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Mittwoch, 11. November 2020
Berufswettbewerbe im Distanz-Modus
Preisverleihungen für Gute Form und Deutsche Meisterschaften finden online statt
Bild: TSD
Sowohl den Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form« im Frühjahr als auch die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk jetzt im November sind durch die Corona-Pandemie in diesem Jahr ausgebremst worden. Die Organisatoren von Tischler Schreiner Deutschland und ihre Partner hatten noch bis zuletzt alles darangesetzt, um die Wettbewerbe „live und in Farbe“ durchzuführen, kündigen jetzt aber doch ein digitales Format an, in dem die Leistungen der Nachwuchstischler gewürdigt werden sollen.
Am 27. November wird es eine nichtöffentliche Videokonferenz geben, in der TSD-Präsident Thomas Radermacher die Auszeichnungen verteilen wird.
Im Wettbewerb »Die Gute Form 2020« treten 23 einmalige Gesellenstücke an, die schon auf Innungs- und Landesebene prämiert wurden. Die öffentliche Ausstellung, die normalerweise Teil der Messe Ligna geworden wäre, ist coronabedingt ins Internet gewandert. Hier können Interessierte die faszinierenden Abschlussarbeiten auf vielen Fotos bestaunen und auch Ihre Stimme für Ihr Lieblingsmöbelstück abgeben. Die Abstimmung für dem Publikumspreis läuft noch bis zum 15. November 2020. Die Expertenjury hat bereits Ende September getagt, die von ihr auserkorenen Preisträger werden dann im Zuge der Preisverleihung am 27. November verkündet.
Für die Die Deutschen Meisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk hätten sich die besten jungen Gesellinnen und Gesellen ihres Jahrgangs unter dem Motto »Profis leisten was« normalerweise einer zweitägigen praktischen Aufgabe gestellt. Stattdessen werden nun die Platzierungen – wie in anderen Gewerken auch – anhand vorliegender Punkte aus Vorentscheiden und Abschlussleistungen ermittelt und ebenfalls am 27. November verkündet.
Publikumsabstimmung »Die Gute Form 2020«: www.tischler-schreiner.de/der-verband/presse/aktuelles/aktuelles-2020/die-gute-form-2020-digital/
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Montag, 03. Juni 2019
Skulpturales Präsentationsmöbel
Florian Neuhaus gewinnt »Die Gute Form 2019«
Bilder: TSD/art-pix.com
Fast schon eine Skulptur hat Florian Neuhaus aus Nordrhein-Westfalen als Gesellenstück entworfen und gefertigt. Für seinen bemerkenswerten Entwurf und die handwerklich gekonnte Umsetzung hat die Jury ihm den ersten Platz beim Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form 2019« zuerkannt.
Die Konstruktion besteht aus Papierringen, die in Harz getränkt wurden. Sie lassen sich anheben und haften dann magnetisch an fixen Ebenen, durch Antippen fallen sie in die Ausgangsposition zurück. Am oberen Ende des Möbels ist ein zylindrischer Behälter aus Furnier eingelassen. Der Deckel lässt sich durch einen verdeckt eingebauten Push-to-open-Beschlag öffnen. »Ein ikonografisches Präsentationsmöbel für außergewöhnliche Gegenstände und Sammlerstücke, das durch seine innovative Funktionalität und herausragende handwerkliche Verarbeitung eine Sonderstellung einnimmt«, urteilten die Juroren.
Der zweite Platz geht an Serdar Ömer Yilmaz aus Bayern, der einen klassischen Schrank ohne Schnickschnack gefertigt hat: »Puristisch gestaltet und hervorragend proportioniert ist das sauber verarbeitete Kastenmöbel in Form und Funktion auf das Wesentliche reduziert«, so dier Wertung der Jury über den »Jackenschrank«.
Andreas Kosok aus Rheinland-Pfalz tischlerte sich mit seinem »Hexagon« aus Räuchereiche und Corian auf den dritten Platz, einem Highboard auf schlanken Beinen mit einer Front aus Sechsecken. Die Jury lobte: »Die Beweglich-keit der Lamellen in Kombination mit den schillernden Reflektionen des einfallenden Lichts erzeugt eine faszinierende, plastische Wirkung«. Ebenso begeistert zeigte sich das Messepublikum, mit den meisten Besucherstimmen qualifizierte isch das Highboard auch für den Publikumspreis.
Der Sonderpreis »Massivholz« ging an Paul Jacobeit aus Niedersachsen für einen ganz in Ulme gefertigten Sitzbock. Den Sonderpreis »Beschlag« sicherte sich Maximilian Payenberg aus Bayern mit einer in seinen Schreibtisch eingearbeiteten Klappe, die auf »genial einfache Weise zwei Beschlagfunktionen zusammenführt«, hieß es bei der Preisverleihung. Mit dem Sonderpreis »Oberfläche« wurde Malte Modricker ausgezeichnet für seine in besonderer Weise differenzierte Ausarbeitung der Oberfläche, die den Charakter seines Schreibtisches prägt.
Belobigungen gab es für den Esstisch von Laurens Hübsch (Nordrhein-Westfalen), den »Schreibtisch aus Mecklenburger Esche« von Jasmin Knedeisen (Berlin) und die Stehleuchte von Marie Kolbeck (Baden-Württemberg).
TSD-Präsident Thomas Radermacher freute sich über den engagierten Nachwuchs ebenso wie über die leidenschaftlichen Ausbildungsbetriebe, sie seien Inspiration und Vorbild für die gesamte Branche. Gleichzeitig dankte er auch den Sponsoren und Mitausrichtern, die den Gestaltungswettbewerb erst ermöglichen.
Nachdem der diesjährige Bundesentscheid Ende Mai auf der Ligna in Hannover ausgerichtet wurde, beherbergt den nächsten Bundesgestaltungswettbewerb »Die Gute Form« 2020 turnusgemäß die Internationale Handwerksmesse in München.
www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2019-live