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Montag, 13. Dezember 2021
Noch ein Winter ohne Möbelmesse in Köln
imm cologne 2022 abgesagt
Nach langer Zuversicht, im Januar 2022 einen schönen Messestart hinlegen zu können, hat die Kölnmesse vergangene Woche nun doch die imm Cologne für 20022 abgesagt. Die anderen für das Frühjahr auf dem Messegelände geplanten Veranstaltungen sollen indes stattfinden. Offenbar schätzen verschiedene Branchen die Machbarkeit unterschiedlich ein.
»Dieser Schritt beschränkt sich ausdrücklich auf die imm cologne und ihre spezifischen Anforderungen an den Messebetrieb. Grundsätzlich halten wir unverändert an der Durchführung unserer Frühjahrsveranstaltungen 2022 fest. Die politischen Vorgaben erlauben dies, und nach dem hervorragenden und sicheren Ablauf der zurückliegenden Herbstmessen muss das unser Auftrag im Sinne der beteiligten Branchen bleiben«, erklärte Koelnmesse-Geschäftsführer Oliver Frese.
Der VDM als ideeller Mitträger der imm cologne hatte vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie-Lage den wirtschaftlichen Erfolg der Veranstaltung im Januar als extrem gefährdet angesehen, heißt es in der Pressemitteilung zur Absage. »Nach Rücksprache mit zahlreichen Ausstellern, Branchenvertretern und Handelspartnern kommt für die deutschen Aussteller bzw. Aussteller aus dem deutschsprachigen Raum eine Beteiligung entweder nicht in Frage oder ist mit erheblichen Zweifeln versehen«, sagte Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer des VDM. Ein ähnliches Feedback habe es auch aus vielen europäischen Ländern gegeben.
Frese zufolge wolle man den Ausstellern der imm cologne auch in 2022 noch »eine attraktive Messepräsenz auf internationalem Niveau anbieten«. Sie könnten zum Beispiel auf die spoga+gafa und die Orgatec ausweichen.
Aktuell werde deutlich, wie unterschiedlich einzelne Branchen auf die aktuelle Situation reagieren: »Wir stellen fest, dass es aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage in Deutschland eine heterogene Einschätzung bei den ausstellenden Unternehmen gibt«, so Oliver Frese, Geschäftsführer der Koelnmesse. Die Beurteilungen seien branchenspezifisch unterschiedlich stark ausgeprägt, »mal mit größerer Auswirkung auf die jeweilige Messe und manchmal kaum spürbar«, so der Geschäftsführer weiter. „Im Sinne eines vertrauensvollen Miteinanders sind wir im engen Austausch mit unseren Branchen und Kunden, um eben branchenspezifische Entscheidungen treffen zu können.«
Noch mit Ende der kostenfreien Stornierungsmöglichkeit Mitte Oktober hatten die Messeveranstalter optimistisch auf 600 angemeldete Aussteller aus mehr als 50 Ländern geblickt. Nun wollen Koelnmesse und VDM mit der ausstellenden Industrie alles daransetzen, eine innovative imm cologne 2023 auf die Beine zu stellen.
www.imm-cologne.de/die-messe/imm-cologne/branchenmessen/
vz
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Freitag, 03. Dezember 2021
„Die Gute Form 2021“
»Handwerkliche Perfektion und filigrane Formensprache«
Bild: TSD/Artpix
Mit ihrem Beistelltisch aus Ahorn hat Beatrice Borggreve aus Nordrhein-Westfalen den Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form 2021« gewonnen. Zum zweiten Mal in Folge feierte die Talentschau des Tischler- und Schreinerhandwerks ihren Abschluss per Video-Konferenz.
Die Jury lobte Borggreves Arbeit als »moderne Interpretation eines klassischen Gesellenstücks, das durch seine handwerkliche Perfektion und filigrane Formensprache beeindruckt«. Borggreve lernte ihr Handwerk in der Tischlerei Franz-Josef Bronneberg in Baesweiler.
