Die Chinesen und Maschinenbau...

HolzandMore

ww-robinie
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Nein, hier kommt kein China-Böller Bashing.
Hatte mir ja mal vor Jahren die Power-Tools Fertigung von Bosch in Echterdingen angesehen, das was ich im Video unten gesehen habe steht dem in keinster weise nach. Höchste Fertigungstiefe, Maximale automatisierte Fertigung. Da kann einem grad Angst werden wie schnell die im Maschinenbau aufgeholt haben. Denke in wenigen Jahren werden wir hier in Europa längst das Nachsehen haben - wenn es denn noch einen Vorteil gibt. Also auf "unser" Made in Germany brauchen wir uns nix mehr einbilden.

 

fOV

ww-fichte
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Denke in wenigen Jahren werden wir hier in Europa längst das Nachsehen haben ....
gegenüber chinesischer Produktivität und Effizienz ist Europa bereits weit hinter China zurückgeblieben. Von Deutschland ganz zu schweigen.
Der Ersatz der Carolabrücke von Dresden hätte in China längst Einweihung gefeiert. Mit einer deutlich besseren Bauqualität.

Meine Partnerin ist beruflich öfters in China in Shenzhen im Bereich IT/SAP unterwegs.
Klar gibt es in China noch genügend unterentwickelte Bereiche. Da die chinesische Regierung mit Plan arbeitet und diesen konsequent verfolgt, werden diese unterentwickelten Bereiche immer kleiner und weniger. Und Projekte werden nicht durch jeden Feldhamster auf Eis gelegt.
Die Versuche der deutschen Automobilindustrie in China Fuß zu fassen, sind kläglich gescheitert. Warum? ganz einfach, chinesische E-Autos sind deutlich günstiger und mindestens gleichwertig oder gar besser. Als Extrem der Xiaomi SU7.
 

KalterBach

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Denke in wenigen Jahren werden wir hier in Europa längst das Nachsehen haben
Sicher in vielen Bereichen.

Zum Glück haben wir das weder kommen sehen noch sehen wir das als Motivation zum Aufbruch.

Demnächst werden wir mit viel Geld auf einen Haufen Dinge, die größtenteils wenig Zukunft haben.
 

HolzandMore

ww-robinie
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Also ich finde das Thema ja schon spannend.
Zum einen billiger "China-Schrott" in unseren Baumärkten, zum anderen hochtechnologische Erzeugnisse.
Ich glaube viele von uns haben da ein ganz falsches Bild von Made in China. "You get what you pay for" ist glaub ich nicht nur ein blöder Spruch hier.
Klar man hätte auch hier in Deutschland eine Corona-Klinik in weniger als 2 Monaten aus dem Boden stampfen können. Man bräuchte nur wieder den verpflichtenden "freiwilligen Arbeitsdienst" einführen, alle Mindeststandards bez. Bezahlung, Arbeitszeiten, Sicherheit, Umweltverträglichkeit etc. abschaffen und so weiter. Aber wir im "Westen" sind dazu schon lange nicht mehr bereit. Ich würde das auch nicht wollen.

Aber man muss schon anerkennen mit welcher Beharrlichkeit die Chinesen ihre Ziele verfolgen, und ich bin sicher die werden die restliche Welt technologisch in nicht entfernter Zukunft überholen.

Aber zu sehr politisieren würde ich das Thema jetzt auch nicht wollen, also bitte.
Gruß Andi
 

fragnix

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Ist letztlich auch keine politische Frage.
Wenn mich jemand überholt, dann muss ich halt mehr Gas geben. Ärmel hochkrempeln lautet die Devise. Oder halt am Essenstisch nur noch Reste bekommen, wenn ich dann mal ankomme.
 

