Geölte und gewachste alte Türen weiß streichen

Mullich

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Hallo zusammen,
wir ziehen in eine neue Wohnung, in welche ziemlich alte und schon in die Jahre gekommenen Türen sind. Der Vermieter hatte anfangs gesagt, dass wir die Türen gerne weiß streichen können. Der Hausmeister wiederum hatte bei wohnungsüber gemeint, dass wir wohl kein Glück dabei haben werden. Die Türen sind geölt und gewachst worden und so lange her, sodass es weit ins Holz eingezogen sei und dadurch selbst nach abschleifen kein Lack halten würde.
Nun haben Türen, bzw. Insbesondere die Türrahmen sichtlich Gebrauchsspuren, welche wir gerne irgendwie überarbeiten wollen, idealerweise indem wir die Türen (inklusive Türrahmen) weiß lackieren.

Ich habe nun wirklich gegensätzliche Aussagen gelesen. Die einen meinen, mit gründlich abschleifen, grundieren und verschiedene Lacke auftragen wird's klappen. Die anderen äußern sich ähnlich wie der hausmeister, sprich: keine Chance, selbst mit abschleifen.

Ich will die Kompetenz des Hausmeisters keines Wegs in Frage stellen, er schien seiner Sache schon sicher, aber vielleicht kennt der eine oder andere hier doch Möglichkeiten bzw. Hat praktische Erfahrungen damit gemacht, beim lackieren von geölten und gewachsenen Türen.
Falls es nicht gehen sollte, was hätte ich für Möglichkeiten, die Türen etwas aufzuwerten und aufzuhellen?
Im Anhang habe ich ein paar Bilder von den Türen, für den Fall das einem die Bilder helfen können, die Frage besser zu beantworten.

Ich würde mich über jeden hilfreichen vorschlag freuen.
 

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flüsterholz

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Moin
Ich kenne diese Türen noch aus den 90er Jahren. Die gab es damals, wenn ich mich richtig erinnere, in den Ausführungen "unbehandelt" und " gelaugt und geölt". An zusätzlich gewachst kann ich mich nicht erinnern. Könnte ich aufgrund der Fotos aber auch nicht ausschließen.
Lack wird da tatsächlich schlecht haften. Obwohl, bei den ganzen Neuentwicklungen in letzter Zeit. Vielleicht kennt da jemand anderes aus dem Forum doch einen Lack, der darauf halten würde.
Alternativ könntest du das weiße Dekorwachs von Osmo nehmen. Auf geölt hält das. Auf zusätzlich gewachst habe ich es noch nicht ausprobiert. Müsste aber auch gehen. Die Flächen sollten aber vorher gut gesäubert werden. Ich würde da Stahlwolle Stärke 1 oder 0 probieren. Beim Anschleifen die Fasern der Stahlwolle möglichst quer zur Maserung des Holzes führen.
Gruß Michael
 

IngoS

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Hallo,

habe ähnliche Türen mit weißer lösemittelhaltiger Farbe gestrichen. Hat gut geklappt, wenn leichte Farbdurchschläge bei den Ästen nicht stören.
Anschleifen und probieren.
Eine Garantie für das Gelingen kann dir keiner geben.

Gruß Ingo
 

weissbuche

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Es bleibt nur die Möglichkeit zu testen was funktioniert. Gut anschleifen/reinigen als ersten Schritt. Gegen Farbdurchschläge von Ästen verwendet man Isoliergrund. Diese Grundierung ist die Basis für den neuen Anstrich. Und, wie Ingo schon geschrieben hat, lösemittelhaltige Mittel verwenden, die haften auf unsicheren Untergründen oft deutlich besser.
 

weissbuche

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Auf frisch gewachsten Flächen wohl nicht. Hier liegt das Wachsen ja schon länger zurück und die Flächen müssen geschliffen bzw. gereinigt werden. Ich würden die Flächen mit Verdünnung abwischen. Aber wie immer, das sind Tips aus der Ferne und nach Fotos, also alles unter Vorbehalt. An einer kleinen Stelle ausprobieren ist die einzige Möglichkeit um festzustellen was geht.
Ich glaube auch nicht, daß das Türen aus den 90ern sind. Zu der Zeit wurden Türen nicht mehr ohne Dichtung gebaut und ich erkenne auf den Fotos keine. Schlösser mit eckigem Stulp und verkeilte Zapfen waren schon in meiner Lehrzeit nicht mehr Stand der Technik und das war 20 Jahre vor den 90ern.
 

