Überlegungen zum heizen mit Holz im Betrieb

Mitglied 59145

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Hallo,

aufgrund der aktuellen Lage kann man ja auch entschiedene überdenken.
Ich hole etwas aus, es geht um 2 Gebäude. Tischlerei mit knapp 300m² und beheizter Betonsohle, ziemlich gut gedämmt und recht geringem Energiebedarf.
Bürogebäude, altes Bestandsgebäude. DG ungedämmt und unbeheizt, OG momentan ein Raum beheizt als zweiter Corona Frühstücksraum, sonst Lager und Archiv. Fenster bestimmt 35 Jahre alt.
EG 3Fachverglasung und recht dicke Wände, aber auch nicht gedämmt.
Dieses Gebäude nimmt ca zwei Drittel der gesamten Heizlast.

Beheizt wird jedes Gebäude mit eigener Gasheizung mit einem Eigentumstank.

Jetzt gibt es noch ein paar Nebengebäude, eins was nahezu unbenutzt ist und mit Stapler befahrbar.... Die Überlegung ist jetzt mit Holz und Späne zu heizen. Späne bekomme ich auch so weg und Brennholz fällt genug an und lässt sich besser lagern.

Ich brauche einfach mal nen bisschen Input was ihr machen würdet/ was ihr für Ideen dazu habt.

Gruss
Ben
 

Dominik Liesenf

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Gescheiten holzvergaserkessel mit reichlich Puffer und separat per Mischer abgestimmten Heizkreisen für die Objekte..und ein notatromaggregat gleich eingeplant zur Redundanz. zentrale Frage, ob alle Gebäude in den nächsten 20 Jahren weiterhin einen gemeinsamen Eigentümer haben wird.
 

Paulisch

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Ist doch für Holzverarbeiter der Standart. Manche pressen Pellets andere heizen mit Stückgut oder beides. Anschaffung ist sehr teuer, auf lange Sicht aber günstiger weil du mit dem heizt was eh schon da ist
 

Mitglied 59145

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Bisher war es ja so, daß man mit Gas recht gut gefahren ist. Man hatte halt kein kümmern und keinen Zeitaufwand.
Aber es wird nicht billiger....

Gruss
Ben
 

Paulisch

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Bisher war es ja so, daß man mit Gas recht gut gefahren ist. Man hatte halt kein kümmern und keinen Zeitaufwand.
Aber es wird nicht billiger....

Gruss
Ben

Es gibt auch kombinierte Brenner, damit kannst du Holz verheizen und wenn du keine Lust hast auf Gas umstellen. Aber ich glaube Gas möchte in Zukunft niemand mehr verheizen. Meine Heizung ist grade leer und ich denke nicht dran Gas zu kaufen
 

Mitglied 59145

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Sind 17 kw Thermen, im Bürogebäude reicht es gut hin, in der Tischlerei ist die total überdimensioniert. Wahrscheinlich würde eine reichen. Im Bürogebäude normale, ältere Heizungsanlage mit Heizkörpern, schätze 60 Grad. In der Tischlerei deutlich weniger, Betonkernaktiviert.

Edit: was für mich noch interessant ist, wie verträgt sich so ein Holz Vergaser mit Eiche und wie empfindlich reagieren die auf Verunreinigungen wie Metall und Dreck?

Gruss
Ben
 

wasmachen

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Bei Stückholz bräuchtest n ziemlich großen Brenner, könnte mit dem 50Kw schon doof werden.... der brennt ja keine 24/7
Ist auch sehr zeitintensiv...
Bei Hackschnitzel oder sowas könntest mit 35Kw hinkommen, und n großen Puffer.... spreizen von 60-85°.
Hätte auf die schnelle n 3000er Puffer gesagt....
Allerdings: du redest dann von nem Hacker für die Reste, vermutlich Brikettpresse für das Zeug aus der Absaugung.....
Räumlichkeiten hast für sowas?

Um den Invest kannst laaaaange gasen....
 

Johannes

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Hallo Ben,
bei mir auf dem Hof wird ein Großteil der Gebäude mit einer 96kW Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. Die läuft weitgehend selbstständig und man kann bei Bedarf auch Stückholz verbrennen. Einen Hacker gibt es hier nicht, Bäume, Äste etc. werden auf einem Haufen gesammelt und dann kommt ein Lohnhacker mit einem Schlepper und macht an einem halben Tag mal eben 60m³ Hackschnitzel. Wenn nicht genug da ist, werden Hackschnitzel im Sägewerk am Ort zugekauft. Man braucht aber eine Menge Lagerkapazität.

Es grüßt Johannes
 

Dominik Liesenf

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Reine holzvergaserkessel gibt es ab ca 20 kw, dazu min 55ltr Puffer pro kw. Die Späne/Spänebrikettverträglichkeit wäre zu prüfen und vom Hersteller zu bestätigen.
Eta macht sehr coole holzvergaser mit pelletbrenner dran. Eta sh20twin ff.
 

Mitglied 24010 keks

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Ne schnelle billige Lösung für die Schreinerwerkstatt wäre eine Warmluftheizung. Mein Nachbar heizt mit einem 75kW (ich glaube Fabri heißt der Hersteller) eine riesen Halle. Wenn dich das interessiert kann ich aber noch Mal schauen. Die Kosten so ca. 100€ / kW. Den 35er gibt's für 3500€. Dann brauchst bloß noch einen Kamin und fertig. Beim Nachbarn steht der draußen unter einem geschützten Vordach - aller Dreck bleibt draußen.
Ich entsorge meine Späne da drinnen... Ist super - in den großen passt ein ganzer Sack auf einmal rein und sogar noch etwas Holz dazu. :emoji_grin:
Ist halt ein sehr überschaubarer Invest und geht sehr schnell zu installieren.

