Zwischendecke mit Kämmung

Malli

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Guten Abend,

ich möchte in meinem Flur eine Zwischendecke einziehen um mehr Stauraum zu haben. Der Flur hat die Grundmaße 2,60 x 1,45m.
Die Konstruktion soll aus zwei Längshölzern bestehen, welche auf einer Länge von 2,60m an die Wand gedübelt werden (KVH 40x60mm C24). Darauf kommen 5 Querhölzern (l=1,45m) in einem Abstand von 67,5cm (KVH 60x80mm C24).

Kann ich die Querhölzer in die Längshölzer einfassen, sodass oberhalb der Hölzer eine Ebene entsteht, sprich die Hölzer bündig miteinander abschließen. Worauf ist zu achten?

LG Malte
 

Time_to_wonder

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Hi,

warum drehst Du Deine Konstruktion nicht um 90 Grad? Dann wäre die kürzere Seite die tragende und Du kannst die Balken in der Höhe reduzieren.

Gruß Jörg
 

Fiamingu

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Guten Abend Malte,
es kommt ja auch darauf an ob du nur Daunenbettwäsche
auf deiner Zwischenebene unterbringen möchtest oder
vielleicht ein Tanzboden entstehen soll. Zierliche Balken-
schuhe an gut angeschraubten Kanthölzern geht schon.
Die Dimensionierung hängt von der Belastung ab.
 

Malli

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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Beiträge. Ich habe natürlich ein paar Details vergessen. Der Boden soll so stabil werden, dass ich auch darauf rumkrabbeln kann um die Sachen zu verstauen. Ich gehe mal von einer Nutzlast von 200kg pro m² aus.

Die Konstruktion trägt schon über die kürzere Seite und kann sowieso nicht gedreht werden, da auf einer Seite die Eingangstüre über die komplette Höhe geht (Nur die Konstruktion der Tür, nicht die Tür selbst).
Ich kann die Längsträger nur an den längeren Seiten anbringen.

Edit: Ich möchte nicht mit Balkenschuhen arbeiten. Eher mit Ausklinkung/Überblattung.
 

Malli

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Vielen Dank. Damit habe ich den erforderlichen Querschnitt errechnet. Meine Frage ist jedoch, wie groß ich die Ausklinkung/Überblattung machen muss, bei den verwendeten Hölzern.
 

yoghurt

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Hallo Malte,
instinktiv möchte ich behaupten, dass die Konstruktion so in Ordnung ist. Drei Punkte möchte ich ergänzen:
- Du brauchst ordentlich Dübel und gut tragende Wände. Falls das alles Trockenbau ist, kannst Du das vergessen (wahrscheinlich eher Altbau?)

- Die Überblattungen würde ich bleiben lassen! Gerade an den Verbindungen der Längs- und Querträger solltest Du sie nicht schwächen! Besser legst Du Querträger auf Längsträger auf, mit einer Schraube von oben zur Lagesicherung.

- Die Beplankung erwähnst Du nicht. Nimm 15 oder besser 18mm OSB.
 

McBride

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Googel mal mach unsichtbaren Balkenverbindern, meist zweiteilig.
Das läuft darauf hinaus, dass an einer Seite der Blechverbinder eingefräst wird, andere Seite aufgeschraubt wird.
Oder Schlitzbleche und Stabdübel, das ist aber alles sehr aufwändig.
Alte Holzverbindungen schwächen den Holzquerschnitt zu sehr, der ist sowieso nicht zu üppig.
Die langen Balken an der Wand sollten dann mindestens auch eine Höhe von 80mm aufweisen.
 

