Förenholz / Kiefernholz - verkaufen oder selbst nutzen?

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Hallo zusammen,

ich habe ein gewisses Luxusproblem und brauche einen Rat - oder aber auch eine kontroverse Diskussion, die mich weiterbringt.

Problembeschreibung:

Ich bin Eigentümer eines kleinen Waldstücks (ca. 2 ha), das ich von meinem Vater vor 30 Jahren übernommen habe. Der Wald ist ein Mischwald aus 50% Kiefern, 20 % Fichte, der Rest teilt sich auf Eiche, Birke, Eberesche, Ahorn auf. Die Kiefern sind zwischen 60 und 80 Jahre alt.
Ich liebe die Waldarbeit und Nachhaltige Bewirtschaftung ist mir sehr wichtig. Mein Vater hat sich - berufsbedingt - nicht sonderlich um den Wald gekümmert. Die letzten 30 / 35 Jahre hab ich versucht einigermaßen Ordnung zu schaffen. 2008 auf 2009 hatten wir sehr viel Schneebruch und so hab ich rund 90 FM aus dem Wald entnommen. Dürrholzen war jedes Jahr obligatorisch. Probleme mit Trockenheit oder auch Käfer hab ich zum Glück eigentlich so gut wie nicht - noch nicht.

Nachdem es zur Zeit bei uns in Bayern für Aufforstungsprogramme und nachhaltigen Waldumbau Förderung gibt hab ich mir gedacht, ich frag mal meinen zuständigen Revierförster, der für Privatwald zuständig ist, was ich mit dem Wald machen soll:

1. Eine Anpflanzung ist nicht erforderlich. Es kommen sehr kleine Eichen nach, die durch Naturverjüngung selbst angeflogen sind. Auch ein paar Kiefern sind dabei. Da auf ich vor 20 Jahren Roteichen auf der Zufahrt zu meinem Haus eine kleine Baumallee aus Roteichen angepflanzt habe und die Eicheln der Roteichen einfach im Wald ausgesäht habe, kommen auch vereinzelt kleine Roteichen. Dort wo lichte Stellen sind kommen auch Fichten - die ich klimabedingt nicht unbedingt fördern möchte. Die Roteichen sollen unbedingt erhalten werden, da sie mit dem küftigen Klima besser zurecht kommen.
2. Trotz der Entnahme vor 15 Jahren steht das Holz relativ dicht, weshalb zu wenig Sonnenlicht für die kleinen Bäumchen übrig bleibt und diese verkümmern.
Deshalb hat mir der Revierförster den Rat gegeben ungefähr 25 FM an Kiefern zu entnehmen.
3. Mein Cousin, der auch etwas von Waldwirschaft versteht, und ich hab mal die Bäume markiert, die entnommen werden sollten, damit das Unterholz mehr Licht bekommt. Nach grober Schätzung sind es tatsächlich so um die 25 bis 30 FM
4. Die Eichen muss ich gegen Wildverbiss schützen, da sonst nichts gescheites daraus wird und der Leittrieb nicht gerade wachsen kann. Mit Verbiss an Fichten oder Kiefern hab ich überhaupt kein Problem, da das Wild nur Eichen verbeißt.
5. Bevor ich mit dem Schutz der Naturverjüngung beginne, muss das Stammholz raus, da der Einzelpflanzenschutz sonst beim Fällen der Bäume entweder entfernt oder beschädigt wird.

So weit so gut.

Mein Problem ist: Was mache ich mit dem Stammholz?

Die kleinsten Stämme haben einen Durchmesser von ungefähr 30 bis 35 cm. Im Mittel sind es Stämme so um die 40 bis 50cm. Alles halbwegs gerades und astfreies Stammholz. Zu Brennholz verarbeiten ware eine himmelschreiende Sünde und kommt nicht in Frage, da durch das Gipfelholz sowieso genug Brennholz anfällt, welches ich selbst verwerten kann.
Verkaufen wäre eine Option, aber das Geld das ich für Stammholz bekomme steht in keinem Verhältnis zu meinem Pflegeaufwand und was meine Vorfahren getan haben, bis das Holz so groß geworden ist. Außerdem kommt mir kein Harvester in den Wald. Die Flurschäden, sind nicht beschreibbar, die diese Maschinen anrichten. Mir widerstrebt einfach ein Verkauf.

Anderseits 25 FM als Bretter, Bohlen und Balken aufzutrennen ergibt eine Menge an Holz, die ich in meinem Leben nie wieder verarbeiten kann. Kiefer ist ein sehr schönes Holz und ich arbeite gerne damit. Aber für Möbel nehme ich lieber Laubholz: Esche, Eiche, Birke, Ahorn oder auch Robinie.

