Record 405 Multi Plane

Hosss

ww-fichte
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Guten Morgen
Ich habe von einem Bekannten obengenannten Hobel geschenkt bekommen, er kann nichts damit anfangen. Es war alles komplett glaube ich, nur keine Beschreibung dabei. Es sind etliche Nut und Federeisen dabei, ebenso Rundstab und Hohlkehleisen, insgesamt 21 Stück. Auch noch verschiedene Anschläge, Paralell, Hohlkehl und Rundstab. Soweit kapiere ich alles, aber wie stellt man das Ganze ein?
Von Veritas gibt es den sogenannten Compination Plane, das scheint eine Weiterentwicklung zu sein.
Für Tips wäre ich dankbar.
 

flüsterholz

ww-robinie
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Moin
Einen interessanten Hobel hast Du da, insbesondere wohl mit vielen Eisen, die es nur als Sonderzubehör gab. Beschreibung ist aus der Ferne etwas schwierig, aber du wohnst leider etwas weit weg. Ich versuch es mal aus der Erinnerung heraus. Ist schon einige Jahre her, dass ich den Hobel in Händen hatte.

Du müsstest 3 Hobelkörper haben. 1. Den Hauptkörper, das ist der mit dem Holzgriff für die rechte Hand.
2. Den Hilfskörper, der hat zur Seite hin eine große Ausbuchtung, der für die Führung des Hobels mit der linken Hand benutzt werden kann.
3. Den Anschlag mit dem aufgeschraubten Knubbel, der auch zur Führung mit der linken Hand benutzt werden kann.

Zu1) Wenn Du jetzt den Hauptkörper am Griff in die Hand nimmst, so, dass sich die Kufe ( die sollte im übrigen keine Macken haben, damit sie gut übers Werkstück gleitet) unten befindet, hast du direkt vor dem Griff, auf der linken Seite, eine doppelte Führung. Dadurch läuft eine Gewindestange mit Teilgewinde von oben nach schräg unten. Zwischen den beiden Führungen befindet sich eine Rändelschraube, mit der du die Gewindestange nach oben und unten bewegen kannst. Am unteren Ende befindet sich nochmal ein kleiner Bolzen, Nippel. Das ist die Vorrichtung, mit der du das eingelegte Hobeleisen nach oben und unten bewegen kannst.

Etwas weiter vorne, unterhalb dieser Vorrichtung, immer noch auf der linken Seite, befindet sich eine schräge Fläche, auf die du das Eisen legst. Diese Eisen haben alle eine kleine Aussparung am oberen Ende. Die muss in den kleinen Bolzen der Vorrichtung, damit du das Eisen rauf und runter bewegen kannst. Auf der rechten Seite des Hauptkörpers befindet sich auf Höhe des eingelegten Hobeleisen eine Schraube, mit der du das Eisen festklemmen oder lösen kannst.

Weiterhin befinden sich auf der rechten Seite noch 2 Schrauben. Hinten am Griff eine Schraube, mit der du das Vorschneidemesser fixierst. Das benötigst du, wenn du quer zur Faser hobelst. Dann sollte es etwas nach unten rausstehen. Vorne befindet sich die Schraube, mit der du die Tiefeneinstellung fixierst. Hier stellst du ein wie tief du z.B. die Nut oder Falz haben möchtest.

Zu 2) Den Hilfskörper benötigst du für die breiteren Hobeleisen. Bei den schmalen Eisen reicht der Hauptkörper, da kann der Hilfskörper sogar hinderlich sein. Am Hilfskörper befindet sich nochmal ein zweiter Tiefenanschlag.

Die Kufen von Haupt- und Hilfskörper sollten möglichst am äußeren Rand des Hobeleisens plaziert werden, ohne seitlich überzustehen. So hast du die beste Unterstützung. Den Sitz des Hauptkörpers und Hilfskörpers verstellst du auf den runden Verbindungsstangen und fixierst sie dann mit den entsprechenden Schrauben.

Zu3) Da brauche ich wohl nichts zu schreiben. Ist, denke ich, selbsterklärend. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte der am Anchlag, in der Mitte links in Hobelrichtung, noch eine Schraube zur Feineinstellung.

Falls noch Fragen offen sind, frag. Könnte heute Abend oder morgen auch noch Bilder vom Veritas, zum besseren Verständnis einstellen. Im Augenblick steht die Werkstatt aber noch voll mit Umzugkartons.

Gruß Michael
 

pedder

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Hobel ohne Feineinstellung stelle ich immer auf ein planes Brett und spanne die Schraube oder den Keil nicht zu stark. Dann mit einem Hämmerchen etwas zustellen, bis erste Späne kommen.
 

Hosss

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Hallo und vielen Dank erstmal. Ich habe jetzt erstmal die Ruhe und das Sauwetter genutzt um alles nochmal zu inzpizieren und zu reinigen. Mehr war eigentlich nicht zu tun. Ist sogar noch alles in der originalen Holzschatulle verpackt, mit ein paar Vorschneidern, Profilschleifstein. Die meisten Messer sind noch scharf!
 

flüsterholz

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Hobel ohne Feineinstellung stelle ich immer auf ein planes Brett und spanne die Schraube oder den Keil nicht zu stark. Dann mit einem Hämmerchen etwas zustellen, bis erste Späne kommen.
Es ging um den Seitenanschlag, der hatte, glaube ich, eine Feineinstellung. Die Eisen kann man bei den Kombihobeln durch die Rändelschraube eigentlich immer gut fein justieren.
 

flüsterholz

ww-robinie
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Was du sicherlich nach einiger Zeit, beim Arbeiten mit dem Hobel merken wirst, ist, dass sich die Schrauben gerne mal lösen. Auch der Sitz des Eisen macht häufiger Probleme. Also immer mal während des Arbeitens nachziehen. Ansonsten macht das Arbeiten mit diesen Hobeln aber wirklich Spaß. Durch die schmalen Eisen ist es auch nicht so anstrengend wie mit Bankhobeln.
Zum richtigen Gebrauch gibt es auch einige deutschsprachige Videos auf YT. Viel Spaß

Gruß Michael
 

Hosss

ww-fichte
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Vielen Dank für die TIPS: Der Veritas ist ja eine Weiterentwicklung, oder? Und auch besser?
 