Malli

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Danke für eure guten Tipps. Sicherlich habt ihr Recht mit der Konstruktion. Ich werde es wahrscheinlich auch so bauen.
Jedoch frage ich mich, wie man sowas ausrechnen kann. Das kann ja nicht so schwer sein. Ich habe eine ständige und eine veränderliche einwirkende Last, habe die Systemabmessungen und habe meine gewünschten Querschnitte. Das muss doch nachzuweisen sein... oder eben nicht. Aber jedenfalls berechnet will ich es haben :emoji_wink:
 

andama

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Wenn man es kann ist alles nicht schwer, die Krux ist nur dass man eben nicht alles kann. Deshalb gibt's auch so viele Berufe, die dann mit ihrer Fähigkeit Geld verdienen. Tut mir leid ist halt so und geht wohl jedem so.
 

Friederich

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Kann ich die Querhölzer in die Längshölzer einfassen, sodass oberhalb der Hölzer eine Ebene entsteht, sprich die Hölzer bündig miteinander abschließen.
Hallo Malte, gibts denn dafür einen Grund, daß sie bündig abschließen sollen? Wichtig ist ja wohl nur die Durchgangshöhe unter den Querhölzern.
Etwas einlassen würd ich aber trotzdem, weil es den späteren Aufbau erleichtert. Ca. 1/3 jeweils an Auflage- und Querhölzern. Statisch ist das unbedenklich, da ja die größte Biegebelastung in der Mitte auftritt.
Die Kanthölzer an der Wand würd ich etwas dicker als 4cm wählen. Das ist ein bißchen arg auf Kante genäht, falls ein Querholz ein wenig zu kurz gerät und sich dann auch noch durchbiegt.
Die Querhölzer müssen natürlich hochkant gestellt werden.
Bei den Wandhölzern ist zu beachten daß sie mit den Ausklinkungen genau gegenüberliegen.

Wie immer mit dem Schraubendurchmesser vorbohren.

Die Platten, die du später auf die Querhölzer legst, solltest du sorgfältig festschrauben, also nicht nur gegen Verrutschen sichern. Das verbessert die Biegefestigkeit nochmal deutlich.
Auch hier mit Schraubendurchmesser durch die Platte vorbohren.
 

Malli

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Wenn ich so eine Ausklinkung ausbilde, verringert sich in diesem Bereich mein Querschnitt. Also muss ich den Widerstand meines Querschnitts errechnen. Wenn ich meine Einwirkung durch meinen Widerstand teile, sollte ich einen Wert <= 1,0 rausbekommen. Damit wäre doch der Nachweis erfüllt.

Leider komme ich nicht auf das gleiche Ergebnis wie der verlinkte Rechner:

l = 1,45m
b = 6cm
h = 5cm (da mein Balken 10cm hoch ist, ich aber 5cm ausklinken möchte)
q(k) = 203,9 kg/m * 9,81
q(d) = 1,5 *q(k) = 3 kN/m
Querkraft am Balkenende (nicht reduziert):emoji_frowning2:q*l)/2 = (3kN/m * 1,45m)/2 = 2,175 kN
kcr = 2,0/4,0 = 0,5 aus VH C24
TAUd = (1,5 * 2175N) / (50mm * 60mm * 0,5) = 2,175 N / mm²
fv,d= (kmod* fvk) / ym = (0,6*4) / 1,3 = 1,846

2,175 / 1,846 > 1,0 Nachweis nicht erfüllt
 

gleiter

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Hallo, Malte!

Ist Dir die Diskrepanz noch nicht aufgefallen?

Die Konstruktion soll aus zwei Längshölzern bestehen, welche auf einer Länge von 2,60m an die Wand gedübelt werden (KVH 40x60mm C24). Darauf kommen 5 Querhölzern (l=1,45m) in einem Abstand von 67,5cm (KVH 60x80mm C24).

Kann ich die Querhölzer in die Längshölzer einfassen, sodass oberhalb der Hölzer eine Ebene entsteht, sprich die Hölzer bündig miteinander abschließen.

Ich gehe mal davon aus, dass Du die Hölzer hochkant verbauen wirst, dies voraus gesetzt.