Seanathair

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Ich glaube viele von uns haben da ein ganz falsches Bild von Made in China.
Ich glaube das ist auch nicht anders möglich, da wir nicht Teil der Gesellschaft sind.
...alle Mindeststandards bez. Bezahlung, Arbeitszeiten, Sicherheit, Umweltverträglichkeit etc. abschaffen
Auch das würde ich China nicht pauschal unterstellen. Ich glaube, dass China uns auch bzgl. Umweltschutz überholen wird.
 

hhirte

ww-birke
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Also ich finde das Thema ja schon spannend.
Zum einen billiger "China-Schrott" in unseren Baumärkten, zum anderen hochtechnologische Erzeugnisse.
...
Naja, Schrott wird immer seltener, billig ist es schon.
Habe gerade eine ER32-Spannhülse von Ali geliefert bekommen, die mit 0,003mm Rundlauf beworben wird - für 6€ (inkl. Lieferung).
Zum Messen eingespannt und siehe da - mit dem µm-Puppitast sehe ich gerade mal 1-2µm Rundlauffehler. Sowas kostet hier mal schnell das 5-10 fache.
 

HolzandMore

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Auch das würde ich China nicht pauschal unterstellen. Ich glaube, dass China uns auch bzgl. Umweltschutz überholen wird.
Auch das stimmt natürlich. China ist in allen Belangen ein Superlativ, sowohl in Umweltschutztechnologien als auch in der Umweltverschmutzung. Wäre bei uns ein krasser Gegensatz, in China wohl nicht so.

So wie jeder vierte hier ( laut Umfrage ) im Kriegsfall das Land verlassen würde ....
Echt? hätt ich nicht gedacht. Das erste an das ich für mich denken würde ob ich genügend Pulver, Geschosse und Zünder hätte um Munition wiederzuladen. Aber ich bin da guter Dinge. :emoji_wink:
 

Holzrad09

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Naja, Schrott wird immer seltener,
Diese Billigartikel werden ja nicht hergestellt, weil die Chinesen es nicht besser können, sondern weil es einen Markt dafür gibt.
Würde keiner mehr dieses Penny Purework oder Lidl Parkside Zeugs kaufen, dann würde es auch nicht mehr hergestellt werden.
Das sind aber dann auch genau diese Dinge, die den Chinesen den schlechten Ruf eingebracht haben, billiger Chinamüll, der nichts taugt.
Dass Sie aber auch gute Sachen herstellen können, das steht außer Frage.
LG
 
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HolzandMore

ww-robinie
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Hab ein Mauser 96 von 1898. Vor vielen Jahren mal als man auf dem TÜP Auingen noch schießen konnte auf 300m ein Streukreis mit 15 Schuss über etwa Handteller groß mit Kimme und Korn geschossen. OK, hab recht große Hände. Aber es würde auch heute noch reichen im Notfall. Aber genug über das Thema, es wird sich hoffentlich uns nie stellen.
Gruß Andi
 

Alceste

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Aber man muss schon anerkennen mit welcher Beharrlichkeit die Chinesen ihre Ziele verfolgen, und ich bin sicher die werden die restliche Welt technologisch in nicht entfernter Zukunft überholen.

Was mir an dem Video auffällt ist, dass die Quaselstrippe von Moderator hier im Gegensatz zu seinen anderen Videos keinen Ton mit den Angestellten wechselt... Ein Schelm wer böses denkt.
 

Kerstenk

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Diese Billigartikel werden ja nicht hergestellt, weil die Chinesen es nicht besser können, sondern weil es einen Markt dafür gibt.
Würde keiner mehr dieses Penny Purework oder Lidl Parkside Zeugs kaufen, dann würde es auch nicht mehr hergestellt werden.
Das sind aber dann auch genau diese Dinge, die den Chinesen den schlechten Ruf eingebracht haben, billiger Chinamüll, der nichts taugt.
Dass Sie aber auch gute Sachen herstellen können, das steht außer Frage.
ja man bekommt da auch nur das, was man zahlt. An anderer Stelle wurde was zu Vertrieb gesagt und warum die so günstig sind. Es gibt keine Zwischenhändler, Lidl ist selber der Hersteller (nicht der Fertiger) und somit sind die Preise günstiger. Im Übrigen lassen inzwischen alle Marken in China fertigen, die einen verdienen dann eben was mehr wie andere, ob die deshalb wirklich soviel besser sind? Ich bin mir sicher, dass von dem Band, was da gezeigt wird, so von dem einen oder anderen Markenhersteller, auch runterfallen :emoji_slight_smile:
Wo kamen noch mal die Eierfons und Co, her, die wir alle so schätzen :emoji_wink:
 

Leibhaftiger

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gegenüber chinesischer Produktivität und Effizienz ist Europa bereits weit hinter China zurückgeblieben.

