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Donnerstag, 10. März 2016
Tiefgang in Struktur und Farbe
Meandra und XTreme Matt von Pfleiderer
Fotos: Pfleiderer Holzwerkstoffe GmbH
Mit zwei preisgekrönten Strukturen im Gepäck reist Pfleiderer zur Holz-Handwerk nach Nürnberg, die am 16. März beginnt: Meandra und XTreme-Matt haben Anfang des Jahres vom Rat für Formgebung den German Design Award 2016 bekommen.
Meandra ist eine Verbundstruktur für HPL und DecoBoard. Sie fällt auf mit ihrer unregelmäßigen Linienführung in Kombination mit matten und glänzenden Partien, die im Zusammenspiel eine starke Tiefenwirkung erzielen. Sie wirkt damit authentisch und natürlich – »wie frisch geschlagenes Waldholz«. Zur ausdrucksstarken Optik passt auch der haptische Tiefgang der Struktur. Vor allem die Klassiker Weiß, Schwarz, Grau und Magnolie lassen sich durch die Tiefenwirkung von Meandra aufwerten. Besonders gut komme die unregelmäßige Linienführung auf Fronten für den Möbel- und Innenausbau zur Geltung.
Mit außergewöhnlicher Farbtiefe punktet HPL XTreme Matt und wirkt dabei besonders warm und weich – und fasst sich auch so an. Diese Oberflächen- Qualität lässt sich mit rund 300 Dekoren aus der Pfleiderer-Kollektion kombinieren. Die reflektionsarme Oberfläche ist leicht zu reinigen und immun gegen Fett-Flecken, verspricht der Hersteller: berühren erlaubt, ohne Sorge um Fingerspuren.
XTreme Matt übertreffe in punkto Kratzfestigkeit bei weitem vergleichbare matte Oberflächen und sei beständig gegenüber handelsüblichen Reinigungsmitteln. Als eines der wenigen Produkte seiner Gattung ist XTreme Matt postformingfähig.
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Montag, 07. März 2016
Handwerk zeigt sich fit für die Zukunft
Internationale Handwerksmesse in München im Zeichen der Digitalisierung
Bilder: GHM
Die Digitalisierung stand im Mittelpunkt der diesjährigen Internationalen Handwerksmesse in München. »Bei uns steht ‘digital’ nicht drauf, bei uns steckt es drin!« lautete der Anspruch, mit dem zahlreiche Handwerksbetriebe zeigten, wie sie die Digitalisierung erfolgreich nutzen und umsetzen: Ob E-Haus und Smart Home oder Möbel, die Kunden online nach ihren individuellen Wünschen designen. Das Unternehmen holzgespür (im Bild Julia Kasper) etwa fertigt Tische nach den individuellen Wünschen ihrer Kunden und lässt sie mit Videos aus der Werkstatt am Herstellungsprozess teilhaben.
Eine der wichtigsten Anlaufstellen war dabei auch die neue Sonderschau »Fokus.Handwerk 4.0«.
Zahlreiche Neuheiten aus und für das Handwerk wurden auf der Messe erstmals präsentiert und auch besondere innovative, gestalterische und technische Leistungen mit Bundespreisen und Bayerischen Staatspreisen ausgezeichnet. ausgezeichnet. So erhielt Jon Lister aus Tharandt den Bayerischen Staatspreis 2016: für die Gestaltung eines Tisches aus Holz und Glas (Bild unten links). Ein weiterer Bayerischer Staatspreis ging an Zimmerei und Holzbau Sindlhauser, die mit besonderen Objekten für den Garten präsent war. Im Bild unten rechts zeigt Inhaber Michael Sindlhauser eine Garten-Bar.
Auf der Sonderfläche Schreiner Handwerk Bayern ließ es sich gemütlich in den Sitzgelegenheiten der AlpenManufaktur verweilen (Bild oben).
Veranstalter GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH zählte dieses Jahr 131.500 Besucher (davon 35.000 Fachbesucher) und rund 1.000 Aussteller. Publikum wie Aussteller seien mit der Messe zufrieden gewesen: 89,5 Prozent des Messepublikums vergaben die drei Topnoten, bei den Ausstellern waren es 83,7 Prozent.
»Die IHM 2016 hat der Öffentlichkeit gezeigt, dass das Handwerk bei der digitalen Revolution vorne mit dabei ist. ‘Die Zukunft ist unsere Baustelle’ – dieses Motto passte«, bilanzierte Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Die kommende Internationale Handwerksmesse und die parallel laufende Garten München finden vom 8. bis 14. März 2017 auf dem Messegelände München statt.
