Wetterschutz für rissige Fachwerkbalken

Patworker

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Ich suche noch Empfehlungen für den Wetterschutz von rissigen Fachwerkbalken.
Es handelt sich dabei vorwiegend um die Dachkonstruktion eines Holzständerhauses aus den 80ern. Die Balken sind Leimbinder aus Nadelholz. Vom Vorbesitzer würde da wohl mal einige Risse bzw. verwitterte Stellen ausgebessert, teilweise mit einer weißen Spachtelmasse, teilweise mit braunem Silikon. Anschließend würde alles mit schwarzer Farbe gestrichen und sah beim Kauf des Hauses auch wirklich gut aus. 5 Jahre später ist die schwarze Farbe an den Sonne exponierten Stellen rissig und blättert stellenweise ab. Zudem sind Risse aufgetreten, von denen zumindest ein Teil bereits einmal gespachtelt wurde. Vor 3 Jahren habe ich bereits ein Teil der Konstruktion mit Blech bedecken lassen, jedoch nur die am stärksten der Witterung Ober- bzw. Stirnseiten. Ich befürchte mal, dass über kurz oder lang wenig Alternativen zu einer weiteren Abschirmung des Holzes mit Blech bestehen. Allerdings würde ich gerne das Holz noch vor dem Winter wetterfest streichen. Hierzu hätte ich folgende Fragen:
1. In wie fern sollte die Farbe abgetragen werden, vollständig oder nur die losen Stellen.
2. Womit die Farbe am besten abtragen: Winkelschleifer, Bürstenschleifer, Getriebeschleifer und welches Schleifmaterial oder besser gleich die Lackfräse einsetzen?
3. Womit die Risse auffüllen?
4. Welche Farbe oder Lasur würdet ihr für den neuen Anstrich empfehlen?
 

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HolzandMore

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8. Längengrad
Hallo, ich würde gar nichts machen, das ist für Holz völlig normal und von der Statik her unproblematisch was ich sehe.
Ich würde nur was machen wenn es das Auge des Betrachters stören würde.
Blech würde ich schon gar nicht verwenden, da könnte sich Wasser dahinter ansammeln und das Holz schneller vergammeln lassen.
Gruß Andi
 

JayCe

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Moin!

Ich hätte auch gesagt: alles was lose ist muss ab und dann dicke Farbe.

Ich habe letztes Jahr bei mir den Dachüberstand gestrichen mit Consolan Profi und war sehr zufrieden. Nicht verwechseln mit dem Baumarkt Consolan.
Es schmerzt beim kaufen, aber es ist das Geld wert.
 

Patworker

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Vielen Dank für eure Hilfe. Ich befürchte nur, dass das Holz unter der Farbe nicht trocknen kann und bereits in der Vergangenheit einige Schadstellen übertüncht wurden. Als Beispiel der Außenbalken der Garage, sah von außen noch passabel aus. Beim Erneuern habe ich dann das lose Material einfach mit der Hand entfernt und dann hatte der Balken nur noch gut die Hälfte des ursprünglichen Querschnitts.
 

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flüsterholz

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Ich würde sicherheitshalber, wo immer es geht alles abschleifen. Zum einen weißt Du nicht, welche Farbe verwendet wurde und ob sich dann deine Farbe mit der alten verträgt. Zum anderen wirst du so einen besseren Überblick über die bereits entstandenen Schäden bekommen. Insbesondere würde ich mir die Stellen anschauen, wo das Holz Risse oder lose Astlöcher hat. Hier kann Wasser eindringen und Fäulnis entstehen. Am sinnvollsten wäre es das Holz konstruktiv zu schützen. Dachüberstände o.ä. falls möglich. Die Risse mit irgendetwas zu füllen wird nichts bringen, dafür arbeitet Holz im Außenbereich zu sehr. Ich kenne zumindest kein Füllmaterial, dass diese Schwankungen mitmacht.
Als Anstrichmittel im Außenbereich würde ich immer Ölfarbe verwenden. Vorher noch das Holz mit Leinöl grundieren. Ist erstmal die teuerste Farbe, aber über die Jahre rechnet sich das. Sowohl finanziell, als auch vom zukünftigen Arbeitsaufwand.
Aber auch Ölfarbe kann keinen konstruktiven Holzschutz ersetzen.
Gruß Michael
 

IngoS

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Hallo,

wenn Pilze rauskommen, wird es Zeit was auszuwechseln. Der Pfosten wurde ja auch schon zum Teil erneuert.
Statt Fiche, lieber Douglasie, oder Lärche verwenden. Mit Streichen ist da nicht mehr viel zu retten.

