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Donnerstag, 17. Mai 2018
Konjunkturmotor läuft rund
ZDH legt Konjunkturbericht 1/2018 vor
Bild: ZDH
Die Handwerksbetriebe in Deutschland erfreuen sich eines anhaltenden Konjunktur-Hochs: Umsätze, Auftragspolster, Investitionen, Kapazitätsauslastung und Auftragsreichweiten verzeichnen Höchststände, wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks im Konjunkturbericht für das erste Quartal 2018 meldet.
Derzeit deuteten zudem alle Indikatoren darauf hin, dass die gute Konjunktur anhalte: Die Handwerksbetriebe beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage besser als je zuvor in einem Frühjahr und mehr als jeder dritte Betriebsinhaber rechnete mit noch einmal besseren Geschäften in den kommenden Monaten.
Das Handwerk wisse die Möglichkeiten des insgesamt guten wirtschaftlichen Umfeldes zu nutzen und trage zugleich entscheidend dazu bei, den Konjunkturmotor Deutschlands am Laufen zu halten. Der ZDH rechnet nun damit, dass die Umsätze im Gesamthandwerk im Jahr 2018 um rund drei Prozent steigen werden.
Der Umsatzindikator für das Handwerk sei auf den höchsten Wert in einem 1. Quartal gestiegen. Besonders den Bauhauptgewerken habe das milde Wetter um den Jahreswechsel deutlich höhere Umsätze als im Vorjahresquartal beschert, berichtet der Handwerksverband. Ganz überwiegend positiv beurteilten die Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage. Gegenüber dem Vorjahresquartal sei der Anteil der Betriebsinhaber, die ihre Geschäftslage als gut bezeichnen, um fünf Prozentpunkte auf 55 Prozent gestiegen. Lediglich neun Prozent seien unzufrieden. Besonders gut laufen die Geschäfte in den Bau- und Ausbauhandwerken als Folge des gegenwärtigen Baubooms sowie in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, die von der immer stärkeren Nachfrage aus der Industrie nach handwerklichen Zulieferprodukten profitieren. Allerdings sei am Kfz-Gewerk, für den Pkw-Verkäufe ein wichtiger Umsatzbringer sind, nicht spurlos vorüber gegangen, dass wegen der möglichen Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zuletzt die Verkäufe gebrauchter Diesel-Pkw deutlich eingebrochen sind.
Das ausgesprochen gute Investitionsklima hat sich weiter gefestigt und liegt - wie schon im Herbst 2017 - nur knapp unterhalb seines Allzeithochs aus dem Wiedervereinigungsboom. Um ihre Kapazitäten zu erweitern, investieren die Betriebe in neue Anlagen, Maschinen und Geräte. Mehr als jeder fünfte Betrieb hat im 1. Quartal seine Investitionsausgaben erhöht.
Auf einen neuen Höchststand in einem 1. Quartal steigt mit 80 Prozent die Auslastung der betrieblichen Kapazitäten im Handwerk, wobei alle Handwerksgruppen stärker als vor einem Jahr ausgelastet sind. Besonders in Branchen wie Bau und Ausbau bestehen weiter hohe Auftragsbestände. Mehr als 12 Wochen beträgt die Auftragsreichweite im Bauhauptgewerbe – nochmals mehr als zuletzt im Herbst. Aber auch im Gesamthandwerk hat sich die Reichweite des Auftragsbestandes gegenüber dem Herbst nochmals auf durchschnittlich 8,4 Wochen (plus 0,6 Wochen) erhöht.
Die Betriebe stellen angesichts dieser Entwicklung mehr Personal ein, sie würden gerne auch noch mehr beschäftigen, aber wegen des Fachkräfteengpasses finden sie kaum geeignete Mitarbeiter. Die Zahl der Beschäftigten ist im 1. Quartal leicht angestiegen, und damit ist der saisonübliche Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten das zweite Jahr in Folge ausgeblieben. Erstmals seit Beginn der ZDH-Konjunkturberichterstattung melden die Handwerksbetriebe zum Jahresbeginn keine rückläufigen Umsätze gegenüber dem Vorjahresschlussquartal – mit Ausnahme der Kfz-Gewerke.
Die Handwerksbetriebe müssten zunehmend mit deutlich gestiegenen Löhnen kalkulieren, hinzu kommen höhere Preise für Materialien und Maschinen sowie Energie. Besser als in den Vorjahren gelinge es den Betrieben – auch wegen des günstigen konjunkturellen Umfeldes –, diese gestiegenen Kosten an ihre Auftraggeber weiterzugeben. Da in den kommenden Monaten damit zu rechnen sei, dass die Beschaffungs- und Arbeitskosten weiter steigen, werden weitere Preiserhöhungen unumgänglich sein.
Konjunkturbericht zum Herunterladen:
www.zdh.de
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