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Montag, 18. November 2019
Jonas Heise punktet mit hunderten von Pinien-Lamellen bei der guten Form in NRW
Bewegtes Holz
Bilder: Bettina Engel-Albustin
Spitzenleistung aus kleinen Leisten: Mit einem ovalen Säulenmöbel, dessen Oberfläche aus hunderten von kleinen Lamellen aus Oregon Pine besteht, hat Jonas Heise aus Duisburg den Landeswettbewerb „Die Gute Form 2019“ in NRW gewonnen. Im Rahmen des Wettbewerbs präsentierten 45 junge Tischler aus ganz NRW ihre Gesellenstücke auf dem rund 630 Quadratmeter großen Messestand des Fachverbandes Tischler NRW auf der Messe Mode Heim Handwerk in Essen.
Heise, der in der Tischlerei Reichenberg-Weiss in Neukirchen-Vluyn ausgebildet wurde, überzeugte die Jury durch die innovative Konstruktion seines Möbels: Es ist vollständig geschlossen und kommt dennoch ohne jeglichen Korpus aus. Dafür sind freitragende Laden an einer vertikalen Achse im Inneren frei drehbar übereinander angeordnet. Die fast 1.000 Pinien-Lamellen, die die Außenhülle bilden, sind mit einer Nut versehen, in die ein Polymerkleber eingearbeitet ist, und bleiben so beweglich. Einige Leisten sind kürzer ausgeführt, so dass vereinzelte Lücken die Optik des Stücks aufbrechen.»Die Säule zeigt nach außen eine für das Auge kaum zu fassende, gleichsam flirrende Oberfläche mit großer Tiefenwirkung je nach Lichteinfall. Kleine Unregelmäßigkeiten, erzeugt durch schmalere Leisten, die etwas zurückliegen, brechen die serielle Strenge der Lamellen und unterstreichen die Lebendigkeit des Nadelholzes«, urteilt die Jury.
Auf Platz zwei tischlerte sich Merle Hellmann aus Lippstadt (Ausbildungsbetrieb: Brinkmann Innenausbau GmbH, Oelde): »Sekretärin« nennt sie ihren Schrank, der die Funktionen Schmuckschränkchen und Sekretär vereint und auch formale Anleihen bei klassischen Sekretär-Möbeln zeigt. Die Jury lobte die stimmige Verwendung des hellgrauen Werkstoffs Valchromat in Kombination mit Eschenholz und Filz. »Die schräg gestellte Front benötigt keine Zuhaltung und ermöglicht bei aufgestellter Klappe gleich den passend geneigten Spiegel«, so die Jury. »Aus dieser Schräge und der richtigen Erkenntnis, die Standfläche nach vorne zu begrenzen, entwickelt sich folgerichtig das auf den ersten Blick recht eigenwillig erscheinende Gestell.«
Das Sideboard von Maximilian Vogdt aus Dortmund (Ausbildungsbetrieb: Giese & Liebelt GmbH, Dortmund) basiert auf einem zunächst ganz konventionell erscheinenden Entwurf aus drei gleichen Korpuselementen aus Nussbaum mit MDF, die mit geringem Abstand nebeneinander aufgehängt sind. Der große Clou an diesem Möbel sind die farbigen Schichten aus 30 alten Skateboards, die kreuz und quer, wie mit dem Messer scharf hineingeschnitten, in das Möbel hinein und über die trennenden Abstände hinweg eingesetzt wurden. »Ich bin selbst früher viel geskatet«, sagt Maximilian Vogdt. »Ich fand es schön, ein Material zu verarbeiten, das eine gewisse Geschichte mitbringt. Jedes dieser Skateboards hat für jemanden Spaß bedeutet.« Die Jury urteilt: »Ein schönes Möbel, dessen jugendlicher Dynamik sich der Betrachter gerne ergibt.«
Drei Belobigungen
Neben den drei Siegern zeichnete die Jury drei weitere Stücke mit Belobigungen aus: Vincent Kreyenborg (Ausbildungsbetrieb: Schöpker holz-wohn-form, Emsdetten) für einen elegant leichten Schreibtisch aus Eiche, Johannes Krugmann (Ausbildungsbetrieb: RaumObjekt Hammermeister, Heinsberg) für ein mit Ahorn furniertes TV-Möbel, das durch feine, schwarze Liniene im hellen Furnier eine lebendige Qualität erhält, und Marie-Charlott Stenzel (Ausbildungsbetrieb: Museum Ludwig, Köln) für ihren Schrank aus Rüster und hellgrauem Valchromat, der in der Kombination unterschiedlich großer Quadern gestalterische Sensibilität offenbart.
Die Siegerstücke auf Platz 1 und 2 werden zudem im März 2020 beim Bundeswettbewerb im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse in München an den Start gehen.
Mehr bei Tischler NRW auf Youtube: www.youtube.com/watch?v=YgoVVFaNnDg
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Freitag, 15. November 2019
ZOW vom 4. bis 6. Februar 2020
Effektive Mischung aus Kommunikationsplattform, Arbeitstreffen und Netzwerkevent
Bilder: Koelnmesse/ZOW
Mit ihrer Werkstattatmosphäre bietet die Fachmesse für Möbelfertigung und Innenausbau ZOW den Profis der Möbelbranche ein Paket aus konstruktiven Gesprächen, projektbezogenem Arbeiten und effizientem Netzwerken. Die nächste Ausgabe findet vom 4. bis 6. Februar 2020 statt.
Eine der größten aktuellen Herausforderungen für die Branche ist der immer knapper werdende Wohnraum. Lösungen zeigt die Sonderschau Tiny Spaces: From Square Meters to Shared Meters. In drei Wohnsituationen gibt es Beispiele, wie Räume multifunktional nutzbar werden.
