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Dienstag, 21. Januar 2020
Die Wohntrends von der imm cologne 2020
Besser Wohnen
Bilder: woodworker.de
Wie wir künftig wohnen könnten haben sich vergangene Woche mehr als 128 000 Besucher auf der Internationalen Möbelmesse imm cologne angeschaut.
Veranstalter Koelnmesse hat in dem Angebot der Möbelhersteller aus aller Welt und den Ideen der Nachwuchsdesigner acht Einrichtungstrends ausgemacht: Wir wollen besser wohnen, und zwar natürlicher, grüner, smarter, effizienter, komfortabler, dekorativer, farbiger und grenzenloser, fasst die Koelnmesse zusammen.
Natürlicher Wohnen
Immer mehr Menschen versuchen ernsthaft, ihr Konsumverhalten zu verändern, um eine Trendwende zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft anzustoßen. Sie schauen stärker darauf, welchen Einfluss das, was sie kaufen – Nahrung, Elektronik, Mobilität und auch Möbel – auf unser Klima hat. Im Wohnbereich werden damit nicht nur aus Gründen der Wohnlichkeit, sondern auch aus ökologischen Überlegungen gerne natürliche Materialien eingesetzt und mit Pflanzen und naturbelassenen Stoffen dekoriert. Auch Möbel mit einer hohen Designqualität versprechen einen nachhaltigen Effekt und helfen, sich bewusst auf Weniges, Langlebiges und qualitativ Hochwertiges zu beschränken.
Holz und Naturmaterialien, aber auch Leichtbau- und Recycling-Werkstoffe und werden überall eingesetzt, wo sie funktional sind – das heißt auch bei Produkten, die standardmäßig aus anderen Materialien hergestellt werden. Die Sehnsucht nach einem natürlichen Wohnen hält den Trend zu skandinavischem Design am Leben.
Grüner Wohnen
Wir suchen zunehmend die Nähe zur Natur: Balkon und Terrasse werden zum zweiten Wohnzimmer. Wetterfeste Outdoormöbel sehen nicht nur aus, als ob sie aus dem Wohnzimmer kämen – sie werden auch dort benutzt. Hightech-Textilien sorgen für Wetterfestigkeit und Wohnlichkeit. Bambus und Flechtwerkmöbel sind angesagt. Pflanzen finden sich als Accessoires nicht nur in Töpfen, sondern auch auf Tapeten wieder, die Farbe Grün ist in sämtlichen Schattierungen zu finden.
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Montag, 18. März 2019
Einbauten mit Ausstrahlung
Bildband »Edle Einbaumöbel« von Johannes Kottjé
Bild: DVA
»Das Mobiliar bestimmt die Ausstrahlung eines Raumes oft mehr als die Architektur. Selbst ein banales Zimmer kann durch sorgsames Arrangement des Interieurs einen hochwertigen Charakter erhalten, während ein eigentlich harmonischer Raum durch unpassende Möblierung schnell abgewertet wird. Im Idealfall verschmelzen Architektur und Interieur zu einer gestalterischen Einheit«, schreibt Johannes Kottjé in dem bei der Random-House-Tochter DVA erschienen Band »Edle Einbaumöbel - Maßgefertigte Lösungen im Detail«. Darin hat der Architekt, Bausachverständige und Berater, aus 16 verschiedenen Bauprojekten Anregungen gesammelt, wie solch ein harmonisches Zusammenspiel von Einbauten und Architektur gelingen kann.
»Erfreulicherweise entdecken jedoch immer mehr Bauherren Möbel als langlebigen Bestandteil ihres Domizils wieder. Gerade für hochwertige Architektur werden in den letzten Jahren zunehmend auch individuelle Einbauten gefertigt«, stellt Kottje in der Einleitung fest, um dann auf insgesamt 176 Seiten Beispiele zu präsentieren, in denen Bauherren mit Unterstützung von Architekten und Schreinern in ihrem Haus eine ganz besondere Ausstrahlung geschaffen haben. Vorgestellt werden zum Beispiel sich dezent einfügende Sideboards, ein mehrere Meter langer weißer Flurschrank, der mit kupferhinterlegten Eingriffen dem Schlaucheindruck entgegenwirkt und mit einem gegenüberliegenden Bücherregal in Rosenholz-Furnier kontrastiert oder eine Eiche-Sitzbank, die sich kunstvoll von innen in den Außenbereich fortsetzt.
Auch zum Thema Küche gibt es Anregungen: zum Beispiel Schränke mit dunkel gebeizten Eichenfronten im Hintergrund, davor ein monolithischer Küchenblock in Messing. Als Idee für die Unterbringung der Kleidung präsentiert Kottjé unter anderemeinen Kleiderschrank unter der Dachschräge in schwarzem Nanoschichtstoff und Eingriffleisten mit Bronzeblech. Auch für die Untergliederung von Wohnbereichen hat er Anregungen: etwa ein von der Decke hängendes Kaminmöbel, das Wohnzimmer und Essbereich voneinander abgrenzt.
Alle Möbelentwürfe werden ausführlich vorgestellt in Bildern und Text, mit einem kurzen Steckbrief mit Maßen, Konstruktionsdetails und verwendeten Materialien sowie verschiedenen Ansichts- und Schnittzeichnungen. Die Preisempfehlung für den Bildband liegt bei 69 Euro.
Johannes Kottjé. Edle Einbaumöbel - Maßgefertigte Lösungen im Detail.
