Maschinenöl auf Eichedielen

Kaschinerl

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Hallo zusammen,
wir haben gerade einen alten Dielenboden ergattern können.
Dieser Boden war in einer Schreinerei verbaut und etliche von den Dielen sind getränkt mit Maschinenöl. Erster Gedanke war, dass man die abhobeln kann und damit auch Verfärbung und Gestank verschwinden.
Aber ... Lohnt sich der Aufwand wirklich? Die Verfärbung ist oberflächlich, die verschwindet natürlich mit dem Hobeln. Aber wie ist das mit dem Geruch - und dem Ausdünsten von Schadstoffen? Der Boden sollte unter Anderem in der Küche verbaut werden ...

Wäre schön, wenn jemand was dazu sagen könnt, der sich auskennt.
 

Martin45

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Ölgetränkt schließt abhobeln eigentlich aus. Viel Öl über lange Zeit (z.B. Maschine mit unbemerktem Defekt) zieht sehr tief ein. Öl mal ausgelaufen und wieder aufgenommen gibt auch Flecken, kann man abschleifen oder abhobeln.
Ich würde die öligen aussortieren.
 

depitter

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ist es denn Maschinenöl? Ich hatte früher auch Holzboden und in einer Ecke immer meinen geölten Hölzer zum ziehen hingestellt.
Da war auch voller Öl nachher, war aber egal oder sogar gut weil besser geschützt.
Müsste man aber dann riechen können denke ich.
 

Kaschinerl

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ist es denn Maschinenöl? Ich hatte früher auch Holzboden und in einer Ecke immer meinen geölten Hölzer zum ziehen hingestellt.
Da war auch voller Öl nachher, war aber egal oder sogar gut weil besser geschützt.
Müsste man aber dann riechen können denke ich.
Ja, ist leider definitiv ausgelaufenes Maschinenöl.
 

Farmer308

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Moin,
Eiche ist ja sehr grobporig, deshalb kann das Öl sehr gut tief einziehen. Ich würde mal versuchen ein Brett mit Holzöl zu behandeln um zu sehen wie es sich dann verhält. Das mögliche Geruchsproblem wird man dadurch nicht in den Griff bekommen.
 

brubu

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Dieser Boden war in einer Schreinerei verbaut und etliche von den Dielen sind getränkt mit Maschinenöl. Erster Gedanke war, dass man die abhobeln kann und damit auch Verfärbung und Gestank verschwinden.
Hallo
Ich kann dir nur sagen wie es bei uns ist. Solches Holz gilt als Altholz und darf nur in Altholzfeuerungen oder Kehrichtverbrennungsanlagen entsorgt werden. Ob es "gesund" sein soll solches Material in Wohnhäuser einzubauen weiss ich nicht. Ev. wurden in dieser Schreinerei noch ganz andere Stoffe verschüttet wie Holzschutzmittel, Imprägnierungen etc. und die waren früher eher wirkungsvoller als heute. Anders ausgedrückt giftiger.
Fazit: Wir wissen nicht wie "gesund" das Material ist, also würde ich es höchstens in einem Lagerschuppen o.ä. einbauen.
Gruss brubu
 

Kaschinerl

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Durch den Dickenhobel und 2 mm runter nehmen.
Wie sieht die Rückseite aus.
2mm kommt ungefähr hin, darunter sind keine Verfärbungen mehr. Dickenhobel war der Plan, mir geht's um die Schadstoffe, die evtl tiefer eindringen, als mans sehen kann...
Rückseite sieht genauso aus, Seite auch - mein Mann hat eine Diele aufgeschnitten.
 

Martin45

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Mein Bauchgefühl würde sich da keine Sorgen um den Raum/Boden machen, wenn es abgehobelt und neu verlegt ist.
Ich halte eine Belastung (wenn sie da wäre?!) beim Hobeln für größer, weil da alles äußere Holz mit dem höheren Ölgehalt zerspant wird und die Oberfläche der Späne viel größer, also kann auch mehr freigesetzt werden (wenn was gefährliches vorhanden sein sollte).