Lagermöglichkeit im Freien für das Bauholz hätte ich schon. Eine (provisorische) Überdachung wäre auch kein Problem. Bekanntlich muss Kiefer nach dem Fällen möglichst schnell aufgetrennt und geschlichtet werden, um Blaufäule im Splint zu vermeiden. Deshalb fälle ich die Bäume auch im Winter um einer Blaufäule zu entgegnen.

Was würdet ihr machen? Stammholz verkaufen oder selbst einschneiden?
Wenn einschneiden was für Formate?

Ich hab schon so viele Scheunen (4 Stück) für mich selbst gebaut, wenn ich noch eine baue, glaube kann ich meine Koffer packen und meine Frau schmeißt mich raus - oder sie geht. Sie erträgt meine ganzen Bauten sowieso nur mit Widerwillen, weil alle Bauten ob kurz oder lang auch erhalten werden müssen.

Momentan stehe ich in dem Dillema und muss noch ein paar Nächte darüber schlafen. Vielleicht kann eine Diskussion für und wider bei einer Entscheidung helfen.
Normalerweise treffe ich Entscheidungen sehr leicht, aber in dem Fall: ich weiß es nicht. Ein für mich nahezu unlösbares Problem und gleicht der Quadratur des Kreises.
Vielen Dank euch allen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Manohara

ww-eiche
Registriert
1. August 2023
Beiträge
330
Ort
Witzenhausen
Nachhaltige Bewirtschaftung ist mir sehr wichtig
das zu lesen macht Freude.
Soweit ich es verstanden habe - ohne viel vom Wald zu verstehen - ist das ökologischste was man tun kann: Alles lassen wie es ist und die Natur machen lassen. ... wie das zum Beispiel im Nationalpark Bayrischen Wald seit 1970 gemacht wird.
"Es sollte ein „Urwald für unsere Kinder und Kindeskinder“ entstehen" ... so werden die Ideengeber zitiert.
Das bringt natürlich null Geld und möglicherweise Ärger mit Leuten, die das für verkehrt halten.
Für "unsere Erde" wäre das aber wunderbar.
Pflanzen und Tiere - die am Aussterben sind - können sich an solchen Plätzen noch am ehesten "halten".

Ich möchte somit - als interessierter Laie - dem Revierförster widersprechen.

Natürlich sind "Finanzen" dabei ein wichtiger Teil und ich verstehe völlig, wenn das "mit einbezogen" werden muss, aber je weiter sich der Klimawandel und alles was damit zusammenhängt, entfalten, um so dringlicher scheinen mir solche Initiativen - die in diesem Fall netterweise vermutlich am wenigesten Arbeit machen würde "und vielleicht die Ehe erhalten?"
Wer hat schon einen eigenen Nationalpark?

Viel Glück und auf eine gute Entscheidung

:emoji_clap:
 
Zuletzt bearbeitet:

hlzbt

ww-esche
Registriert
1. Dezember 2021
Beiträge
474
Ort
irgendwo
So ein Problem hätte ich auch gern:emoji_wink:
Spontanidee: Ich würde, was den Verbleib des Holzes betrifft, prüfen, ob es Werkstätten / Sozialeinrichtungen in der Gegend gibt, die im Möbelbau aktiv sind. Evtl. könnten die das Holz abnehmen und weiterverarbeiten, im Gegenzug könntest du evtl. eine Spendenbescheinigung bekommen.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.237
Ort
vom Lande
Was würdet ihr machen? Stammholz verkaufen oder selbst einschneiden?
Hallo Claus
Wenn Du das Holz selbst nicht nutzen magst, dann verkaufe das Stammholz.
Die kleinsten Stämme haben einen Durchmesser von ungefähr 30 bis 35 cm. Im Mittel sind es Stämme so um die 40 bis 50cm. Alles halbwegs gerades und astfreies Stammholz.
Gerade gewachsene und astfreie Kiefer ist allerdings auch als Bauholz viel zu Schade, aus sowas werden normalerweise Fenster, Türen, Möbel und Treppen gefertigt. Bauholz wäre der Stammbereich vom oberen Drittel oder halt Fichte oder Tanne.
LG
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
1.364
Ort
Lüneburg
Zu Manohara: Umweltschutz und Klimaschutz sind zwei Dinge, gerne auch mal widersprüchlich. Claus Beitrag ist Klimaschutz. Das ist aus Umweltschutzgründen manchmal falsch. Ich bin bei Claus, und halte die Aussage des Nationalparks Bayrischen Wald auch für etwas veraltet.

Zu Claus: Da steckt viel Arbeit drin, weisst Du besser als ich. Wenn Du es wirklich nicht selbst nutzen willst, dann verkaufe es zum Konstruktionsholz-Stämme Preis an jemand anderen. Zum Rausholen das Rückepferd ordern. Den Öko-Aufschlag muss der Käufer schlucken.
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
709
Ort
Mittelfranken
Hallo Claus P.

wenn Du nichts konkretes vorhast, würde ich das Holz verkaufen.
Bauholz einschneiden würde ich ohne Vorhaben und konkrete Holzliste nicht, weil es hinterher eh nicht paßt und Du viel Holz rumliegen hast.

