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Freitag, 18. November 2005
Konkurrenz für Teak: Buchenformholz wird jetzt wetterfest
Göttinger Forscher, Becker Brakel und BASF entwickeln neues Verfahren namens Belmadur
Bild: Becker
Im Fußballstadion auf Buchenholzsitzen hocken, im Garten auf einer Liege aus Buchenholz Sonne tanken oder auf dem Spielplatz auf einem Federtier aus ebensolchem wippen – eine Erfindung von Professor Dr. Holger Militz, Direktor des Instituts für Holzbiologie und Holztechnologie an der Universität Göttingen, und sein Doktorand Falko Wepner haben in Kooperation mit dem Chemiekonzern BASF und dem Formholzteile-Hersteller Becker KG aus Brakel ein Verfahren ausgetüftelt, das Deutschlands verbreitetstem Holz solche ungeahnten Verwendungsmöglichkeiten eröffnen soll.
Belmadur nennen sie das Verfahren, und es funktioniert so: Das Buchenholz wird bei der Furniererzeugung mit einer Methylol-Chemikalie getränkt, die die Molekularstruktur der Zellwände des Holzes verändert. Sie vernetzen sich quer und werden damit in einem dauerhaft gequollenen Zustand fixiert, so dass das Material weder weiter quellen noch schwinden kann. Auch Pilze greifen es nicht an.
Die Furniere aus dem so vernetzten Holz werden anschließend zu Formteilen verpresst. Sie sind so langlebig wie Teak und mehr als doppelt so hart wie Eiche. Einzig: Unbehandelt vergrauen sie. Das lasse sich aber durch Lacke oder Öle kompensieren.
Durch den Einsatz von Buchenholz im Außenbereich könne der Einschlag von Tropenholz vermindert werden. Das Buchenholz, das für die wetterfesten Formholzteile zum Einsatz kommt, stamme sämtlich aus nachhaltiger und zertifizierter Forstwirtschaft in Deutschland, versichert die Becker KG.
Auch die zum Tränken der Furniere verwendete Chemikalie sei nach OECD-Studien unbedenklich. Sie kommt auch bei der Textilveredelung zum Einsatz, und damit behandelte Textilen erreichen den Öko-Tex-Standard 100.
Nicht zuletzt biete das wetterfeste Buchenformholz ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten im Außenbereich, etwa für Gartenmöbel, Jalousien, Briefkästen oder Stadtmöblierungen.
Genaueres nachlesen kann man im Becker Brief 2, den die Firma als PDF zum Download anbietet.
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