Wenn du so kritisch denkst, würde ich mir vor den Ölresten im gehobelten Parkett um die Inhaltsstoffe (Schadstoffe?) im alten Lack Gedanken machen.

Du bist - so lese ich raus - unsicher und wirst dir ewig Gedanken machen. Lass ein Stück in einem Labor untersuchen, dann bist du beruhigt oder bestätigt und hast es schwarz auf weiss. Anders geht es bei diesem Thema nicht sicher. Alles andere sind neben Bauchgefühl nur Wahrscheinlichkeiten.
 

Kaschinerl

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Wie alt ist der Boden denn? Die schlimmsten Schadstoffe wurden ja in den 1980er Jahren verboten, zB PCB im Hydrauliköl. Ab den 90ern wurde es schon deutlich besser.
Gute Frage. Ich behaupte, der ist seit den 70ern mindestens drin. Einzelne Bretter sind irgendwann zwischendurch ersetzt worden durch weicheres Holz, mehr kann ich dazu nicht sagen.
 

SebastianThiel

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wie viele Proben wirst du analysieren lassen ? Eine macht ja gar keinen Sinn, denn wieviele m² sollen in euer Haus oder Wohnung ?
Wie wahrscheinlich ist es, das die eine Probe für den ganzen Boden spricht ?

Sieht schon tief eingezogen aus... Wenn das nicht alles entfernt wird, wird das spätere Finish für den Boden eine totale Katastrophe. Tausende Flecken könnten sichtbar sein.

Wie wollt ihr denn die Falze frei von Öl bekommen ? Wenn die so bleiben, wie viele m² an Fläche kommen dann trotzdem zusammen ? Die sind zwar verdeckt aber hier gilt nicht "was ich nicht sehe, interessiert mich nicht" - oder ?

Also umso mehr ich darüber nachdenke, umso weniger würde ich das alles machen.
 

seschmi

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Ohne Analyse würde ich es auf keinen Fall einbauen - in den 70ern Jahren waren zum Beispiel im Hydrauliköl noch extrem giftige Zusatzstoffe erlaubt, zum Beispiel PCBs, die aus gutem Grund heute weltweit verboten sind. Und in einer Schreinerwerkstatt gibt es schon hydraulische Geräte, und da kann auch mal was auslaufen.

Look und Benutzbarkeit sind halt Geschmackssache - das wird ein Boden mit Rissen, Flecken und Löchern. Ob man sowas in der Küche haben will, muss jeder selbst entscheiden. So wie ich koche, wäre das nichts :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Bei Analysen kannst du nur auf typische Wohnraumgifte untersuchen lassen. Es gibt keine Analyse, die auf alle Schadstoffe prüft. Da wird also nur das geprüft, was typischerweise in Innenräumen zu erwarten ist. Was die da in der Werkstatt alles verwendet haben, weiß man nicht.

Ich kann dir nur raten, von irgendwelchen schadstoffbelasteten Sachen in Innenräumen die Finger zu lassen. Du glaubst nicht, welches Theater man hat, wenn ein Familienmitglied irgendwelche merkwürdigen Symptome entwickelt, die man nicht richtig zuordnen kann. Da fängt man dann an, das halbe Haus wieder auseinanderzunehmen und bleibt ständig in Sorge, dass es nun doch von dies oder jenem kommt, was man verbaut und noch nicht wieder entfernt hat. Irgendwann ist die Ablehnung dem Haus gegenüber so groß, dass man nur noch ausziehen will. Obwohl es real gesehen vielleicht nie die Ursache war. Ganz schnell hat man den Nocebo-Effekt.

Gerade Gerüche sind dafür bekannt, ganz oft Kopfschmerzen und andere Dinge zu produzieren, obwohl sie körperlich gesehen sehr wahrscheinlich nicht ursächlich sind. Da schlägt der Nocebo-Effekt häufig zu.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nocebo-Effekt
 

seschmi

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Da hat Winfried recht - ich habe auch gerade mal geschaut, solche Analysen sind ziemlich teuer. Wenn man da auch nur die wichtigsten Schadstoffe machen lässt, ist das schnell teurer als neues Holz. Oder von einem Händler Altholz kaufen - hier im Forum gab‘s früher Ben, der mit sowas gehandelt hat. Das ist dann Schadstofffrei.

