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Dezember 2009
Kritik an Zuschuss für My Hammer
1,5 Millionen für Internet-Auftragsvergabeplattform zugesagt - BHKH: »blanker Hohn«
My Hammer, der Internet-Vergabe-Plattform für Handwerksaufträge, winken öffentliche Fördergelder. Wie die Berliner Abacho AG, Mehrheitsaktionärin der My Hammer AG, schon im Oktober per DGAP-Meldung mitteilte, gibt es einen Zuwendungsbescheid , demzufolge My Hammer in einem Förderzeitraum von drei Jahren Teilbeträge von insgesamt bis zu ca. 1,5 Millionen Euro abrufen könne, sofern noch einige Auszahlungsvoraussetzungen erfüllt werden.
Das entsprechende Förderprogramm bezuschusse Investionen in Innovationen am Unternehmensstandort Berlin. My Hammer erhalte dadurch die Möglichkeit, in Berlin zusätzliche Arbeitsplätze für qualifizierte Mitarbeiter zu schaffen und so konsequenter zu wachsen und den MyHammer-Marktplatz und das MyHammer Branchenbuch schneller weiterzuentwickeln, erläutert Abacho. Dies bedeute eine weitere Stärkung des Segments der Online-Auftragsvergabe.
In Handwerkerkreisen gibt es unterdessen die ersten Unmutsbekundungen über diese Förderpolitik.
So kritisiert zum Beispiel Peter Anders aus Dresden auf handwerk.com, dass Preisdumping bezuschusst wird. Kai Einfeldt, Pressesprecher von Meisterschulen.de, spricht davon, dass so der Wettbewerb kaputt gemacht wird, und fragt sich, warum ein Gewinn orientiertes Unternehmen eigentlich Fördergelder benötigt.
Auch die Vertreter des Tischlerhandwerks stehen der öffentlichen Bezuschussung von MyHammer kritisch gegenüber. Peter Schreiber, Hauptgeschäftsführer des BHKH: »1,5 Millionen Euro Zuschuss für My-Hammer, das klingt in den Ohren des Tischler- und Schreinerhandwerks wie blanker Hohn. Das Geschäftsmodell des Internet-Portals, das mit dieser hohen Summe vorangetrieben werden soll, ist aus unserer Sicht fragwürdig. Wettbewerb nur über den Preis, das geht fast immer zu Lasten der Qualität. Unsere Tischler- und Schreinerbetriebe setzen jedoch auf genau diese Qualität.«
Er fordert stattdessen: »Wenn jemand gefördert werden sollte, dann qualitätsorientierte Unternehmen. Als meistergeführte Betriebe stärken Tischler und Schreiner nicht nur die mittelständische Wirtschaft. Sie leisten auch einen hohen gesellschaftlichen Beitrag, indem sie junge Menschen ausbilden und ihnen so eine gesicherte Zukunft bieten.«
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