Claus P.
ww-robinie
Hallo zusammen,
ich habe ein gewisses Luxusproblem und brauche einen Rat - oder aber auch eine kontroverse Diskussion, die mich weiterbringt.
Problembeschreibung:
Ich bin Eigentümer eines kleinen Waldstücks (ca. 2 ha), das ich von meinem Vater vor 30 Jahren übernommen habe. Der Wald ist ein Mischwald aus 50% Kiefern, 20 % Fichte, der Rest teilt sich auf Eiche, Birke, Eberesche, Ahorn auf. Die Kiefern sind zwischen 60 und 80 Jahre alt.
Ich liebe die Waldarbeit und Nachhaltige Bewirtschaftung ist mir sehr wichtig. Mein Vater hat sich - berufsbedingt - nicht sonderlich um den Wald gekümmert. Die letzten 30 / 35 Jahre hab ich versucht einigermaßen Ordnung zu schaffen. 2008 auf 2009 hatten wir sehr viel Schneebruch und so hab ich rund 90 FM aus dem Wald entnommen. Dürrholzen war jedes Jahr obligatorisch. Probleme mit Trockenheit oder auch Käfer hab ich zum Glück eigentlich so gut wie nicht - noch nicht.
Nachdem es zur Zeit bei uns in Bayern für Aufforstungsprogramme und nachhaltigen Waldumbau Förderung gibt hab ich mir gedacht, ich frag mal meinen zuständigen Revierförster, der für Privatwald zuständig ist, was ich mit dem Wald machen soll:
1. Eine Anpflanzung ist nicht erforderlich. Es kommen sehr kleine Eichen nach, die durch Naturverjüngung selbst angeflogen sind. Auch ein paar Kiefern sind dabei. Da auf ich vor 20 Jahren Roteichen auf der Zufahrt zu meinem Haus eine kleine Baumallee aus Roteichen angepflanzt habe und die Eicheln der Roteichen einfach im Wald ausgesäht habe, kommen auch vereinzelt kleine Roteichen. Dort wo lichte Stellen sind kommen auch Fichten - die ich klimabedingt nicht unbedingt fördern möchte. Die Roteichen sollen unbedingt erhalten werden, da sie mit dem küftigen Klima besser zurecht kommen.
2. Trotz der Entnahme vor 15 Jahren steht das Holz relativ dicht, weshalb zu wenig Sonnenlicht für die kleinen Bäumchen übrig bleibt und diese verkümmern.
Deshalb hat mir der Revierförster den Rat gegeben ungefähr 25 FM an Kiefern zu entnehmen.
3. Mein Cousin, der auch etwas von Waldwirschaft versteht, und ich hab mal die Bäume markiert, die entnommen werden sollten, damit das Unterholz mehr Licht bekommt. Nach grober Schätzung sind es tatsächlich so um die 25 bis 30 FM
4. Die Eichen muss ich gegen Wildverbiss schützen, da sonst nichts gescheites daraus wird und der Leittrieb nicht gerade wachsen kann. Mit Verbiss an Fichten oder Kiefern hab ich überhaupt kein Problem, da das Wild nur Eichen verbeißt.
5. Bevor ich mit dem Schutz der Naturverjüngung beginne, muss das Stammholz raus, da der Einzelpflanzenschutz sonst beim Fällen der Bäume entweder entfernt oder beschädigt wird.
So weit so gut.
Mein Problem ist: Was mache ich mit dem Stammholz?
Die kleinsten Stämme haben einen Durchmesser von ungefähr 30 bis 35 cm. Im Mittel sind es Stämme so um die 40 bis 50cm. Alles halbwegs gerades und astfreies Stammholz. Zu Brennholz verarbeiten ware eine himmelschreiende Sünde und kommt nicht in Frage, da durch das Gipfelholz sowieso genug Brennholz anfällt, welches ich selbst verwerten kann.