pedder

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Ich denke auch, die sind eher in den 1990ern abgeschliffen und geölt worden. entsprechend der damaligen Mode.
 

flüsterholz

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Ich glaube auch nicht, daß das Türen aus den 90ern sind. Zu der Zeit wurden Türen nicht mehr ohne Dichtung gebaut und ich erkenne auf den Fotos keine. Schlösser mit eckigem Stulp und verkeilte Zapfen waren schon in meiner Lehrzeit nicht mehr Stand der Technik und das war 20 Jahre vor den 90ern.
Stimmt, du hast recht. Da hab ich nicht genau hingeschaut. Dann könnten die doch gewachst sein
 

pedder

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Bevor sie weiß gesrichen werden, ggf noch über eine Verlängerung nachdenken.
 

carsten

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Hallo

bei einer alten Oberfläche mit Öl und Wachs ist jegliche neue Oberfläche ein kleines Experiment.
Also Versuch und Irrtum. Und nicht eine ganze Türfläche als Versuchsfläche nehmen sondern einen Teilbereich. Unteres Querfries einer Tür die nicht im "Sichtbereich" liegt.
Schleifen mit reichlich Aceton abwaschen und immer wieder frischem ZEWA bis sich das nur noch wenig verfärbt. Sachte schleifen. Als Grundierung auf jeden Fall ein Lack mit stark isolierender Wirkung.
Würde mich entweder vor Ort in einem Fachgeschäft (also nicht Baumarkt) beraten lassen oder bei einem renomierten Hersteller mal anfragen Bsp:
https://www.caparol.de/
https://www.jansen.de/
 

flüsterholz

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Aceton zum Anlösen des Wachses sehe ich eher kritisch. Bei Paraffinwachsen klappt das hervorragend, bei Bienen- oder Carnaubawachsen geht die Wirkung eher gegen Null. Da würde ich zum Anlösen Balsamterpentinöl nehmen. Aber den Geruch möchte ich auch nicht in der Wohnung haben, höchstens mit Gasmaske.
 

WinfriedM

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Würde da ähnlich vorgehen: Zuerst mal anschleifen probieren, Korn 120. Wenn Schleifpapier ständig verklebt, dann erstmal mit einem Lösemittel den möglichen Wachs herunterwaschen. Dann wieder mit schleifen probieren. Zum Schluss würde ich nochmal mit Lösemittel drüber. Lösemittel muss man ausprobieren: Aceton, Waschbenzin, Ethanol, Terpentinersatz oder andere Verdünner.

Bei weiß bieten sich eigentlich die modernen wasserbasierten Lacke an, weil die schön weiß bleiben und nicht vergilben. Aber genau die sind nicht so optimal bei solchen Untergründen. Also braucht es eine geeignet Grundierung. Und da würde ich erstmal Tests mit der Haftung machen. Auftragen, trocknen lassen und mit Duct-Tape mal testen, ob man damit die Grundierung wieder herunterzieht. Falls nicht, dürfte das alles problemlos klappen.

Alternativ könnte man probieren, mit Osmo Dekorwachs Farbton Schnee zu arbeiten. Direkt ohne Grundierung. Oder mit einem klassischen Alkyd-Vorlack und Alkyd Endlack, z.B. Capalac Vorlack und Capalac Seidenweiß.
 

Eder Franz

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@Mullich Ich würde mir nicht diese Arbeit mit den Türen machen. Ich habe das in einigen Wohnungen gemacht. Dort waren die Türen bereits schon gestrichen und ich musste “nur noch“ überstreichen. Selbst das ist viel Arbeit und hat sich am Ende nicht gelohnt. Du hast ungleich mehr Aufwand.
Ich experimentiere gerade mit einer Möbelpflege, die den ursprünglichen Farbton des Holzes wiederherstellt und abgestoßene Stellen im Holz sehr gut kaschiert. Das würde ich mal ausprobieren und versuchen, den Charakter der Türen zu erhalten. Danach kann man die Türen noch einmal wachsen. Hast du ein Foto von einer der störenden Schadstellen?
 

