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Mittwoch, 14. Juli 2021
Holzknappheit im Fokus
TSD fordert Erhalt der Einschlagmengen
Bild: Verena Ziese
Die Lieferengpässe und Materialpreissteigerungen beim Holz standen im Mittelpunkt bei der virtuellen Sommermitgliederversammlung von Tischler Schreiner Deutschland. Die Innungsorganisation habe bereits erreicht, dass das Thema bei den höchsten politischen Entscheidungsgremien angekommen ist, berichtet TSD in einer Pressemitteilung zur Versammlung. Lösungsvorschläge wurden in einem Positionspapier zusammengetragen (www.tischler-schreiner.de/preissteigerungen).
Um den Betrieben kurzfristig zu helfen, schlägt TSD vor, die derzeit geltende Kurzarbeiterregelung auszuweiten und zu verlängern, nachträglich Preisgleitklauseln bei öffentlichen Aufträgen zu vereinbaren und Vertragsstrafen auszusetzen, falls ein Auftrag aufgrund der aktuellen Lage nicht erfüllt werden kann. Außerdem sollen das Forstschäden-Ausgleichsgesetz aufgehoben und das Klimaschutzgesetz angepasst werden, um Einschlagmengen nicht zu verringern, erklärt TSD. Radermacher hält eine Verringerung für »in der derzeitigen Situation absolut kontraproduktiv«.
Ebenso könne es hilfreich sein, weniger Schadholz zu verbrennen. Dieses eigne sich in vielen Fällen für die Plattenherstellung.
Ein Exportverbot wird hingegen nicht als probates Mittel gesehen: »Stattdessen wäre es sinnvoll, durch ein stärkeres EU-weit abgestimmtes Vorgehen den Markt zu entlasten und gleichzeitig die europäische Binnenversorgung sicherzustellen.« Schließlich ginge es immer auch um wirtschaftliche Entwicklung.
Da die Ursachen der derzeitigen Lage am Baustoffmarkt vielschichtig seine, brauche es eine mittel- bis langfristige Strategie: Die müsse laut TSD auf gute internationale Beziehungen und gezielte staatliche Förderung setzen. Radermacher nennt vier zentrale Punkte: »Wir brauchen sowohl eine Klimaschutzprämie für die Kohlenstoffspeicherung in den Bereichen Bauen und Wohnen als auch bessere KFW-Förderprogramme beim Bauen und in der Energetischen Sanierung. Außerdem muss die regionale Forstwirtschaft sowie Produktions- und Wertschöpfungsketten nachhaltig gefördert werden. Und schließlich bedarf es guter bilateraler Beziehungen, insbesondere zu den USA und nach China, um für die Zukunft eine planbarere Marktsituation zu entwickeln.«
Die Politik habe Vorschläge aus dem Positionspapier nahezu vollständig übernommen und eine eigene Arbeitsgruppe der Staatssekretäre in den beteiligten Ministerien eingerichtet, berichtet der Verband.
Mit Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl hat TSD zudem Wahlforderungen formuliert: Der Schreinerverband fordert Investitionen, um die Konjunktur zu fördern sowie Entlastungen für den Mittelstand, damit dieser sein volles Potenzial zum zukünftigen Wirtschaftswachstum beitragen kann. Der Wortlaut ist nachzulesen unter www.tischler-schreiner.de/wahlforderungen-2021.
vz
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