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Dezember 2004
Viel Holz auf Vorrat - aber Wald leidet unter Trockenheit
Bundeswaldinventur, Waldzustandsbericht und Charta für Holz zeichnen aktuelles Bild von Forst und Wirtschaft
Der deutsche Wald ist gerade ein großes Thema: Soeben hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft zwei Untersuchungen und einen Maßnahmenkatalog zum Thema Wald und Holz vorgestellt: die Bundeswaldinventur, den Waldzustandsbericht und die Charta für Holz.
Die aktuelle Bundeswaldinventur hat ergeben, dass Deutschland europaweit die größten Holzvorräte hat – sogar mehr als die klassischen Holzländer Skandinaviens. Der Holzzuwachs ist mit 12,6 Kubikmetern pro Jahr und Hektar deutlich größer als bislang vermutet. Damit wächst 39 Prozent mehr Holz nach als zur Nutzung entnommen wird und durch natürlichen Abgang ausfällt. Der Holzzuwachs wurde in den vergangenen 15 Jahren nur zu etwa drei Vierteln genutzt. Dadurch ist der Holzvorrat auf 320 Kubikmeter pro Hektar angestiegen. Das sind insgesamt 3,4 Milliarden Kubikmeter.
Die Waldinventur erfasst stichprobenartig den Holzzuwachs und die Nutzung sowie die Zusammensetzung des Waldes nach Baumarten und Altersklassen, um einen Überblick über die forstlichen Produktionsmöglichkeiten und Informationen über die nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland zu erhalten. Nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet, dass nie mehr Holz eingeschlagen wird als nachwächst.
Der aktuelle Waldzustandsbericht hat ergeben, dass vor allem die extreme Hitze und Trockenheit der Sommer 2002 und 2003 den Wald geschwächt haben. Der Waldzustandsbericht ermittelt seit 1984 jährlich den Gesundheitszustand des Waldes. Untersucht werden u.a. der Zustand der Baumkronen, der Aufschluss über die Vitalität der Wälder gibt, sowie die Auswirkungen von Luftverunreinigungen, Bodenversauerung, Insekten und der Witterung auf den Wald.
Die Charta für Holz ist ein Maßnahmenplan der Bundesregierung, durch den der heimische Holzabsatz in den kommenden zehn Jahren um 20 Prozent gesteigert werden soll. Sie wurde vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gemeinsam mit der deutschen Forst- und Holzwirtschaft erarbeitet und im September 2004 verabschiedet.
Dass es dem Wald dem Zustandsbericht zufolge schlecht geht, heiße nicht, dass die Holznutzung nicht, wie in der Charta festgeschrieben, gesteigert werden sollte, sagt der Holzabsatzfonds. Eine stärkere Holzverwendung schwäche den Wald nicht. Wirtschaftlich genutzte Wälder seien vitaler und widerstandsfähiger gegen Hitze und Trockenheit. Folgeschäden durch Massenvermehrungen von Insekten würden reduziert. Weniger durchsetzungsfähige Arten erhielten durch Waldpflegemaßnahmen Freiräume und trügen zum Aufbau artenreicher Mischbestände bei.
Darüber hinaus habe die Nutzung von Holz weitere Vorteile: Sie entlaste u. a. die Atmosphäre durch die CO2-Speicherwirkung des Holzes, schone Ressource und schaffe Arbeitsplätze.
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