Gruß Ingo
 

Patworker

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@michael:
Die Balken sind ja schon unter dem Dach, den Dachüberstand zu erweitern ist auch keine kleine Sache. Das Problem ist eher die exponierte Lage. Daher der Gedanke an eine spätere weitere Abdeckung mit Blech. Das Hauptproblem bei Farbe sehe ich in den hohen Temperaturen im Sommer, da sind schnell mal 60 Grad erreicht. Daher die Überlegung, ob eine Lasur nicht besser wäre.

@Ingo:
Der Garagenpfosten wurde bereits ersetzt, zwar wieder mit Fichte, jedoch mit vollständiger Abdeckung durch Sandwichpaneele. Da kommt jetzt von außen kein Wasser mehr dran.
 

Andreas W.

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Hallo Patworker,

bevor (!) Du startest, würde ich an Deiner Stelle abklären, ob das Holz nicht schon von Pilzen befallen ist und gammelt.
Verdächtige Stellen abklopfen, wenn es dumpf klingt, schaut es nicht mehr gut aus innen drin.
Zum Vergleich - klopfe mal an einem augenscheinlich gesundem Stück Balken, dann weißt Du, wie es klingen sollte.

Anhand Deiner Bilder kann ich die betroffenen Bauteile nicht einschätzen.
Die Holzdimensionen sind auf den Bildern nicht unerheblich.
Wenn Befall an kritischen Stellen, sollte sich das jemand mit Ahnung vor Ort anschauen und ggf. handeln.

Generell:

- Holz als Naturstoff ist vergänglich (sonst könnte man sich vor nicht-zu-Humus-gewordenem-Totholz nicht mehr auf der Welt bewegen);

- dem Wetter ausgesetzte Holzkonstruktionen sind entweder ständig zu überprüfen und zu überarbeiten, erfahrungsgemäß kommt man da nicht hinterher;

- in Risse im Holz kann leicht Wasser eintreten und - vor allem - schlecht abtrocknen, die Folge davon ist Pilzwachstum, das ist der Anfang vom Ende;
klingt etwas fatalistisch, ist aber so;

- dunkle Farbe erhöht bei Sonneneinstrahlung stark die Oberflächentemperatur, das führt zu Spannungen über den Holzquerschnitt;

- die Folge sind Risse im Holz und/oder der Oberflächenbehandlung, was zu weiterem Wasssereintritt und damit zu "schnellerer Vergänglichkeit" führt;

- dunkle Oberfläche ist also eher ungünstig;

- in den 1970er und 80er Jahren waren dunkle Oberflächen schick, ebenso gewagte (dem Wetter ausgesetzte) Holzkonstruktionen;

- Brettschichtholz ("Leimbinder", BSH) ist allermeist aus Fichtenholz hergestellt, das ist nicht sehr witterungsbeständig - speziell nicht sehr beständig gegen den Befall von holzzerstörenden Pilzen;

- dem ist man in der Zeit begegnet, daß abgebundene Konstruktionen kesseldruckimprägniert worden sind, mit den damaligen Mitteln hat man die Lebensdauer der Konstruktion erheblich erhöht;

- aber auch die beste Imprägnierung (= größte Vergiftung des Holzes, damit trotz guter Lebensbedingungen, Pilze schlecht wachsen können), kann nicht dauerhaft gegen die Natur "anstinken", es geht irgendwann "seinen" Weg;

- zumal sich Fichtenholz - verglichen mit Kiefer(nsplint) oder Buchenholz- schlecht imprägnieren läßt (nimmt das "Gift" schlecht an), die Leimfugen sind ebenfalls ein Hindernis für das Holzschutzmittel (gewesen);

Zusammenfassend:
Gewagte Holzkonstruktionen aus Fichtenholz mit dunkler Oberfläche sind eher ungünstig bezogen auf eine lange, sorgenfreie Lebensdauer.

Entweder Holz so verbauen, daß es nicht (dauerhaft nicht/nie!) so feucht werden kann, daß Pilze wachsen ("konstruktiver Holzschutz", und zwar richtig und konsequent angewendet).
Oder Holz durch einen für den Zweck besser geeigneten Baustoff ersetzen.

Leider ist beides mit Aufwand und Kosten verbunden.