Nimm Kontakt mit der zustândigen Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) oder Waldbesitzervereinigung (WBV) auf, notfalls mustbDu dort für kleines Geld eintreten.

Hier mal der einigermaßen aktuelle Holzmarktbericht, vin da, wo ich wohne:

https://www.fbg-ansbach-fuerth.de/holzvermarktung/holzmarkt/

Demnach bekommst Du etwa 75,-/fm für Kiefernholz.
In Deiner angegebenen Stärke etwas mehr.
Ist das Holz wirklich so gut, wie Du beschreibst, (Lamellenware), kann es aktuell bis knapp unter 100,-/fm gehen.
Da kann man sich als Laie aber sehr tauschen (mit der Einschätzung der Qualitat, meine ich)

Die FBG/WBV übernimmt die Vermarktung für einen kleinen Anteil.
Für einen größeren Anteil ggf. auch Fällung, Aufarbeitung und Rückung, so daß man es überhaupt verkaufen kann.

25 fm sind etwa ein Holzlaster voll, da lohnt auch die Anfahrt.

Gruß, Andreas
 

miho

ww-eiche
Registriert
30. Juni 2012
Beiträge
383
Ort
Erlangen
Vielleicht gibt es bei dir in der Nähe Zimmerer oder Tischler, die sich auf natürliche lokale Materialien spezialisiert haben. Die würden dir vielleicht wenigstens eine angemessene Aufwandsentschädigung zahlen. Ansonsten finde ich die Idee mit der Spende an eine geschützte Werkstatt gut.
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Zum Rausholen das Rückepferd ordern.
Hallo,

Rückepferd hab ich zwar nicht, aber Traktor, Seilwinde, wenn es sein muss auch Rückeanhänger (hat mein Cousn), mehrere Sägen ist alles vorhanden. Normalerweise gehe ich nie ohne Seilwinde und Traktor in den Wald. Ein Baum wird bei mir so gefällt, dass er dahin fällt, wo ich ihn haben will und nicht dahin, wo er gerade fallen würde.
Hänger werden mit dem Seil angehängt ich zwinge den Baum dorthin zu fallen, wo ich ihn haben will. Anschließend Stämme mit dem Seil und Winde aus dem Wald befördert.
So hab ich praktisch den geringsten Schaden.
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
709
Ort
Mittelfranken
Nochwas zum Harvester u.ä. - der käme eh nur, wenn er Platz dafür hätte.
D.h., wenn Dein Wald mit Rückegassen bereits erschloßen wäre.
Auf Wunsch erschließt er Deinen Wald auch, legt also solche Gassen an.
Du verlierst mit den Gassen natürlich Waldfläche, hat aber auch den Vorteil, daß Du Deinen Wald sehr viel besser und damit auch sicherer nutzen kannst.

Generell ver"teufle" ich so etwas wie einen Holzvollernter nicht. Er macht Waldarbeit sehr viel sicherer.

Gruß, Andreas
 

fragnix

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2020
Beiträge
1.364
Ort
Lüneburg
Zu Claus: Das halte ich für normales Handeln.
(Ich kenne auch einen der es anders macht, aber der arbeitet auch beim Landwirt, und meine Meinung zu Landwirt und Forstarbeiten ist nicht sooo gut. "Texas Chainsaw Massacre" nenne ich deren Arbeitsplätze im Wald. Stumpf mit sieben Ebenen, und so etwas. Baum mit Kette an's Auto und Vollgas. Willst Du garnicht alles wissen)
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Demnach bekommst Du etwa 75,-/fm für Kiefernholz.
In Deiner angegebenen Stärke etwas mehr.
Ist das Holz wirklich so gut, wie Du beschreibst, (Lamellenware), kann es aktuell bis knapp unter 100,-/fm gehen.
Die FBG/WBV übernimmt die Vermarktung für einen kleinen Anteil.

An die Waldbauernvereinigung hab ich auch schon gedacht. Fixlängen von 5,1 m wären kein Problem, da ich mit dem Fällen erst im Dez. beginnen will. Mein Cousin hat die Preise halbwegs bestätigt und ist bei der Stammware bei ca. 100 Euro/FM vielleicht auch ein bischen weniger, aber auf keinen Fall 75 Euro/FM. Das wird bei uns in der Oberpfalz schon für Fixlängen Fichte bezahlt und Kiefer wird etwas höher gehandelt.
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Nochwas zum Harvester u.ä. - der käme eh nur, wenn er Platz dafür hätte.
D.h., wenn Dein Wald mit Rückegassen bereits erschloßen wäre.
Auf Wunsch erschließt er Deinen Wald auch, legt also solche Gassen an.
Du verlierst mit den Gassen natürlich Waldfläche, hat aber auch den Vorteil, daß Du Deinen Wald sehr viel besser und damit auch sicherer nutzen kannst.