Verkaufen wäre eine Option, aber das Geld das ich für Stammholz bekomme steht in keinem Verhältnis zu meinem Pflegeaufwand und was meine Vorfahren getan haben, bis das Holz so groß geworden ist. Außerdem kommt mir kein Harvester in den Wald. Die Flurschäden, sind nicht beschreibbar, die diese Maschinen anrichten. Mir widerstrebt einfach ein Verkauf.
Anderseits 25 FM als Bretter, Bohlen und Balken aufzutrennen ergibt eine Menge an Holz, die ich in meinem Leben nie wieder verarbeiten kann. Kiefer ist ein sehr schönes Holz und ich arbeite gerne damit. Aber für Möbel nehme ich lieber Laubholz: Esche, Eiche, Birke, Ahorn oder auch Robinie.
Lagermöglichkeit im Freien für das Bauholz hätte ich schon. Eine (provisorische) Überdachung wäre auch kein Problem. Bekanntlich muss Kiefer nach dem Fällen möglichst schnell aufgetrennt und geschlichtet werden, um Blaufäule im Splint zu vermeiden. Deshalb fälle ich die Bäume auch im Winter um einer Blaufäule zu entgegnen.
Was würdet ihr machen? Stammholz verkaufen oder selbst einschneiden?
Wenn einschneiden was für Formate?
Ich hab schon so viele Scheunen (4 Stück) für mich selbst gebaut, wenn ich noch eine baue, glaube kann ich meine Koffer packen und meine Frau schmeißt mich raus - oder sie geht. Sie erträgt meine ganzen Bauten sowieso nur mit Widerwillen, weil alle Bauten ob kurz oder lang auch erhalten werden müssen.
Momentan stehe ich in dem Dillema und muss noch ein paar Nächte darüber schlafen. Vielleicht kann eine Diskussion für und wider bei einer Entscheidung helfen.
Normalerweise treffe ich Entscheidungen sehr leicht, aber in dem Fall: ich weiß es nicht. Ein für mich nahezu unlösbares Problem und gleicht der Quadratur des Kreises.
Vielen Dank euch allen.
ich habe ein gewisses Luxusproblem und brauche einen Rat - oder aber auch eine kontroverse Diskussion, die mich weiterbringt.
Problembeschreibung:
Ich bin Eigentümer eines kleinen Waldstücks (ca. 2 ha), das ich von meinem Vater vor 30 Jahren übernommen habe. Der Wald ist ein Mischwald aus 50% Kiefern, 20 % Fichte, der Rest teilt sich auf Eiche, Birke, Eberesche, Ahorn auf. Die Kiefern sind zwischen 60 und 80 Jahre alt.
Ich liebe die Waldarbeit und Nachhaltige Bewirtschaftung ist mir sehr wichtig. Mein Vater hat sich - berufsbedingt - nicht sonderlich um den Wald gekümmert. Die letzten 30 / 35 Jahre hab ich versucht einigermaßen Ordnung zu schaffen. 2008 auf 2009 hatten wir sehr viel Schneebruch und so hab ich rund 90 FM aus dem Wald entnommen. Dürrholzen war jedes Jahr obligatorisch. Probleme mit Trockenheit oder auch Käfer hab ich zum Glück eigentlich so gut wie nicht - noch nicht.
Nachdem es zur Zeit bei uns in Bayern für Aufforstungsprogramme und nachhaltigen Waldumbau Förderung gibt hab ich mir gedacht, ich frag mal meinen zuständigen Revierförster, der für Privatwald zuständig ist, was ich mit dem Wald machen soll:
1. Eine Anpflanzung ist nicht erforderlich. Es kommen sehr kleine Eichen nach, die durch Naturverjüngung selbst angeflogen sind. Auch ein paar Kiefern sind dabei. Da auf ich vor 20 Jahren Roteichen auf der Zufahrt zu meinem Haus eine kleine Baumallee aus Roteichen angepflanzt habe und die Eicheln der Roteichen einfach im Wald ausgesäht habe, kommen auch vereinzelt kleine Roteichen. Dort wo lichte Stellen sind kommen auch Fichten - die ich klimabedingt nicht unbedingt fördern möchte. Die Roteichen sollen unbedingt erhalten werden, da sie mit dem küftigen Klima besser zurecht kommen.
