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Dienstag, 04. Oktober 2011
Roentgen-Preis für ein Schatzkästchen
Katharina Hahn gewinnt mit ornamentaler Schatulle
Bild: P!ELmedia/hwk-koblenz.de
Den diesjährigenAbraham & David Roentgen Preis hat Tischlermeisterin Katharina Hahn von der Holzwerkstatt Hahn GmbH aus Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) gewonnen. Ihr Siegerstück ist eine Schmuckschatulle mit einem Korpus aus massivem Birnbaum, umhüllt von einer schwarz-silbrigen ornamentalen Hülle. Das geheimnisvolle Muster hat sie bei den Amazonas-Welsen entdeckt.
»Perfekt angelegter, gelungener Transfer, aus der Natur via Technik in die Ornamentik«, urteilte Juror Axel Kufus, Professor für Industrial Design an der Universität der Künste Berlin. Die ausgeklügelten Öffnungsmechanismen der zahlreichen kleinen Laden übertrug Katharina Hahn von einem alten Holzspiel. Kufus: »Eine Schatzkiste, die verzaubert, als kleines Wunderwerk in Vollkommenheit von Form, Material, Konstruktion, Funktion und Idee.«
Anerkennungen erhielten das Architekturbüro »amort Architektur« aus Bonn und der Schreiner und Handwerksdesigner Claus Niephaus aus Jülich.
Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Preis erinnern der Förderkreis der Abraham und David Roentgen Stiftung und die Stadt Neuwied an das handwerkliche, gestalterische und unternehmerische Potenzial von Abraham und David Roentgen.
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Montag, 26. September 2011
Musiktruhe Roswitha gewinnt
Benedikt Held baut formschönstes NRW-Gesellenstück
Benedikt Held Bilder: Tischler NRW
Mit seiner Musiktruhe, die den klangvollen Namen »Roswitha« trägt hat Benedikt Held aus Köln »die gute form« in NRW gewonnen. Die besten NRW-Gesellenstücke – um die 50 – sind noch bis zum 30. September 2011 in der Handwerkskammer zu Köln zu sehen.
Aus Rüster und Linoleum hat der Kölner Benedikt Held (Ausbildungsbetrieb: Gesellschaft für neue Innenraum-Kultur mbH, Köln) ein fast drei Meter langes Board mit drei Klappen gearbeitet. Hinter einer verbirgt sich ein Bang & Olufsen-Plattenspieler aus den 70er Jahren. »Das alte Gerät so sorgfältig und liebevoll in das Möbel zu integrieren, ist nicht museal konservierend, sondern Ausdruck neuer Wertschätzung der Schallplatte, die sich – längst totgesagt – neuer Liebhaber erfreut«, urteilt die Jury.
Tobias Brehm
Pate standen die Musiktruhen aus den 50er und 60er Jahren. »Die bestanden immer aus einem Plattenspieler, einer Minibar und manchmal einem Radio« sagt Held. »So etwas gibt es heute gar nicht mehr – also habe ich es gebaut.« Und natürlich bekam die Musiktruhe wie ihre Vorbilder auch einen Namen. »Roswitha war der erste, der mir in den Sinn kam«, sagt der 31jährige. Besonderer Clou ist die Abdeckung des Plattenspielers: aufgearbeitetes Resopal von Omas altem Küchentisch.
Moritz von Schmeling
Tobias Brehm aus Dinslaken (Ausbildungsbetrieb: Werkstatt 21, Dinslaken) machte mit einem Schreibtisch aus Teak und Linoleum den 2. Platz. Der seitliche Teil in schwarzem Linoleum, das schön an den Farbton des metallenen Untergestells angepasst wurde, lässt sich verschieben und gibt das Innenleben des Tisches frei, das ebenfalls noch einmal verschoben werden kann. Selten, so lobt die Jury, sei die Gestalt eines Möbels geöffnet genauso gelungen, wie geschlossen.
Die beiden Erstplatzierten sind dann im März beim Bundeswettbewerb in München dabei.
Mit seiner Kommode aus Zedernholz belegte Moritz von Schmeling aus Münster (Ausbildungsbetrieb: Martin Georgi, Münster) den dritten Rang. Das massiv verarbeitete, fein duftende Zedernholz hat der Tischlergeselle mit grau-grünem Nextel-Lack kombiniert. »Die schmalen Griffleisten könnten nicht schöner gesetzt sein, der ausgewählte Lack geht mit dem großen Volumen angemessen um«, so die Jury.
Morwenna Bucken
Tim Helfrich
Christian Schwan
Mit Belobigungen wurden bedacht: Das »Hängeboard« von Morwenna Bucken aus Werne (Ausbildungsbetrieb: Bernd Herbert Krüger, Hagen), die »Garderobe mit Schuhschrank« von Tim Helfrich aus Wermelskirchen (Ausbildungsbetrieb: Tischlerei David Müller, Bergisch-Gladbach) und der Phonoschrank von Christian Schwan aus Dinslaken (Ausbildungsbetrieb: Herbert Bassier, Dinslaken).