Generell ver"teufle" ich so etwas wie einen Holzvollernter nicht. Er macht Waldarbeit sehr viel sicherer.

Gruß, Andreas
Absolut richtig und stimme voll zu. Harvester haben ihre Berechtigung und grundsätzlich bin ich bei dir. Die Arbeit wird sicherer, aber so gut erschlossen ist mein Wald nicht wie ein Staatswald. Das will ich auch garnicht.
Würde ich das machen und alle 30m eine Rückegasse anlegen, wird wahrscheinlich aus den 25 FM mindestens 40 bis 50 FM.
Die Naturverjüngung beim Harvestereinsatz scheidet weitgehend aus, da mein Wald nicht dafür vorbereitet ist und zu viele junge Bäume dabei zerstört werden.

Aber wie schon geschrieben, die Gewinnung ist kein Problem, maschinell bin ich gut ausgerüstet und kann die Arbeit selbst ohne größeren Schaden anzurichten erledigen. So macht auch die Naturverjüngung sinn. Ansonsten müsste ich Nachpflanzen und das macht wiederum wirschaftlich keinen sinn.
Mir ist wichtig, dass meine Kinder einen vernünftigen Wald bekommen und damit weiterarbeiten können. Ob sich die ganzen Maßnahmen irgendwann mal rechnen, das weiß sowieso niemand. Wenn ich eine Kosten- Nutzen Rechnung aufstellen würde, dann müsste ich ohnehin gleich von vornherein sagen: lohnt sich nicht, mach ich nicht.
Aber mir gehts nicht ums Geld, sondern dass das Stammholz sinnvoll genutzt wird.


Ich hab ja unter Projekte den Windfang von meinem Cousin vorgestellt. Ich kann den Gedanken etwas komplett aus eigenem Holz zu bauen, die Bretter selbst herzustellen und dann auch noch was sinnvolles zu bauen verstehen. Die Frage der Wirtschaftlichkeit darf man sich nicht stellen. Es ist eigentlich eher die Bestätigung für sich selbst, das richtige getan zu haben und den Rohstoff sinnvoll für sich selbst zu nutzen.
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.596
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Ein Baum wird bei mir so gefällt, dass er dahin fällt, wo ich ihn haben will und nicht dahin, wo er gerade fallen würde.
Na hoffentlich! Alles andere wäre ja doof.
In manchen Abschnitten im Wald meines Vaters muss auch Mal der Greifzug ran (Beim Fällen oder Wurzelstöcke von Windwurf sichern), abgezogen wird auch mit der Winde, im Fall auch der eine oder andere Baumschoner angebracht. Nadelholz haben wir quasi gar nicht. Buche (da warten noch die eine oder andere dürre bzw. Mit abgebrochener Krone diesen Winter), Eiche, Robinie, Wildkirsche, Esche und vereinzelt mal ne Nuss.

Gruß SAW
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
7.596
Alter
45
Ort
Neuenburg am Rhein
Wenn ich eine Kosten- Nutzen Rechnung aufstellen würde, dann müsste ich ohnehin gleich von vornherein sagen: lohnt sich nicht, mach ich nicht.
Das ist so. Selbst mit dem anfallenden Brennholz (wird überwiegend selbst verwertet) wird man nicht reich dabei.
full
 

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
709
Ort
Mittelfranken
Hallo Claus P.,


An die Waldbauernvereinigung hab ich auch schon gedacht. Fixlängen von 5,1 m wären kein Problem, da ich mit dem Fällen erst im Dez. beginnen will. Mein Cousin hat die Preise halbwegs bestätigt und ist bei der Stammware bei ca. 100 Euro/FM vielleicht auch ein bischen weniger, aber auf keinen Fall 75 Euro/FM. Das wird bei uns in der Oberpfalz schon für Fixlängen Fichte bezahlt und Kiefer wird etwas höher gehandelt.

wo ich wohne (Kieferngebiet), kannst Du die Kiefer auch als Langholz vermarkten (theoretisch bis 18 m Länge, praktisch kaum über 14 m), ein guter Teil der (normalen) Qualität geht von hier in die Oberpfalz, nach Regensburg.

Bei uns erlöst man für Fichtenholz in normaler Qualität mehr, als für Kieferholz in der gleichen Qualität.
Fichte wächst einfach dicker und vorallem gerader, man kann den Stamm besser ausnutzen.

Die schlechteren Kiefernstücke werden hier als 3,70 m-Längen zu Paletten und Verpackungsmaterial (~60,-/fm).

Die wirklich guten Teile (wie geschrieben "Lamellenware") werden, wie Holzrad09 schon geschrieben hat, zu Kanteln für Holzfenster.
Da gibt es hier ein Sägewerk in der Nähe, das sich darauf spezialisiert hat.
Das sind dann aber, je nach Baum nur 5 bis 12 m (bei richtig guten Stämmen, mindester oberer Durchmesser >30 cm, das müssen dann bei 12 m schon dicke Kiefern sein).