Wenn Du nun oben bündig abschliessen willst mußt Du ausklinken. In den Längshölzern geht das zu max. 1/3 der Höhe, also in Deinem Fall 20 mm. Müßtest Du somit im Kehrschluß den stehenden Querhölzern in der Auflage 60 mm abnehmen zwecks Bündigkeit - garantierte Sollbruchstelle. Drei Streifen Seekiefersperrplatte 20 mm, stehend miteinander verleimt (80 mm hoch) - da kann bei dieser Querspannung ein Ausklinken auf 20 (besser 22 bis 25) mm passen.

Ergo: Längshölzer entweder entsprechend höher nehmen, oder die Zwischenräume aufdoppeln, oder mit dem Spalt leben, oder - kreativ nutzen für z.B. eine indirekte Beleuchtung hinter einer matten Plexiglas"aufdoppelung" zum Schliessen des Spaltes...

Selber Einer bin ich an einem vergleichbaren Projekt dran mit im Prinzip gleichen Aufbau. Die "Schwächung" der Längshölzer im Bereich der Ausklinkungen werde ich ganz simpel egalisieren - indem ich genau in diesem Bereich mit den Wänden verschraube.

Gutes Gelingen bei Deinem Projekt!

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Malli

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Welche Schrauben würdest du verwenden? 3x Breite des Längsholz? Welcher Durchmesser.
Längsholz 5 fach gehalten (unter jedem Querträger?)

Ich denke, ich werde es komplett ohne Ausklinkung/Einkerbung ausführen und die Querträger mit Hölzern seitlich fixieren.
 

Friederich

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Wenn ich so eine Ausklinkung ausbilde, verringert sich in diesem Bereich mein Querschnitt. Also muss ich den Widerstand meines Querschnitts errechnen. Wenn ich meine Einwirkung durch meinen Widerstand teile, sollte ich einen Wert <= 1,0 rausbekommen.
Hallo Malte, leider bin ich in Statik nicht firm.
Was befürchtest du denn , würde an der Stelle der Ausklinkung wegen der Querkraft passieren?
Biegen oder Brechen der Querhölzer kann es nicht sein, denn wie gesagt sind nahe des Auflagers die Biegemomente annähernd null.
Und an den Wandhölzern wird nichts passieren, wenn du unter der Ausklinkung schraubst. Bzw es würde schon genügen, wenn zwei Schrauben nahe der Ausklinkung sitzen (ergibt dann sehr kleines Biegemoment) ; und diese etwas tiefer als die Ausklinkung ( dann kann es nicht aufspalten).
Ich würde beide Hölzer ein klein wenig ausklinken. Und wenns nur je ein Zentimeter ist. Dann kann sich nichts verschieben oder kippen, wenn du die Platten auflegst
 

gleiter

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Grüße Dich!

Welche Schrauben würdest du verwenden? 3x Breite des Längsholz? Welcher Durchmesser.
Längsholz 5 fach gehalten (unter jedem Querträger?)

Ich denke, ich werde es komplett ohne Ausklinkung/Einkerbung ausführen und die Querträger mit Hölzern seitlich fixieren.

Selbereiner bei meinem Projekt mit doch deutlich größeren Dimensionen werde ich mit Injektionsdübeln und Gewindestangen arbeiten, ist für Deine Anwendung vielleicht doch ein wenig überdimensioniert.

Falls das Mauerwerk gut ist könnten in Deinem Fall normale Nylondübel reichen, bei einem 10er Dübel bekommst schon ordentlich fette und tragfähige Schrauben verarbeitet. Und - ich verwende in solchen Fällen immer Holzschrauben mit Sechskantköpfen, lassen sich viel besser verarbeiten als Schrauben mit Torx- o.ä. Kopf.

Falls Du keine sichtbaren Schraubenköpfe haben willst - entsprechend mit einem Forstnerbohrer vertiefen, Schraube setzen, und mit entweder einem runden Astflicken oder einem Stück passender Dübelstange das Loch verschliessen.

Eine zumindest rudimentäre Ausklinkung würde ich allerdings schon machen, genau aus dem von Friederich angesprochenem Grund.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 
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