Freitag, 04. März 2016
90 Jahre alt und noch funktionstüchtig
Fein-Liebhaber präsentieren in Jubiläumsaktion ihre historischen Bohrmaschinen und -schrauber
Bild: Fein
»Meine Fein Bohrmaschine und ich « – Weil sich seine Erfindung der elektrischen Handbohrmaschine zum 120. Mal jährte, hatte der Werkzeughersteller aus Schwäbisch Gmünd unter diesem Motto Besitzer von alten Fein-Bohrmaschinen oder -Bohrschraubern aufgerufen, ihre Fotos und Geschichten dazu einzusenden. Als Preise gab es aktuelle Bohrmaschinen und Akku-Bohrschrauber.
Unter den zehn Gewinnereinsendungen fanden sich Fein-Elektrowerkzeuge, die vor mehr als 90 Jahren aus der Produktion liefen.
Ein rund 90 Jahre altes Fein-Modell zeigte der 22-jährige Ole Böning (Bild): »Die Bohrmaschine habe ich bei meinem Opa in der Werkstatt gefunden. Mit dem Trafo funktioniert sie noch. Absolut erstaunlich.«
Bernhard Wühr besitzt eine ASy 41, die Anfang der 1920er-Jahre hergestellt wurde – und noch einige mehr: »Als ich vor ein paar Jahren die alten Fein-Bohrmaschinen im Deutschen Museum in München sah, wollte ich unbedingt auch solche Maschinen haben und sammle und restauriere sie seitdem.«
Ebenfalls seit rund 90 Jahren in Betrieb ist die NS 27/47 von Georg Hill: »Sie bohrt noch immer in Holz und Metall.«
Wolfgang B. hat seine Fein aus dem Elektroschrott seines Betriebs gerettet: »Neues Kabel dran, die Spindel etwas geschmiert, Maschine läuft!«
Stefan Sachse sammelt und restauriert Bohrmaschinen: »Ich besitze wunderschöne zum Teil 90 Jahre alte Fein-Schätze, die alle noch prima funktionieren. Die erste Fein von 1895 hat als Replikat einen Ehrenplatz in meiner Sammlung.«
Mittwoch, 02. März 2016
Fein dimensioniert
Bild: TSD
Der erste Platz beim Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form« geht in diesem Jahr nach Nordrhein-Westfalen: Mit einem feinfühlig gestalteten und handwerklich höchst anspruchsvollen Schreibtisch holt Florian Platzek (2. v. r.) den Titel an den Niederrhein. Die Preise wurden gestern im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München verliehen. An dem Schreibtisch aus Eiche und Linoleum gefiel der Jury insbesondere der spannungsreiche Kontrast, der durch die »minimalistisch, als flacher Korpus ausgebildete Arbeitsplatte zu dem fein dimensionierten Fußgestell« entsteht.
Der zweite Platz geht nach Sachsen: Benjamin Höfer (r.) erhält ihn für seinen Sekretär aus Eiche. Die Jury beeindruckte die hohe formale Eigenständigkeit: »Es wurde eine zeitgemäße Form für einen klassischen Sekretär gefunden, der auch als Stehpult nutzbar ist.«
Komplettiert wird das Siegertreppchen von Laura Grünn (sie ist derzeit in Afrika und wurde bei der Preisverleihung von ihrer Mutter Martha Grünn vertreten) aus Baden-Württemberg. Sie überzeugte mit filigran gearbeiteten Streben. Die Wiege sei eine schreinerische Einzelleistung, die eine neue Spielart der Verwandelbarkeit zum Kinderbett bietet, urteilte die Jury. Doch nicht nur die Experten waren sich einig, auch das Publikum schien sich in das ungewöhnliche Gesellenstück verliebt zu haben und wählte es zum Publikumsliebling.
Über den Sonderpreis Massivholz freute sich Daniel Rehak aus Bayern. Rehak erhielt ihn für seine exzellent verarbeitete Schubkastensäule. Pepito Schöpke wurde für einen kreativen Öffnungsmechanismus an einer Truhe mit dem Sonderpreis Beschlag ausgezeichnet.
Neben den drei Bundessiegern und den Sonderpreisträgern sprach die Jury drei Belobigungen aus. Frederik Dethleffsen aus Berlin erhielt Lob und Anerkennung für seinen Sekretär aus linoleumbeschichtetem Multiplex. Robin Euler wurde für seine elegante und frische Standgarderobe geehrt und Malte Neumann für seinen aufwendig verarbeiteten Geschirrschrank.
