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Mittwoch, 15. Juni 2022
Hesse Lignal nimmt lösemittelhaltige Produkte bis 2030 aus dem Programm
Lackproduzenten erklärt seine Nachhaltigkeitsstrategie
Bild: Hesse Lignal
Oberflächenspezialist Hesse Lignal mit Sitz im westfälischen Hamm wird sein Sortiment umstrukturieren und bis 2030 alle lösemittelhaltigen Produkte durch nachhaltige Alternativen ersetzen. Bereits bis Ende 2023 wird Hesse Lignal alle Nitrocelluloselacke, Lösemittelbeizen und lösemittelhaltigen säurehärtenden Lacke aus seinem Sortiment nehmen.
Damit sich lackverarbeitende Betriebe rechtzeitig darauf einstellen können, unterstützt die Anlagen- und Technologieberatung des Unternehmens Kunden bei der Umstellung ihrer Maschinen und Prozesse. Das teilten die Geschäftsführer Jens Hesse (im Bild links) und Hans Hesse sowie Prokuristin Hanna Hesse jetzt in einer Pressekonferenz mit.
»Uns ist bewusst, dass es sich hierbei um einen großen Schritt handelt«, sagte Geschäftsführer Jens Hesse. »Wir sind aber auch davon überzeugt, dass diese Maßnahme zwingend notwendig ist, wenn wir die Zukunft der nachfolgenden Generationen nicht aufs Spiel setzen möchten.«
Der Verzicht auf Lösemittel ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Familienunternehmens. Die in vielen Lösemitteln enthaltene flüchtigen organischen Verbindungen verdunsten bereits bei niedrigen Temperaturen und bilden bei Kontakt mit UV-Strahlen bodennahes Ozon. Sie können durch Niederschlag aus der Luft ausgewaschen werden und dann den Boden belasten oder durch den Kontakt mit Sauerstoff CO2 bilden. In Innenräumen können sie Atemwegsreizungen und Allergien verursachen.
Um Ressourcen zu schonen will der Lackhersteller außerdem mehr Produkte aus erneuerbaren Grundstoffen anbieten. Schon heute sind im Sortiment Produkte mit einem Bio-Renewable-Carbon (BRC)-Anteil von bis zu 30 Prozent sowie Hydrolacke mit einem nachwachsenden Anteil von circa 10 Prozent zu finden.
Die Umstellung auf klimafreundlichere Produkte sei auch wichtig, um zukünftigen Marktanforderungen gerecht zu werden, denn vor allem jüngere Generationen legten Wert auf klimafreundliche Produktionsweisen. Somit sei Nachhaltigkeit ein Wettbewerbsfaktor, auch für diejenigen, die in Industrie und Handwerk die Produkte verarbeiten. Und nicht zuletzt schütze die Umstellung Mitarbeiter vor gesundheitsgefährdenden Stoffen.
vz
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