Hallo zusammen,
mein nächstes anstehendes Projekt ist eine Hobelbank, bei der ich mich an der Anarchist’s Workbench von Christopher Schwarz und der von Guido Henn gebauten Roubo-Hobelbank orientiere. Da ich allerdings keinem der beiden Pläne hundertprozentig folge, mache ich mir hinsichtlich der Konstruktion und insbesondere des Arbeitens des Holzes Gedanken und würde gerne auf euer Wissen zurückgreifen, da ich bei meinen letzten beiden Beiträgen viel von euch lernen konnte. Ich habe die Suchfunktion im Forum bereits intensiv genutzt und konnte andere Fragen von mir bereits beantworten. Ein paar sind allerdings geblieben.
Geplant ist eine Hobelbank mit durchgehender Platte (kein Split-Top) und der Beinzange sowie Hinterzange von Benchcrafted. Die Platte soll ca. 2400 mm lang, 700 mm breit und 150 mm dick werden und am Ende der Hinterzange eine Hirnleiste haben.
Das Holz wird morgen geliefert; 19 Bohlen vorgehobelte, besäumte und gedämpfte Buche mit einer Länge von 3050 mm und einer Stärke von 60 mm. Die Breite variiert zwischen 180 mm und 280 mm wobei die meisten Bohlen eine Breite von ca. 230 mm – 250 mm haben. Die Holzfeuchte beträgt derzeit ca. 12 %. Die Luftfeuchtigkeit im Keller beträgt derzeit ca. 65 % – 70 % Ich möchte das Holz in 6 Wochen grob zusägen und eine Woche später verarbeiten.
I. Schwinden des Holzes
Meine Hauptsorge ist das Schwinden und Quellen der Bankplatte in die Breite und der Auswirkung davon auf das Gestell, wenn ich das Gestell wie Schwarz in die Platte einzapfe. Der Keller, in dem das Holz lagern wird und die Hobelbank zumindest für die nächsten Jahre stehen wird, ist nicht klimatisiert. Die Luftfeuchtigkeit schwankt im Regelfall zwischen 55 % im Winter und 70 % im Sommer. In Ausnahmefällen werden auch Werte von 45 % und 80 % erreicht.
Sofern ich die Tabellen für die Holzausgleichsfeuchte richtig verstehe, führt das im Regelfall zu einer Holzfeuchte von ca. 10 % – 13 % und 8,4 % – 16 % in Ausnahmefällen. Das bedeutet daher eine Schwankung der Holzfeuchte von 3 % bzw. 7,6 %.
Das differentielle Schwindmaß von Buche wird in Radialrichtung mit 0,19 % - 0,22 % angegeben, sofern ich es richtig sehe. In Tangentialrichtung mit 0,38 % – 0,44 %. Übertragen auf die oben genannten Schwankungen bei einer Plattenbreite von 700 mm bedeutet das im Regelfall ein maximales Arbeiten von 4,6 mm (radial) bzw. 9,2 mm (tangential). In Ausnahmefällen 11 mm (radial) bzw. 23 mm (tangential).
Die Bohlen sind weder absolute Kernbohlen noch absolute Seitenbohlen, weshalb das tatsächliche Schwindmaß vermutlich irgendwo in der Mitte liegt (Bsp. 0,3 %). Das würde ein maximales Arbeiten von ca. 7 mm (Regelfall) bzw. 16 mm (Ausnahmefall) bedeuten. Das wirkt auf mich relativ viel. Schwarz schreibt zwar auf S. 108 seines Buches, dass dies kein Problem darstelle und zeigt auf S. 111 ein verzogenes, aber wohl funktionales Gestell. Schwarz verwendet allerdings Kiefer, das Schwinden und Quellen wohl besser vertrage.
Für mich leiten sich daraus konkret drei Fragen ab:
1. Stimmen meine Annahmen zum Arbeiten des Holzes oder übersehe ich etwas?
2. Das Gestell entgegen dem Beispiel von Schwarz auch mit oberen Querzargen zu bauen so wie es Guido Henn tut, würde die Platte wohl am Arbeiten hindern und sollte vermieden werden, oder?
3. Wie viele Schrauben sollte ich zur Befestigung der Hirnleiste am Zapfen verwenden? So wie Guido Henn nur 2, obwohl meine Hirnleiste mehr als doppelt so lang ist?
II. Hobeln
Die Länge der geplanten Hobelbank bringt für mich seine eigene Schwierigkeit mit. Zurzeit habe ich eine ca. 1,5 m lange Hobelbank, auf der ich die Bohlen für die Platte wohl nur mühselig per Hand bearbeiten kann. Zur Verfügung steht mir ein kleiner Abricht- und Dickenhobel HC 260 von Elektra Beckum. Meint ihr, dass es grundsätzlich möglich ist, mit der HC 260 2,5 m lange Bohlen abzurichten? Oder wenigstens auf Dicke zu hobeln? Gegebenenfalls unter Verwendung noch anzuschaffender Rollenböcke?
Sobald ich Fotos vom Bau der Hobelbank habe, werde ich sie hier auch einstellen.