Gruß, Andreas
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
2.813
Ort
Mittelfranken
Es hilft vielleicht, sich geistig von dem Thema „da steckt viel Arbeit drin“ zu verabschieden. Das ist vorbei, es stimmt auch, die kommt aber auch nicht mehr raus. Das macht es leichter, nach vorne zu schauen und zu überlegen, was es werden soll.

Da hast Du ja schon eine klare Vorstellung: Ein naturverjüngter Laubmischwald. Dann ist klar, dass ein Teil der Kiefern weg muss.

Dass Du sie selbst fällst und rausziehst, hast Du ja auch schon entschieden.

Also geht es nur noch um Aufsägen oder verkaufen. Da würde ich halbe-halbe machen. Wenn Du garnichts behältst, kommt irgendwann der Moment, wo Du denkst: „Hätte ich doch, jetzt könnte ich es brauchen“. Die ganzen 30 fm sind aber auch extrem viel zum Aufstapeln.

Du kannst noch überlegen, ob es sinnvoll ist, was von den Kronen liegen zu lassen, damit es verrottet, und wegen der Tiere. Wird ja jetzt immer öfter gemacht, einen Teil der Biomasse im Wald verrotten zu lassen. Da weiß ich aber nicht, wie kritisch das bei Kiefern wegen Käfern ist - bei Fichte wird ja abgeraten.

Ich persönlich würde noch ein paar Edelhölzer gezielt dazwischen pflanzen, da freut sich ein Nachfahre, wenn er einen Nussbaum oder sowas findet.
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Also geht es nur noch um Aufsägen oder verkaufen. Da würde ich halbe-halbe machen. Wenn Du garnichts behältst, kommt irgendwann der Moment, wo Du denkst: „Hätte ich doch, jetzt könnte ich es brauchen“. Die ganzen 30 fm sind aber auch extrem viel zum Aufstapeln.

Du kannst noch überlegen, ob es sinnvoll ist, was von den Kronen liegen zu lassen, damit es verrottet, und wegen der Tiere. Wird ja jetzt immer öfter gemacht, einen Teil der Biomasse im Wald verrotten zu lassen. Da weiß ich aber nicht, wie kritisch das bei Kiefern wegen Käfern ist - bei Fichte wird ja abgeraten.

Ich persönlich würde noch ein paar Edelhölzer gezielt dazwischen pflanzen, da freut sich ein Nachfahre, wenn er einen Nussbaum oder sowas findet.
Erst mal Danke Euch allen für die guten Ratschläge. Ich hab mich inzwischen - wohl oder übel - mit dem Gedanken angefreundet, wenigstens das Stammholz zu verkaufen.

Einen Teil aufsägen, lohnt nicht. Warum? In meiner Werkstatt liegen bereits 4 oder 5 m³ an Kiefer in Bohlen und Bretter. Momentan ist mein Bedarf gedeckt. Vom Gipfelholz fällt ohnehin noch Brennholz an, das ich selbst nutzen kann. Selbst wenn ich mal ein bischen Holz brauch, läuft ja der Wald nicht weg und ich kann immer wieder ein paar Bäume entnehmen und daraus Nutzholz sägen lassen.
Auch gehe ich davon aus, dass der Zuwachs der verbleibenden Bäume durch die Entnahme von den Bedrängern mehr werden wird, als bisher. Dann wird in 10 bis 15 Jahren auch wieder was zu fällen sein.

Kronen liegen lassen würde ich nicht. Kronen liegen lassen hat Vor- und Nachteile. Ja, ein großer Vorteil ist, dass die Nährstoffe - wenigstens teilweise - dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Ein Nachteil ist, dass die Brombeere gerne die Gipfel überwuchert und davon hab ich mehr als genug. Mein Waldboden ist eher lehmig und schwer, aber fruchtbar. Da wächst was - auch die Brombeere. Vor 15 Jahren bin ich mal mit dem Mulcher durchgefahren. Da war die Brombeere teils hüfthoch. Dass da kein Unterholz wächst ist klar.
Natürlich sind die Dornen wieder gekommen, aber bei weitem nicht mehr so schlimm. Meist sind sie Knöchelhoch, an einzelnen Stellen etwas höher aber weit unter dem Knie.
Alles was an Ästen kleiner ist als 4 bis 5 cm wird auf einen Haufen zusammen gelegt zum Verrotten. Die größeren Äste werden alle verheizt.

