Drehstrom in der Werkstatt

Ikarusflug

ww-ahorn
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Gerade muss meine Werkstatt neu verkabelt werden und ich dachte, dass ich mir da gleich Drehstrom reinlege, man weiß ja nie was in Zukunft noch kommt (habe bisher kein Drehstromgerät). Jetzt fragte mich der Elektriker ob 16 oder 32 Amper. Ehrlich gesagt keine Ahnung. Was braucht denn sone Hammer Bandsäge/Dickenhobel?

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen?

Beste Grüße

Simon
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin Simon,

wie Carsten bereits schrieb, reichen in einer Hobbywerkstatt 16A. Ich habe bei mir eine Bandsäge, einen Abricht-/Dickenhobel und eine Formatkreissäge als Stationärmaschinen im Einsatz. Jede dieser Maschinen (max. 4kW) kann ich an einer 16A-Absicherung einzeln parallel zur 400V-Absaugung laufen lassen.

Dat Ei
 

netsupervisor

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Ich habe auch nur maximal 4kW Antriebsleistung pro Maschine (Formatkreissäge, Fräse, KSM, Absaugung, Bandsäge usw.).
Es befinden sich 6x CEE 16A Dosen in der Werkstatt. Diese sind alle über einen gemeinsamen Automat mit 16A abgesichert. Mehr als drei Maschinen (zB. Fräse, Vorschub und Absaugung) laufen nie gleichzeitig.
 

catalano

ww-ahorn
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Moin Simon,
wie die anderen schon schreiben reichen 16A normalerweise aus, auch vor dem Hintergrund, dass im Hobbybereich ja normalerweise die Maschinen auch nicht parallel betrieben werden, sondern immer nur eine gleichzeitig. Bei mir habe ich in der Werkstatt eine Unterverteilung gesetzt und dort eine Anlaufautomatik für die Absaugung integriert. Im Rahmen meiner Umbauarbeiten habe ich dann auch noch einen Hauptschalter für die Maschinenstromkreise gesetzt.
 

Grisuspeedy

ww-pappel
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Es ist ja eigentlich schon (fast) alles gesagt zu diesem Thema, nur 2 Dinge: die 16 oder 32 Ampere Sicherungen richten sich nach der geforderten Stromaufnahme und somit nach dem minimal geforderten Leitungsquerschnitt. Bei 16 Ampere 1.5mm² hier Minium, 2.5mm² natürlich besser (pro Ader). Wenn du 32 Ampere "sinnvoll" weiterleiten und verwenden möchtest, brauchst du nachher Minimum z.B. 5x6mm² Querschnitt (je nach Norm) und das ist dann schon ein ganz ordentliches Kabel, das du verlegen musst.

Zum erwähnten Anlaufstrom bei solchen Maschinen: Ich habe eine Felder KF500, eine Felder Bandsäge und jetzt kaufe ich mir noch eine Hammer A3-41. Angefangen hat's mit der KF500, die bei Kreissägebetrieb beim Einschalten immer so schön "gekracht" hat, die fuhr ja Vollgas los, Der habe ich einen Softstarter von Peter Electronic spendiert, Kosten vor einem halben Jahr ca. 200€. Einstweilen habe ich der Bandsäge das gleiche Glück beschert. Schont den Motor, Keilriemen, Lager und mein Ohr.

Einbauzeit: 1/2 Stunde, wenn man weiß, wo man zwicken muss.

LG Christoph

ps: ich habe noch ein Single Line angehängt, ist wirklich keine Hexerei
 

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Time_to_wonder

ww-robinie
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Es ist ja eigentlich schon (fast) alles gesagt zu diesem Thema, nur 2 Dinge: die 16 oder 32 Ampere Sicherungen richten sich nach der geforderten Stromaufnahme und somit nach dem minimal geforderten Leitungsquerschnitt. Bei 16 Ampere 1.5mm² hier Minium, 2.5mm² natürlich besser (pro Ader). Wenn du 32 Ampere "sinnvoll" weiterleiten und verwenden möchtest, brauchst du nachher Minimum z.B. 5x6mm² Querschnitt (je nach Norm) und das ist dann schon ein ganz ordentliches Kabel, das du verlegen musst.
Überlassen wir diese Betrachtungen doch bitte lieber dem Elektriker, der die Situation vor Ort kennt. Wenn er als Fachmann (!) so etwas fragt, wird es sicherlich Optionen geben CEE-Steckdosen in 16 oder 32 A einzusetzen.