Donnerstag, 15. September 2011
Bosch sucht Profi-Tester
»1 000 Tools – 1 000 Testers«
Bild: Bosch
Elektrowerkzeuge aus der blauen Profi-Serie von Bosch können Handwerker kostenlos testen - vom Akku-Schlagbohrschrauber bis zur Kapp- und Gehrungssäge.
Dafür hat der Werkzeughersteller die Aktion »1 000 Tools – 1 000 Testers« gestartet. Einfach auf der Website www.1000tools1000testers.com bewerben und Werkzeug auswählen. Wer durchkommt, darf das Werkzeug in der Praxis testen und seinen Erfahrungsbericht abgeben. Die Testberichte werden mit Videos oder Fotos auf der Site veröffentlicht.
Dienstag, 13. September 2011
Spitzenideen
Tischler NRW belohnt innovative Betriebe
Bild: Tischler NRW
Kochevents in der Werkstatt, Sport- und Gesundheitsprogramme für Mitarbeiter oder ein Handwerkerkursus für Frauen: Für ihre ungewöhnlichen Ideen und vor allem Taten hat der Fachverband Tischler NRW jetzt in Bochum sieben nordrhein-westfälische Tischlereien mit dem Alfred-Jacobi-Preis ausgezeichnet. Der Innovationspreis wurde zum ersten Mal vergeben, ist nach dem 2010 verstorbenen langjährigen Verbandsvorsitzenden Alfred Jacobi benannt und wurde mit Hilfe vieler Partner aus der Holzwirtschaft gestiftet.
30 Betriebe hatten sich beworben, in zwei Kategorien – „Personalmanagement“ und „Umgang mit Kunden“ – gab es jeweils 3.000, 2.000 und 1.000 Euro für die drei Erstplatzierten.
Im Umgang mit Kunden punktete die Tischlerei Rotte aus Selm: Die Inhaber Ulrich und Karin Rotte veranstalten mit ihren vier Mitarbeitern für ihre Kunden regelmäßig Mini-Kochkurse und musikalische Events wie beispielsweise Jazz in den Holzspänen. TischlerNRW-Hauptgeschäftsführer Dieter Roxlau: »Der hohe Spaß- und Erlebnisfaktor sowie die offene Werkstatt schaffen beim Kunden einen hohen Erinnerungswert.«
Mit ihrem Projekt „Tenbrink bewegt sich“ zeigt die Wilhelm Tenbrink Innenausbau GmbH aus Stadtlohn, wie die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter nachhaltig gestärkt werden kann. Dafür gab es den ersten Preis in der Kategorie „Personalmanagement“. Das Unternehmen hat sich auf das Projektgeschäft spezialisiert und ist in den letzten Jahren zunehmend der Kurzfristigkeit am Markt ausgesetzt. Um diesem ständig steigenden Stresslevel für die Mitarbeiter wirkungsvoll zu begegnen, hat das Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement etabliert – mit Sportkursen, Ernährungstipps, Rauchentwöhnungen und gemeinsamen Aktivitäten.
Einen mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis bekamen Dorothee und Dirk Böckstiegel aus Paderborn für ihren Handwerkerkursus für Frauen »Selbst ist die Frau.«
Donnerstag, 08. September 2011
Flotter fertig werden
Tipps für mehr Effizienz in der Werkstatt und bei der Montage
Tischlerbetriebe vergeuden bis zu 40 Prozent der Arbeitszeit , weil sie Arbeitsabläufe unproduktiv gestalten. Das hat der Fachverband Tischler NRW in einer Untersuchung herausgefunden. Bei der Montage läuft es nicht besser: Be- und Entladen, Fahren, Baustelle einrichten und räumen fressen fast die Hälfte der Montagezeiten.
Wie man das besser machen kann, zeigen zwei neue Ratgeber: »Blickpunkt Werkstatt« und »Blickpunkt Montage«, die für jeweils 49 Euro (zzgl. Versand) im Webshop des Fachverbandes unter www.tischler-nrw.de zu haben sind.
Ersterer wurde zusammengestellt von den Tischler NRW-Betriebsberatern Dieter Ribbrock und Christoph Korte, die dafür positive Beispiele aus mehr als 15 Betrieben gesammelt haben: Auf 152 Seiten zeigen sie, wie Flächen und Laufwege effizient genutzt und Arbeitsplätze sinnvoll eingerichtet werden können, welche Potenziale in einem gut sortierten Lager stecken und wie durchdachte Kommunikation in der Werkstatt die Produktivität erhöht. 460 Fotos und Grafiken erleichtern die Umsetzung der Tipps.
Für den Montage-Ratgeber hat Stefan Tomann vom Technologie-Zentrum Holzwirtschaft 110 Baustellen von sieben verschiedenen Be-trieben analysiert. Auf 100 Seiten gibt er nun Tipps, wie man die Montage richtig vorbereitet und flotter durchführt. Auch Aspekte wie die Ladungssicherung und der Umgang mit Kunden werden behandelt. Checklisten, Formularvordrucke und eine Auflistung nützlicher Montage-Hilfsmittel helfen in der Praxis.