Hardcover, ca. 176 Seiten, 24,0 x 30,0 cm
Mit ca. 200 Farbfotos und 160 Plänen
ISBN: 978-3-421-04068-8
Dienstag, 13. November 2018
Ring auf Ring
Florian Neuhaus siegt in NRW beim Wettbewerb »Die Gute Form«
Bilder: Tischler NRW/Bettina Engel-Albustin
Auf der Messe »Mode Heim Handwerk« vom 10. bis 18. November 2018 in Essen zeigt der Fachverband Tischler NRW die 43 Gesellenstücke 2018 aus NRW, die sich durch ihre gute Gestaltung ausgezeichnet haben. Die Preise im Landeswettbewerb »Die gute Form« wurden am Sonntag vergeben. Platz 1 sicherte sich Florian Neuhaus mit einem Möbel, das auch ohne Korpus auskommt und die Grenzen zwischen Möbel und Objekt unscharf werden. Der Duisburger konstruierte eine zylindrische Stele aus HPL und geschwärzter Eiche. »Round about« besteht aus dünnen Ringen, die mit deutlichem Abstand auf vertikale Stäbe geschichtet wurden. Sie lassen sich zusammenschieben und werden von Magnetkraft gehalten, so dass sich ein Fach öffnet. Rundherum ist auf die Ringe mit Kreide ein Gedicht des deutschen Schriftstellers Rolf Dieter Brinkmann geschrieben. »Der Text handelt vom Weitermachen«, sagt der 22-Jährige. »Das fand ich in Bezug auf die Zukunft nach dem Gesellenstück sehr passend.«
Nach der Ausbildung bei der Tischlerei Reichenberg-Weiss in Neukirchen-Vluyn geht es für ihn erst einmal als Geselle weiter. Er kann sich vorstellen, Architektur zu studieren oder den Meister zu machen, um einen eigenen Betrieb aufzubauen.
Die Jury lobt vor allem die kleinen Details des Gesellenstücks: »Auf den ersten Blick entsteht der Eindruck von entschiedener Klarheit, deren Härte durch die umlaufende Handschrift aber freundlich gemildert wird. Beim Schließen des Fachs lose herabfallend, werden die Scheiben mit einer gewissen Ungenauigkeit gehalten. Dadurch entsteht eine Zufälligkeit, eine gezielte Unschärfe, die sich auch in der leicht unregelmäßig und mit Sägespuren geschnittenen Außenkontur der Scheiben zeigt.«
Donnerstag, 14. September 2017
Zurück zu den Wurzeln – mit zeitgemäßem Touch
»Schnitzen« von Melanie Abrantes
Bild: MVG
Aus einem Stück Holz nur mit Hilfe eines Messers ein Unikat herausschälen: Schnitzen ist eine Beschäftigung, bei der man runterkommen kann und mit seiner Hände Arbeit einen Gegenstand schafft, der einen viele Jahre lang begleiten und erfreuen kann. Die in Kalifornien lebende Produktdesignerin Melanie Abrantes verknüpft das traditionelle Hobby mit zeitgemäßen Formen und gibt in ihrem Buch Schnitzen Anleitungen zu stylischen und funktionalen Schnitzprojekten: Ob ein Pfannenheber zum Umrühren des Lieblingseintopfs, ein schlichtes Brett für Schlüssel, ein eleganter Kamm für die Haare oder zünftiges (Camping-)Besteck.
Die zwölf schön geformten Projekte gliedern sich in die Bereiche Essen, Leben und Camping und kommen mit einfach nachzuvollziehenden Schritt-für-Schritt-Anleitungen, illustriert durch schöne, anregende Bilder, die Lust machen, gleich loszulegen. Dazu gibt es Pflegetipps sowie kreative Ideen, wie sich die Gegenstände liebevoll individualisieren lassen. Zum Start gibt Melanie Abrantes Tipps zu Techniken und Sicherheit und der Wahl des richtigen Holzes und Messers. Die Autorin rät zu einem Schnitzeisen als Basiswerkzeug, zum Beispiel ein traditionelles japanisches Vielzweckmesser, das Kiridashi Kogatana, das für alles zu verwenden ist – vom Anspitzen von Bleistiften bis hin zum Schnitzen komplizierter Muster.
Einsteiger finden am Ende des Buches Vorlagen, die beim Herstellen der ersten, selbst gemachten Gegenstände hilfreich sind.
Das Buch ist im MVG Verlag erschienen.
Freitag, 11. November 2016
Die Türklinke wie Zehnjährige sie sehen
Glutz produziert Prototypen für Design-Projekt
Bild: Glutz
Wie sieht ein Kind Möbel und Hausausstattung? Diese Frage stellte sich Clemens Lauer, Student im Studiengang Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Für sein Projekt »Design is 10 years old« ließ er Kinder im Alter von zehn Jahren verschiedene Objekte, von Stuhl über Regal bis Bett, zeichnen. Darunter auch eine Türklinke, so wie ein Kind sie meistens zeichnet, mit vertikaler Verlängerung nach unten.
Animiert durch die Türdrücker aus dem Hause Glutz, die im Gebäude der Hochschule zum Einsatz kommen, wandte sich der Student an das Unternehmen und beide fanden prompt zusammen. Aus der Zeichnung des Kindes und der vom Studenten daraus entwickelten 3D-Darstellung, produzierte das Unternehmen aus Velbert ein Prototypenmuster des Drückerpaars und stellte es auf der Möbelmesse in Mailand aus.
Tammo Berner, Geschäftsführer der Glutz Deutschland GmbH: »Als innovativer Hersteller sind wir ständig auf der Suche nach spannenden Studien, Design-Projekten und eben auch anderen Blickwinkeln. Wer weiß, zu welcher Art von Türklinke uns diese Kinderstudie von Herrn Lauer einmal führt.“
Glutz entwickelt und prouziert Beschläge, Bänder, Rosetten, Tür- und Fenstergriffe, Schlösser sowie mechanische und elektronische Zutrittssysteme.