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Dienstag, 16. Juni 2015
TSD-Präsident: »Wirtschaftspolitik nicht ausgewogen«
Mehr Blick auf die Belange des Handwerks gefordert
Bilder: TSD
TSD-Präsident Konrad Steininger hat bei der TSD-Sommermitgliederversammlung die Politik kritisiert. 2014 sei kein Jahr für die Wirtschaft gewesen, sagte Steiniger: »Eine ausgewogene Wirtschaftspolitik fand nicht statt, eine unternehmerfreundliche Mittelstandspolitik schon mal gar nicht.«
Der TSD-Präsident erhofft von den Entscheidungsträgern einen besseren Blick für die Belange der mittelständischen Tischler- und Schreinerunternehmen: Konkret sprach er an, dass die Einkommensgrenze von fast 3000 Euro, unterhalb derer die Arbeitszeiten von Arbeitnehmern dokumentiert werden müssen überzogen sei. Der Bürokratieaufwand sei erheblich und der Schutz vor Schwarzarbeit im Baugewerbe, dem die Dokumentation dienen soll, nicht notwendig, das das Tischler- und Schreinerhandwerk bislang weder ein Problem mit Schwarzarbeit gehabt habe noch dem Baugewerbe zuzuordnen sei. Ebenso ließen die Regelungen zur Pflegezeit, die Rente mit 63 und die ersten Vorstöße zur Erbschaftsteuerreform den Blick für wirtschaftliche Erfordernisse vermissen.
Delegierte der TSD-Mitgliederversammlung.
Taten müssten folgen bezüglich des zügigen Netzausbaus, in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit, und außerdem müsse das regionale Handwerk besser in die Abläufe der Kommunen eingebunden werden, forderte Steininger. All dies diene als Vorkehrung, damit das Handwerk auch unter wieder nachlassenden Konjunkturbedingungen, die dem derzeitigen Aufschwung naturgesetzmäßig folgen würden, zukunftsfähig aufgestellt sei.
Die Unternehmerverbände hätten in einem ersten Schritt bereits beim Zukunftsdialog für das Handwerk, den das Bundeswirtschaftsministerium angestoßen hat, auf die stark verbesserungswürdigen Standortbedingungen hingewiesen haben.
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Dienstag, 05. Mai 2015
TSD zeigt Bandbreite der Ausbildung
»Gute Form« und Live-Werkstatt
Bild: Meiko Janke für TSD
An Stand D77 in Halle 11 begrüßt der Verband Tischler Schreiner Deutschland (TSD) auf der Holzmesse Ligna 2015 vom 11. bis 15. Mai in Hannover alle Interessierten.
Zum Auftritt des Verbandes gehört traditionell die Ausstellung zum Bundesentscheid »Die Gute Form 2015«: 20 ausgezeichnete Gesellenstücke aus 11 Bundesländern sind dort zu sehen und zeigen, welches gestalterische und handwerkliche Potenzial der Tischlernachwuchs hat. Als Höhepunkt des Wettbewerbs werden am 15. Mai die besten der 20 Gesellenstücke prämiert. Der Wettbewerb wird von OPO Oeschger mitausgerichtet und von Festool, der Fachzeitschrift dds sowie dem Bundesverband der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) unterstützt. »Die Gute Form« ist gleichzeitig Bestandteil der TSD-Nachwuchskampagne.
In der Live-Werkstatt, in der das Tischler-Schreiner-Nationalteam trainiert, zeigen zwei weitere junge Talente, wie weit sie ihre Ausbildung schon gebracht hat: Im August fliegen Johann Georg Bernwieser und Manuel Chmiel zu den WorldSkills nach São Paulo. Vorab werden sie auf der Ligna in Hannover Werkstücke nach Zeichnung zu fertigen. Dabei wird die Zeit genommen, während die Kandidaten unter den Augen der Besucher so präzise und sauber wie möglich arbeiten müssen – Trainingslager für die Weltmeisterschaft.
Zu allen Themen rund ums Gewerk steht am TSD-Stand ein Beraterteam der Innungsorganisation bereit, um mit Interessierten über Politik, Wirtschaft, Nachwuchsarbeit ins Gespräch zu kommen.
www.tischler-schreiner.de/ligna-2015
www.tischler-schreiner.de/Worldskills-2015
Freitag, 06. März 2015
Tischler-Stücke im digitalen Showroom
Tischler NRW legt Website »Edition Tischler« als Verkaufsplattform auf
Nicht nur Bücher und Elektronik, auch Möbel werden inzwischen übers Internet gekauft. Experten rechnen damit, dass der Möbelhandel über das Internet schon bald rund 20 Prozent ausmachen könnte. Und ein großer Teil der Kaufentscheidungen gerade bei größeren Investitionen wird durch Recherchen im Internet zumindest vorbereitet. Mit der Edition Tischler, einem Ausstellungsraum im Internet, will der Fachverband Tischler NRW seine Handwerksbetriebe wirkungsvoll in der Online-Welt positionieren.
Anfang Februar ist die Seite unter www.edition-tischler.de online gegangen. In der Startphase sind dort 15 ausgewählte Möbelstücke zu sehen: Von der raffinierten Garderobe Hilde über Bücherregale und Sideboards bis hin zum ausziehbaren Esstisch Len mit Sitzbänken. Die Möbel wurden in Tischlereien entworfen und umgesetzt. »Unser Ziel ist es, den Tischler als Designer und Erbauer von hochwertigen Möbeln wieder mehr in das Bewusstsein der Leute zu bringen«, sagt Dieter Roxlau, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Tischler NRW.
