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Dienstag, 02. November 2021
Aktueller Betriebsvergleich von TSD erschienen
Betriebsergebnisse auf hohem Niveau, Wertschöpfung gestiegen
Grafiken: TSD
Der Bundesverband Tischler Schreiner Deutschland hat den aktuellen Bundesbetriebsvergleich vorgelegt, in dem die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks ermittelt wird.
Die Durchschnittswerte zeigten, dass das Tischler- und Schreinerhandwerk 2020 gut durch die Corona-Pandemie gekommen sei, teilt TSD mit. Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis sind in den Größenklassen I (bis 4,9 Beschäftigte) und IV (mehr als 20 Beschäftigte) minimale Rückgänge zu verzeichnen, während die Zahlen der Größenklassen II (5 bis 9,9 Beschäftigte) und III (10 bis 19,9 Beschäftige) positiver abschnitten und über alle Größenklassen ein Durchschnittswert auf hohem Niveau zustandekommen, der die zuletzt sehr starke Konjunktur widerspiegele.
Um vier Prozent höher als beim vorangegangenen Betriebsvergleich fiel die Wertschöpfung je Beschäftigtem aus: Sie liegt in diesem Vergleich bei über 73.500 Euro. In den vergangenen 20 Jahren hatte sie alle zwei Jahre (in diesem Rhythmus wird der Vergleich aufgelegt) um durchschnittlich 2,6 Prozent zugelegt. Der auf der reinen Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist im Gesamtdurchschnitt auf 60,38 Euro pro Stunde angestiegen. Damit liegt er erstmals über 60 Euro. Hier spiegelt sich wider, dass auch die Tischler es mit steigenden Kosten zu tun haben: Der Gemeinkostensatz stieg um 8,5 Prozentpunkte auf 266,4 Prozent und auch als auch der Mittellohn zog gegenüber 2018 deutlich an.
Der Anteil des Eigenkapitals - Indikator für Stabilität und Handlungsfreiheit - liegt im Gesamtdurchschnitt bei über 44 Prozent, ein in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellendes Ergebnis.
»Auch wenn das Tischler- und Schreinerhandwerk ohne massive Betriebsschließungen durch die Corona-Pandemie gekommen ist, zeigen die Lieferengpässe und Materialpreissteigerungen der vergangenen Monate, dass sich die globalen Wirtschaftsprozesse längst nicht in den gewohnten Bahnen befinden«, bilanziert TSD. Verbandschef Martin Paukner fordert von der Politik eine Stärkung und Entlastung des Mittelstandes, damit dieser auch die Steuereinnahmen zu erwirtschaften in der Lage sei, »die Deutschlands Ziele für eine fortschrittliche und klimafreundliche Zukunft auf hohem Wohlstandsniveau finanzieren«.
Der Bundesbetriebsvergleich ist als Broschüre beim TSD zu beziehen.
vz
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Donnerstag, 14. Oktober 2021
Zweistufige Erhöhung für Beschäftigte
Tarifabschluss im nordwest-deutschen Tischlerhandwerk
Ab dem 1. April 2022 2,5 Prozent mehr Lohn und damit einen neuen Ecklohn der Entgeltgruppe 6 von 18 Euro haben die Verbände des nord-westdeutschen Tischlerhandwerks und die IG Metall jetzt für die 80.000 Beschäftigten im nord-westdeutschen Tischlerhandwerk ausgehandelt.
Der Abschluss mit einer Laufzeit von 20 Monaten umfasst außerdem eine Einmalzahlung in Höhe von insgesamt 300 Euro, auszahlbar spätestens zum 28. Februar 2022.
Die Einmalzahlung gilt für zwischen Oktober 2021 und März 2022 eintretende oder austretende Mitarbeiter sowie Teilzeitbeschäftigte anteilig.
Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab dem 1. Januar 2022 auf 700 Euro im 1. Ausbildungsjahr, 810 Euro im 2. Ausbildungsjahr und 910 Euro im 3. Ausbildungsjahr.