Walnüsse hab ich auch schon ein paar ausgesäht. Die kommen aber nur schlecht. Entweder graben sie die Wildsauen aus oder es ist zu dunkel. Auch Esskastanien hab ich mal gesteckt, da kommt nix. Rosskastanien aussähen hab ich auch schon probiert. Vereinzelt kommt mal eine, die meisten bleiben aus. Da fehlt einfach das Licht. Aber ein paar Edelhölzer werde ich definitv nächstes Jahr im Herbst wieder sähen.
Das Saatgut bekomme ich praktisch umsonst: Roteichen wachsen entlang meinen Weg, da bekomme ich jedes Jahr mindesten 2 bis 3 drei Eimer voll an Eicheln. Die eingesäht kommen auch. Walnüsse hab ich bei mir im Garten. Die sammeln wir immer für den Winter, damit die Eichkätzen auch was zum fressen haben. Da werde ich auch ein paar sähen.
Und Rosskastanien hab ich auch. Dies sind zwar keine Werthölzer, aber das Laub hält die Brombeere niedrig. Alles was Laub abwirft ist gut, deswegen lasse ich auch Ebereschen stehen. Die sind keine Bedränger und stören momentan das Wachstum der anderen Bäume nicht.

Ach übrigens: Probleme mit Käfer in Kiefern habe ich eigentlich nicht. Der Forst lässt sogar für die Spechte Habitatbäume stehen. Der Buchdrucker mag vor allem Fichten. Er geht auch in die Kiefer, aber nur dann wenn es keine Alternative gibt und auch nur dann wenn eine Kiefer schon etwas angeschlagen ist.
Nachdem der Boden bei mir das Wasser gut hält, können sich die Bäume durch Harzbildung relativ gut gegen den Käfer selbst wehren. Und so viele Fichten hab ich tatsächlich nicht. Dass mal ein paar Bäume vom Käfer befallen sind, ist normal. Aber dass ich wie in anderen Gebieten sofort ganze Flächen roden müsste ist nicht der Fall.

Vielleicht ist es auch einem glücklichen Zufall geschuldet, dass meine Oma vor 60/70 Jahren schon Stieleichen gesäht und eher auf Mischwald gesetzt hat. Mein Papa hat alles wachsen lassen, was eben wächst und hat sich um den Wald nicht großartig gekümmert.
Der Förster hat dies ausdrücklich gelobt.
Die Nachbarn rund herum haben in den 70er und 80er Jahren Fichte auf Teufel komm raus gepflanzt. Die werden jetzt alle dürr oder der Käfer befällt sie. Die haben größere Probleme beim Waldumbau als ich.
Mischwald ist und war immer noch die beste Form um dem Käfer Herr zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Andreas W.

ww-robinie
Registriert
10. Juli 2011
Beiträge
709
Ort
Mittelfranken
Ich denke, der Entschluß, das Holz abzusetzen, ist ein guter Entschluß.

Zur Brombeere - die ist überall ein Problem, wo Licht hinkommt.
Sie wird erst dann nicht mehr kommen, wenn sie zu wenig Licht von oben hat.
Liegengelassene Kronen hin oder her. Klar, da rankt sie natürlich noch schneller.
Lichtest Du Deinen Bestand auf (und das ist das, was Du für meine Begriffe vor hast), freut sich auch die Brombeere. Sie freut sich sogar sehr über Licht...

Problem:
Deine kleinen Bäumchen brauchen Licht zum Keimem und zum Wachsen.
Leider wachsen sie sehr viel langsamer, als Brombeeren.

Das ist bei Neuanpflanzungen auf größeren Flächen ein wirkliches Problem.

Man kann das so lassen, irgendwann setzen sich Bäume durch. Das dauert aber 25+ Jahre, dann kommen die Bäume durch, die das eben schaffen (z.B. Spitzahorne bieten für Brombeerranken eher wenig Angriffsfläche) oder günstig stehen und Glück haben.
Die meszen anderen werden von den Ranken niedergedrückt und wachsen krumm oder gehen unter den Brombeeren (die ja mehrjährig ist) ein.
Irgendwann stellt sich dann schon ein "richtiger" Wald ein, das dauert aber.

Setzt Du gezielt auf bestimmte Baumarten durch Saat oder Pflanzung, wirst Du nur bedingt Erfolg haben, wenn Du die Brombeere Brombeere sein läßt.
Angelegte Kulturen werden gepflegt, wo die Brombeere die Pflanzen bedrängt, wird sie bekämpft, manchmal mehrmals im Jahr.
Das ist mühsam und zeitaufwendig, am besten geht es mit Freischneidern und sog. Mulch- oder Häckselmessern, wie z.B. hier:

https://www.kox-direct.de/garten/freischneider-messer-freischneidemesser/2-zahn-haeckselmesser

Gibt es natürlich auch von anderen Herstellern.

Diese Messer schneiden nicht, sondern "zertrümmern" die Brombeeren mit den nach unten gebogenen Nasen.
Schneidende Messer sind für Brombeeren ungeeignet, da erfüllt die Brombeere im übertragenen Sinn die Funktion einer Schnittschutzhose und man ist mehr am Schimpfen, als am Brombeere-kurz-halten
Ein Freischneider muß allerdings eine gewisse Größe haben und auf die Messer ausgelegt sein, sonst nimmt er bei Benutzung Schaden.

