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August 2005
WWF-Studie: Mehr als ein Viertel aller Tropenhölzer stammt aus Indonesien
Gartenmöbel und Parkett auf Kosten des Regenwaldes
23 Prozent allen direkt nach Deutschland importierten Tropenholzes kommen aus Indonesien. Damit ist Indonesien neben Brasilien das wichtigste Herkunftsland für Direktimporte. Große Mengen indonesischen Holzes kommen zusätzlich über Transitländer wie China, Malaysia oder Italien auf den deutschen Markt. Drei Viertel der aus Indonesien exportierten Hölzer und Holzprodukte stammen aus illegalen Quellen. Das berichtet die Studie „Heiße Ware Tropenholz“, die die Naturschutzorganisation WWF jetzt vorgestellt hat.
Grundlage der WWF-Untersuchung sind die Außenhandelsdaten der EU. Der WWF beziffert den Wert des nach Deutschland exportierten illegalen Holzes aus Indonesien auf 150 Millionen Euro jährlich. EU-weit wurde 2003 aus ganz Asien illegales Holz im Wert von 2,6 Milliarden Euro importiert. Politik und Wirtschaft haben den stillen Pakt mit der Holzmafia noch immer nicht aufgekündigt“, sagte WWF-Tropenwaldexpertin Nina Griesshammer. Der illegale Handel drücke den Holzpreis weltweit um bis zu 16 Prozent und schädige nachhaltig wirtschaftende Waldbesitzer und Holzunternehmen.
Das Geschäft mit dem illegalen Holz trägt nach Ansicht des WWF entscheidenden Anteil an der Zerstörung der Regenwälder. Auf der indonesischen Insel Borneo drohen die artenreichen Tieflandregenwälder, Heimat der letzten Orang-Utans, bis 2012 zu verschwinden. Bis heute haben die Orang Utans bereits 80 Prozent ihres ursprünglichen Lebensraumes verloren. Ihre Zahl ist seit Beginn der 1990er Jahre um zwei Drittel auf 55.000 Tiere gesunken. Die Menschen in den betroffenen Gebieten leiden nicht nur unter dem Verlust ihrer natürlichen Ressourcen, sondern werden auch von der Holzmafia als billige Arbeitskräfte ausgebeutet.
„Der Orang-Utan-Wald steckt bei uns in Gartenmöbeln, Parkett, Bilderrahmen, Sperrholz, Zellstoff und Papier“, erläuterte Griesshammer. „Solange Deutschland und die EU den Import von illegal eingeschlagenem Holz billigend in Kauf nehmen, tragen sie eine direkte Verantwortung für die Vernichtung der Regenwälder und unterstützen ein kriminelles System, das Mensch und Natur ausbeutet.“ Der WWF fordert ein Verbot des Handels mit Holz aus illegalen Quellen. Leider sei der Entwurf eines Urwaldschutzgesetzes, das diesen Handel unter Strafe stellen sollte, in den Schubladen der rot-grünen Ministerien stecken geblieben.
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