Eder Franz

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Sich die Streicherlaubnis schriftlich vom Vermieter geben lassen!!

Das habe ich als Anwaltsgattin damals natürlich gemacht. Allerdings nutzt das im Streitfall nicht viel, weil in diesen Klauseln meist drin steht, dass die Arbeit „fachmännisch“ ausgeführt werden muss. Zumindest ist das so formuliert, wenn der Vermieter kein Amateur ist. Wenn die Lackierung dann in die Hose geht, wird argumentiert, dass Lack auf Wachs nicht fachmännisch war und der Mieter gegen den Rat des Hausmeisters natürlich völlig „unsachgemäß“ gearbeitet hat.
 

Mullich

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Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Tipps, da ist einiges hilfreiches bei. Ich würde tatsächlich versuchen, eine Türecke mal Testweise Vorzugbearbeiten und gucken ob's klappt. Wenn es tatsächlich hält, muss man sich Sorgen machen, dass es vielleicht nach 3 Monaten anfängt abzublättern?


Alternativ könntest du das weiße Dekorwachs von Osmo nehmen. Auf geölt hält das. Auf zusätzlich gewachst habe ich es noch nicht ausprobiert. Müsste aber auch gehen. Die Flächen sollten aber vorher gut gesäubert werden. Ich würde da Stahlwolle Stärke 1 oder 0 probieren. Beim Anschleifen die Fasern der Stahlwolle möglichst quer zur Maserung des Holzes führen.
Das klingt interessant. Deckt das Dekorwachs auch dunkle Türen weiß? Oder wird's em Ende eher ein grau?

habe ähnliche Türen mit weißer lösemittelhaltiger Farbe gestrichen. Hat gut geklappt, wenn leichte Farbdurchschläge bei den Ästen nicht stören.
Anschleifen und probieren.
Eine Garantie für das Gelingen kann dir keiner geben.
Ich bin leider nicht so bewandert mit lackieren und co. Kannst du vielleicht eine Farbe empfehlen, die du genutzt hast? Würde diese an einer kleinen Stelle mal ausprobieren.

Es bleibt nur die Möglichkeit zu testen was funktioniert. Gut anschleifen/reinigen als ersten Schritt. Gegen Farbdurchschläge von Ästen verwendet man Isoliergrund. Diese Grundierung ist die Basis für den neuen Anstrich.
Was würde ich als Isoliertgrund nehmen und wie lange müsste diese einwirken?

Auf frisch gewachsten Flächen wohl nicht. Hier liegt das Wachsen ja schon länger zurück und die Flächen müssen geschliffen bzw. gereinigt werden. Ich würden die Flächen mit Verdünnung abwischen. Aber wie immer, das sind Tips aus der Ferne und nach Fotos, also alles unter Vorbehalt. An einer kleinen Stelle ausprobieren ist die einzige Möglichkeit um festzustellen was geht.
Ich glaube auch nicht, daß das Türen aus den 90ern sind. Zu der Zeit wurden Türen nicht mehr ohne Dichtung gebaut und ich erkenne auf den Fotos keine. Schlösser mit eckigem Stulp und verkeilte Zapfen waren schon in meiner Lehrzeit nicht mehr Stand der Technik und das war 20 Jahre vor den 90ern.
Du hast es richtig erkannt, die Türen haben keine Dichtung, und sehen tatsächlich schon wirklich älter als aus den 90ern aus.
Wie würde ich denn die Oberfläche am besten sauber bekommen und welche Verdünnung würdest du empfehlen?

Bevor sie weiß gesrichen werden, ggf noch über eine Verlängerung nachdenken.
Was genau meinst du mit Verlängerung?
 

Mullich

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Würde da ähnlich vorgehen: Zuerst mal anschleifen probieren, Korn 120. Wenn Schleifpapier ständig verklebt, dann erstmal mit einem Lösemittel den möglichen Wachs herunterwaschen. Dann wieder mit schleifen probieren. Zum Schluss würde ich nochmal mit Lösemittel drüber. Lösemittel muss man ausprobieren: Aceton, Waschbenzin, Ethanol, Terpentinersatz oder andere Verdünner.

