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Mittwoch, 08. März 2023
Plädoyer für den Dauermischwald
Vertreter von Waldwirtschaft und Holzindustrie im Gespräch mit Parlamentarischem Beirat
Der Dauerwald ist nach Ansicht von Hans von der Goltz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft, und Julia Möbus, Geschäftsführerin beim Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverband, der Wald der Zukunft. Bei einem öffentlichen Fachgespräch des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung sprachen sie sich kürzlich für diese Waldform aus.
Die Vorteile:
- Bessere C02-Speicherung: Mit dem Dauerwald lasse sich eine höhere CO2-Speicherung erzielen als mit dem herkömmlichen Wald, sagte von der Goltz.
- Resilienz: Der Dauerwald sei zudem widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen wie dem Borkenkäfer.
Auch Verbandsvertreterin Möbus sieht angesichts des Klimawandels die Notwendigkeit, die Wälder hin zu klimastabilen Mischwäldern umzubauen. Waldumbau und Holzverwendung müssten Hand in Hand gehen, sagte sie.
Der Dauerwald ist eine seit bereits 100 Jahren angewendete Nutzungsform, die aber in den letzten 60 bis 70 Jahren gegenüber weniger aufwändigen und damit wirtschaftlich interessanteren Bewirtschaftungsverfahren wie etwa dem Altersklassenwald »etwas auf der Strecke geblieben« sei, erklärte von der Goltz. Zwischen den Extremen Wälder Stillegen auf der einen Seite und Weitermachen wie bisher sei der Dauerwald aber die Lösung, sagte von der Goltz.
Der Dauermischwald sorge nicht nur für die Stabilität der Bäume, sondern auch für die Stabilität und Resilienz des gesamten Ökosystems Wald, machte der langjährige Forstamtsleiter deutlich. Um einen solchen Mischwald zu erhalten, müsse man ihn bewirtschaften, und zwar mit mäßigen, dafür relativ häufigen Entnahmen. Zehn Prozent des Holzvorrates werden zudem im Wald belassen, verteilt auf die gesamte Fläche, als »rollierendes Lebensraumangebot« für seltenen Arten. Damit der Mischwald funktioniere, müssen die Wildbestände kontrolliert werden, erklärte von der Golz weiter, denn 63 Prozent der seltenen Baumarten würden insbesondere durch Rehwild herausgefressen.
Die Geschäftsführerin des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbands sprach sich dafür aus, den Waldumbau aktiv zu betreiben, damit Holz im Alltag weiterhin genutzt werden könne. Klimaschutz werde nur funktionieren, wenn wir die einzigartige Eigenschaft von Holz, CO2 einzuspeichern, nutzen - und zwar am besten in langfristigen Produkten, wie im Baubereich, befand Möbus.
Eine Herausforderung für die Holzwirtschaft auf dem Weg der Transformation von den nadelholzdominierten Wäldern in Richtung Laubholz seien Nutzungsbeschränkungen: Auf immer mehr Flächen werde der Umbau, die Bewirtschaftung und die Holzversorgung eingeschränkt, aktuell in Deutschland in einer Größenordnung von 57 bis 70 Millionen Kubikmetern, was die Hälfte des jährlichen Zuwachses in deutschen Wäldern sei.
Genug Holz ist laut Möbus vorhanden. Für die vermehrte Nutzung im Holzbau brauche es rechtliche Grundlagen in den Bauordnungen, Klarheit bei den Förderbedingungen, den Anstoß einer Sanierungswelle und die Abbildung der Lebenszykluskosten aller Baustoffe, um zu einer Vergleichbarkeit zu kommen.
vz
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