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November 2009
Fenomenal
Studenten der Innenarchitektur der Burg Giebichenstein bei »FENOMEN IKEA« in Hamburg
Unter dem Titel »FENOMEN IKEA« zeigt das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg seit dem 6. November 2009 und noch bis zum 28. Februar 2010 in einer großen Ausstellung Ikea-Produkte aus sechs Jahrzehnten, Designklassiker, die jenseits von Ikea entstanden sind sowie in der Sonderschau »NON IKEA« etwa 25 Arbeiten von Künstlern und Designern zu Ikea – darunter auch das Projekt »Operation Liden« des Fachgebiets Innenarchitektur der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design.
Im Entwurfsprojekt „Operation Liden” wurden den beteiligten Studierenden jeweils ein Möbelset des IKEA-Programms LIDEN, bestehend aus einem Couchtisch, einer TV-Bank und einem Hängeregal zur Verfügung gestellt. Und weil diese allesamt aus Espenholz gebaut waren und so preiswerte Gegenstücke zu Produkten aus hochwertigem Massivholz darstellten, bestand die Herausforderung für die zehn beteiligten Studierenden darin, aus diesem neue, andere, intelligente, charmante und in diesem Sinne auch nützliche Möbel zu entwerfen und selbst zu fertigen. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen des „Weiternutzens“ bzw. „erweitert Nutzens“ stand im Mittelpunkt. Zwar war (moderates) untereinander Tauschen von Holz und Beschlägen erlaubt, nicht aber eine Bearbeitung der Oberfläche. In einer dreiwöchigen Werkstattzeit entstanden zehn neue Möbel, die dem vorgegebenen engen Spielraum mit einer überraschenden Vielfalt charmanter Ideen und augenzwinkernden Pragmatismus begegnen. Gezeigt werden in Hamburg die Arbeiten von Stefanie Frank, Andrea Raedisch, Claudia Diaz und Corinna Wolf. Betreut wurde das Projekt von Prof. Axel Müller-Schöll, sowie von den Assistenten Juliane Bardtholdt und Jörg Hansel.
Die Ausstellung FENOMEN IKEA befasst sich mit den Themenkomplexen Massenproduktion und Qualität, Globalität und Nationalität, individuelle Gewohnheiten und Lebensqualität, Wohnmoden und Werbung und stellt Fragen wie: Bietet Ikea gutes Design? Woher erhält Ikea seine Ideen? Ist Ikea typisch schwedisch? Ist Wohnen organisierbar? Verspricht gutes Wohnen auch ein gutes Leben? Gibt es ein kollektives Ikea-Erlebnis? Im Mittelpunkt stehen die frühen Ikea-Produkte der fünfziger und sechziger Jahre, die Klassiker aus den Siebzigern und Achtzigern und zahlreiche Objekte der experimentell und individualistisch angelegten »PS Kollektion«, mit deren Designideen Ikea 1995 in Mailand ein Signal gegen exklusive und hochpreisige Produkte setzte. Ihnen werden exemplarisch anerkannte Klassiker von Michael Thonet, Verner Panton, Poul Henningsen und anderen Designern gegenüber gestellt, die auf den ersten Blick vergleichbar und doch ganz anders sind. So werden Inspirationsquellen, Fortentwicklungen, Material- und Produktionsentscheidungen deutlich, die den einzelnen Entwürfen der Ikea-Produkte zu Grunde liegen. Ergänzt wird die Gegenüberstellung der Designobjekte von weiteren zentralen Aspekten, die die kollektive Erfahrung der Kult-Marke Ikea ausmachen: Die Kommunikation – skandinavische Moderne und schwedische Folklore; die Vision vom organisierbaren Wohnen, vorgedacht vom Deutschen Werkbund, dem Bauhaus oder der Guten Form; der praktische Alltag – Systemdesign und Do-it-yourself; Leben mit Ikea – die Rolle von Kind und Familie als Kunden; Ikea und die Folgen für Design, Kunst und Humor und der Austausch mit anderen „IKEAnern“. Jederzeit. Weltweit.
Kinder können sich in der Ausstellung als Gestalter versuchen oder den Designspielplatz Hubertus Wald Kinderreich besuchen, während ihre Eltern endlich in das legendäre Bällebad aus dem Ikea-Småland eintauchen können, das in der Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe nun auch für Erwachsene nachgebaut wird. An jedem Wochenende (samstags um 14 und 16 Uhr, sonntags um 13, 14, 15 und 17 Uhr) finden unter dem Titel »DYÄLOG« Ausstellungsgespräche mit Kennern und Bekennern statt. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Neuen Sammlung – The International Design Museum Munich.
Mehr Info:
www.mkg-hamburg.de
www.burg-halle.de
6. 11. 2009 – 28. 2. 2010
FENOMEN IKEA
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr
Mittwoch und Donnerstag 11 – 21 Uhr
mittwochs und donnerstags an oder vor Feiertagen 11 – 18 Uhr
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