Gruß Daniel
 

teluke

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Eine Warmluftheizung ist schnell und billig, mehr aber auch nicht.

Eine gute Heizung muss, ganz besonders in hohen Räumen, in der Hauptsache auf Infrarot-Strahlung basieren. Egal ob als Decken/Wand oder Fubbodenheizung.
Insofern ist @benben ja ganz gut aufgestellt.
Es kann ja nur darum gehen den Wärmeenergieerzeuger auszuwechseln oder besser zu ergänzen.
Das kann mit einem Stückholzverbrenner geschehen oder auch mit einer Späne/Pellets Anlage.

Stückholz- und Pellets sind einfacher weil es da am Markt eine große Auswahl gibt.
Bei Spänen sollte das komplizierter und teurer sein weil da eine aufwändigere Rauchgasbehandlung nötig sind.

Das einfachste wäre wohl Stückholz und für die Späne eine entsprechende automatische Briketts-Presse so dass die auch im Stückholzverbrenner genutzt werden können.
Das wäre insgesamt wohl auch das günstigste muss aber manuell bestückt werden, Das sollte aber bei max. ca. 30kW Bedarf kein Problem sein (ca. 9kg Holz/h).
Das würde ich machen, den Gaskessel aber als Ausweichheizung stehen lassen. Nicht jeder hat Lust am 25.12. bei -15°C in die Werkstatt zu fahren um die Beheizung sicherzustellen.

Eine Pelletsanlage funktioniert automatisch, die Späne können zu Pellets gepresst werden. Nur ist damit das Stückholzproblem nicht gelöst.

Ich heize die Werkstatt mit einem Grundofen mit Absorber (mit was auch sonst :emoji_wink:) der eine Deckenheizung antreibt und die Nebenräume mit Heizkörpern heizt.
Der Ofen ist allerdings nicht der Richtige um große Pufferspeicher zu füllen.
Das kann ein entsprechender Stückholzkessel in der Werkstatt besser.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

@teluke bestätigt eigentlich was ich mir dachte.
Späne, Brikettpresse oder Pellets fällt aus. Späne kann ich so entsorgen, Brikettpresse kostet ordentlich Geld und man muss die auch trocken lagern, Pellets machen auch abhängig, Hackschnitzel ebenso.
Holz haben wir eigentlich zu Genüge, klar man muss dann zu Hochzeiten einmal am Tag anheizen. Aber komplett unabhängig und, ausser Invest und Lohn, quasi gratis.

Ich spreche mal mit dem Heizungstypen.

Empfehlungen für die Brenner sind wohl Eta?

Gruss
Ben
 

tomkaes

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wasmachen

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Klär auch das Thema Rauchgasentstaubung.
Das dürfte bei Stückholzfeuerung schwieriger zu händeln sein....
Und dürfte, wenn vll aktuell noch nicht vogeschrieben, spätestens in n paar Jahren auch Nachrüstthema werden...

N Twingerät z.b. vom Eta hat halt den Vorteil, dass für 'Abwesenheitszeit' noch bissl Pellets durchhaust und gut....
 

Micha83

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Wichtig ist großer Pufferspeicher.
So kommst du eventuell auch zwei oder mehr Tage hin.
Wir heizen seit 10 Jahren ein großes Dreifamilien Haus mit einem 40 kw HV von KÖB jetzt Viessmann.
Die hatten glaube ich bis 150 kw im Portfolio.
 

Mitglied 59145

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@tomkaes machst du das auch?

Weserbergland ist ja auch schön :emoji_wink:.

Die Idee die Gasthermen hängen zu lassen finde ich jetzt erstmal nicht schlecht, aber da muss man rechnen. Die müssen ja auch gewartet werden.

Gruss
Ben
 

Holzrad09

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Späne, Brikettpresse oder Pellets fällt aus. Späne kann ich so entsorgen, Brikettpresse kostet ordentlich Geld und man muss die auch trocken lagern, Pellets machen auch abhängig, Hackschnitzel ebenso.
Schon mal über einen Hacker nachgedacht ? https://www.youtube.com/watch?v=ANB0Fc5pdXc
Restholz, Säumlinge, Paletten kleingehäckselt und mit zu den Spänen gesaugt und von da aus automatisch in die Heizung. Der Hacker läuft doch am Tag nicht länger wie eine Stunde.
Und Späne müssen dann auch nicht mehr entsorgt werden, ist doch anfallendes kostenloses Heizmaterial.
LG
 

uli2003

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Ich bin auch bald dran mit einem neuen Holzvergaser. Aktuell versorge ich mit 50kW ein zweieinhalbgeschossiges Wohnhaus und ca. 700qm Werkstatt inkl. Nebenräume. Die restlichen Gebäude bleiben unbeheizt.
Die Anschaffung einer Brikettieranlage kann sich nur lohnen, wenn man genug eigene Späne hat.
Hacker mit Eintragung in den Ofen ist sehr teuer, und Stückholz erst in Kleinholz zu verwandeln um dann automatisch zu beschicken, ist unglaublich teuer. Da kannst du auch beim Gas bleiben.

Für mich wird es wieder ein Stückholzkessel werden. 3000l Speicher dran, dann klappt das ganz gut. Notstromaggregat - hab ich auch mal drüber nachgedacht, aber wenn der Strom dauerhaft wegbleibt (ohne den auch alternative Heizungen nicht funktionieren) gibt's auch recht kurzfristig kein Benzin mehr für das Aggregat. Ärgerlicher als die Heizung ist bei uns dann eher die ausgefallene Wasserversorgung.
 
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