Auf den zweiten Platz schaffte es »Die Säule« von Robert Zander, für die Jury ein »Paradebeispiel für die hohe Materialvielfalt und Bandbreite des Tischler- und Schreinerhandwerks«. Da Stück überzeugt mit erstaunlicher Statik bei minimaler Materialstärke und beeindruckender handwerklicher Verarbeitung. Ausgebildet wurde Zander bei Reichenberg & Weiss in Neukirchen-Vluyn.
Platz drei sicherte sich Paul Marquard aus Bayern (Holzrausch, Forstern). Sein Raumteiler steht durch hervorragende Verarbeitung und erstklassige Holzauswahl für Exklusivität und Wertigkeit handwerklich gefertigter Möbel.
Den Sonderpreis »Massivholz« erhielt Timo Bee (Bayern) für die konsequente, massivholzgerechte Ausführung und die fachlich höchst anspruchsvolle Konstruktion seiner Truhe. Nach Baden-Württemberg ging der Sonderpreis »Beschlag«: Philipp Braunschweig bekam ihn für den selbst konstruierten, individuellen Beschlag seines Schreibtischs. Außerdem erhielt Braunschweig eine Belobigung für seine handwerklich herausragende Arbeit.
Der Sonderpreis in der Kategorie »Oberfläche« ging an Farina Krause aus Berlin für ein gelungenes Oberflächenkonzept ihres Upcycling-Möbels mit spannender Wirkung.
Belobigungen gab es für das »Tisch-Bänklein« von Julia Marie Ruß (Baden-Württemberg) sowie das modulare Möbelstück »Korpora« von Elisabeth Lilith Tania Wachotsch (Berlin).
Mit mehr als 1.000 Likes auf Facebook und Instagram wurde der Schreibtisch von Jakob Claußen (Rheinland-Pfalz) zum »Publikumsliebling« gewählt.
Alles zum Wettbewerb unter:
www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2021
www.facebook.com/tischlerschreinerdeutschland
www.instagram.com/tischler_schreiner_blog
Freitag, 12. November 2021
Für den Brandschutz im Innenausbau
Flammgeschütztes Kantenband Raukantex FP
Bild: Rehau
Die Raukantex FP-Kantenbänder aus Rehaus Fire-Protect-Produktfamilie haben einen Flammschutz an Bord, der selbstverlöschend wirkt und wenig Rauch entwickelt.
Die Kantenbänder können vielseitig eingesetzt werden, wo verschärfte Branschutzbestimmungen gelten – zum Beispiel für Innenräume in öffentlichen Gebäuden oder den Ausbau von Schienenfahrzeugen – und bringen die relevanten europäischen Prüfberichte mit.
Die flammgeschützten Kantenbänder werden aus einer halogenfreien Kunststoffrezeptur hergestellt, der Rehau gleichzeitig eine hohe Stoßfestigkeit und Robustheit bescheinigt.
Sie sind in verschiedenen Dekoren, Farben und Abmessungen verfügbar. Vorteilhaft sei, dass sie auf klassischen Kantenanleimmaschinen verarbeitet werden.
vz
Donnerstag, 11. November 2021
Berufsmeisterschaften 2021
Lutz König gewinnt in Trier
Bilder: TSD/art-pix.com
Ein modernes Schaukelpferd, das es in sich hat, galt es diese Woche für 16 NachwuchstischlerInnen bei den Deutschen Meisterschaften zu fertigen. Für das Werkstück mussten die Teilnehmer in den zwei Wettbewerbstagen unter anderem 14 handwerkliche Holzverbindungen herstellen und eine widerspenstige Fase zähmen. Der Gewinner heißt Lutz König (im Bild in der Mitte) aus Leutershausen in Bayern.
Die folgenden Plätze belegen Felix Wilhelm (rechts) aus Mulfingen in Baden-Württemberg und Marcel Bader (links) aus Dorfen in Schleswig-Holstein.
TSD-Vizepräsident Stefan Zock zeigte sich beeindruckt vom Können aller TeilnehmerInnen und lobte auch die hervorragende Ausbildungsleistung der Branche, die sich trotz aller Widrigkeiten im Zuge der Corona-Pandemie nicht habe unterkriegen lassen und zuletzt wieder nahezu 7.000 Fachkräfte qualifiziert hat.
