Ölen von Arbeitsplatte

tiepel

ww-robinie
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Osmo TopOil als Öl-Wachs-Anstrich auf einer Arbeitsplatte ist wirklich ganz, ganz grober Unfug!

Hi,
Jörg hat es ja auch schon geschrieben.
Die Begründung musst Du bringen.
Auf der Osmo Seite:
https://www.osmo.de/farbe/farbe-fuer-den-innenbereich/anstriche-fuer-arbeitsplatten/topoil
steht, Zitat::
"Osmo TopOil ist ideal für den Schutz von Möbeloberflächen und Arbeitsplatten aus Massivholz oder Leimholz (z. B. Küchenarbeitsplatten, Schreibtische, Regale, etc.) im Innenbereich. Ebenfalls geeignet für Kork und OSB"
Dass Osmo groben Unfug verkauft, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Gruß Reimund
 

Schraubzwinge894

ww-birke
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Osmo topoil ist ja auch keine klassisches hartwachsöl (Härtendes Öl, z.B. Leinöl) und Wachs (Bienen, Canauba,...) sondern wenn ich das richtig verstanden habe, ein Öl mit verharzenden Zusätzen, was dann eher einer lackschicht, als Wachs gleich kommt.
Mit dem großen Vorteil der relativ leichten Verarbeitung und dem Beheben von Schäden durch weiteres Olen.

Für klassische Hartwachse gelten die oben gemachten Aussagen bezüglich geringerer Strapazierfähigkeit sicherlich.
 

MarcBerlin

ww-eiche
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Ihr habt recht, wenn ich mich so dezidiert äußere ("grober Unfug") muss ich das schon auch begründen.

Dass Osmo durchaus in der Lage ist, großen Mist zu erzählen, wenn es darum geht, ihre Produkte an den Mann zu bringen, habe ich im professionellen Bereich schon sehr lebhaft am eigenen Leib erfahren.

Ich verspreche, hier noch etwas zum Thema nachzutragen, aber ich brauche jetzt mein Nickerchen. Ein wenig habe ich meine Erkenntnisse zum Thema letztens hier ab Post #6 erläutert. Bis ich die Zeit für einen ausführlichen Beitrag habe, könnt ihr Euch ja mal darüber austauschen, warum man überhaupt bestimmte Holz-Oberflächen ölt anstatt sie zu lackieren und in wiefern es sinnvoll ist, aus Ölen Lacke zu machen. Stichworte wären "Imprägnierung", "Renovierbarkeit" bzw. "Reparatur" "Pflege" "Patina" etc.
Melde mich wieder!
 

Lorenzo

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Dass Osmo durchaus in der Lage ist, großen Mist zu erzählen, wenn es darum geht, ihre Produkte an den Mann zu bringen, habe ich im professionellen Bereich schon sehr lebhaft am eigenen Leib erfahren.
Das Zeug ist keine Bodylotion, das soll aufs Holz.
Und du schreibst gern große Worte, und hinterher relativiert sich das dann durch andersartige Erfahrungen. Wähle doch deine Worte bitte etwas weniger drastisch.
Osmo Top Oil ist eine Oberfläche die sehr leicht in der Anwendung, mit mehreren Aufträgen sehr haltbar und leicht nachzupflegen ist. Wenn man nichts gegen ein Produkt hat das schichtbildend ist, ist das ein ziemlich anwenderfreundliches.
 

Alceste

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Osmo Top Oil ist eine Oberfläche die sehr leicht in der Anwendung, mit mehreren Aufträgen sehr haltbar und leicht nachzupflegen ist. Wenn man nichts gegen ein Produkt hat das schichtbildend ist, ist das ein ziemlich anwenderfreundliches.

sehe ich genauso und habe es auf Anraten eines befreundeten Schreinermeisters angewandt bei einer Küche die ich für eine Freundin gebaut habe. Die Freundin ist sicher kein Putzteufel und als ich vorgestern mal wieder zu Besuch war, war die Arbeitsplatte top (sie selbst hatte da Befürchtungen, dass die in kürzester Zeit runtergerockt wäre).
 

WinfriedM

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Was das "waschen" bei einer Eiche Arbeitsplatte angeht: Man muss das nicht und es verbessert eher marginal die Situation. Was man wissen muss: Die Gerbsäure der Eiche kann zu Trocknungsverzögerungen sorgen. Dann trocknet das Öl deutlich langsamer, was sonst in 1 Tag oberflächlich trocken ist, dauert dann 3-4 Tage.
 

Time_to_wonder

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Bis ich die Zeit für einen ausführlichen Beitrag habe, könnt ihr Euch ja mal darüber austauschen, …

„Vielen Dank“ für Deine großartigen Tipps, was wir hier diskutieren sollen, aber ich glaube, Du bist hier nicht der Seminarleiter, Forumsvorsitzende oder gar der Threadersteller. Oder schreiben wir bei Dir demnächst einen GLN zu dem Thema?