Gruß, Andreas
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Setzt Du gezielt auf bestimmte Baumarten durch Saat oder Pflanzung, wirst Du nur bedingt Erfolg haben, wenn Du die Brombeere Brombeere sein läßt.
Angelegte Kulturen werden gepflegt, wo die Brombeere die Pflanzen bedrängt, wird sie bekämpft, manchmal mehrmals im Jahr.
Das ist mühsam und zeitaufwendig, am besten geht es mit Freischneidern und sog. Mulch- oder Häckselmessern, wie z.B. hier:
... das ist mir bekannt. Ich hab mir vor 35 Jahren einen Freischneider von Stihl gekauft: Stihl FS 160. Der ist zwar alt, verrichtet aber immer noch seinen Dienst. So ein Häckselmesser hab ich auch, gibts bei Kox (sorry, gleicher Gedanke, du hast ja den Link schon eingestellt)

1732377732520.png


Ohne Bekämpfung der Brombeere wird es nicht gehen, zumindest dort, wo sie sich stark ausbreitet.
Allerdings wird das keine 20 Jahre dauern. Der Förster meinte nach 5 Jahren sind die Bäumchen aus dem gröbsten raus.
Das wichtigste ist ein Schutz gegen Verbiss und Freistellung (also Freischneiden mit Freischneider). Durch einen Einzelpflanzenschutz werden die Bäumchen nicht verbissen und wachsen deshalb recht schnell. Wenn sie ca. 1m hoch sind, hat die Brombeere keine Chance mehr und wird nach und nach durch Lichtmangel ersticken. Bis dahin werde ich mindestens 2x jährlich die Pflanzen freischneiden müssen.
Ja Licht ist ein Problem, da die Brombeere erst mal stärker wächst. Aber ohne Licht wird auch kein Baumbestand nach oben kommen. Das ist ein Teufelskreist der unterbrochen werden muss.

Wie schon geschrieben, am Werkzeug fehlts bei mir nicht. Wenn ich das entsprechende Werkzeug nicht hab, wirds gekauft. Da fackel ich nicht lang.
Das größte Problem ist, die Bäumchen wiederzufinden, die geschützt werden sollen, aber dafür ist ja die Einzäunung jeder Pflanze da.
Das bekomme ich alles in Griff.

Vielleicht noch als Anmerkung: Ich habe gute Erfahrung gemacht Samen zu sähen und keine Stecklinge oder Topfpflanzen. Bei Stecklingen mit nackter Wurzel ist ein richtiger Rückschnitt der Wurzeln erforderlich, dass das Wachstum angeregt wird. Dann muss man noch sehr aufpassen, dass die Wurzeln alle gut mit Erde bedeckt und bewässert werden, sonst kommt das Bäumchen nicht durch.
Topfpflanzen oder Pflanzen mit Wurzelballen sind da deutlich unempfindlicher, da die Wurzeln ja im Erdreich bleiben in dem sie gekeimt und gewachsen sind.
All die Probleme hab ich nicht, wenn ich die Samen direkt in die Erde stecke.

Meine Größte Sorge war bzw. ist, was mach ich mit dem Stammholz. Aber die Entscheidung ist jetzt auch reif: Verkaufen wahrscheinlich an die WBV. Da werde ich am Montag mal anrufen und Nägel mit Köpfen machen. Dann kann sich jemand den Bestand anschauen und selbst entscheiden, auf welche Länge ich das Stammholz sägen soll.
 

Anhänge

  • 1732377706759.png
    1732377706759.png
    90,7 KB · Aufrufe: 14
Zuletzt bearbeitet:

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.755
weshalb zu wenig Sonnenlicht für die kleinen Bäumchen übrig bleibt und diese verkümmern.
Nur wegen der Verjüngung würde ich aber keine Bäume des Altbstandes entnehmen. Die Kiefern haben ja nichtmal die Hälfte ihrer Umtriebszeit erreicht. (Der Wertzuwachs "brummt" in diesem Alter). Wäre jammerschade, sie vorzeitig zu fällen. Es sein denn, es wären Zukunftsbäume zu fördern.
Die Verjüngung mag wegen Lichtmangel vergehen, aber die nächsten Jahrzehnte wird noch oft neue entstehen.

Btw: ob und wie der Umstieg auf naturnahe Forstwirtschaft gelingt, hängt ganz wesentlich von der Rehwilddichte ab.
 