Wegen der Corona-Pandemie hatten die Verhandlungen nicht nur spät stattgefunden, sondern waren auch geprägt von der Frage, wie schwer einzelne Fertigungsschwerpunkte der Tischlerbetriebe, beispielsweise der Messe- und der Ladenbau, von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen sind, teilt Tischler NRW mit. Ein weiterer zentraler Punkt war die Frage, wie sich die exorbitanten Steigerungen der Einkaufspreise von Holz, Holzwerkstoffen und weiteren Materialien innerhalb der ersten Jahreshälfte 2021 dauerhaft auf die Ertragslage auswirken werden.
vz
Freitag, 18. Dezember 2020
Häfele übernimmt Moebelplus
Reichweiten nutzen
Moebelplus, Online-Händler für Elektro-Haushaltsgeräte, soll zum ersten Januar 2021 eine Tochter von Häfele werden. Der Beschlagspezialist aus Nagold teilt mit, dass er Moebelplus Deutschland aus Mühlau kaufen werde, sofern das Bundeskartellamt zustimmt.
Moeblplus solle als selbständiges Tochterunternehmen von Häfele weitergeführt werden, die Geschäftsführer Mathias Grummt und Rico Kellner bleiben.
Die bisherigen Eigentümer sehen der Mitteilung zufolge in Häfele den geeigneten Partner für die nächste Entwicklungsphase. Beide Firmen versprechen sich jeweils größere Reichweite durch den Kundenstamm des anderen
vz
Montag, 07. Oktober 2019
Tischlerhandwerk im Konjunktur-Hoch
Bundesbetriebsvergleich 2018 analysiert Branchenwerte
Tischler Schreiner Deutschland hat einen aktuellen Bundesbetriebsvergleich vorgelegt und attestiert der Branche Top-Ergebnisse und ein Konjunkturhoch.
»Nach zufriedenstellenden bis guten Ergebnissen in 2016 knüpft der neue Bundesbetriebsvergleich (Datenbasis 2018) an die Spitzenergebnisse von 2014 an und bestätigt die aktuelle konjunkturelle Hochphase im Tischler- und Schreinerhandwerk«, teilt der Verband mit.
Der Bundesbetriebsvergleich von Tischler Schreiner Deutschland gibt einen detaillierten Einblick in die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks und hilft Inhabern von Tischlereien, die eigenen betriebswirtschaftlichen Ergebnisse einzuordnen.
»Fakten, wie sie der Betriebsvergleich liefert, sind für unsere mittelständischen Unternehmen unerlässlich. Denn zum Unternehmenserfolg gehört es auch, regelmäßig die eigenen Zahlen zu analysieren, zu vergleichen und bei Bedarf Prozesse und Abläufe anzupassen«, erklärt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner.
Zentrale Ergebnisse
»Das Tischler- und Schreinerhandwerk steht im Moment sehr gut da und erreicht durch die Bank weg Topwerte«, fasst Paukner zusammen. Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis beispielsweise erzielte selbst die kleinste untersuchte Betriebsgröße (unter 5 Mitarbeiter) mit knapp zwei Prozentpunkten einen sehr guten Wert, der aufgrund der deutlichen Entwicklungen in den übrigen Betriebsgrößenklassen im Gesamtdurchschnitt sogar auf über vier Prozent angestiegen ist. Auch die Gesamtkapitalrentabilität sei bei allen vier Betriebsgrößenklassen mit einem Gesamtdurchschnittswert von 9,5 Prozent unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus mehr als akzeptabel.
Zugelegt hat außerdem der betriebliche Eigenkapitalanteil. Im Gesamtdurchschnitt liegt er bei über 43 Prozent, was in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellend sei. Und auch die Zuwächse bei der Wertschöpfung je Beschäftigtem überzeugen: Mit fast 71.000 Euro kann der durchschnittliche Gesamtwert sogar das Ergebnis von 2014 toppen.
Der im Gesamtdurchschnitt auf reiner Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist indes auf 56,55 Euro pro Stunde angestiegen. Er beruht auf einer durchschnittlichen verrechenbaren Kapazität von 1.512 »produktiven« Gesellenstunden.
»Unterm Strich bestätigt der Bundesbetriebsvergleich die gute wirtschaftliche Entwicklung im Tischler- und Schreinerhandwerk in den vergangenen zwei Jahren«, resümiert Martin Paukner. Wie dieser Prozess allerdings weitergeht, lasse sich derzeit nur schwer absehen. »Tatsache ist, die Rahmenbedingungen ändern sich zusehends: Die deutsche Exportwirtschaft schwächelt und die Wirtschaftspolitik muss dringend entschlossener handeln«, analysiert Paukner. Dennoch gäbe es keinen Grund, nicht zuversichtlich zu bleiben.