Lorenzo

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Ich hatte mal nen Stanley Nr 50 und den Veritas mal zum ausprobieren da. Der Veritas ist schon sehr präzise gearbeitet und das macht in der Benutzung und beim Ergebnis schon einen Unterschied. Also ich würde sagen ja, der Veritas ist besser.
Je nach Einsatzhäufigkeit ändert sich aber das Preis-Leistungsverhältnis.. :emoji_wink:
 

flüsterholz

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Vielen Dank für die TIPS: Der Veritas ist ja eine Weiterentwicklung, oder? Und auch besser?
Der ist schon wesentlich robuster und leichter und genauer einstellbar. Aber auch bei dem lösen sich, nicht so häufig, beim Arbeiten die Schrauben. Die Standzeit der Eisen ist halt traumhaft im Vergleich zu Stanley oder Record. Aber die Preise, für ein kleines Eisen über 20€! Da kommt was zusammen. Aber bei mir ersetzt er fast komplett die Oberfräse. Für gelegentlichen Einsatz bist du mit Stanley und Record besser bedient. Wenn es dir dann soviel Spaß macht, damit zu arbeiten wie mir, kannst du ja immer noch aufstocken.
Gruß Michael
 

cyberspoof

ww-kiefer
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Zum Record 405 gibt es ein sehr informatives Video auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=89rM31eJJ4g
Obwohl die Texte/Untertitel in englischer Sprache sind, kann man auch ohne Englischkenntnisse viel erfahren.

Infos zum Hobel gibt es auch hier: https://www.record-planes.com/record-no-405-multi-plane/ und hier: https://www.findmytool.co.uk/record-multi-plane-405-review.php#gsc.tab=0

Anleitungen kann man im Internet finden, z. B. hier: https://archive.org/details/OperatingInstructionsRecordNo405MultiPlane
 
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Hosss

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Guten Morgen
Hat ein wenig gedauert, aber Bilder hab ich endlich. Bis jetzt hab ich alles verstanden, nur das letzte kleine Teil verstehe ich nicht ganz. Das wird doch zwischen dem 2. Anschlag und dem Paralellanschlag geklemmt? Ist das eine Art Gegengewicht?
 

flüsterholz

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Moin
Genau weiß ich es auch nicht. Ich hatte immer vermutet, dass es eine zusätzliche Sicherung ist, damit sich der Anschlag nicht verstellt. Dann müsste es zwischen Anschlag und Hilfskörper kommen, auf den hinteren Rundstab. Aber vielleicht weiß da noch jemand was genaueres.
Da hast du ja ein wunderschönes Werkzeug in Komplettausstattung. Viel Spaß damit.
Gruß Michael
 

Da bin ich

ww-robinie
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Ich versteh diesen cam steady so als zusätzlichen Tiefenabschlag vor dem Parallelanschlag beim nutzen der langen Stangen .
er soll wohl ein schiefes führen vom Hobel verhindern. Eventuell auch ein abrutschen von Anschlag bei dünnen werkstücken.
aber nur so eine Vermutung vom mir, wissen tue ich es nicht.
schöner Hobel in original Kiste , viel Spaß damit
 

Hosss

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Guten Morgen
Da ich leider Extremfrühaufsteher bin, habe ich mich jetzt mit dem Hobel beschäftigt. Es ist ziemlich egal welches Messer ich einspanne, es hat mit der Nut in der Tiefenverstellung ziemlich Spiel, aber auch seitlich. Auch dann wenn ich den Hilfsanschlag ganz ranschiebe.
 

Da bin ich

ww-robinie
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Das Spiel von der Tiefeneinstellung sollte belanglos sein , man stellt doch immer nur von einer Richtung zu.
aber die klemmung vom Messer sollte funktionieren, wurde denn der Konus ,, nachbearbeitet ,,
 

flüsterholz

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Wenn die Klemmung des Eisens funktioniert, sollte das kein Problem sein. Natürlich wird sich das Eisen auch mal etwas verschieben, aber das liegt, bei mir zumindest, meistens an meiner Ungeduld. Etwas dünneren Span abnehmen, mal das Eisen nachschärfen, reicht dann meistens. Astlöcher sind allerdings manchmal etwas problematisch. Auch beim Veritas verschiebt sich mal das Eisen aus oben genannten Gründen. Allerdings ist die Klemmung bei dem etwas wirkungsvoller. Wie schon erwähnt, muss man beim Arbeiten mit diesem Hobel, immer mal wieder den festen Sitz der Schrauben überprüfen.
Gruß Michael
 

Hosss

ww-fichte
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Ich muss mich entschuldigen, ich hatte das mit der Eisenklemmung nicht ganz verstanden. ich dachte das ist nur eine Führung und hatte zu weit rausgedreht. Jetzt hab ich nach rechts, also reingedreht, jetzt wird auch das Eisen schön geklemmt.
Die Eisen hab ich nochmal abgezogen, weniger Spanabnahme eingestellt. Jetzt funktioniert er wirklich gut. Und es ist ein tolles Gefühl wenn es beim Hobeln so richtig zischt wenn auch die Messer richtig scharf sind!
Ich danke Euch nochmals sehr.
 
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