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Montag, 26. September 2011
Musiktruhe Roswitha gewinnt
Benedikt Held baut formschönstes NRW-Gesellenstück
Benedikt Held Bilder: Tischler NRW
Mit seiner Musiktruhe, die den klangvollen Namen »Roswitha« trägt hat Benedikt Held aus Köln »die gute form« in NRW gewonnen. Die besten NRW-Gesellenstücke – um die 50 – sind noch bis zum 30. September 2011 in der Handwerkskammer zu Köln zu sehen.
Aus Rüster und Linoleum hat der Kölner Benedikt Held (Ausbildungsbetrieb: Gesellschaft für neue Innenraum-Kultur mbH, Köln) ein fast drei Meter langes Board mit drei Klappen gearbeitet. Hinter einer verbirgt sich ein Bang & Olufsen-Plattenspieler aus den 70er Jahren. »Das alte Gerät so sorgfältig und liebevoll in das Möbel zu integrieren, ist nicht museal konservierend, sondern Ausdruck neuer Wertschätzung der Schallplatte, die sich – längst totgesagt – neuer Liebhaber erfreut«, urteilt die Jury.
Tobias Brehm
Pate standen die Musiktruhen aus den 50er und 60er Jahren. »Die bestanden immer aus einem Plattenspieler, einer Minibar und manchmal einem Radio« sagt Held. »So etwas gibt es heute gar nicht mehr – also habe ich es gebaut.« Und natürlich bekam die Musiktruhe wie ihre Vorbilder auch einen Namen. »Roswitha war der erste, der mir in den Sinn kam«, sagt der 31jährige. Besonderer Clou ist die Abdeckung des Plattenspielers: aufgearbeitetes Resopal von Omas altem Küchentisch.
Moritz von Schmeling
Tobias Brehm aus Dinslaken (Ausbildungsbetrieb: Werkstatt 21, Dinslaken) machte mit einem Schreibtisch aus Teak und Linoleum den 2. Platz. Der seitliche Teil in schwarzem Linoleum, das schön an den Farbton des metallenen Untergestells angepasst wurde, lässt sich verschieben und gibt das Innenleben des Tisches frei, das ebenfalls noch einmal verschoben werden kann. Selten, so lobt die Jury, sei die Gestalt eines Möbels geöffnet genauso gelungen, wie geschlossen.
Die beiden Erstplatzierten sind dann im März beim Bundeswettbewerb in München dabei.
Mit seiner Kommode aus Zedernholz belegte Moritz von Schmeling aus Münster (Ausbildungsbetrieb: Martin Georgi, Münster) den dritten Rang. Das massiv verarbeitete, fein duftende Zedernholz hat der Tischlergeselle mit grau-grünem Nextel-Lack kombiniert. »Die schmalen Griffleisten könnten nicht schöner gesetzt sein, der ausgewählte Lack geht mit dem großen Volumen angemessen um«, so die Jury.
Morwenna Bucken
Tim Helfrich
Christian Schwan
Mit Belobigungen wurden bedacht: Das »Hängeboard« von Morwenna Bucken aus Werne (Ausbildungsbetrieb: Bernd Herbert Krüger, Hagen), die »Garderobe mit Schuhschrank« von Tim Helfrich aus Wermelskirchen (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei David Müller, Bergisch-Gladbach) und der Phonoschrank von Christian Schwan aus Dinslaken (Ausbildungsbetrieb: Herbert Bassier, Dinslaken).
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