Halllo Claus P.,
in Deinem Wald machst Du das so, wie Du es für richtig hälst mit den Roteichen.
Generell kommen die hier heimischen Eichen gut mit Wärme und Trockenheit zurecht.
Mitteleuropa wäre eigentlich im Großen und Ganzen Buchengebiet.
Eichen haben, außer auf spezielleren Standorten, keine Chance gegen Buchen.
Erstere sind Lichtbaumarten, sie brauchen zum Keimem und Wachsen verhältnismäßig viel Licht.
Buchen machen Lücken schnell dicht und schirmen ab, da können nur junge Buchen wieder kommen.
Außerdem sind Buchen wuchskräftiger als Eichen.
Immer wenn es in vergangenen Zeiten etwas wärmer gewesen ist, konnten sich die Eichen von den spezielleren Standorten etwas ausbreiten, zumindest meines Wissens.
Nachgewiesen hat man das mit Pollenablagerungen.
Bei uns ist man der Meinung, daß Roteichen nicht zwingend notwendig sind.
Naja.
Hier geht's den Kiefern seit etwa 15 Jahren an den Kragen.
Heiße Sommer (weniger trockene), Pilzbefall, Misteln, tierische Schädlinge.
Die Kiefer hat noch gelebt und hatte Mistelbefall schon jahrelang.
Für meine Begriffe sind auch die Misteln schon abgestorben, aber wiedergekommen.
Kommendes Jahr hätte die Kiefer gar keine Triebe mehr gebildet und wäre abgestorben.
Ganz so schlimm ist es nicht immer und überall, aber die Kiefern sind hier massiv geschädigt, werden teilweise flächig vor Erreichen der Zieldurchmesser gefällt.
Eigentlich Notmaßnahmen, mit Forstwirtschaft und Durchforstung hat das nicht mehr viel zu tun - ein Jammer!
Oft sterben auch reife und überreife "Überhälter" ab.
Hier mal ein paar Bilder aus dem gemischten Bestand, die Roteichen sind fast überall vorwüchsig. Wo sie einigermaßen gute Eichen bedrängen, werden sie entweder geköpft (zur Stammbeschattung) oder ganz abgeschnitten.
Austreiben tun sie wie "normale" Eichen, wenn genug Licht vorhanden ist, also kräftig.
Die Bilder sind vom Nachmittag und leider nicht besonders gut.
Hier eine abgeschnittene, sehr vorwüchsige Roteiche (Brusthöhendurchmesser etwa 20 cm), die eine top-Stieleiche (BHD nur etwa 11 cm, laut Auskunft zur gleichen Zeit gesät!) bedrängt hat.
So wird das hier gehandhabt mit der Quercus rubra.
Gruß, Andreas
P.S.: Beim letzten Baum des Tages geht ja gern was nicht nach Plan - so auch heute.
Rohe Kraft war notwendig...