Bei weiß bieten sich eigentlich die modernen wasserbasierten Lacke an, weil die schön weiß bleiben und nicht vergilben. Aber genau die sind nicht so optimal bei solchen Untergründen. Also braucht es eine geeignet Grundierung. Und da würde ich erstmal Tests mit der Haftung machen. Auftragen, trocknen lassen und mit Duct-Tape mal testen, ob man damit die Grundierung wieder herunterzieht. Falls nicht, dürfte das alles problemlos klappen.

Alternativ könnte man probieren, mit Osmo Dekorwachs Farbton Schnee zu arbeiten. Direkt ohne Grundierung. Oder mit einem klassischen Alkyd-Vorlack und Alkyd Endlack, z.B. Capalac Vorlack und Capalac Seidenweiß.
Klingt gut, das würde ich tatsächlich so ähnlich probieren. Zum letzten Absatz:
Kannst du nochmal genauer auf vorlack endlack und Co eingehen? Ich kenne mich ehrlich gesagt überhaupt nicht damit aus.


Ich experimentiere gerade mit einer Möbelpflege, die den ursprünglichen Farbton des Holzes wiederherstellt und abgestoßene Stellen im Holz sehr gut kaschiert. Das würde ich mal ausprobieren und versuchen, den Charakter der Türen zu erhalten. Danach kann man die Türen noch einmal wachsen. Hast du ein Foto von einer der störenden Schadstellen?
Ich bin morgen nochmal in der Wohnung, dann kann ich nochmal genaue Fotos von den Türen und den Schadstellen machen.


Sich die Streicherlaubnis schriftlich vom Vermieter geben lassen!!
Die haben wir :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Kannst du nochmal genauer auf vorlack endlack und Co eingehen? Ich kenne mich ehrlich gesagt überhaupt nicht damit aus.
Da gibts eigentlich nicht viel zu erklären. Zuerst der Vorlack, dann der Endlack. Ist eigentlich das gängige Verfahren, wie es Maler seit mindestens 70 Jahren so machen. Schau dir auch die technischen Merkblätter an. Ich verlink dir mal eins:

https://www.caparol.de/caparol_pim_import/caparol_de/products/ti/2620/TI_055_CL.pdf

Zu nahezu jedem Anstrichmaterial gibt es auch technische Merkblätter, wo genau beschrieben wird, wie man damit arbeitet.
 

flüsterholz

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Das klingt interessant. Deckt das Dekorwachs auch dunkle Türen weiß? Oder wird's em Ende eher ein grau?
Ist schon wieder einige Jahre her, dass ich das benutzt habe. Aus der Erinnerung und unter dem Vorbehalt, dass das Produkt heute noch das gleiche ist, nach dem 1.Anstrich konnte man die Holzstruktur noch erahnen, nach dem 2. deckend.
Es gibt Dekorwachs in 2 Ausführungen, transparent und deckend. Ich hatte die deckende Ausführung benutzt. Von der Verarbeitung ist kein großer Unterschied zu Lacken. Ich meine, ich hätte sie sogar als angenehmer empfunden.
Gruß Michael
 

Der alte Wagner

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Ich halte das Vorhaben, gewachste oder geölte Türen mit Lösungsmitteleinsatz in Wohnräumen lackierbar zu machen und dann mit Alkydharzlack zu streichen, gelinde gesagt für Wahnsinn.
 

pedder

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Was genau meinst du mit Verlängerung?
Auf dem Bild ist viel Platz zwischen Tür und Boden. Wenn das im geschlossenen Zustand auch so ist, kann man die Tür vor einem deckenden Anstrich relativ leicht verlängern (Leiste drunter, beihobeln) und so das Schließverhalten so verbessern.
 

flüsterholz

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Den Gestank würd ich mir auch nicht geben. Meine Frau meckert schon immer, wenn ich was in der Werkstatt (Originalton meiner Frau: Hexenküche) zusammenbraue.
 
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