@etaller71
zur Erinnerung was Du geschrieben hast
Das stimmt so nicht ganz, Guss wird verwendet, weil es steifer ist. Stahl würde etwas federn.
[..]
Stahl müsste eine grössere Stärke aufweisen um dieselbe Biegesteifigkeit zu bieten.
und das ist, so leid es mir tut, schlicht und ergreifend
falsch
Die Biegesteifigkeit ist bei Stahl größer als bei Grauguss - ohne wenn und aber.
Das
ist so.
Genau dass beschreibt nämlich der E-Modul:
Der Elastizitätsmodul
Die Biegesteifigkeit eines Bauteils setzt sich immer aus Material und Gestalt zusammen - da der E-Modul bei Grauguss fasst 3x kleiner ist, muß die Gestalt 3x mehr leisten.
Somit entweder größere Wandstärken oder mehr Volumen (oder eine Kombination davon)
Wenn Du das alles nicht glaubst -
lese hier:
https://books.google.de/books?id=JG...onepage&q=guß- oder Schweißausführung&f=false
was steht da?
Das mit dem E-Modul ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach zu verstehen, wenn man das erste Mal damit konfrontiert wird.
Mal angenommen man hat 10mm-Stäbe:
aus Baustahl, hochlegierten Werkzeugstahl und gehärteten Stahl
Spannt man diese ein und hängt 100gr. dran, dann biegen sich alle gleich - denn alle besitzen den praktisch gleichen E-Modul
Der Unterschied kommt erst bei höherer Belastung zum Tragen, da der Baustahl eher in den plastischen Bereich kommt und so bleibend verformt wird. Die 'besseren' Stähle vertragen mehr und biegen sich dann wieder in die Ausgangslage zurück.
Übertreibt man es aber, dann ist der Bereich von plastischer Verformung bis zum Bruch sehr klein.
Bei Grauguss hat man nun beide Nachteile:
- das Material verbiegt sich bei gleicher Belastung stärker als Stahl (geringer E-Modul)
- das Material besitzt auch nur einen geringen Bereich von plastischer Verformung bis zum Bruch
Und das Guss hier Billiger wäre mag ich auch partout nicht glauben.
das mag sein, aber auch hier irrst Du.
Um diese Form zu ermöglichen (große Nabe, dünnes Rad, breiter Laufrand - in diesem Fall noch die Riemenscheibe), müßte deutlich größerer Aufwand getrieben werden.
Hier geht es ja um Serienfertigung - nicht Einzelteil.
Denke z.B. an Keilriemenscheiben: die kann man beim Gießen auch bereits so vorformen, daß man spanend wenig Material abtragen muß.
Daher Passiert bei einem Gussbruch auch weniger, Stahl fliegt einem um die Ohren
nicht gehärteter Stahl verbiegt sich erstmal, bevor er überhaupt bricht.
Die ganze Holzwerkerwelt schwärmt von der Qualität von Gusstischen, und hier wird gerade erklärt, dass selbst popeliger Baustahl besser wäre.
Prima, der lässt sich einfach zusammenschweissen und kostet Peanuts.
Erklärt das doch mal bitte den Maschinenbauern, die sind ja anscheinend zu Doof...
nein, die sind keineswegs zu doof.
Das Gußteil ist günstiger, da man beim Gießen die Kontur gleich biegestabil gestalten kann. Z.B. durch Stege. Dadurch ergibt sich in der Summe ein günstigerer Preis bei gleicher Stabilität - gerade in der Serie.
Aber das kommt immer auf den Einzelfall an.
Im Fall des Bandsägerades kann eine Anfertigung aus Stahl, durch einen kleinen Metallbaubetrieb, sogar günstiger sein als das Gußteil beim Hersteller.
Industriehersteller greifen bei Ersatzteilen häufig ordentlich zu - gerade bei Maschinen die nicht mehr im Programm sind.
Für den Hersteller jedoch wird die Gußvariante in der Summe günstiger sein, schließlich will der möglichst großen Gewinn mit dem Serienteil machen.
Kommt aber auch darauf an - heute kann man ja aus Platten inzwischen günstig z.B. Radsterne ausschneiden. Dieses 800er Rad sieht fast so aus, als wäre es aus Stahl
http://www.styrotec.de/wp-content/uploads/2015/01/P1060200.jpg
Stahlguss ist jedenfalls kein Billigzeug, das wird schon mit Bedacht eingesetzt.
nicht alles durcheinanderwerfen.
Stahlguss ist etwas
vollkommen anderes als Grauguss !
Stahlguss ist gegossener Stahl, besitzt daher auch den E-Modul von Stahl.