Pauschalaussagen über Leitungsquerschnitte vereinfachen das Thema allzu stark, da weitere Faktoren, wie Leitungslänge, Verlegeart, Bündelung, Umgebungstemperatur etc. dazukommen. Da kann ein 1,5mm² für 16 A schnell unterdimensieniert sein.
 

dsdommi

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Ich würde wie hier schon erwähnt von der Hauptverteilung mit 32A in die Werkstatt. Da dann Staubsichere Unterverteilung hin und du bist für alle Fälle gerüstet. Die Mehrkosten halten sich im Rahmen und man kann die Unterverteilung entsprechend anpassen.
Denn die 32A sollen ja die Leitung schützen. Nicht die Maschinen
 

fahe

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FI mit der Auslösecharakteristik Typ C
...gibbet nich...:emoji_wink:

Meine Zählervorsicherungen für die ganze Hütte, vulgo: SLS, wie selektiver Leitungsschutzschalter, sind schon "nur" 3x35 A.

Das dürfte bei den meisten Einfamilienhäusern auch Standard sein, wenn nicht gerade Durchlauferhitzer, Wallbox, PV etc. vorhanden sind.

Eine mit einem Neozed-Lasttrennschalter vorgesicherte Leitung - ich denke, es sollten 3x25 A drin sein - geht vom Zählerschrank zur Werkstatt.

In der Unterverteilung dort sind zwei Drehstromkreise a 3x16 A mit jeweils drei CEE-Dosen, vorsorglich über einen Fehlerstromschutzschalter vom Typ B (wegen FU) und drei Wechselstromkreise über einen zusätzlichen Fehlerstromschutzschalter, normaler A-Typ. Ich bin noch nie an Grenzen gestoßen und würde das jederzeit genauso wieder bauen.
 

brubu

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Hallo zusammen
Bei mir käme eine 32 A Zuleitung hin und in der Werkstatt selber würde ein grösserer Baustromverteiler montiert. Kabel zu den Maschinen sauber an die Decke hängen.
Gruss brubu
 

markusonlein

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Hallo,

ich hatte bei der Neuverstromung meines Nebengebäudes, wo auch die Werkstatt drin ist, auch eine 32A Steckdose vorgesehen im Wissen "das brauche ich sicher niemals". Aber die 16mm2 Zuleitung war eh' geplant (man weiß ja nie...) und der zusätzliche Aufwand dadurch gering.
Als ich dann meine Fassade neu verputzen ließ, kam irgendwann die die Frage, ob ich auch einen 32A Anschluss für die Putzpumpe hätte, war das Erstaunen groß "ja sicher, hab ich :emoji_slight_smile:".
Haben ist halt manchmal besser als brauchen :emoji_wink:.

Gruß Markus
 

odul

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...gibbet nich...:emoji_wink:

Meine Zählervorsicherungen für die ganze Hütte, vulgo: SLS, wie selektiver Leitungsschutzschalter, sind schon "nur" 3x35 A.

Das dürfte bei den meisten Einfamilienhäusern auch Standard sein, wenn nicht gerade Durchlauferhitzer, Wallbox, PV etc. vorhanden sind.

Eine mit einem Neozed-Lasttrennschalter vorgesicherte Leitung - ich denke, es sollten 3x25 A drin sein - geht vom Zählerschrank zur Werkstatt.

In der Unterverteilung dort sind zwei Drehstromkreise a 3x16 A mit jeweils drei CEE-Dosen, vorsorglich über einen Fehlerstromschutzschalter vom Typ B (wegen FU) und drei Wechselstromkreise über einen zusätzlichen Fehlerstromschutzschalter, normaler A-Typ. Ich bin noch nie an Grenzen gestoßen und würde das jederzeit genauso wieder bauen.
Meine Hütte ist mit 3 * 63A abgesichert.
 

fahe

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Meine Hütte ist mit 3 * 63A abgesichert.
...Du meinst jetzt aber nicht die NH-Sicherungen im Hausanschlußkasten?
Da habe ich auch größere Sicherungen, sind ja schließlich zwei Zähler, jeweils vorgesichert mit jeweils 3x35 A SLS im Zählerschrank.

Für neues EFH ohne besondere Anforderungen kriegt man hier in der Region 3x35A. Natürlich kann man einen größeren Anschluß ordern.
Wenn man nicht mehr braucht, ist es aber eigentlich doof, genau das zu tun... nicht nur, weil man zumindest hier ab 30 kW auch noch einen Baukostenzuschuss für den über 30 kW liegenden Leistungsanteil zahlen würde.