2. Trotz der Entnahme vor 15 Jahren steht das Holz relativ dicht, weshalb zu wenig Sonnenlicht für die kleinen Bäumchen übrig bleibt und diese verkümmern.
Deshalb hat mir der Revierförster den Rat gegeben ungefähr 25 FM an Kiefern zu entnehmen.
3. Mein Cousin, der auch etwas von Waldwirschaft versteht, und ich hab mal die Bäume markiert, die entnommen werden sollten, damit das Unterholz mehr Licht bekommt. Nach grober Schätzung sind es tatsächlich so um die 25 bis 30 FM
4. Die Eichen muss ich gegen Wildverbiss schützen, da sonst nichts gescheites daraus wird und der Leittrieb nicht gerade wachsen kann. Mit Verbiss an Fichten oder Kiefern hab ich überhaupt kein Problem, da das Wild nur Eichen verbeißt.
5. Bevor ich mit dem Schutz der Naturverjüngung beginne, muss das Stammholz raus, da der Einzelpflanzenschutz sonst beim Fällen der Bäume entweder entfernt oder beschädigt wird.
So weit so gut.
Mein Problem ist: Was mache ich mit dem Stammholz?
Die kleinsten Stämme haben einen Durchmesser von ungefähr 30 bis 35 cm. Im Mittel sind es Stämme so um die 40 bis 50cm. Alles halbwegs gerades und astfreies Stammholz. Zu Brennholz verarbeiten ware eine himmelschreiende Sünde und kommt nicht in Frage, da durch das Gipfelholz sowieso genug Brennholz anfällt, welches ich selbst verwerten kann.
Verkaufen wäre eine Option, aber das Geld das ich für Stammholz bekomme steht in keinem Verhältnis zu meinem Pflegeaufwand und was meine Vorfahren getan haben, bis das Holz so groß geworden ist. Außerdem kommt mir kein Harvester in den Wald. Die Flurschäden, sind nicht beschreibbar, die diese Maschinen anrichten. Mir widerstrebt einfach ein Verkauf.
Anderseits 25 FM als Bretter, Bohlen und Balken aufzutrennen ergibt eine Menge an Holz, die ich in meinem Leben nie wieder verarbeiten kann. Kiefer ist ein sehr schönes Holz und ich arbeite gerne damit. Aber für Möbel nehme ich lieber Laubholz: Esche, Eiche, Birke, Ahorn oder auch Robinie.
Lagermöglichkeit im Freien für das Bauholz hätte ich schon. Eine (provisorische) Überdachung wäre auch kein Problem. Bekanntlich muss Kiefer nach dem Fällen möglichst schnell aufgetrennt und geschlichtet werden, um Blaufäule im Splint zu vermeiden. Deshalb fälle ich die Bäume auch im Winter um einer Blaufäule zu entgegnen.
Was würdet ihr machen? Stammholz verkaufen oder selbst einschneiden?
Wenn einschneiden was für Formate?
Ich hab schon so viele Scheunen (4 Stück) für mich selbst gebaut, wenn ich noch eine baue, glaube kann ich meine Koffer packen und meine Frau schmeißt mich raus - oder sie geht. Sie erträgt meine ganzen Bauten sowieso nur mit Widerwillen, weil alle Bauten ob kurz oder lang auch erhalten werden müssen.
Momentan stehe ich in dem Dillema und muss noch ein paar Nächte darüber schlafen. Vielleicht kann eine Diskussion für und wider bei einer Entscheidung helfen.
Normalerweise treffe ich Entscheidungen sehr leicht, aber in dem Fall: ich weiß es nicht. Ein für mich nahezu unlösbares Problem und gleicht der Quadratur des Kreises.
Vielen Dank euch allen.
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