Zu Deinen Fragen:

1) eigentlich sollte die ganze dunkle Farbe aus o.g. Gründen runter, den Aufwand mußt Du als potentieller "Runtermacher" abwägen (es muß ja auch irgendwie zum vorhandenem "Rest" passen;
aber auch heller behandeltes Holz reißt bei Sonneneinstrahlung, nur eben etwas weniger;

2) mit dem am besten dafür geeigneten und Dir zur Verfügung stehendem Mittel (schnellster Abtrag, weil: Lebenzeit ist wertvoll, Nerven auch);
Falls Du Dich entschließt, die Farbe zu entfernen, also ein eher grobes Gerät mit gutem Schleifpaper, z.B. ein Rotationsschleifer für die Fläche.
Staub entweder gut absaugen (schlecht mit Winkelschleifer...) oder so arbeiten, daß der Schleifstaub dauerhaft vom "potentiellen Runternacher" weggeblasen wird;

3) entweder mit den Rissen leben, oder Risse ausspänen, also mit eingeleimtem Holz verschließen, vorher dafür sorgen, daß möglichst keine Risse mehr entstehen;
alles andere taugt nicht;
das ist leicht getippt, aber leider sehr aufwendig auszuführen...

4) hier im Forum gibt es einen 1a-Oberflächenexperten - WinfriedM - vielleicht kann er was dazu sagen;
ich habe gute Erfahrungen mit Remmers HK-Lasur gemacht;

Gruß, Andreas
 

Patworker

ww-eiche
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Hallo Andreas,
vielen Dank für die detaillierte Erklärung.

1) Die ganze Dachkonstruktion mit einer helleren Farbe zu streichen ist schon sehr aufwendig, da auch die Blechabdeckungen in Anthrazit gemacht wurden. Wenn die hellere Farbe dann später auch wieder Risse aufweist wird es zäh. Daher der Gedanke die am stärksten exponierten Stellen noch weiter mit Blech abzudecken.

2) An Werkzeug ist so ziemlich alles vorhanden was sich zum Entfernen der Farbe eignen könnte außer einem Gerät zum Trockeneisstrahlen. Am schnellsten geht es vermutlich mit Bürstenschleifer und Drahtbürste oder der Lackfräse. Bei Rotex oder Winkelschleifer hätte ich Bedenken, dass die Farbe das Schleifpapier recht schnell zusetzt.

3) Die Risse als solche stören mich gar nicht, nur der Gedanke, dass bei den horizontalen Rissen Wasser drin stehen bleibt und das Holz zum gammeln bringt. Ich vermute mal, es reicht nicht, wenn ich da nur drüber schleife und anstreiche ohne die Innenseite des Risses gereinigt zu haben. Ein Ausspahnen stelle ich mir bei der Anzahl an Rissen als sehr zeitaufwendig vor

Einige kleinere Stellen an der Unterkante der Stirnseite des Balkens auf dem dritten Bild klingen dumpf.

4) Das wäre natürlich super, einen Hinweis von WinfriedM für die neue Farbe/Lasur zu erhalten.

Grüße Lars
 

K2H

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Das grundlegende Problem sind nicht die Risse im Holz (egal ob vertikal oder horizontale), es ist die Zuschmiererei der Risse mit irgendwelchen filmbildenden Farben/Lacken/Lasuren, oder, schlimmer noch, "Dichtstoffen", wie Acryl, SIlikon und/oder anderen Spachtelmassen.
Behandelt man bewittertes Holz so, dass es immer wieder schnell genug abtrocknen kann, kann es jahrhundertelang immer wieder nass werden, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Wasser das in Risse rein läuft, muss nur wieder raus können. Die muss man nicht zu schmieren ( das hält sowieso nicht auf Dauer).
Pfosten, Sparren, Träger und ähnliche Bauteile sind keine maßhaltigen Bauteile, wie Fenster und Türen. Die kann/darf man nicht mit einander vergleichen, wenn es um deren Oberflächenbeschichtung geht. Wo es selbst bei stark bewitterten Fenster und Türen schon gefährlich ist, diese filmbildend zu beschichten, ist es für Erstgenannte mittel- bis längerfristig gesehen garantiert "tödlich".
Anderes Beispiel: Nicht umsonst werden z. B. die Heustadl auf der Alm im rohen Zustand belassen. So kann das Holz am Besten/Schnellsten rücktrocknen. Und hält deswegen am längsten.
Wenns farbig sein soll: Fachwerkhäuser wurden/werden traditionell mit Öl oder Ölfarbe gestrichen, weil das Öl ins Holz einzieht, aber keinen Film bildet, es nicht abdichtet. Eingedrungenes Wasser kann schnell wieder raus. Die Häuser können mehrere hundert Jahre alt werden.
Vielleicht wäre das eine Option für dich.
 

