimmt eine wenig sichtbare (Unter-)Seite, beim Arbeiten kannst du diese dann auf Dreiecksleisten stellen. Aber Nasen verstreichen nicht vergessen. Lackschliff sollte wirklich auch kein Problem sein.
 

holzlaus

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1. denke öl saugt sich etwas unter klebeband...zieht ja in die holzfasern ein... während das klebeband oben auf liegt...äh klebt.
würd auch beim ölen erst verleimen dann ölen. is halt der normalfall.

beim lackieren würde ich erst lackieren dann verleimen. weil du ja irgendwie die innenseiten der fächer auch lackiert haben möchtest. du kannst dann die verbindungsflächen abkleben. auch wenn die mitten in der platte sind. darf halt der abgeklebte teil nicht größer sein als das was danach drauf geleimt wird.

es gibt auch lackleim...kannst du lackierte flächen mit verleimen. is aber nicht der hit das zeug.
geht aber auch.

gruß holzlaus
 

castor

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Hallo,

freut mich, dass so angeregt diskutiert wird! Ich denke auch, dass sich Öl unter das Klebeband bzw. mit den Fasern unter die Klebebandstellen sauben würde. Werde also zuerst verleimen!

Aber wenn ihr innen liegende Teile wegen dem Geruch nicht ölen würden, was ist dann die Alternative? Innen einfach unbehandelt lassen?

Jürgen
 

holzlaus

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eigentlich sagt man bei oberflächenbehandlung immer beide seiten gleich behandeln.
gruß holzlaus...

was solls denn werden für ein möbel?
 

castor

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Die Frage war allgemein gemeint, da ich die Antwort nicht kenne und auch durch mitlesen im Forum nicht schlau geworden bin. Die Frage scheint ja niemanden zu beschäftigen. Komisch eigentlich, über ölen wird so viel geschrieben!

Mein nächstes Projekt solle eine Gaderobe werden. Sitzfläche mit einer Ebene noch drunter für Schuhe. Montiert an der Wand also schwebend über dem Boden. Seitlich ebenfalls an der Wand montiert ein Regal für diverse Dinge zum Ablegen mit seitlich angeschlossener Kleiderstange und darüber eine Ablage für so Dinge wie Fahrradhelme!

Danke für die hilfreichen Antworten!

Die konstruktiven Antworten vieler Profis hier im Forum hier ringen mir viel Respekt ab!

Jürgen
 

WinfriedM

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Innenbehandlung: Mit Schellack grundieren und dann mit Wachs (reines Wachsprodukt ohne Öl). Hatte den Tipp auch hier mal bekommen und ausprobiert und das ging gut. Nur Wachs für weniger beanspruchte Bereiche geht auch.
 

GertG

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So richtig weitergeholfen hat mir der Thread nicht.

Ich habe für meine Küche vor drei Jahren zwei Hängeschränke aus Buche gebaut.
Den einen habe ich erst geölt, und dann geleimt (Epoxi).
Haltbarkeit ist, dank nach dem Ölen und Trocknen gesetzter Lamellos, so lala.
Aber nicht so, wie ich mir das für einen geschirrbeladenen Hängeschrank wünschen würde.


Den zweiten habe ich erst geleimt (Weißleim), dann geölt.
Da, wo der Leim an den Ecken ausgetreten ist, sind helle Flecken, wo das Holz das Öl nicht angenommen hat.
Das sieht ziemlich besch.... aus und wird mit jedem Jahr, den das Holz nachdunkelt, schlimmer.

Abwischen des frischen Leims reichte nicht, weil man weder in die Ecken gelangt, noch den Leim von einer glatten Fläche restlos entfernt bekommt.
Feuchter Lappen (Mikrofaser) hilft zwar dabei, ruiniert aber gleichzeitig die vorher fein geschliffene Oberfläche.
Und nachschleifen geht ja wohl später schlecht.

Irgendwie alles Käse... :confused:
 

WinfriedM

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Würd ich auch sagen, so ganz optimal ist alles nicht. Ordentlich nachwischen mit nassem Lappen hat bei mir aber funktioniert. Ich gehe sehr sparsam mit dem Kaltleim um. Und dann zum Schluß nochmal kurzer Schliff mit 240er Papier.

Die andere Alternative funktioniert mitunter auch recht gut: Etwas trocknen lassen und dann erst mit einem Stechbeitel den Leim abziehen. Der Leim muss so trocken sein, dass er nicht mehr verwischt, aber noch weich genug, um ihn gut abziehen zu können. Braucht aber etwas Übung, man hängt schnell im Holz mit dem Stechbeitel.
 

GertG

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Das Problem dabei ist dann aber, daß der beim Trocknen durchsichtig werdende Kaltleim nicht überall entdeckt wird; von dicken Tropfen mal abgesehen.

Sehen tut man das, logisch, erst nach dem Ölen.

Ich möchte übrigens auch dringend davor warnen, ölfrei zu bleibende Flächen mit Klebeband abkleben zu wollen.
Das Öl löst den Kleber sehr schnell an und verbindet sich mit ihm zu einer schmierigen und nicht aushärtenden Masse.
Die entstehende Sauerei ist dreimal so groß.

Da laut den Auskünften hier das Öl absolut fest aushärtet, werde ich in Zukunft wohl die Epoxi-Lösung mit leicht angeschliffenen (Scotch oder Stahlwolle) geölten Oberflächen machen.
Reste kann man mit Aceton ohne große Spuren schnell wegwischen.
Wenn man danach noch ein zweites Mal (mach ich sowieso) ölt, stimmt dann auch die Optik.

Epoxi klebt als Adhäsionskleber im Normalfall an jeder festen Oberfläche.
 

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zum verleimen d3 leim nehmen und nicht zu viel leim nehmen. einige sagen: leim der rausquillt klebt nicht, ander sagen: da wo leim rausquillt kann man sich sicher sein, das alles gut verleimt ist. ich sage mit der zeit weiss man einfach ca. wieviel leim man nimmt.
nach dem verzwingen der teile einfach da wo viel leim ist mit dem stechhbeitel den leim rauswischen, macht sich halt gut in den ecken...und dann mit einem schwamm und lauwarm wasser der rest richtig abschrubben...dann nochmal in die ecken usw. , also dort wo man den leim weggewischt hat schleifen....wichtig bei so einer verleim aktion...alles sollte sehr zügig passieren, damit der leim nicht soviel zeit hat einzuziehen usw.
so machen tischler das...

achso, erst verleimen, dann ölen, weil sonst hält der leim ja nicht auf dem öl...ähnlich wie bei lackierten teilen, wobei da gibts ja auch noch lackleim...

gruß an alle woodies
 
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