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März 2015
Tischler-Stücke im digitalen Showroom
Tischler NRW legt Website »Edition Tischler« als Verkaufsplattform auf
Nicht nur Bücher und Elektronik, auch Möbel werden inzwischen übers Internet gekauft. Experten rechnen damit, dass der Möbelhandel über das Internet schon bald rund 20 Prozent ausmachen könnte. Und ein großer Teil der Kaufentscheidungen gerade bei größeren Investitionen wird durch Recherchen im Internet zumindest vorbereitet. Mit der Edition Tischler, einem Ausstellungsraum im Internet, will der Fachverband Tischler NRW seine Handwerksbetriebe wirkungsvoll in der Online-Welt positionieren.
Anfang Februar ist die Seite unter www.edition-tischler.de online gegangen. In der Startphase sind dort 15 ausgewählte Möbelstücke zu sehen: Von der raffinierten Garderobe Hilde über Bücherregale und Sideboards bis hin zum ausziehbaren Esstisch Len mit Sitzbänken. Die Möbel wurden in Tischlereien entworfen und umgesetzt. »Unser Ziel ist es, den Tischler als Designer und Erbauer von hochwertigen Möbeln wieder mehr in das Bewusstsein der Leute zu bringen«, sagt Dieter Roxlau, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Tischler NRW.
Weil der Natur des Tischlerhandwerks entsprechend die individuelle und handwerkliche Fertigung im Vordergrund steht, bestellt der Kunde die Möbelstücke aber nicht von der Stange: Er kann eine Kaufanfrage an eine der beteiligten Tischlereien – die nächstgelegenen Betriebe werden aufgrund von geocodierten Daten angezeigt – stellen. In der Beratung mit der Tischlerei entscheidet er sich dann, wie das vorgeschlagene Möbel an seine Wünsche angepasst wird, ob es etwa größer oder kleiner, in einem anderen Holz oder einer anderen Lackfarbe hergestellt wird.
Bilder: TischlerNRW
In der Rubrik »Manufaktur« kann der Kunde sich auch einen Eindruck von den teilnehmenden Tischlerein verschaffen: Dort gibt es Statements der Betriebsinhaber zu lesen und Bilder aus dem Betrieb zu sehen. »Wir möchten damit den persönlichen Charakter des Tischlerhandwerks betonen«, erläutert Roxlau.
Im Moment sind 20 Betriebe mit an Bord. Bestellen können die Nutzer bei jedem teilnehmenden Betrieb. Gefertigt werden die Stücke von den Betrieben, die den jeweiligen Entwurf eingereicht haben. Die Preise sind so kalkuliert, dass sowohl der herstellende als auch der vermittelnde Betrieb verdienen – über die genauen Regeln schließen die Teilnehmer der Edition Tischler entsprechende Vereinbarungen ab.
Die Initiative ist für Tischlereien aus dem gesamten Bundesgebiet geöffnet, vorausgesetzt sie sind Mitglied in einer Tischler-/Schreinerinnung. Die Teilnahme kostet in der Startphase 600 Euro (zzgl. MwSt.) für ein Jahr.
Die Zahl der in der Editon Tischler aufgelegten Möbelstücke soll wachsen. Ausgewählt werden die Möbel von einer sechsköpfigen Jury, zu der die Designerin Uta Kurz, Heinz Pütz vom Vorstand des Fachverbandes Tischler NRW, Tischlermeister Dirk Schöning, Möbelexperte Wilhelm Hermes, Fachredakteur Christian Närdemann und Tischler NRW-Formgebungsberater Hans Christoph Bittner gehören. Sie beurteilen die Vorschläge nach Design, Funktionalität und Zweckmäßigkeit – und somit auch nach der Verkaufbarkeit gegenüber den Endkunden. Bittner: »Die Möbel aus der Edition Tischler vereint, dass sie mit Kreativität, Eigenständigkeit und Wertigkeit auf wichtige Stärken des Tischlerhandwerks aufmerksam machen.«
Accessoires ergänzen das Angebot. In dieser Rubrik finden Nutzer Leuchten, Regalbretter und ähnliches als stilvolle Ergänzungen zu den Editions-Möbeln. Auch hier steht die Handwerklichkeit im Vordergrund. »Wir möchten auf unserer Seite Accessoires präsentieren, die nicht auch in Dutzenden von anderen Onlineshops zu finden sind«, betont Wilhelm Hermes.
Informationen gibt es bei Hans Christoph Bittner, Fachverband Tischler NRW, Telefon: 02 31-91 20 10 22, .(Javascript muss aktiviert sein, um diese E-Mail-Adresse zu sehen)
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