Ausgetragen wurde der Wettbewerb im Neubau des Berufsbildungs- und Technologiezentrums (BTZ) der Handwerkskammer Trier mit 300 Praxis- und 375 Theorie-Schulungsplätzen. Im Holzbereich werden dort aktuell mehr als 240 Auszubildende unterrichtet. Außerdem besteht für und GesellenInnen die Möglichkeit, sich auf die Meisterprüfung im Tischler- und Schreinerhandwerk vorzubereiten.
Außer Konkurrenz machten bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften auch drei Bestplatzierte der 2020er Meisterschaften mit – um für die Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) zu trainieren, die 2022 in Shanghai stattfinden. Welche beiden zu den World Skills fahren, entscheidet sich im Dezember bei einem abschließenden Qualifikationswettbewerb. Für die Bestplatzierten der diesjährigen Meisterschaften 2021 wäre Shanghai hingegen zu kurzfristig, sie bereiten sich auf die WorldSkills 2024 in Lyon vor.
Eindrücke vom Wettbewerb im PLW-Newsticker: www.tischler-schreiner.de/plw-2021-live
Dienstag, 02. November 2021
Aktueller Betriebsvergleich von TSD erschienen
Betriebsergebnisse auf hohem Niveau, Wertschöpfung gestiegen
Grafiken: TSD
Der Bundesverband Tischler Schreiner Deutschland hat den aktuellen Bundesbetriebsvergleich vorgelegt, in dem die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks ermittelt wird.
Die Durchschnittswerte zeigten, dass das Tischler- und Schreinerhandwerk 2020 gut durch die Corona-Pandemie gekommen sei, teilt TSD mit. Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis sind in den Größenklassen I (bis 4,9 Beschäftigte) und IV (mehr als 20 Beschäftigte) minimale Rückgänge zu verzeichnen, während die Zahlen der Größenklassen II (5 bis 9,9 Beschäftigte) und III (10 bis 19,9 Beschäftige) positiver abschnitten und über alle Größenklassen ein Durchschnittswert auf hohem Niveau zustandekommen, der die zuletzt sehr starke Konjunktur widerspiegele.
Um vier Prozent höher als beim vorangegangenen Betriebsvergleich fiel die Wertschöpfung je Beschäftigtem aus: Sie liegt in diesem Vergleich bei über 73.500 Euro. In den vergangenen 20 Jahren hatte sie alle zwei Jahre (in diesem Rhythmus wird der Vergleich aufgelegt) um durchschnittlich 2,6 Prozent zugelegt. Der auf der reinen Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist im Gesamtdurchschnitt auf 60,38 Euro pro Stunde angestiegen. Damit liegt er erstmals über 60 Euro. Hier spiegelt sich wider, dass auch die Tischler es mit steigenden Kosten zu tun haben: Der Gemeinkostensatz stieg um 8,5 Prozentpunkte auf 266,4 Prozent und auch als auch der Mittellohn zog gegenüber 2018 deutlich an.
Der Anteil des Eigenkapitals - Indikator für Stabilität und Handlungsfreiheit - liegt im Gesamtdurchschnitt bei über 44 Prozent, ein in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellendes Ergebnis.
»Auch wenn das Tischler- und Schreinerhandwerk ohne massive Betriebsschließungen durch die Corona-Pandemie gekommen ist, zeigen die Lieferengpässe und Materialpreissteigerungen der vergangenen Monate, dass sich die globalen Wirtschaftsprozesse längst nicht in den gewohnten Bahnen befinden«, bilanziert TSD. Verbandschef Martin Paukner fordert von der Politik eine Stärkung und Entlastung des Mittelstandes, damit dieser auch die Steuereinnahmen zu erwirtschaften in der Lage sei, »die Deutschlands Ziele für eine fortschrittliche und klimafreundliche Zukunft auf hohem Wohlstandsniveau finanzieren«.
Der Bundesbetriebsvergleich ist als Broschüre beim TSD zu beziehen.
vz