K2H

ww-robinie
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Jaein. Das Öl zieht, richtig, d. h., nicht zu dick gestrichen, vollständig ins Holz ein. Durch die Oxidation entsteht in der äußeren Faserschicht eine mehr oder minder dicke/tiefe wasserabweisende Zone, die aber dampfdurchlässig ist. Dadurch das das Öl aber in die Poren einzieht, kann sich z. B. durch Risse oder Löcher eingedrungenes Wasser nirgends in solchen Mengen stauen, dass es zu Verrottungsprozessen kommt. Die örtlich begrenzte "Flutung" wird im Holz kapillar verteilt und kann großflächig raus verdunsten. Auch durch nicht verschlossene Risse.
Die auf der Oberfläche haftenden Farbpigmente der Ölfarbe sind kein geschlossener, im Sinne von undurchlässiger, Film.

Edit:
Ums mal andersrum zu sagen: Wenn Ölfarbe einen Film bildet, hat der Anstreicher was falsch gemacht. Ölfarbe ist ja nix anderes wie Öl mit Pigmenten. Bei reinem Öl achtet man ja auch darauf dass keine Pfützen bleiben... die dann einen Film bilden könnten.
 

Fichtenelch

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Gibt's die Möglichkeit das man mal ein Bild sieht von dem kompletten Bau?
Sprich die Bilder aus etwas größere Entfernungen gemacht werden?
Mich würde die Konstruktion im ganzen mal interessieren.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das ich schon Hölzer im Außenbereich gesehen habe die äußerlich gut aussahen und im Inneren total verfault waren.

Daher interessiert mich ein Gesamtbild um zu überblicken wie es mit dem konstruktiven Holzschutz steht.
Ansonsten wurde hier von den Kollegen wie gewohnt alles richtig zusammen getragen falls ich das mal so sagen darf.
 

Patworker

ww-eiche
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@K2H Vielen Dank, eine Ölfarbe oder auch Öl werde ich auf jeden Fall in Betracht ziehen. Ich gehe davon aus, dass es sich um Leinöl handelt. Von der beschriebenen Schutzwirkung hätte ich die als Lasur betrachtet, aber irgendwie scheinen da die Bezeichnungen etwas unscharf definiert zu sein.

@ Fichtenelch: Ich kann gerne morgen ein paar Fotos aus der Distanz nachreichen.
 

Goldfux

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Moin,
K2H hat schon ne Menge Tipps in die richtige Richtung gegeben.
Die alte Oberfläche runterzumachen, ne Wahnsinnsarbeit, die Zeit hätt ich nicht, es geht ja wohl nur um die Optik. Richtig ist, dass das Zuschmieren der Risse kontraproduktiv ist, da wird die Feuchtigkeit eher drunter festgehalten. Ölen als Oberfläche ist schon ok, aber vorher muss das alte Zeug halt weg. Wenn Du Dir das antun willst, dann würche ICH empfehlen nicht zu schleifen, sondern zu hobeln (elektrischer Handhobel), dann musst nicht die ganze Zeit giftigen Feinstaub schlucken weil es vor allem kleine Späne gibt statt Staub...
Die m.E. einzige sinnige Maßnahme ist ggf. die Anwendung des konstruktiver Holzschutz, d.h. Abdecken der Teile die der Hauptwetterseite ausgesetzt sind mit Blech oder ggf. mit geeignetem Holz (Eiche, Lärche, Robinie), dabei unbedingt darauf achten, daß die abgedeckten Teile luftumspült bleiben, dass besonders Hirnholz abgeschirmt wird, dass von den abdeckenden Teilen abtropfendes Wasser gut abfliesst und nicht irgendwo auf eine Schwachstelle tropft. horizontale Abdeckflächen vermeiden, immer ein Gefälle haben usw.
K2H hats schon mit den Almhütten angedeutet, ich bin in der Schweiz aufgewachsen, da gibts im Berner Oberland heute noch Höfe die 400 Jahre alt sind aus Holz gebaut, ohne jede Imprägnierung außer konstruktivem Holzschutz (und vielleicht bissl mehr UV und Wind als hier bei uns, aber sei es drum, das Prinzip ist: Vermeidung dass das Holz überhaupt erst feucht wird, und wenn, dass es gut wieder abtrocknen kann. Wenn Dir das gelingt bist Du auf der Zielgeraden.
Gruß, Tobias
 

fahe

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Ums mal andersrum zu sagen: Wenn Ölfarbe einen Film bildet, hat der Anstreicher was falsch gemacht.
Ölfarbe bildet sehr wohl einen Film. Deshalb werden für klassisch eingesumpfte Ölfarben auch Standöle - vulgo für vorpolymerisierte Öle - benutzt. Habe ich hier unlängst auch schon einmal wieder einmal geschrieben.