Weil der Natur des Tischlerhandwerks entsprechend die individuelle und handwerkliche Fertigung im Vordergrund steht, bestellt der Kunde die Möbelstücke aber nicht von der Stange: Er kann eine Kaufanfrage an eine der beteiligten Tischlereien – die nächstgelegenen Betriebe werden aufgrund von geocodierten Daten angezeigt – stellen. In der Beratung mit der Tischlerei entscheidet er sich dann, wie das vorgeschlagene Möbel an seine Wünsche angepasst wird, ob es etwa größer oder kleiner, in einem anderen Holz oder einer anderen Lackfarbe hergestellt wird.
Donnerstag, 05. März 2015
Azubis bloggen
Stefan, Silke und Ole erzählen aus dem Tischler-Alltag
Grafik: TSD
Stefan, Silke und Ole, drei Tischler-Azubis, bloggen jetzt auf born2btischler.de, der Nachwuchskampagnen-Plattform des Tischler- und Schreinerhandwerks. Die drei Berufsanfänger berichten aus ihrer Ausbildung und präsentieren ihre Projekte, so dass ein authentisches Bild vom Alltag in der Tischler-/Schreinerausbildung entsteht und junge Menschen für den Beruf begeistert.
Stefan ist 17 und kommt aus Jagstberg (Baden-Württemberg) und hat im Oktober seine Ausbildung im Unternehmen des Vaters, der Schreinerei Ehrler, begonnen. Im zweiten Lehrjahr, sobald er den Führerschein geschafft hat, möchte er aber gern den Betrieb wechseln. Die heimische Werkstatt kennt er einfach zu gut, da soll lieber eine Luftveränderung her. Stefan hat seinen Beruf und den Betrieb schon auf der Messe und in der Zeitung vorstellen können und berichtet darüber im blog. Außerdem erfahren die Leser, was er als Tischler an Flugzeugen werkelt.
Silke aus der Nähe von Marburg (Hessen) ist 22 Jahre alt und bereits im zweiten Lehrjahr. Sie lernt bei Fus + Sohn in Kirchhain-Großseelheim und findet vor allem die Großprojekte, aber auch die anspruchsvollen Bestellungen für Firmen und Privatkunden aus ganz Deutschland sehr interessant. Nach ihrer ersten Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten vermisste sie Freiraum für Kreativität und individuelle Gestaltungmöglichkeiten und hat sich deshalb entschieden, Tischlerin zu werden. Silke bloggt über ihre Projekte in Betrieb und Schule und erklärt, wie sie dabei vorgeht und mit welchen Techniken sie arbeitet.
Der 23-jährige Ole wohnt in Dresden und lernt in den Deutschen Werkstätten Hellerau. Er hat sich diesen Ausbildungsbetrieb bewusst ausgesucht, weil er dort im ersten Jahr die traditionellen Techniken des Handwerks in der Lehrwerkstatt lernt. In die sächsische Hauptstadt war er von Lübeck eigentlich für ein Studium gezogen. Wie und warum er sich umorientiert hat, wird er im Blog erzählen.
Wer den Blog verfolgt, kann sich auch aktiv beteiligen und Kommentare hinterlassen: Die Blogger freuen sich, Fragen zu beantworten und Anregungen aufzunehmen. Andere Auszubildende können so Projekte vorschlagen und Erfahrungen teilen oder sich selbst Anregungen für Projekte holen.
Wer will, kann den Blog auch auf seiner eigenen Homepage einbinden. Das Banner zum Download gibt es auf www.tischler-schreiner.de/Nachwuchsarbeit im Menüpunkt »Media«.
Montag, 08. Dezember 2014
Dreimal Gold
Ehrung für World-Skills-Trainer und den Ex-Vizepräsidenten
Bilder: TSD
Der Tischler- und Schreinerverband TSD hat neue Ehrennadeln in Gold, und Ende November hat TSD-Präsident Konrad Steininger im Rahmen der Mitgliederversammlung die ersten drei Exemplare verliehen: an die World-Skills-Trainer Walter Langenmair und Richard Schauer sowie den ausgeschiedenen TSD-Vizepräsidenten Ansgar Kuiter – drei Kollegen, »die sich – mit großem Herz und außergewöhnlichem Sachverstand, mit herausragendem persönlichem Einsatz und einer tiefen Verbundenheit zu unserem geliebten Handwerk – herausragende Verdienste um das deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk erworben haben« lobte Konrad Steininger.
Walter Langenmair (Bild links) und Richard Schauer sind die bis dato erfolgreichsten Trainer des Tischler-Schreiner-Nationalteams: Dreimal Gold, sechsmal Silber, einmal Bronze und mehrere „Medaillons for Excellence“ haben ihre Schützlinge in neun gemeinsamen WorldSkills bis Ende 2013 holen können. Den beiden Schreinermeistern sei es immer wieder aufs Neue gelungen, den jungen Ausnahmetalenten des Gewerks nicht nur den erforderlichen fachlichen Feinschliff zu vermitteln, sondern auch durch ihre eigene Liebe und Begeisterung für ihr Handwerk ihre Schützlinge zu motivieren und internationalen Erfolg zu erringen.