Wäre mir neu, dass die Chinesen eine höhere Produktivität haben wie wir. Die Arbeiten deutlich mehr und sind in manchen Dingen nicht so bürokratisch, aber produktiver (also geleistete Arbeit/Zeit) sind sie meines Wissens nach nicht. In der Automobilindustrie kommen die extrem schnellen Fortschritte unter anderem auch daher, dass dort 2 Schichten á 12 Stunden in der Entwicklung arbeiten. Mit weniger Entscheidungsebenen als in einem deutschen Großkonzern, daher geht das in vielen Dingen schon schneller. Die Frage ist aber, kommt auch das gleiche Ergebnis raus?
...
Die Versuche der deutschen Automobilindustrie in China Fuß zu fassen, sind kläglich gescheitert. Warum? ganz einfach, chinesische E-Autos sind deutlich günstiger und mindestens gleichwertig oder gar besser. Als Extrem der Xiaomi SU7.

Sorry to say: Das ist objektiv nicht richtig. Je nachdem, was man als "gleichwertig" ansieht, sind die chinesischen OEMs weit weg davon. Reine Hardware-Qualität (Verarbeitung, Materialien) können sie mittlerweile sehr gut, da würde ich das gleichwertig unterschreiben. Aber gerade wenn man auf Abstimmung und Applikation schaut (Fahrbarkeit, Assistenzsysteme) ist da noch viel Luft nach oben. Wer die Möglichkeit hat möge gerne mal einen Audi/BMW/Mercedes und im Vergleich dazu einen "gleichwertigen" NIO ET5 ausprobieren. Da liegen in der Abstimmung Welten dazwischen. Und preislich sind die Autos nicht so weit voneinander entfernt.

In China kommt halt viel zusammen, "Buy-Local" ist dort einfach gewünscht, das merken halt die ausländischen Hersteller extrem. Das Thema Elektromobilität ist dort auch etwas komplexer, als es hier in Schlagzeilen immer dargestellt wird.

Ich sehe die Sache nicht so schwarz: Die letzten Jahrzente ging es halt sehr leicht und man hat Kasse gemacht, jetzt wird es etwas schwieriger und man muss sich mehr anstrengen.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Ausserdem könnte man auch die Seriosität dieses Youtuber s anzweifeln...

Wobei, fällt das nicht sowieso in die Kategorie Werbung und Geiz ist geil??
 

Claus P.

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Ich sag nur soviel: Die Chinesen haben eine Langfriststrategie und setzen diese gnadenlos um. Natürlich gibt es Werkzeug oder Handwerkzeug, das nicht unseren Erwartungen entspricht.
Aber:

Milwaukee --> Eigentümer ist TTI und das ist ein chinesisches Unternehmen
KUKA: ehmals das Vorzeigeunternehmen in der Robotik --> Verkauft an China
SANY und Zoomlion: beides die größten Baumaschinenhersteller weltweit, nach Caterpillar und Terex
Hambuger Hafen: ist nur eine Frage der Zeit, bis die Cosco die Mehrheitsanteile übernimmt
Solarpanelproduktion: Wurde in den 90er Jahren durch die Chinesen nach und nach aus Deutschland verdrängt und ist heute komplett in chinesischer Hand

Das was uns in Europa und insbesondere Deutschland auf die Füße fällt ist die Bürokratie und die Vorschriften. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle ob die Vorschriften sinnvoll sind oder nicht. In China interessiert nur was gut ist für das Kollektiv und die Wirtschaft. Bei uns in Deutschland heißt es sehr oft, das geht nicht, das lohnt sich nicht. Die Chinesen interessiert das nicht und machen es einfach, da sie nicht auf kurzfristige Gewinne aus sind, sondern langfristig gewinnorientiert arbeiten und dann aber eine Monopolstellung einnehmen. Bestes Beispiel ist hier die Solarindustrie, wie bereits oben erwähnt.