Die filmbildende Schicht solcher Standölfarben ist aber deutlich weniger dampfdiffusionsdicht als die neuzeitlicher Farben. Deshalb kann ein im Holz entstehender Dampfdruck entweichen ohne - wie bei neuzeitlichen Farben - zum Absprengen/Abblättern der Farbschicht zu führen.

Ein vernünftiger Ölfarbenaufbau beginnt aber natürlich eher - am besten mit sikkativfreiem Lackleinöl. Frisches Holz behandel ich damit, bis davon nichts mehr aufgenommen wird. Das polymerisiert dann im Holz auch nicht wirklich, sondern bleibt zumindest teilweise flüssig und lässt keinen Platz für Wasser in flüssiger Form.

So hab' ich das vor vielen Jahren gelernt... und so habe ich vor vielen Jahren schon mit einiger Begeisterung Ölfarben eingesumpft.
 

Patworker

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Ich sehe, ein Anstrich mit Leinöl bzw. Ölfarbe scheint das Mittel der Wahl zu sein. Statt Hobel würde ich die Lackfräse in Erwägung ziehen, da man mit dieser schöner in die Winkel kommt. Was mache ich dann mit den Rissen? Wenn da teilweise noch Spachtel oder Silikon drin in ist rausstechen oder fräsen oder nur Ölfarbe reinpinseln?

Wie versprochen noch ein paar Bilder aus größer Distanz herausgezoomt vom Dachwinkel auf der rechten Seite. Es geht vor allem um die Dachbalken, der untere Balkon ist leider von der Substanz bereits so mitgenommen, dass er in drei bis vier Jahren komplett ersetzt wird.
 

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Fichtenelch

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Tja das ist so ein Phänomen das ich nie richtig verstehen werde.
Die Sparren sind bündig mit den Traghölzern, diese rücke ich immer 5 cm ein damit ich noch etwas Vorholz habe.
Keine gestuzten Ecken, weder bei den Traghölzern noch bei den Sparren.
Keine gefasten Ecken, nirgends!
Die Blechverkleidungen sind stellenweise genauso groß wie die abzudeckenden Flächen.
Das Blech wird in der Regel umlaufend c.a. 1cm größer gemacht damit eine Tropfkante vor dem Holz entsteht.
Aber ich will natürlich nicht alles schlecht reden.
Farbe runter und Holz überall abklopfen und dann weiter sehen.
Ist viel Arbeit, aber was muss das muss.


Was genau meinst du mit Dachbalken?
Die Sparren?
 

andama

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Ich würde mir überlegen den unteren Balkon komplett zurückzubauen
Wie oft nutzt du den denn?
Gebe @Fichtenelch Recht die Blechabdeckungen sind nicht fachgerecht ausgeführt.
Wenn du da rangehst, hole dir fachmännische Hilfe.
 

Patworker

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@Fichtenelch: ich habe weniger Sorgen um die Pfetten, als um die waagrechten Traghölzer (Pfetten?).
Zur Ehrenrettung des Blechners muss ich sagen, dass die Abdeckungen durchaus größer sind als die abzudeckenden Flächen, vielleicht kommt das auf den Fotos nicht so gut raus?
 

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Patworker

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@andama
Der untere wird tatsächlich nicht so oft genutzt, ist halt sehr praktisch, wenn was am Haus zu machen ist, wie z.B. die außenliegenden Rollädenkästen. Auf der anderen Seite des Hauses war ein Rolladengurt im Dachgeschoss gerissen. Auf 6m Höhe mit einer Leiter die 4m lange, 20cm Breite und 2cm starke Tropenholzfrontplatte abzunehmen war sagen wir mal ein begrenztes Vergnügen.
Der untere Balkon ist nicht sehr langlebig gemacht, die Schrauben sind so tief in die Nuten des Bangirai reingedreht, dass beim Lösen ganze Teile der Oberfläche ausbrechen. Zudem wurde das Bangkirai einfach auf die Fichtenholzunterkonstruktion draufgeschraubt, ohne Teerpappe dazwischen. Daher der Gedanke, den unteren Balkon in drei bis vier Jahren durch eine Stahlkonstruktion zu ersetzen.
 
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