TSD-Präsident Konrad Steininger (Bild links) gratulierte und dankte den Ausbildungsbetrieben.: »Ein Garant für den großen Erfolg der Branche am Markt ist die hohe Qualität unseres Nachwuchses.« Nur mit erstklassig qualifizierten Fachkräften könne man das gute Image und die große Kundenzufriedenheit langfristig aufrechterhalten. Ebenso dankte er den Partnern von Tischler Schreiner Deutschland, die den Wettbewerb mit ermöglicht hatten: Mitausrichter OPO Oeschger und Werkzeughersteller Festool sowie die Fachzeitschrift dds.
www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2016-live/
Mittwoch, 24. Februar 2016
TSD schlägt Alarm: Größere Hürden für Tischlereien bei Ausschreibungen des Bundes
Produktketten-Zertifizierungszwang ist »mittelstandsfeindlich«
Der Bundesverband Tischler Schreiner Deutschland zeigt sich alarmiert, weil demnächst bei öffentlichen Ausschreibungen des Bundes Tischler- und Schreinerbetriebe für ihr verwendetes Holz die kostspielige und aufwändige betriebliche Produktkettenzertifizierung (CoC) vorlegen müssen. Bereits ab dem 1. April (für beschränkte Ausschreibungen und freihändige Vergaben) beziehungsweise ab dem 1. Juli dieses Jahres reiche es nicht mehr aus, nachgewiesenes FSC- oder PEFC-zertifiziertes Holz über den Handel zu beschaffen. Vielmehr werde die Nachweiskette für zertifiziertes Holz auf den Tischler/Schreiner als Endverbraucher ausgedehnt.
Denn das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat am 8. Dezember 2015 die Auslegung des Erlasses zur Beschaffung von zertifizierten Holzprodukten auf Bundesebene präzisiert und das entsprechende Formblatt 248 abgeändert. Um als Bieter bei öffentlichen Bundesausschreibungen überhaupt berücksichtigt werden zu können, müssen Unternehmer bereits im Vergabeverfahren eine betriebliche CoC-Nummer vorlegen können.
Damit drohe ein unbürokratisches und sicheres Verfahren zu kippen, erklärt TSD in einer Pressemitteilung: Bisher erfolgten der Materialeinkauf und die -verwendung bei entsprechenden Projekten auftragsspezifisch und wurden mit Hilfe von Stück- und Baulisten dokumentiert. Vor allem das Bundeswaldgesetz und die Europäische Holzhandelsverordnung (EUTR) sorgten für ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit. Eine Vermischung mit nichtzertifiziertem Material war ausgeschlossen. »Auch die Aussage der Zertifikatslabels, man zertifiziere nicht das Produkt, sondern dessen standardkonforme Weitergabe in der Lieferkette, ist lediglich ein Argument für die Redundanz dieser Maßnahme«, sagt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. Schließlich könne im Ergebnis der Tischler als Endverbraucher nur ein entsprechendes Produkt erwerben.
Hinzu komme, dass die von den Zertifikatslabels entwickelten Produktkettenzertifizierungen speziell für die Holzindustrie und den Holzhandel entwickelt wurden. Sie eignen sich vor allem, um den Warenstrom bis zum verarbeitenden Betrieb nachzuvollziehen. Danach stiegen Aufwand und Kosten überproportional zum Nutzen. TSD schätzt, dass der bürokratische Aufwand Betriebe schnell mehrere tausend Euro kosten könne. Zumal sich die Unternehmen sowohl FSC- als auch PEFC-zertifizieren lassen müssten, um beide Varianten verarbeiten zu können und auf diese Weise Engpässe im Handel ausgleichen zu können.
Als Alternative zur Zertifizierung sieht das BMUB eine Einzelfallprüfung durch das Thünen-Institut oder das Bundesamt für Naturschutz. Bei diesen Prüfungen handelte es sich bislang um aufwändige Verfahren für den Nachweis von nicht zertifizierten Hölzern. Das hält Paukner schon wegen der begrenzten Kapazität der entsprechenden Stellen für unmöglich.
Nicht nur Tischler, sondern praktisch jedes Unternehmen, das Produkte auf Holzbasis be- und verarbeitet, müsste selbst zertifiziert sein, um bei öffentlichen Ausschreibungen des Bundes berücksichtigt zu werden. »Auch im Malerhandwerk finden sich Holzbestandteile in den Produkten. Und was ist mit den Schalungen im Hochbau?«,fragt Paukner und fordert: »Die drastischen Auswirkungen zeigen doch, dass hier dringend alle Parteien an einen Tisch gehören, will man nicht den De-facto-Ausschluss mittelständischer Handwerksunternehmen von öffentlichen Ausschreibungen riskieren.«