Als informativer Treffpunkt zum Thema Leichtbau ist eine Gemeinschaftstand mit 20 Mitgliederständen und 30 Werkbänken geplant, an denen die Bearbeitung von Leichtbauwerkstoffen gezeigt wird.
Mittwoch, 13. November 2019
Paul Klotzsche ist Deutscher Meister bei den Tischlern
Berufsmeisterschaften 2019 – Barhocker als Aufgabe
Bilder: TSD/art-pix.com
Ein Barhocker mit 16 klassischen Verbindungen – alle von Hand ausgeführt –, dazu zwei innenliegende Fasen, vor diese und etliche weitere Herausforderungen sahen sich die Teilnehmer bie den Berufsmeisterschaften der Tischler und Schreiner diese Woche gegenüber. Das ganze Repertoire auf einmal in nur 18 Stunden abzurufen, so dass am Ende ein handwerklich einwandfreies Sitzmöbel steht, das schaffen nur echte Profis.
Im hessischen Schlüchtern stellten sich 15 Landesmeister und eine Landesmeisterin der Aufgabe. Das beste Ergebnis erzielte Paul Klotzsche (Mitte und Einzelbild) aus Pirna (Sachsen, Deutsche Werkstätten Hellerau). Der zweite Platz ging an Sven Schröder (Bayern, Schreinerei Sponsel in Fuchsstadt). Den dritten Platz belegte Lukas Cramer (Niedersachsen, Dock Zwo – Die Tischlerei in Emden).
TSD-Vizepräsident Stefan Zock beglückwünschte die Teilnehmer dankte den Unterstützern des Wettbewerbs und vor allem den Ausbildungsbetrieben, deren Engagement auch in diesem Jahr mit über 7.000 Gesellenbriefen entscheidend zur Fachkräftesicherung in der Branche beiträgt.
Austragungsort war die Kinzig-Schule Schlüchtern, sie bildet 1.600 Schüler, Schülerinnen sowie Studierende in neun unterschiedlichen Schulformen und bis zu fünf beruflichen Schwerpunkten aus. AM Bereich Holztechnik lernen derzeit mehr als 100 Auszubildende und in Kooperation 16 Meisterschüler. Für den ganzheitlichen Unterricht in den modernen Schulwerkstätten stehen sechs Lehrkräfte zur Verfügung.
Eindrücke vom Wettkampf samt Videodokumentation gibt es bei Tischler Schreiner Deutschland:
www.tischler-schreiner.de/plw-2019-live
Freitag, 08. November 2019
Junge Tischlerprofis im Wettbewerb
Bundesfinale der Berufsmeisterschaften starten Montag in Schlüchtern
Bild: TSD - art-pix.com
Ab Montag stellen junge Tischler- und SchreinergesellInnen bei den Deutschen Meisterschaften 2019 ihr handwerkliches Geschick unter Beweis. Ausgetragen wird der Wettbewerb unter dem Motto »Profis leisten was« vom 11. bis 13. November an der Kinzig-Schule im hessischen Schlüchtern.
Bei den Deutschen Meisterschaften messen sich die praktisch versiertesten Tischler und Schreiner des aktuellen Gesellenjahrgangs. In Schlüchtern stehen sie vor der Aufgabe, in zwei Tagen ein Möbelstück aus Vollholz herzustellen – mit zahlreichen klassischen Verbindungen und kniffligen Details. Anschließend bewertet eine Fachkommission die Arbeiten nach Kriterien wie Maß- und Schnitt-genauigkeit, Passgenauigkeit der Verbindungen sowie Verhalten der Kandidaten untereinander.
Wer die Deutsche Meisterschaft gewinnt, qualifiziert sich – sofern das Höchstalter nicht überschritten wird – fürs nächste Level: die Berufsweltmeisterschaften 2021 in Shanghai.
Qualifiziert haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei verschiedenen Vorentscheiden auf Innungs-, Kammer- und Landesebene. Unter ihnen ist auch der vom TSD-Blog bekannte Paul Klotzsche: Als frisch gekürter Sachsenmeister ist er in Schlüchtern am Start und berichtet auch live von dort.
Der TSD postet regelmäßig vom Wettbewerb im Web und auf Facebook:
www.tischler-schreiner.de/plw-2019
www.facebook.com/tischlerschreinerdeutschland
Dienstag, 29. Oktober 2019
Jobticket und Dienstrad steuerfrei
Anreiz für den Umstieg
Wer von seinem Chef ein Jobticket oder ein Dienstfahrrad gestellt oder mitfinanziert bekommt, muss auf diese Leistung keine Einkommensteuer mehr zahlen. Diese neue Regelung gilt seit Anfang dieses Jahres und soll ermuntern, den Weg zur Arbeit mit Bus, Bahn oder (Elektro-)Fahrrad zurückzulegen.
Darauf macht unter anderem der Verband Tischler NRW auf seiner Website aufmerksam. Die neue Steuerbefreiung von Diensträdern gilt sowohl für normale Fahrräder als auch für E-Bikes
Auch privat darf man das Jobticket oder Dienstfahrrad nutzen, ohne dass das Auswirkungen auf die Steuerbefreiung hat. Beim Jobticket wird die steuerfreie Leistung des Arbeitgebers allerdings auf die Entfernungspauschale angerechnet, damit diejenigen mit gesponsertem Jobticket nicht besser dastehen als die, die ihr Ticket aus eigener Tasche zahlen. Das vom Arbeitgeber gestellte Dienstfahrrad hat hingegen keine Auswirkungen auf die Entfernungspauschale.