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Oktober 2022
Tischlereien Beule und Röwekamp & Stumpe gewinnen Alfred-Jacobi-Preis 2022
Innovativ in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Bild: Tischler NRW
Als Innovationspreis für das Tischlerhandwerk in NRW loben der Fachverband Tischler NRW und 80 Partnerunternehmen seit 2011 den Alfred-Jacobi-Preis aus. In diesem Jahr wurden zukunftsweisende Ideen aus dem Bereich Nachhaltigkeit und Umweltschutz gesucht, der Wettbewerb stand unter dem Motto »Alle Zeichen auf Grün«. Die Preisträger 2022 sind die Tischlerei Beule aus Brilon in der Kategorie bis neun MitarbeiterInnen und die Tischlerei Röwekamp & Stumpe aus Telgte in der Kategorie ab zehn MitarbeiterInnen. Die Preise wurden im September beim Treffpunkt Tischler in Bochum verliehen.
20 Betriebe hatten sich für den diesjährigen Innovationspreis beworben, mit sehr starken und überzeugenden Beiträgen, wie Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäftsführer von Tischler NRW, feststellt. Am überzeugendsten fand die Juryin der Kategorie »Betriebe bis neun Mitarbeitende« wie ganzheitlich und konsequent das junge Team der Tischlerei Beule sich auf Nachhaltigkeit ausrichtet. Stefan Beule hat vor einigen Jahren seinen Betrieb von der One-Man-Show zum vierköpfigen Team vergrößert mit dem erklärten Ziel, ausschließlich mit Holz aus der Region zu arbeiten – aufgeschnitten im eigenen mobilen Sägewerk. Außerdem möchte er Möbel so gestalten und bauen, dass sie möglichst langlebig sind – idealerweise generationenübergreifend. Zur nachhaltigen, ökologischen Produktion gehören außerdem die Nutzung von Ökostrom, das Heizen mit Holzresten und die Veredelung mit umweltfreundlichen Wasserlacken und Wachsen. Darüber hinaus möchte der Betrieb die Stärken und Talente im Team sowie das Gemeinschaftsgefühl fördern.
Den zweiten Platz in der Kategorie teilen sich die Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster und die Schreinerei Hampel aus Bonn. In beiden Betrieben gehören Nachhaltigkeit, umweltverträgliche Materialien und Produktionsweisen seit Jahrzehnten zum Arbeitsalltag.
Leitbild Nachhaltigkeit
In der Kategorie »Betriebe mit mehr als zehn Mitarbeitenden« punktete die Tischlerei Röwekamp & Stumpe: Manfred Röwekamp und Hans Stumpe verfolgen seit der Gründung ihrer Tischlerei im Jahr 2002 den Leitgedanken: »Jede unternehmerische Entscheidung soll im Sinne der Nachhaltigkeit betrachtet werden.« Das führt zur Nutzung von ökologischen Materialien, einer energieeffiziente Produktion und Klimaschutz-Maßnahmen rund um den Betrieb – von der Ökostrom-Nutzung und Verwendung von Recycling-Büromaterial über die FSC- und PEFC-Zertifizierung und das regelmäßige Engagement für ökologische Projekte in der Region bis hin zur CO2-Neutralität. Unter dem Stichwort der Corporate Social Responsibility – also der unternehmerischen Verantwortung für die Gesellschaft – hat die Tischlerei vor einigen Jahren ein Leitbild entwickelt, aus dem immer wieder Maßnahmen für wichtige Zukunftsthemen abgeleitet werden. Dazu gehören neben ökologischen Aspekten beispielsweise auch die Qualität in der Ausbildung und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Auf Platz zwei landete die Möbelfabrik Knake aus Herford, die nicht nur seit über 20 Jahren auf eine klima- und umweltschonende Produktion setzt und seit einigen Monaten als eine der ersten Tischlereien bundesweit das RAL-Gütezeichen »Klimaneutrale Möbelherstellung« tragen darf. Der Betrieb ist zudem als erste Tischlerei in Deutschland Anwender des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Mit seinem Engagement möchte Tischlermeister Udo Knake seinen Teil dazu beitragen, dass Europa klimaneutral werden kann: »Ich will Vorreiter sein und hoffe, den ein oder anderen mitzunehmen.« Den dritten Preis erhielt die Anton Müther GmbH aus Haltern am See. Der Betrieb, der sich auf den Saunabau spezialisiert hat, nutzt Birkenholz aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland. Es wird ökologisch angebaut, und mit Rückepferden werden die Stämme bodenschonend aus dem Wald geholt. Zudem hat es keine langen Wege bis zur Verarbeitung.
Der Jury gehörten in diesem Jahr Julia Kornek-Strack (Becher GmbH), Heico Cuwalsky (Adler Lacke), Markus Hinnüber (Vorstand Tischler NRW), Wolfgang Hoffmann (Vorstand Tischler NRW) und Dr. Johann Quatmann (Hauptgeschäftsführer Tischler NRW) an. Pro Kategorie wurden jeweils 3.000, 2.000 und 1.000 Euro an die drei Erstplatzierten vergeben.
Der Innovationspreis für das nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk wird seit 2011 ausgelobt und erinnert an den langjährigen Verbandsvorsitzenden Alfred Jacobi.
vz
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