Claus P.

ww-robinie
Registriert
3. November 2024
Beiträge
600
Ort
Oberpfalz, Bayern
Nur wegen der Verjüngung würde ich aber keine Bäume des Altbstandes entnehmen. Die Kiefern haben ja nichtmal die Hälfte ihrer Umtriebszeit erreicht. (Der Wertzuwachs "brummt" in diesem Alter). Wäre jammerschade, sie vorzeitig zu fällen. Es sein denn, es wären Zukunftsbäume zu fördern.
Die Verjüngung mag wegen Lichtmangel vergehen, aber die nächsten Jahrzehnte wird noch oft neue entstehen.
Hallo Friedrich,

vielen Dank für deine Ansicht, die ich sehr schätze um nochmals zu reflektieren, was ich mit meinem Waldumbau machen möchte. Ich hab mir professionelle Hilfe von unserem für den Privatwald zuständigen Revierförster geholt. Er hat mir empfohlen, Bäume zu entnehmen um eben Z- Bäume (Zukunftsbäume) UND den Jungwuchs zu fördern.

1. Die Bäume stehen nicht nur dicht, sondern viel zu dicht. Wenn ich nichts mache, dann werden ob kurz oder lang die Z- Bäume im Wachstum behindert, da die Kronen der Bedränger zu sehr die Z- Bäume im Wachstum behindern.
2. Der Wertzuwachs der Z- Bäume wird nicht oder nur marginal sein, da die Bedränger Licht, Nährstoffe und auch Raum für die Z- Bäume nehmen
3. Viele der Bäume die ich entnehme haben entweder nur eine kümmerliche Krone, wetzen aber bei Wind an den benachbarten Z-Bäumen und schädigen diese, oder der Wind hat sie schon im Gipfelbreich gebogen und sie brechen beim nächsten Naßschnee ohnehin ab.
4. Teilweise stehen Fichte und Kiefer in einem Abstand von 1,5 m neben einander. Da wird die Fichte nichts und die Kiefer auch nicht. Also wird die Fichte entnommen, damit wenigstens die Kiefer noch wachsen kann.

Du kannst mir glauben, dass ich nicht leichtfertig mit einem Kahlschlag den ganzen Wald kappe. Ganz im Gegenteil. Lieber lasse ich einen Baum mehr stehen und kaufe mir das Brennholz vom Forst, wenn noch nicht klar ist welche Bäume sich mittelfristig durchsetzen werden.
Wenn ich meinen Wald mit einem Staatswald vergleiche, dann müsste ich mindestens die Hälfte aller Bäume entnehmen und dann wäre der Wald immer noch dichter zu einem Staatswald in dem gleichen Alter. In den letzten Jahren hab ich viel zu wenig Bäume gefällt, weil mir das Herz blutet, wenn ich einen gesunden Baum zu Brennholz verarbeite.

Ich möchte es so vergleichen wie mit einen Garten. Damit die schönen Blumen wachsen können muss das Unkraut ab und zu gejätet werden. Die Bäume, die ich ernte sind zwar kein Unkraut, aber die schönen Z- Bäume möchte ich fördern und für den nachhaltigen Waldumbau muss zwingend mehr Laubholz nachwachsen.
Das funktioniert nur, wenn der Jungwuchs Licht bekommt. Sonst kümmern die Bäumchen vor sich hin und werden nichts. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen: Verbissene Eiche, ca. 10 Jahre alt, Wuchshöhe gerade mal 25 cm; in den 10 Jahren 8x verbissen. Das wird nie und nimmer ein schöner Baum, höchstens Brennholz. Andere Bäumchen die weniger verbissen sind 8 Jahre alt, gerade mal 20 cm groß.

Fazit: ich vertraue auf das Expertenwissen von dem Förster. Das was er sagt, bzw. mir gesagt hat war für mich absolut plausibel. Deswegen müssen - auch wenn es mir schwer fällt - Bäume die keine Zukunft haben raus, damit eben die Z- Bäume wachsen können. Er hat auch ganz klar in einem anderen Teil vom Wald gesagt: Hier passt alles, hier würde ich momentan nichts machen und auch keine Bäume entnehmen.

Momentan bin ich körperlich noch in der Lage die Arbeit selbst zu erledigen. Ob das in 10 oder 15 Jahren auch noch so ist, ich hoffe es, aber sicher ist das nicht. Deswegen möchte ich nicht warten, bis ich die Arbeit nicht mehr machen kann.
Meiner Meinung nach ist jetzt der richtige Zeitpunkt zu handeln, deswegen möchte ich nicht länger warten. In 15 Jahren können dann unsere beiden Töchter entscheiden, was sie mit dem Wald machen möchten. Gerne helfe ich - so Gott will und ich körperlich noch fit bin - den Wald zu pflegen. So hat es mein Vater schon gehalten und so mach ich das auch, damit auch die kommende Generation noch Freude am Wald hat.

Unsere Kleine (sie ist 12 Jahre) geht gerne mit in den Wald und zeigt Interesse. Ich hoffe das bleibt so. Sie wird irgendwann so hoffe ich mal den Wald übernehmen.
 
Oben Unten