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Oktober 2014
Bundesweites Tischlerinnentreffen feierte Jubiläum
Mehr als hundert Holzfachfrauen beim 25. Netzwerktreffen
Foto: V. Charlemagne
Was ist eigentlich Bark Cloth und wie verarbeitet man das? Wie kann ich meine Arbeit mit kurzen Filmen im Internet ansprechend präsentieren? Oder wie bekomme ich Kopf und Handgelenk locker für meine Entwurfszeichnungen? Mit einem vielfältigen Workshop-Programm und einer Geburtstagsparty haben 128 Frauen und 17 Kinder das 25. Tischlerinnentreffen gefeiert. Am ersten Septemberwochenende fand das Jubiläums-Treffen statt, dieses Mal im Wendland.
Manche Teilnehmerinnen kommen regelmäßig, wie die Schreinerin Melanie aus Nürnberg, die bereits 1992 das erste Mal dabei war: »Damals habe mich gefreut zu sehen, dass es so viele Tischlerinnen gibt.« Inzwischen hat sie das Treffen sogar einige Male mitorganisiert. Etwa ein Drittel der Teilnehmerinnen war das erste Mal dabei, wie die 20-jährige Stephanie aus der Nähe von Freiburg, seit zwei Jahren Gesellin: »Ich fand es toll, endlich mal so viele Frauen zu treffen, denen es ähnlich geht wie mir.«
Foto: V. Charlemagne
Sich mit anderen Frauen zu vernetzen, die täglich mit Holz arbeiten, ist für die Teilnehmerinnen wichtig. Außerdem bringen die Workshops wertvolle Impulse für das eigene Schaffen. Referentin Mary Barongo erläuterte den interssierten beispielsweise, was man mit Barkcloth, einem handwerklich gefertigten Vlies aus der Baumrinde eines ugandischen Feigenbaums anstellen kann. Die Teilnehmerinnen lernten, wie man Tischlerplatten damit beklebt und wie man die Oberfläche anschließend ölt, wachst oder lackiert. Mit Robin Kallmeier lernten die Tischlerinnen, Schellackflächen aufzubauen und zu polieren. Mit Caroline Stolzenberger unternahmen sie erste Schritte, mit der Digitalkamera kurze Filme zu erstellen und am PC zu bearbeiten, um mit diesen im Internet ihre Arbeit zu bewerben. Mit Susanne Kanzler wurden Schatullen gebaut. Bis hin zum kreativen Freihandzeichnen und zum Schmieden am selbst entfachten Feuer reichte das wieder einmal breit gefächerte Spektrum an Kursen.
Foto: Rosa Oshoffa
Dass die Tischlerinnen seit 25 Jahren das jährliche Treffen auf die Beine stellen, musste natürlich gewürdigt werden. Und so lud eine Ausstellung ein, auf die vergangenen Treffen zurückzublicken. Und auch das Ergebnis eines langjährigen biographischen Foto-Text-Projektes mit dem Titel »12 Jahre – 12 Tischlerinnen« wurde präsentiert.
Das Treffen finanziert sich überwiegend durch die Teilnehmerinnenbeiträge. Mit Geld- oder Sachspenden für die Tombola wird es zudem von zahlreichen Firmen der Holzindustrie unterstützt. Dieses Jahr konnten erstmalig Kooperationsverträge mit der Stiftung Leben & Umwelt / Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen und dem Verein der niedersächsischen Bildungsinitiativen e.V. abgeschlossen werden. Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird es zum Bedauern der Organisatorinnen im Moment nicht mehr unterstützt.
Das Organisatorinnen-Team würfelt sich stets neu zusammen und bewältigt die Aufgabe, das Bundesweite Tischlerinnentreffen zu organisieren, ehrenamtlich. Vor Ort packen dann alle Teilnehmerinnen mit an und übernehmen kleine Aufgaben. »Die einjährige Vorbereitungszeit fordert viel Engagement von den Organisatorinnen, zudem die Fähigkeit, sich auf Neues einzulassen, jede Menge Teamgeist und die Liebe zum Beruf«, berichtet Melanie. Wer will kann also beim Tischlerinnentreffen auf allen Ebenen, beim Planen wie beim Mitmachen, vielfältige Möglichkeiten nutzen, sich weiterzuentwickeln, fachlich und persönlich – auch 2015 wieder.
Aktuelle Infos zum Tischlerinnentreffen gibt es unter
www.tischlerinnen.de
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