Viele Grüße und bereits jetzt vielen Dank
Vilsas
mein nächstes anstehendes Projekt ist eine Hobelbank, bei der ich mich an der Anarchist’s Workbench von Christopher Schwarz und der von Guido Henn gebauten Roubo-Hobelbank orientiere. Da ich allerdings keinem der beiden Pläne hundertprozentig folge, mache ich mir hinsichtlich der Konstruktion und insbesondere des Arbeitens des Holzes Gedanken und würde gerne auf euer Wissen zurückgreifen, da ich bei meinen letzten beiden Beiträgen viel von euch lernen konnte. Ich habe die Suchfunktion im Forum bereits intensiv genutzt und konnte andere Fragen von mir bereits beantworten. Ein paar sind allerdings geblieben.
Geplant ist eine Hobelbank mit durchgehender Platte (kein Split-Top) und der Beinzange sowie Hinterzange von Benchcrafted. Die Platte soll ca. 2400 mm lang, 700 mm breit und 150 mm dick werden und am Ende der Hinterzange eine Hirnleiste haben.
Das Holz wird morgen geliefert; 19 Bohlen vorgehobelte, besäumte und gedämpfte Buche mit einer Länge von 3050 mm und einer Stärke von 60 mm. Die Breite variiert zwischen 180 mm und 280 mm wobei die meisten Bohlen eine Breite von ca. 230 mm – 250 mm haben. Die Holzfeuchte beträgt derzeit ca. 12 %. Die Luftfeuchtigkeit im Keller beträgt derzeit ca. 65 % – 70 % Ich möchte das Holz in 6 Wochen grob zusägen und eine Woche später verarbeiten.
I. Schwinden des Holzes
Meine Hauptsorge ist das Schwinden und Quellen der Bankplatte in die Breite und der Auswirkung davon auf das Gestell, wenn ich das Gestell wie Schwarz in die Platte einzapfe. Der Keller, in dem das Holz lagern wird und die Hobelbank zumindest für die nächsten Jahre stehen wird, ist nicht klimatisiert. Die Luftfeuchtigkeit schwankt im Regelfall zwischen 55 % im Winter und 70 % im Sommer. In Ausnahmefällen werden auch Werte von 45 % und 80 % erreicht.
Sofern ich die Tabellen für die Holzausgleichsfeuchte richtig verstehe, führt das im Regelfall zu einer Holzfeuchte von ca. 10 % – 13 % und 8,4 % – 16 % in Ausnahmefällen. Das bedeutet daher eine Schwankung der Holzfeuchte von 3 % bzw. 7,6 %.
Das differentielle Schwindmaß von Buche wird in Radialrichtung mit 0,19 % - 0,22 % angegeben, sofern ich es richtig sehe. In Tangentialrichtung mit 0,38 % – 0,44 %. Übertragen auf die oben genannten Schwankungen bei einer Plattenbreite von 700 mm bedeutet das im Regelfall ein maximales Arbeiten von 4,6 mm (radial) bzw. 9,2 mm (tangential). In Ausnahmefällen 11 mm (radial) bzw. 23 mm (tangential).
Die Bohlen sind weder absolute Kernbohlen noch absolute Seitenbohlen, weshalb das tatsächliche Schwindmaß vermutlich irgendwo in der Mitte liegt (Bsp. 0,3 %). Das würde ein maximales Arbeiten von ca. 7 mm (Regelfall) bzw. 16 mm (Ausnahmefall) bedeuten. Das wirkt auf mich relativ viel. Schwarz schreibt zwar auf S. 108 seines Buches, dass dies kein Problem darstelle und zeigt auf S. 111 ein verzogenes, aber wohl funktionales Gestell. Schwarz verwendet allerdings Kiefer, das Schwinden und Quellen wohl besser vertrage.
Für mich leiten sich daraus konkret drei Fragen ab:
1. Stimmen meine Annahmen zum Arbeiten des Holzes oder übersehe ich etwas?
2. Das Gestell entgegen dem Beispiel von Schwarz auch mit oberen Querzargen zu bauen so wie es Guido Henn tut, würde die Platte wohl am Arbeiten hindern und sollte vermieden werden, oder?
3. Wie viele Schrauben sollte ich zur Befestigung der Hirnleiste am Zapfen verwenden? So wie Guido Henn nur 2, obwohl meine Hirnleiste mehr als doppelt so lang ist?
II. Hobeln
Die Länge der geplanten Hobelbank bringt für mich seine eigene Schwierigkeit mit. Zurzeit habe ich eine ca. 1,5 m lange Hobelbank, auf der ich die Bohlen für die Platte wohl nur mühselig per Hand bearbeiten kann. Zur Verfügung steht mir ein kleiner Abricht- und Dickenhobel HC 260 von Elektra Beckum. Meint ihr, dass es grundsätzlich möglich ist, mit der HC 260 2,5 m lange Bohlen abzurichten? Oder wenigstens auf Dicke zu hobeln? Gegebenenfalls unter Verwendung noch anzuschaffender Rollenböcke?
Sobald ich Fotos vom Bau der Hobelbank habe, werde ich sie hier auch einstellen.
Viele Grüße und bereits jetzt vielen Dank
Vilsas