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Donnerstag, 22. Februar 2018
Chancen für Handwerksbetriebe
Dr. Christian Wenzler (FSH Bayern) im Interview
Bild: Messe Nürnberg
Auf der Holz-Handwerk in Nürnberg kommen vom noch bis zum 24. März 2018 Fachleute aus Handwerk, Industrie und Handel zusammen. Die Holzbranche steht derzeit vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Digitalisierung. Dr. Christian Wenzler, Hauptgeschäftsführer des Fachverband Schreinerhandwerk (FSH) Bayern, nennt Lösungsansätze.
Welches sind momentan die zentralen Themen im Schreinerhandwerk, Herr Dr. Wenzler?
Dank einer allgemein guten Auftragslage sind wir positiv gestimmt ins Jahr 2018 gestartet. Ein Thema, das die Branche derzeit umtreibt, ist sicherlich die Digitalisierung, die als Wachstumstreiber und Innovationsmotor Chancen birgt. Bei der Erfüllung individueller Kundenwünsche ist im modernen Schreinerbetrieb maximale Flexibilität gefragt. Planung und Konstruktion, Fertigung, Vertrieb und Service sowie Büromanagement müssen sich daher möglichst effizient gestalten. Die Strukturen der Unternehmen sind vielschichtig und so müssen differenzierte Lösungsansätze betrachtet werden.
Auch verstärkt sich der Fachkräftemangel zunehmend. Unsere Innungsbetriebe klagen über eine überschaubare Menge an Bewerbern, die die hohen Anforderungen an den Schreinerberuf zudem teils unterschätzen. Oftmals gelingt es nicht, offene Lehrstellen mit qualifizierten Jugendlichen zu besetzen. Anderswo werden zu wenige Lehrstellen angeboten, da manche Betriebe aufgrund schlechter Erfahrungen keine Ausbildungsplätze mehr bereitstellen. Als bayerischer Landesverband sind wir gemeinsam mit unseren Innungen sehr aktiv, um junge Leute anzusprechen und die Betriebe von der Bedeutung der Ausbildung als Basis für den künftigen Betriebserfolg zu überzeugen. Anschließend gilt es, die Facharbeiter langfristig in der Branche zu halten.
Wie kann die Branche künftigen Herausforderungen begegnen?
Eine der großen mittelfristigen Herausforderungen wird die Fortführung von bestehenden Betrieben sein. Stand früher das Modell Generationsbetrieb in den Unternehmerfamilien nicht zur Diskussion, tritt der Nachwuchs heute nicht zwangsläufig als Führungskraft in das elterliche Unternehmen ein. Durch die oft zitierte Bildungsoffensive hat das Handwerk an Attraktivität verloren, aus politischer Sicht erhielt die Hochschulausbildung den Vorzug. Vom Handwerk wurde versäumt, Chancen darzustellen, die sich für Facharbeiter oder Unternehmer ergeben. Auch unser Nachwuchs aus den Meisterschulen tendiert dazu, Mitarbeiter statt Chef zu werden. Der steigende bürokratische Verwaltungsaufwand sowie die Haftung und Fürsorge für Mitarbeiter schrecken ab. Insbesondere für kleine Unternehmen stellen auch rechtliche Rahmenbedingungen, vom neuen Bauvertragsrecht über das Widerspruchsrecht des Kunden bis hin zu neuen Datenschutzregelungen, eine Herausforderung dar.
Im Rahmen der gesellschaftlichen und politischen Diskussion muss endlich kommuniziert werden, dass ein engagiertes Unternehmertum ein sicherer Faktor für ein erfolgreiches Wirtschaftswachstum ist. Dazu gehört das Handwerk, bestehend aus zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben, die in Summe einen ganz erheblichen Teil der Wirtschaft bilden.
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