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April 2010
Mädchenpower am Hobel
Girls' Day beim BHKH und in Berliner Tischlerei
Foto: BHKH
Die Schulabgängerzahlen gehen in den nächsten Jahren massiv zurück. Für das Handwerk bedeutet das: weniger Lehrstellenbewerber, drohender Facharbeitermangel. Um den Beruf Tischlerin/Schreinerin der Zielgruppe Mädchen näherzubringen, beteiligt sich der Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) regelmäßig am bundesweiten Girls‘ Day - in diesem Jahr am 22. April. 13 Mädchen waren zu Gast beim BHKH. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch in einer Tischlerei.
»Frauen sind noch immer unterrepräsentiert im Tischler- und Schreinerhandwerk«, erläutert BHKH-Hauptgeschäftsführer Peter Schreiber. »Der Anteil der weiblichen Azubis beträgt nur rund 8,5 Prozent. Das ist unbedingt steigerungsfähig, zumal Frauen in diesem Beruf genauso erfolgreich sein können wie Männer.«
Den Beweis trat Tischlermeisterin Christina Pech an. Seit 2003 führt sie ihren eigenen Betrieb in Berlin, seit 2008 in einer Werkstattgemeinschaft mit zwei Kolleginnen. Spezialisiert hat sie sich auf den Bereich körpergerechtes Wohnen. Was das in der Praxis heißt, zeigte die Tischlermeisterin den 13 Schülerinnen live in ihrer Werkstatt. Ob Betten, Tische oder Küchen – bei ihr werden Möbel nach den Körpermaßen des Nutzers gefertigt. »Wir passen unsere Produkte den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben unserer Kunden a«“, erklärte Christina Pech. Und informierte gleich dazu: »Wir bilden auch weibliche Lehrlinge aus.« Zurzeit lernen zwei junge Frauen bei ihr das Tischlerhandwerk.
Wie die Fertigung mit Hilfe von moderner Technik vonstattengeht, führte die Tischlermeisterin in ihrem Maschinenraum vor. Dass daneben auch Handarbeit gefragt ist in ihrem Beruf, demonstrierte sie im Bankraum an der Werkbank. Tatkräftig durften es die Mädchen auch selbst probieren. Mit dem Hobel ging’s ran ans Holz. So konnten die Girls am Ende des Tages ihre ersten eigenproduzierten Span-Locken mit nach Hause nehmen.
Im Vorfeld des Tischlerei-Besuchs informierte der BHKH die Girls über die Arbeit des Bundesverbandes. Dass sich auch hier Arbeitsplätze auftun für Tischler und Schreiner – egal, ob männlich oder weiblich – erfuhren sie in Vorträgen des Hauptgeschäftsführers und der Fachreferenten. »Das Tischler- und Schreinerhandwerk bietet nach der Lehre viele Karriere-Möglichkeiten«, so Schreiber. »Auch das wollten wir den Mädchen näherbringen.«
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