Nur mal zur Verdeutlichung: Mit dem gleichen Anschluß gab es hier auf dem Grundstück auch mal eine kleine gewerbliche Zylinderschleiferei mit zwei oder drei Leuten.
 

Martin45

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Ja, heute habe ich Dienst, mein Lieber :emoji_wink:
Im Ernst. Oft ergibt sich so ein langer Thread einfach. Aber hier in diesem Fall ist eine klare Frage und direkt eine klare Antwort und dann kommt nurnoch in meinen Augen viel Klein Klein. Dein Fachwissen in dem Bereich in allen Ehren, aber das muss der Laie eh kurz gesagt dem Elektriker überlassen.
Stell dir vor dem Schreiner erzählt der Kunde, wie die Jahresringe zu liegen haben und ob da jetzt die 5x60 oder 5x80er Spax rein sollen...da hat doch der Schreiner schon keinen Bock mehr, bevor er angefangen hat.
 

NiklasAG

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Ja, heute habe ich Dienst, mein Lieber :emoji_wink:
Im Ernst. Oft ergibt sich so ein langer Thread einfach. Aber hier in diesem Fall ist eine klare Frage und direkt eine klare Antwort und dann kommt nurnoch in meinen Augen viel Klein Klein. Dein Fachwissen in dem Bereich in allen Ehren, aber das muss der Laie eh kurz gesagt dem Elektriker überlassen.
Stell dir vor dem Schreiner erzählt der Kunde, wie die Jahresringe zu liegen haben und ob da jetzt die 5x60 oder 5x80er Spax rein sollen...da hat doch der Schreiner schon keinen Bock mehr, bevor er angefangen hat.
Jein. Viele Handwerker, Architekten, Autoverkäufer und Messerschleifer (nicht abschliessend) bieten Dinge die der geneigte Kunde gar nicht braucht/will. Da ist es durchaus auch sinnvoll zu wissen, was es als Alternativen zu dem was man sich vorgestellt hat gibt, was die Vor- und Nachteile sind und ob einem das bei seinem Vorhaben nutzt.
Mir wurden schon oft Dinge offeriert "einfach um noch eine Idee einzubringen", "warum nicht vielleicht..?".
Wer weiss was er will spart Geld. Viel Geld.
Und da zurzeit anscheinend noch immer viele Handwerker viel zu tun haben, wollen sie dann auch auf jeder Baustelle möglichst viel verdienen und sind nicht wie zu anderen Zeiten froh Aufträge zu haben.
 

fahe

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Im Ernst. Oft ergibt sich so ein langer Thread einfach.
aber das muss der Laie eh kurz gesagt dem Elektriker überlassen.
Jain. In der Regel neigen die Threads dazu, in immer phantastischere Wunschregionen aufzusteigen. Am Ende meint der Fragende, der eine 0815-Tauchsäge suchte, manchmal selbst, es gäbe kein Leben ohne Formatkreissäge. Dem wollte ich nur etwas entgegenwirken.

Es hat in der Tat nichts mehr mit der Eingangsfrage zu tun, wenn @odul stolz(?) verkündet, seine Hütte sei mit 3x63 A abgesichert (unabhängig davon, dass wir noch nicht wissen ob nur im Hausanschlusskasten der Sc****z so lang ist die Sicherungen so groß bemessen sind:emoji_wink:)

Meine Einlassung, dass es in meinem Grundstück - zwei Wohnungen, ein Werkstattgebäude (in dem sich, wie geschrieben, sogar einmal eine gewerbliche Werkstatt befand) - nur zwei mit jeweils 3x35 A vorgesicherte Zähler gibt, sollte die Relationen etwas gerade rücken.

Es kamen ja auch schon andere - imho eher schräge - Argumente.

Wenn man einmal im Leben eine 32er CCE-Dose für die Fassadenputzer braucht, setzt einem die der freundliche Elektriker kurz provisorisch in Zählerschranknähe. Wird trotzdem eng mit dem Gänsebraten und der Mutti unter der Dusche am Durchgangserhitzer, wenn Vorsicherung wie bei mir...:emoji_wink:

Wenn man wie @schrauber-at-work eine gutausgestattete Metallwerkstatt mit Hebebühne und Gedöhns hat, lohnt sich sicher auch eine fettere Zuleitung.

Wenn die Eingangsfrage davon ausgeht, dass in der - dann mit Sicherheit: eher überschaubaren Hobbywerkstatt - bisher nicht einmal Drehstrom lag, muss man es nicht ausufern lassen.
 
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