Wenn man alte Eiche übrigens weit genug runterhobelt, sieht die sowieso wie neu aus.
 

Farmer308

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Moin,
Gibt es ein Foto von dem alten Dielenboden? Wenn Du jetzt schon Bedenken hast, frage Dich doch einfach mal was Du bisher investierst hast?
Und was würde ein neuer Boden kosten? Und könntest Du später besser schlafen wenn Du den alten Boden nicht verlegt hättest? Es gibt ja so schlaflose Nächte... Was ist Dir Deine Gesundheit wert und die Deiner Lieben? Manchmal ist der erste Schaden der Beste, dann aber nicht weitertüfteln, meistens wirds doch nur schlimmer... Ich wüsste schon was ich mit den alten Dielen machen würde.
Viele Grüsse
 

Kaschinerl

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@Farmer308
Fotos von einer aufgeschnittenen Diele sind bisschen weiter oben,vom verlegten Boden gibt's keine.
Wir haben heut noch paar qm (ohne Öl) abgeholt. Das reicht definitiv, ohne dass wir die öligen verwenden "müssen". Was mit denen passiert, können wir in aller Ruhe überlegen.
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich traue keinem Altholz, viele Schadstoffe sind unsichtbar. Da würden nur Untersuchungen helfen, aber richtige, nicht solche Hobbytests einer bekannten Firma die auf irgendwas anzeigen. Das gab einmal einen gröberen Streit weil die Teströhrchen nicht vorhandenes Formaldehyd angezeigt haben.
Gruss brubu
 

Manohara

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Wegen der Öl-Flecken ...

wenn das Holz nach dem Einbau auch geölt werden soll, kann ich mir vorstellen, dass man das gernicht mehr sieht. Das könnte man ja testen.

Was die Giftigkeit betriff, kann ich es nicht beurteilen.
Bei so einem Test wird man ja sicher angeben müssen, auf was getestet werden soll ...
 

Martin45

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Ihr macht hier ja einen Wind und glaubt plötzlich nur ans aller Schlechteste.
Es gibt bekannte Giftstoffe dieser Zeit in Lacken, Farben und Ölen und auf die kann man doch stichprobenartig untersuchen. Und zwar in einem der vielen seriösen Labors.

Anders macht das Ben mit seinem Altholz auch nicht.
Dass bei sowas immer ein Restrisiko bleibt, ist klar. Aber wie gesagt, das besteht genauso bei jedem Altholzhändler, egal wie seriös er ist.

Das gab einmal einen gröberen Streit weil die Teströhrchen nicht vorhandenes Formaldehyd angezeigt haben.
Das lässt mich ziemlich kalt, denn 1. sind diese Selbsttests keine wahnsinnig genauen Tests und im übrigen wäre es anders rum wäre viel schlimmer, wenn der Test bei Formaldehyd nix anzeigen würde.
 

clem_l

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Hallo,

rein optisch lässt sich eine evtl. Giftigkeit nicht feststellen, was heißen soll, Holz ohne Ölflecken o. dgl. kann durchaus belastet sein. Sollte es sich bei den auf den Fotos erkennbaren Rückständen wirklich um Öl handeln, dürfte es eher ungiftig sein (oder schon mal etwas von mit Ölen vergifteten Schlossern gehört?).

Sehr lesenswert dazu ist bestimmt der Beitrag von Stiftung Warentest.

Es wird auch auf das Thema Analytik eingegangen. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf die Probenahme und weitere Probenbehandlung vor der eigtl. Analytik zu legen (ausführende Labore dürften hierzu Ratschläge erteilen). Die Preise werden als recht moderat beschrieben, schon ab ca. 100- 200 € erhält man Analytiken.

https://www.test.de/Holzschutz-Altlasten-auf-der-Spur-4508463-0/
 
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