Das Argument Automobilindustrie ist sehr oft gefallen. Die Zukunft der Automobilindustrie wird in der Elektromobilität liegen. Hier führt kein Weg an der Produktion von Akkus vorbei. Die Chinesen haben bereits in den 80er und 90er Jahren weltweit die großen Vorkommen an seltenen Erden gesichert, die man für Li- Ionen Akkus benötigt. Bis wir in Europa gemerkt haben, dass wir vielleicht auch einen Zugang zu den Rohstoffquellen benötigen um nicht von den Chinesen abhängig zu sein, sind die lukrativen Minen bereits verkauft.

Ich kann mich noch gut erinnern, als in den 70er Jahren die Japaner mit ihren Autos auf den deutschen Markt drängten. Mazda und Toyota bauten damals keine wirklich guten Autos und vom Design ganz zu schweigen. Die deutschen Automobilisten haben alle in den 70ern über die Japaner gelacht. In den 80er Jahren haben die Japaner den Markt dann aufgerollt. Sie haben nur Elektronik verbaut, die zuverlässig war - im Gegensatz zu den großen deutschen Automobilherstellern. Damals wurde die Pannenstatistik angeführt von Toyota und nicht von Mercedes, VW, BMW oder Audi.
Dasgleiche passiert jetzt bei der E- Mobilität ebenfalls, weil wir in Deutschland jahrzehntelang uns auf einer Erfolgswelle ausgeruht haben und verwöhnt sind durch vergangene Erfolge. Insbesondere wir Deutschen fehlt es an der Gier wieder die besten der Welt zu sein und auch dafür zu arbeiten.
Bildungssystem in Deutschland - ohne Worte. Infrastruktur: kaputtgespart, Wirtschaft schrumpft und wandert wegen zu hohen Energie- und Lohnkosten nach USA oder China.
Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.

.... und wir glauben immer noch die Besten zu sein. Weit gefehlt. Wir leben noch von dem was unsere Eltern und Großeltern aufgebaut haben und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Sahnestücke der Wirtschaftunternehmen durch ausländische Investoren ausverkauft werden.

Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich mich bei meinen düsteren Gedanken irre, aber derzeit sehe ich echt keine rosigen Zeiten auf uns zukommen.
 
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Alceste

ww-robinie
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Ich kann mich noch gut erinnern, als in den 70er Jahren die Japaner mit ihren Autos auf den deutschen Markt drängten. Mazda und Toyota bauten damals keine wirklich guten Autos und vom Design ganz zu schweigen. Die deutschen Automobilisten haben alle in den 70ern über die Japaner gelacht. In den 80er Jahren haben die Japaner den Markt dann aufgerollt. Sie haben nur Elektronik verbaut, die zuverlässig war - im Gegensatz zu den großen deutschen Automobilherstellern. Damals wurde die Pannenstatistik angeführt von Toyota und nicht von Mercedes, VW, BMW oder Audi.

Ihr zieht da echt komische Schlüsse aus der Vergangenheit - Damals ist die deutsche Automiobilindustrie nicht krepiert und das wird sie in Zukunft auch nicht.

Dasgleiche passiert jetzt bei der E- Mobilität ebenfalls, weil wir in Deutschland jahrzehntelang uns auf einer Erfolgswelle ausgeruht haben und verwöhnt sind durch vergangene Erfolge. Insbesondere wir Deutschen fehlt es an der Gier wieder die besten der Welt zu sein und auch dafür zu arbeiten.

Dass das verpennt wurde ist aber nicht die Schuld "der" Deutschen oder Europäer. Sondern einer Führungsriege, die nicht in der Lage war Innovationen und gesellschaftliche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen. Und da ist die Automobilindustrie nicht alleine. Der ganze Energiesektor hat da gepennt.
 
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