Die Ergebnisbroschüre kann man beim TSD bestellen, sie kostet für Innungsmitglieder 19 Euro, für Nicht-Innungsmitglieder 38 Euro (zzgl. MWSt).
Montag, 14. Januar 2019
Möbelverkäufe litten unter Super-Sommer
BVDM verzeichnet leichten Umsatzrückgang
Bild: Koelnmesse
Die deutschen Küchen- und Möbelhändler sind mit den Geschäften 2018 nicht zufrieden. Der Umsatz ging im Vergleich zu 2017 um zwei Prozent zurück. Das teilte der BVDM Handelsverband Möbel und Küchen, vertreten durch Hauptgeschüftsführer Thomas Grothkopp (Bild rechts), jetzt im Vorfeld des heute beginnenden Messe-Duos Imm Cologne und Living Kitchen mit.
32,9 Milliarden Euro Jahresbruttoumsatz seien aber immer noch ein hohes Niveau. Grundlage der Zahlen sind Hochrechnungen auf Basis der ersten zehn Monate 2018. Für 2019 erwartet der Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) eine lebhaftere Nachfrage.
Die Rahmenbedingungen schätzen die Händler als gut ein: Eine Rolle spielen die Beschäftigungsquote auf Rekordniveau und das steigende verfügbare Einkommen. Die Arbeitslosenquote ist so gering wie nie nach der Wiedervereinigung. Selbst die Neubautätigkeit hat wieder leicht zugenommen.
Dass die Möbelkonjunktur 2018 dennoch etwas schwächelte, dafür ist laut BVDM das außergewöhnlich lang andauernde und heiße Sommerwetter mit verantwortlich, bei dem man nicht Möbel kaufen geht. Die fehlende Nachfrage von fünf Monaten konnten die ab Oktober wieder anziehenden Umsätze nicht ausgleichen. Außerdem steigen die Immobilienpreise und Mieten nicht nur in den Metropolen in beängstigender Weise, so dass Menschen Umzüge und die damit verbundenen Mehrkosten scheuen. Und »Geld, das für die Finanzierung von Wohnungen und Häusern, für Mieten und die stetig steigenden Nebenkosten zusätzlich aufgewendet werden muss, steht für Neuanschaffungen von Möbeln und Küchen oftmals nicht zur Verfügung.« Staatliche Kaufanreize für neue Autos begünstigen einen anderen Wirtschaftszweig. Selbstkritisch stellen die Möbelhändler allerdings fest, dass ihre Werbung mit Superlativen und Megarabatten sich abgenutzt hat.
Die Vertriebsform der online bestellten Möbel gewinnt weiter an Bedeutung: Mehr als 3,2 Milliarden Euro brutto, also rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes, wurden 2017 mit Möbeln, Küchen und Einrichtungsgegenständen erwirtschaftet.
Die deutschen Möbelhersteller gaben sich zur Pressekonferenz vor der Imm optimistisch. Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (Bild links) rechnet für das Jahr 2019 mit zumindest stabilen bis sogar leicht wachsenden Branchenumsätzen. Der Inlandsmarkt werde sich vor dem Hintergrund einer leicht positiven Konsumnachfrage, steigender Nettoeinkommen und robuster Baukonjunktur stabil entwickeln. Gemeinsam mit dem Handel wollen die Hersteller das Thema »Made in Germany« in den Vordergrund rücken und die Nachfrage ankurbeln. Im Exportgeschäft steht auf der Agenda, zusätzliche Marktanteile zu gewinnen.
2018 hat die deutsche Möbelindustrie ein Mini-Umsatzplus von rund einem Prozent verbucht. Umsatzanstiege verzeichneten die Segemente Küchen, Büro-, Laden - und Objektmöbel. Rückläufig entwickelten sich vor allem der Absatz von Matratzen, aber auch Polstermöbeln, Wohn,- Ess-, Schlafzimmer- und Kleinmöbel. Insgesamt sei es nicht gelungen, gegen andere Konsumgüter wie Caravan oder E-Bike zu punkten.