Im Übrigen empfehle ich zum „Themenvorschlag“ mal die Forumssuche, das wurde schon reichlich besprochen. Gute Nacht!
 

flüsterholz

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Ein wenig kann ich zu dem Thema Öle, Harze und Wachse evtl. beitragen. Aber auch gleich mit der Einschränkung, nur für traditionelle Rezepturen, Anfertigungen. Was in heutigen Produkten teilweise drin ist, da kann ich oft auch nur spekulieren, welchen Zweck das hat.
Neben den Sanderak- und Schellackpolituren mussten wir während der Ausbildung auch die Firnisse, Hartöle und Wachse selber herstellen.
Öle, denke ich, sind soweit klar. Firnisse sind in erster Linie Harze, die in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst werden. Meist Alkohol oder Balsamterpentinöl. Kennt man am ehesten von Ölgemälden, aber auch auf Möbeln wurde das angewandt, z.B. als letzte Schutzschicht über Maserierungen.
Bei Hartölen werden dem entprechendem Öl noch Harze hinzugefügt. Entweder direkt darin gelöst oder über das Balsamterpentinöl. Meist Dammar, Mastix für eine höhere Abriebfestigkeit und Kolophonium für bessere Wasserbeständigkeit.
Das gleiche bei Hartwachsen.
Weiterhin kann aber auch durch die Wahl geeigneter Wachse oder Öle die Oberfläche schon widerstandsfähiger gemacht werden. Bei Ölen z.B. Tungöl, bei Wachsen Carnaubawachs.
Die ersten Lacke auf Öl- und Harzbasis wurden durch "aufkochen" hergestellt. Was das genau ist und wie das gemacht wird, keine Ahnung. Le Tonkinois stellt seine Lacke wohl heute noch so her.

Zum Thema Hartwachsöle kann ich nur spekulieren. Die kamen doch, wenn ich mich richtig erinnere erst in den 90er Jahren auf. Zumindest hatte ich sie vorher nie auf dem Schirm. Bei uns im Betrieb wurde das damals so kommuniziert, dass viele Tischlereien und Restaurationsbetriebe sich ein biologisches Produkt wünschten, dass einfach aufzutragen sei. Thema Kostenersparnis. Ich erinnere mich da noch an ein Wachs-Öl-Produkt der Firma Auro, dass heiß aufgetragen werden sollte. Hat sich nicht durchgesetzt. Danach haben wir auch immer mal mit Hartwachsölen gearbeitet, kamen aber zu dem Schluß, zumindest bei den damals verfügbaren Produkten, dass man nicht die Qualität erreicht, wie bei getrenntem Auftrag von Ölen und Wachsen. Ob das heute auch noch zutrifft kann ich nicht beurteilen, da ich nicht mit HWÖ arbeite.

Gruß Michael
.
 

Jowe

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Ein Super Beitrag Michael. Vielen Dank. Da nehme ich etwas mit.
Ich muss sagen das ich mit dem Auro Pur Solid Ölwachs sehr gute Erfahrungen gemacht habe. (muss nicht mehr erwärmt werden)
Sowohl bei Möbeln als auch bei Fussböden. Meine Eichetreppenstufen habe ich damit behandelt und nach 1 Woche Trockenzeit noch ganz dünn auch von Auro einen Hartwachs drüberpoliertund ich muss sagen das verträgt einiges. Nach 4 Jahren teils intensiver Nutzung durch Bauarbeiterschuhe und Kinder,Katzen immer noch super.
Ich meine mich auch zu erinnern das der Aurosupport mir damals sagte das das Produkt bei Ikea Saarbrücken auf die Treppe gekommen ist.Das wäre sozusagen der Ritterschlag. Aber im Gegensatz zu Lack braucht es natürlich eine gewisse Zeit zum härten.
 

flüsterholz

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Das hört sich ja vielversprechend an. Meine Treppe hätte es so langsam, nach über 20 Jahren, auch mal wieder nötig. Die langen Trocknungszeiten haben mich aber immer davon abgehalten. Beim ersten Mal hab ich nur jede 2.Stufe gemacht und dann nach 3 Wochen erst die Zwischenstufen. Ab einem gewissen Alter wird das dann aber doch schwieriger nur jede 2. Stufe zu nehmen. Wie sind denn deine Erfahrungen bzgl. der Trocknungszeiten beim Pur Solid Ölwachs?
Der TE möge mir diesen kleinen Exkurs verzeihen.
Gruß Michael
 

Jowe

ww-robinie
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Also, wenn Du es für Möbel benutzt und nach Überstandabnahme einpolierst sind 1-2 Tage ok. Ne Flasche würde ich dann trotzdem nicht tagelang draufstellen.

Was Boden oder Stufen anbelangt vorsichtig nach 1-2 Tagen Tag mit Socken.

Wie gesagt, ich arbeite sehr gerne damit. Einfach in der Handhabung, läßt sich mit grünemPad super einarbeiten,mit weissem polieren. Hinzu erfüllt es die EN 71 fürKinderspielzeug.
 
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